Burgen und Schlösser in Baden-Württemberg

Bad Urach Residenzschloss, Hohenurach, Runder Berg

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Im Hirsauer Codex wird in Fol 34 erstmals der Gau Swiggerstal im Zusammenhang mit einer Wiese in Ruderchingen (Riederich)erwähnt. Swiggerstal, das ist das Ermstal.

Auch ein Graf Egino wird an dieser Stelle erwähnt. Graf Egino hatte einen Bruder, Rudolf, der die Achalm errichtete. Die Erben Eginos I. errichteten im oberen Ermstal

bei Urach zwei Burgen, eine Wasserburg im Tal und die Höhenburg. Die Höhenburg wurde wohl zwischen 1030 und 1050 möglicherweise von Egino II.  (+ 1105) errichtet und

war der  Stammsitz der Grafen von Urach, die Wasserburg, diente den Grafen als Stadtsitz. Als Burggründer kommt aber auch dessen Sohn Egino III. in Betracht.

Einige Familienmitglieder der Grafenfamilie von Urach machten vor allem in kirchlichen Ämtern Karriere. So wurde Gebhard II. von Urach (+ 1110) Benediktiner. 1091 wurde er Nachfolger

des Hirsauer Abtes Wilhelm. Von 1104-1107 war er Bischof in Speyer und gleichzeitig Abt in Lorsch. Sein Bruder Kuno war ab 1108 Kardinal und von 1114-1121 päpstlicher Legat. Gebhard von Urach,

(+1141) der Neffe der beiden war von 1131-1140 Bischof von Straßburg. Berthold von Urach (+1242)war Zisterzienser und von 1207-1221 Abt von Tennenbach, danach bis 1230 Abt von Lützel.

Am höchsten auf der kirchlichen Karriereleiter stieg Konrad von Urach. Er ist um 1180 geboren und starb 1227 in Bari. Er war auch Zisterziensermönch. 1209 ist er als Abt von Villers nachweisbar,

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von dort wechselte er nach Clairvaux, wo er zum Abt gewählt worden war. Ab 1217 war er Abt von Citeaux und Generalabt des Zisterzienserordens. Anfang 1219 ernannte ihn Papst Honorius zum Kardinal. 1220-1223 war er päpstlicher Legat in Frankreich

und 1224-1226 in Deutschland.

Die Grafen von Urach waren Parteigänger der Staufer. Um 1250, als die Macht der Staufer verfiel, gingen auch die Grafen von Urach unter.Graf Egino IV, genannt der Bärtige, geboren um1160 in Urach, heiratete 1180 Agnes, die Tochter

des Zähringerherzogs Berthold IV. Als dieser 1218 starb, fiel das rechtsrheinische Hausgut der Zähringer an die Grafen von Urach. Allerdings geriet er in Konflikt mit dem Stauferkaiser Friedrich II. Dieser wollte mit dem Zähringer Erbe, Reichsgut wieder herstellen und seine Hausmacht vergrößern. Es kam zum Kampf zwischen Kaiser und Herzog. Allerdings musste Friedrich einlenken, da er auf das Wohlwollen Kardinal Konrads, des Bruders Eginos angewiesen war, da er auch in Querelen mit dem Papst verstrickt war.

Also einigte man sich auf einen Vergleich. Der Herzogtitel von Zähringen fiel aber nicht an den Uracher Grafen. Der Sohn Egino V. nannte sich nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1230 Egino I., Graf in Freiburg.

Ein Sohn Eginos, nämlich Heinrich von Urach, geboren um 1215, war zunächst Graf von Urach. Bei der Erbteilung von 1245 erhielt er mit seinem Bruder Konrad zähringische Besitzungen im Schwarzwald und in der Baar.Ab 1250 nannte er sich Graf von Urach und Fürstenberg, später nur noch Fürstenberg, das ist das heute noch bestehende Fürstengeschlecht in Donaueschingen. 1254 tauschte er die Hälfte von Urach gegen die Hälfte von Wittlingen und 1254 verkaufte er wohl aus Geldmangel Burg und die meisten Besitzungen um Urach an Graf Ulrich von Württemberg. Berthold IV. von Urach , ein Bruder Eginos V., des Grafen in Freiburg, starb 1261. Damit erlosch die Linie der Uracher Grafen. Urach war ab jetzt ein Teil der Grafschaft Württemberg.

                                                                                                                                       Hohenurach

 

Das genaue Datum, wann die Burg erbaut wurde und auch ob sie Egino II. oder Egino III. erbaut hat ist nicht bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung von Hohenurach ist 1235. In einem Schreiben an Kaiser Friedrich II., berichtet Konrad von Hohenlohe,dass

Graf Egino von Freiburg sich mit beträchtlicher Streitmacht in Urach festgesetzt habe. Es ist die Urkunde Nr. 387 datiert von Juli 1235 und im Fürstenbergischen Urkundenbuch. 1140 wird Comes Egeno de Hura in einer Schenkungsurkunde genannt. (Fürstenbergisches

Urkundenbuch Nr. 87. Es ist Graf Egino III. Das deutet auch auf eine Adelsburg hin, denn ab dem 11. Jahrhundert begann der Adel sich nach Burgen zu nennen. Also muss die Nennung von Urach wohl eher auf die Burg als auf die Stadt Urach bezogen werden.

Die zerstörte Burg besteht aus drei Teilen, die untere Festung mit der Burgkapelle. Von der unteren Festung stehen noch die Mauerreste. Die Burgkapelle war dem heiligen Clemens geweiht. Die genaue Lage der Kapelle ist wegen der späteren

Umbaumaßnahmen nicht bekannt.Das Patrozinium der Burgkapelle verwundert nicht, denn Gebhard II. von Urach, der Bruder Eginos II. und möglicher Erbauer von Hohenurach, war wie oben gezeigt ja Hirsauer Abt. 1091 kamen die Reliquien

des heiligen Clemens nach Hirsau und damit auch die Verehrung dieses Heiligen nach Süddeutschland. 1091 wurde in Hirsau die neue Kirche geweiht und dabei die Reliquien von Clemens an zwei Altären niedergelegt. Gebhard ging 1105 als Bischof nach Speyer. Das legt nahe, das dass Patrozinium der Burgkapelle in dem Zeitraum zwischen 1091 und 1105 übernommen worden ist, die Kapelle also nicht vor 1191 geweiht worden ist. Da de Burg  ja im Zusammenhang mit der Kapelle steht, kann die Burg wohl nicht vor 1080 erbaut

worden sein, eher später. Die Kapelle wird 1236 erstmals genannt, das Patrozinium 1491.

1427 fand ein grundlegender Umbau und eine Erweiterung der Burg durch Graf Ludwig I. von Württemberg (1412-1450)statt. Die Grafen von Württemberg hatten aber wohl auf Hohenurach nie einen dauerhaften Aufenthalt genommen.

Als Herzog Ulrich in Konflikt zum Reich und zum Schwäbischen Bund geraten war, wurde er 1519 nach dem er die Reichsstadt Reutlingen überfallen hatte, wurde er vom Schwäbischen Bund unter Führung von Georg Truchsess von Waldburg aus dem Land vertrieben.

Die Festung Hohenurach wurde vom Schwäbischen Bund übernommen. Als Ulrich dann 1534 ins Land zurückkehrte, nahm er mir Unterstützung des Landgrafen Philipp von Hessen Hohenurach wieder ein.

Nach dem Sieg Kaiser Karl V. bei Mühldorf am Inn 1547 musste sich Stadt und Festung den Truppen des Kaisers und seinem Feldherrn Herzog Alba ergeben.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Festung neun Monate belagert und wurde erst eingenommen als der Hunger die Belagerten bezwang. Am 24. Juli 1635 wurde die Festung übergeben. Nun blieb Hohenurach in österreichischem Besitz und wurde

erst 1649 nach dem Westfälischen Frieden wieder zurückgegeben. 1694 flog der Pulverturm in die Luft. Aber noch bis 1767 hatte die Festung eine kleine Besatzung mit eigenem Kommandanten. Erst in diesem Jahr gab Herzog Carl den Befehl zum Abbruch,

weil er Ziegel und Steine für den Bau des Jagdschlosses Grafeneck brauchte. Seither ist Hohenurach eine Ruine. Wie auch andere Landesfestungen diente Hohenurach auch als Gefängnis.

Graf Eberhard im Barte ließ dort 1490 seinen Vetter Heinrich, den Vater des Herzog Ulrich wegen Geisteszerrüttung unterbringen. 1519 starb er auf der Festung. Nicodemus Frischlin, späthumanistischer Philologe und von Kaiser Rudolf II zum Poeta laureatus

gekrönt, machte er sich als Professor an der Universität auch wegen seiner Streitlust wenig Freunde. Eine ordentliche Professur wurde ihm verwehrt und er musste schließlich außer Landes gehen. Eine1590 gegen den württembergischen Hof verfasste Streitschrift

brachte auch diesen gegen den streitbaren Dichter aus. In Mainz wurde er von Fahndern des württembergischen Kanzler dingfest gemacht. Der Erzbischof bewilligte seine Auslieferung. Auf der Burg Wirtenberg wurde er zunächst unter Hausarrest gestellt und dann unter verschärften Bedingungen auf Hohenurach eingekerkert. Beim Fluchtversuch stürzte er ab und brach sich das Genick. Auf Geheiß des Herzogs wurde er aber nicht wie in solchen Fällen üblich annonym verscharrt sondern auf dem Uracher

Friedhof bestattet. Matthäus Enzlin (1556-1613),württembergischer Kanzler unter Herzog Friedrich von Württemberg und dessen juristischer Berater, wurde nach dem Tod des Herzogs auf Hohenurach eingekerkert und nach einem sehr fragwürdigen Prozess

16.13 in Urach hingerichtet.

                                                                                                                                                                       Residenzschloss  

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Herzog Ludwig I. von Württemberg (1412-1450) wurde zusammen mit seinem Bruder Ulrich nach dem Tode ihres Vaters Eberhard IV. 1419 unter Vormundschaft gestellt. Die Vormundschaft wurde von Beamten, sogenannten Regentschaftsräten übernommen.

1426 wurde er  im Alter von 14 Jahren für volljährig erklärt und regierte Württemberg zunächst allein. 7 Jahre später also 1433 wurde auch Ulrich volljährig und regierte nun mit. 1441 einigten sich die Brüder auf Landesteilung, die im Nürtinger Vertrag 1442

besiegelt wurde. Ludwig erhielt den Uracher Teil und nach dem Tod seiner Mutter Henriette von Mömpelgard (heute Montbéliard) auch die Grafschaft Mömpelgard.

Ludwig baute Urach zur Residenzstadt aus und hatte ja schon 1427 Hohenurach umgebaut.

Das ältere Schloss,das vorher auf dem Grund des heutigen Residenzschloss liegt, ließ er abreißen. Sein Sohn Graf Eberhard im Bart (1445-1496) wurde am 11. Dezember in Urach geboren. Nachdem sein Vater 1450 an der Pest gestorben war,

trat er 1459 ebenfalls minderjährig die Herrschaft über die Grafschaft Württemberg-Urach an. 1474 heiratete er Barbara Gonzaga von Mantua. Eberhard nahm aus diesem Grund Verschönerungen im Schloss vor.Das ist vor allem der “Palmensaal”.

Über eine Außentreppe konnte man auch zu Ross in den Saal gelangen, der im ersten Obergeschoss liegt. Der Palmensaal ist der zentrale Empfangs-und Festsaal.Der Saal ist mit einem anspruchsvollen Bildprogramm dekoriert. Wandhohe Palmen

zusammen mit Eberhards Motto “attempto”- ich wags zieren die Wände. Sie erinnern an Eberhards Pilgerreise 1468 nach Jerusalem. Dort wurde er in der Grabeskirche zusammen mit seinen Begleitern zum Ritter vom heiligen Grab

geschlagen. angeblich hat er auf seiner Pilgerfahrt das Gelübde abgelegt, sich in Zukunft nie mehr den Bart schneiden werde und erhielt so den Beinamen “im Bart”. Im Palmensaal ist auch sein Ahnennachweis ausgemalt. Er präsentierte damit die

Verwandtschaft des Hauses Württemberg mit den Fürstenhäusern Europas. Sie ist die älteste noch erhaltene heraldische Ahnenprobe nördlich der Alpen. Im 16. Jahrhundert wurde der Palmensaal zum Jagdsaal umgestaltet. Die Wappen

Herzog Ulrichs kamen dazu und in einer Fensternische Malereien aus dem Jahre 1611. Zu Zeiten Carl Eugens wurde der Saal in ein fürstliches Appartement mit Gardesaal umgewandelt.

Den Goldenen Saal ließ ebenfalls Eberhard im Bart erbauen. Ebenfalls einer Hochzeit verdankt der Saal seine heutige Ausgestaltung. Anläßlich seiner Hochzeit mit Barbara Sophie von Brandenburg ließ   Herzog Johann Friedrich den Saal im Stil

der Spätrenaissance ausmalen. An verschiedenen Stellen im Saal kann man Initialen des Paares sehen. Die reich vergoldeten Decken und Wanddekorationen illustrieren den Namen des Saales. Vom ursprünglichen Inventar ist noch ein

reich verzierter goldener Ofen aus dem Jahre 1665 zu sehen.

Das Schloss beherbergt auch noch eine Sammlung von 22 Prunkschlitten.

Graf Eberhard brachte 1482 den Münsinger Vertrag zustande. Damit wurden auch die beiden Landesteile Württemberg-Urach und Württemberg-Stuttgart wiedervereinigt. Sein Vetter Eberhard der Jüngere überließ damit die Regierung seines Landesteils

dem Uracher Grafen. Die Residenz wurde nun nach Stuttgart verlegt. Kaiser Maximilian erhob

1495 die Grafschaft zum Herzogtum und Eberhard wurde herzog von Württemberg und Teck. Urach verlor seine Bedeutung als Regierungssitz, das Residenzschloss blieb aber beliebtes Jagdschloss der Herzöge von Württemberg.

                                                                                                                                                                                                                                                      Graf Eberhard im Bart

Unbenannt

Am Anfang seiner Regierungszeit musste sich Eberhard vor allem gegen die Ansprüche seines Onkels, des Pfalzgrafen Friedrichs des Siegreichen wehren.Erst nach dessen Tod konnte er sich verstärkt der Innenpolitik zuwenden.

1477 gründete er die Universität Tübingen. Sie sollte die bessere Ausbildung der weltlichen diener und des Klerus sicherstellen.  Erster Rektor und langjähriger Kanzler der Universität wurde Johannes Nauclerus.

Eberhard, selbst des Lateins unkundig ließ er viele Texte ins Deutsche übersetzen.

Das Stift Sindelfingen, ein Chorherrenstift, das seit dem 11. Jahrhundert bestand, wurde von Eberhard nach Tübingen verlegt. Von den zehn früheren Sindelfinger Chorherren wurden acht Professoren in Tübingen, darunter auch der erste Rektor.

Eberhards Politik war immer auf Ausgleich bedacht.  Im 1488 gegründeten Schwäbischen Bund war Eberhard von Anfang an beteiligt und nahm neben Hugo von Werdenberg und Berthold von Mainz eine zentrale Stellung ein.

Wichtig war ihm die Reformierung von Klöstern. Er holte die von ihm geschätzten Brüder vom gemeinsamen Leben ins Land,eine Gemeinschaft der devotia moderna. Er ließ in Urach, Dettingen an der Erms, Tübingen und Herrenberg Stifte errichten.

Von Zeitgenossen geschätzt und geehrt, Maximilian verlieh ihm den Orden vom Goldenen Vlies, Papst Sixtus IV. die goldene Rose verstarb er 1496 in Tübingen. Auch die Nachwelt verehrte ihn. die patriotisch gesinnte württembergisch

gesinnte Geschichtsschreibung verklärte ihn als ersten württembergische Herzog. Seine Büste wurde in der Walhalla aufgestellt und Justinus Kerners “Preisend mit viel schönen Reden” besingt ihn als reichsten deutschen Fürsten, wobei sein Reichtum nicht im

Materiellen

                                                                                                                                                                                                                                                    Der Runde Berg

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Der Runde Berg bei Urach ist ein Herrensitz mit zugehöriger Handwerkersiedlung. Er vom Dritten Jahrhundert p.C. bis in das erste Viertel des Sechsten. Jahrhunderts p.C. besiedelt, dann nochmals in bescheidenerem Maße vom letzten Viertel

des Siebten bis zur Mitte des Achten Jahrhunderts bewohnt. Während der zeit der Ungarneinfälle im Zehnten Jahrhundert war nicht kontinuierlich besiedelt sondern wohl eher als Refugium genutzt. Im Siebten Jahrhundert war bis zum umkreis von 15 Kilometern

mit einem Kranz von Siedlungen umgeben, deren Ortsnamen alle den Bestandteil-“hausen”aufweisen und die wohl der Versorgung der Burgsiedlung dienten. Im Elften Jahrhundert war der Sitz auf dem runden Berg sicher verlassen.

Man hat sehr viel Keramik auf dem Runden Berg gefunden. Die zweitgrößte Materialgrube ist das Glas. Es wurden aber auch Fibel, Gürtel und Waffengefunden.

06 Sep 2015

Schlössle Horn

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Wenn man mit dem Auto von Fischbach nach Füramoos fährt, sieht man ein kleines Schlösschen am Wegrand, etwa eine Viertelstunde zu Fuß von Fischbach entfernt. Von dort bietet sich ein schöner Blick ins Risstal. Das Schlössle kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon vor 1399 war es in Besitz der Herren von Essendorf gekommen, einer oberschwäbischen Adelsfamilie, von der Familienmitglieder z. B. 1239 das Spital in Biberach gestiftet hatten.  Die Herren von Essendorf teilten sich in drei Nebenlinien, die Linie Essendorf zu Horn saß auf Schlössle Horn. 1569 erlosch mit Heinrich gen. Unruh die Familie im Mannesstamm.

Die Verwandten der weiblichen Linie wollten 1572 10.000 Gulden für die Einsetzung in den Lehensbesitz zahlen an Erzherzog Ferdinand bezahlen. Dieser Bitte aber wurde nicht stattgegeben. Dafür wurde das Lehen  1578 dem Lothar Philipp zu Staufenberg käuflich überlassen. 1748 regelte die Familie zu Staufenberg den Fideikommiss, das ist eine auf rechtsgeschäftlicher Stiftung  beruhender Bindung des Familiengutes, zwischen Lothar Philipp, Franz Joseph und Christoph Wilhelm Schenk zu Stauffenberg neu. Möglicherweise auf Grund dieser Neuregelung verkauften Joseph und Lothar Philipp Schloss und Herrschaft für 160.000 Gulden an das Kloster Ochsenhausen. Das Kloster wurde nun auf die Dauer des staufenbergischen Mannesstammes belehnt. Das Kloster baute große Ökonomiegebäude auf Horn und betrieb eine beachtliche Landwirtschaft. Im Zuge der Säkularisation 1803 kam Ochsenhausen an den Fürsten von Metternich. 1825 verkaufte Fürst von Metternich seine Ochsenhausener Besitzungen und damit auch Schloss Horn an Württemberg. Karl Eberhard von Waechter-Spittler, Spross einer alten und angesehen württembergischen Beamtenfamilie, kaufte 1844 Schloss Horn. Als Besitzer des zum württembergischen Donaukreis gehörigen Rittergutes wurde er nun in den erblichen Freiherrenstand erhoben.Von 1849-1850 war er Chef des württembergischen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten. Freiherr von Waechter-Spittler starb 1874 in Stuttgart.

Schloss Horn ist noch heute in Privatbesitz.

21 Mrz 2011

Ummendorfer Schloss

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Schon aus der Römerzeit lassen sich Siedlungsspuren in Ummendorf belegen.

Im Kiesgrubengelände wurden Reste eines Ziegelbrennofen gefunden und im Gewann Kirlohäcker weisen Befunde auf einen römischen Gutshof hin. 1128 erscheinen die Herren von Ummendorf. 1129 wird ein Marquard von Ummendorf als Zeuge einer Stiftung an das Kloster Ochsenhausen genannt. 1221 macht ein Ritter Heinrich dem Kloster Weissenau eine Schenkung. Von den Herren von Ummendorf

kommt das Dorf über die Edlen von Essendorf an die Herren von Freyberg-Steißlingen. 1360 verkaufen es diese an die von Schellenberg.  Die Familie von Schellenberg stammt aus Liechtenstein. Um 1300 heiraten sie in die Familie der Herren von Kisslegg ein. Die Schellenbergs sind auch mehrmals Landvögte von Schwaben. Unter Rudolf von Habsburg wird das Kloster Weissenau unter den Schutz der Brüder Schellenberg gestellt. 1373 schenkt  Heinrich von Schellenberg seine Besitzungen in Ummendorf an das Kloster Weissenau. Dieses kauft sich dort immer stärker   ein und um 1440 ist praktisch ganz Ummendorf im Besitz von Weissenau. 1554 verkauft das Kloster seine Ummendorfer Besitzungen  für 42.500 Gulden, das entspricht einer heutigen Kaufkraft von über 2 Millionen € an den Augsburger Patrizier Matthias Manlich. Bei dem Verkauf,  der vom Weissenauer Abt Andreas Rietmann (1549-1557) getätigt wird, wird auch das „Urbar-Register über Umbendorf Anno 1554“ erstellt. Es enthält auch eine Aufzählung aller Ummendorfer Leibeigenen. Die Urkunde wird 1554 ausgefertigt.

Die Vorfahren der Manlichs leben um 1440 als Safranhändler in Oberehnheim, dem heutigen Obernai

index2im Elsass. Sie siedeln sich dann in Augsburg an. Dort spielen sie im europäischen

Metallhandel eine gewichtige Rolle. Die drei Enkel des aus dem Elsass zugezogenen Matthias Manlichs gründen alle Handelsunternehmungen. Matthias

dringt mit einer Unterbeteiligung Hans Paumgartners und seines Vetters Christoph in die Domäne der Fugger ein. Mit einem Monopolvertrag mit König Ferdinand bringt er die gesamte ungarische Kupferproduktion in seine Hände. Wie die meisten Augsburger Patrizier baut er außerhalb Augsburgs ein Schloss, nämlich das Ummendorfer Schloss. Damit will er auch seinem Ziel, in den Adelstand erhoben werden, näher kommen. Nach seinem Kauf erwirbt er im Folgejahr vom Spital in Biberach noch zwölf Höfe dazu. Matthias war nun in Ungarn, in Schwaz und im Mansfelder Montanrevier tätig. Matthias stirbt 1559 und erlebt den Konkurs der Unternehmen seines Cousins nicht mehr. In dieser Zeit gingen 70 Augsburger Patrizierfamilien in Konkurs. Die Augsburger Handelshäuser hatten alle sehr viel Geld an Spanien und Frankreich verliehen. Die Staatsbankrotte dieser beiden Länder brachten alle Augsburger Handelsfirmen in große Schwierigkeiten.

Die Erben von Matthias Manlich verkauften 1565 das Dorf Ummendorf mit aller Zugehörung für 70000 Gulden an das Kloster Ochsenhausen. Erzherzog Ferdinand bestätigte 1566 den Kauf und überließ dem Kloster die hohe Gerichtsbarkeit und den Blutbann . Dafür zahlte das Kloster 10 Gulden Rekognitionsgeld jährlich.

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Abt Bartholomäus Ehinger (1569-1632) der sechzehnte Abt der Reichsabtei Ochsenhausen, lässt das Ummendorfer Schloss 1623 bedeutend erweitern. Von 1613- 1632 war im Schloss ein Priesterseminar eingerichtet. Drei Konventuale waren als Lehrer in Ummendorf.  Im 30 Jährigen Krieg zogen die Schweden unter General Horn brennend und raubend durch Oberschwaben. Die Reichsabtei in Ochsenhausen und die Schule in Ummendorf wurden geplündert und erheblich beschädigt. Abt Bartholomäus flüchtete zunächst nach St. Gallen. Er kam dann bei seinem Studienfreund Johann Anton Tritt von Wilderen, der Weihbischof in Konstanz war, unter. 1632 starb er in Konstanz. Nach den Wirren des Krieges zogen die Ochsenhausener Äbte und Prälaten zur Sommerfrische nach Ummendorf, wo sie sich im nahen Jordanbad erholten. Die Deckenbilder des Musikpavillons, der um 1750 entstand, erzählen von ihren Vergnügungen, Tafelfreuden, Kartenspiel und Jagd. Bei der Säkularisation ging das Schloss 1803 in den Besitz des Fürsten von Metternich über. Die Familie verkaufte es 1825 an Württemberg.

Die Gemeinde Ummendorf hat das Schloss angemietet. Sie nützt es für Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen. auch von der Fachhochschule Biberach wird es genutzt.

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12 Mrz 2011

Meersburg Neues Schloss

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In Konstanz führte Ambrosius Blarer 1525 die Reformation. Daraufhin siedelte im Jahr 1526 Bischof Hugo von Hohenlandenberg (Amtszeit 1496-1529 und nochmals kommissarisch von 1531 bis zu seinem Tod 1532 kommissarisch da sein Nachfolger Balthasar Merklin gestorben war) auf die Burg Meersburg über, die seit 1210 im Besitz der Bischöfe von Konstanz war.  Meersburg lag mitten im Territorium des Hochstifts Konstanz, wo die Fürstbischöfe auch Landesherren waren. Die Burg war im Dreißigjährigen Krieg im Jahre 1646 schwer beschädigt worden. Nachdem man sich im Land von den verheerenden Kriegsfolgen erholt hatte wurde im ganzen Land überall mit Bauen begonnen. Klöster und Fürstbischöfe und der Adel errichteten neue Residenzen. Das Zeitalter des Barock hatte begonnen. die neuen Bauten waren auch ein bisschen Zeichen der Gegenreformation. Im Bistum Konstanz war am 21. Juli 1704  Johann Franz Schenk von Stauffenberg zum

Johann_Franz_StauffenbergBischof gewählt worden, eine auch fürs Reich wichtige Entscheidung, da der spanische Erbfolgekrieg im Land ausgetragen wurde (Schlacht von Höchstädt 1704) Bayern operierte mit Frankreich gegen Österreich und England.

1710 fasst der Bischof den Entschluss, neben dem alten Schloss einen neuen Bau zu errichten. Baumeister Christoph Gessinger (1670-1735) erbaute einen langestreckten, zweigeschossigen Einflügelbau. Dieser wird 1712 vollendet. Die fürstbischöflichen Kanzleien beziehen das Gebäude. Das Erdgeschoss war durch Vorratsräume belegt und für ein höfisches Leben ungeeignet. In den seitliche Pavillons stiegen die Treppen eng auf und eine Kapelle war nicht vorgesehen

1740 wird dann Damian Hugo Philipp von Schönborn zum Nachfolger von

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Stauffenbergs ernannt, nachdem er schon 1722 zum Koadjutor des Bistums Konstanz gewählt worden war unter Mithilfe seiner Brüder, die alle Fürstbischöfe waren, Lothar Franz in Bamberg, Franz Georg in Worms und Friedrich Karl in Würzburg. Damian Hugo war von 1719 bis 1740 Bischof von Speyer und verlegte nach heftigen Streitereien mit dem protestantischen Rat der Stadt seinen Sitz nach Bruchsal. Die Schönborns waren alle “vom Bauwurm” befallen. Ohne die Schönborns wäre Deutschland um prachtvolle barocke Bauten ärmer. In Würzburg und Bruchsal wurde von Balthasar Neumann die Residenz bzw. das Schloss errichtet; in Pommersfelden Schloss Weißenstein  von Johann Dientzenhofer und in Meersburg überarbeitete Balthasar Neumann den Entwurf Gessingers. Von ihm stammt das Treppenhaus und die Hofkapelle.

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Casimir Franz von Sickingen, Schönborns Nachfolger nahm keine Neubauten vor.

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Das machte dann Franz Konrad von Rodt, der von 1750-1775 regierte. Dieser verpflichtete den Deutsch-Ordens Baumeister Franz Anton Bagnato (1731-1810).Der versieht die Schlossfassaden mit geschwungenen Giebeln und reicher Ornamentierung und er verändert die Raumaufteilung. Die malerische Ausgestaltung des Treppenhauses und des Festsaales wird von dem kurmainzischen Hofmaler Giuseppe  Appiani vorgenommen. Die Stukkaturen stammen von Carlo Pozzi.

Mit der Säkularisation endete die Zeit der Fürstbischöfe in Meersburg. Das neue Schloss wurde im Oktober 1802 von badischen Truppen in Besitz genommen. Das neue Schloss dient in der Folge Amtsgefängnis, Fräuleininstitut und Oberschule.

Von 1945 bis 1955 waren hier französische Truppen untergebracht und seit 1955 ist es im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Bis zum Jahr 2012 bleibt es wegen notwendigen Sanierungsarbeiten geschlossen.

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25 Feb 2011

Meersburg Altes Schloss

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Das alte Schloß

Auf der Burg haus‘ ich am Berge,
Unter mir der blaue See,
Höre nächtlich Koboldzwerge,
Täglich Adler aus der Höh‘,
Und die grauen Ahnenbilder
Sind mir Stubenkameraden,
Wappentruh‘ und Eisenschilder
Sofa mir und Kleiderladen.

Schreit‘ ich über die Terrasse
Wie ein Geist am Runenstein,
Sehe unter mir die blasse
Alte Stadt im Mondenschein,
Und am Walle pfeift es weidlich,
– Sind es Käuze oder Knaben? –
Ist mir selber oft nicht deutlich,
Ob ich lebend, ob begraben!

Mir genüber gähnt die Halle,
Grauen Tores, hohl und lang,
Drin mit wunderlichem Schalle
O Langsam dröhnt ein schwerer Gang;
Mir zur Seite Riegelzüge,
Ha, ich öffne, laß die Lampe
Scheinen auf der Wendelstiege
Lose modergrüne Rampe,

Die mich lockt wie ein Verhängnis,
Zu dem unbekannten Grund;
Ob ein Brunnen? ob Gefängnis?
Keinem Lebenden ist’s kund;
Denn zerfallen sind die Stufen,
Und der Steinwurf hat nicht Bahn,
Doch als ich hinab gerufen,
Donnert’s fort wie ein Orkan.

Ja, wird mir nicht baldigst fade
Dieses Schlosses Romantik,
In den Trümmern, ohne Gnade,
Brech‘ ich Glieder und Genick;
Denn, wie trotzig sich die Düne
Mag am flachen Strande heben,
Fühl‘ ich stark mich wie ein Hüne,
Von Zerfallendem umgeben.

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Anette von Droste-Hülshoff, die wohl berühmteste Bewohnerin der Meersburg

hat auf der Burg ihre letzten Lebensjahre von 1841-1848 verbracht.

Mit dem Dagobertsturm, dem markantesten Teil der Burg wird die Vermutung verknüpft, dass die Burg vom letzten Merowingerkönig Dagobert 630 erbaut wurde. Doch wird dieser in Südwestdeutschland ja mit mehreren Burgen in Verbindung gebracht sowie z.B. mit der Burg Landeck oberhalb von Klingenmünster. Tatsächlich war Dagobert um 630 im Bodenseeraum und befasste sich mit der Christianisierung der Alemannen. Von daher erscheint eine merowingischen Burg zur Sicherung der Fernstraße Konstanz-Meersburg-Ulm zumindestens nicht unwahrscheinlich. Gestützt wird diese Theorie durch die “Schweizerchronik” des Johannes Stumpf von 1548. Freiherr Joseph von Lassberg,

der Schwager Anettes von Droste-Hülshoff und Besitzer der Meersburg vertritt diese Theorie auch. Die Megalithquader im Fundament des Dagobertturms können architekturhistorisch betrachtet sowohl im 7. Jahrhundert als auch 12 oder 13. Jahrhundert vermutet werden. Nach der Quellenlage 1137(-ich habe drei Ersterwähnungsdaten gefunden, nämlich 1113,1137 und 1147, kann aber nicht genau verifizieren, welches zutrifft) wird die Meersburg als “Merdesburch” erstmals urkundlich erwähnt. Aber die Datierung scheint ja eh nicht ganz einfach zu sein. In Meersburg beging man 1988 eine große Tausendjahrfeier und bezog sich dabei auf eine Urkunde, die von Kaiser Otto III. ausgestellt wurde, aber wohl in Merseburg.

Die Meersburg war damals im Besitz der Grafen von Rohrdorf-Messkirch, einem seit 1050 erwähnten Hochadelsgeschlecht mit reichem Grundbesitz im Hegau und im Linzgau. Möglicherweise waren sie Erbauer der Meersburg. Das Grafengeschlecht starb mit Mangold III. 1210 aus. Die Meersburg war von 1210 bis 1803 in ununterbrochenem Besitz der Bischöfe von Konstanz. Nachgewiesen sind auf der Burg der Staufer Friedrich II., den sein Vater Heinrich VI. schon als Zweijährigen als Rex Romanorum wählen ließ. Nach dem frühen Tod seines Vaters 1197 musste er sich seine Anerkennung in Deutschland erst erkämpfen und kam 1211 als “Kint von Pülle” in Konstanz an und begann seinen Zug durchs Oberrheintal. Auch Konradin, der letzte Staufer, soll vor seinem Aufbruch nach Italien auf der Meersburg

index1gewesen sein. Im Schutz der Konstanzer Bischöfe nahm die Stadt Meersburg großen Aufschwung. 1233 erhielt es das Recht einen Wochenmarkt abzuhalten. 1299 erhielt es das Stadtrecht. Aber eine bürgerliche Selbstverwaltung gab es unter den Bischöfen nicht. Wenn es Querelen um das Amt des Bischofs gab, war natürlich auch Meersburg darin verwickelt. 1334 gab es eine Doppelwahl und so kämpften zwei Kandidaten um das Bischofsamt. Nikolaus von Frauenfeld war von der päpstlich gesinnten Mehrheit des Domkapitels unterstützt worden und wurde natürlich vom Papst, zu der Zeit Johannes XXII. anerkannt. Der Gegenkandidat Albrecht von Hohenburg wurde vom Gegenspieler des Papstes dem deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern unterstützt. Nikolaus von Frauenfeld verschanzte sich 14 Wochen lang in der Meersburg und wurde von den kaiserlichen Truppen belagert. Nach verschiedenen Quellen wurden bei dieser Belagerung zum ersten Mal auf deutschem Boden Feuergeschütze eingesetzt. Die kaiserlichen Truppen mussten abziehen. Der papsttreue Nikolaus von Frauenfeld wurde schließlich  vom Kaiser anerkannt. Diese Niederlage schwächte die Schwabenpolitik Ludwigs und stärkte die Position der Habsburger. Der Bischof ließ von 400 Bergleuten aus Todtnau, dem damaligen Zentrum für Silberbergbau den 37 m tiefen Burgbrunnen und den bis zu 14 m tiefen Burggraben anlegen. Auf dessen Grund steht heute noch eine im 17. Jahrhundert erbaute Mühle mit großem Wasserrad.

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Im Jahre 1414 weilte Kaiser Sigismund während des Konstanzer Konzils auf der Burg.

1458 wollten die Stadtbewohner mehr Rechte. Es kam zum Aufruhr, der aber niedergeschlagen wurde. Einen oppositionellen Bürgermeister ließ der Bischof 1461 im See ertränken.

Im Bauernkrieg von 1525 zog die aufständischen Bauern mit dem Seehaufen vor Meersburg. Sie wurden von Bürgern, die mit den Bauern sympathisierten, in die Stadt eingelassen. Die Burg sollte gestürmt werden. Man einigte sich aber gütlich auf dem Verhandlungsweg. Kilian von Reichlin, der bischöfliche Vogt in Meersburg übergab den Bauern mit ihrem Führer Hans Eitel 300 Gulden, ein Geschütz mit Munition und 6 Fuder Wein (ein badisches Fuder sind immerhin 15 Hektoliter!). Dann zogen sie wieder ab. Bei den Bauern war auch ein Pfarrer, Johann Heuglin. Diesem wurde im Jahr 1526 in Meersburg auf dem Marktplatz öffentlich der Prozess gemacht. Er wurde zum Tode verurteilt und verbrannt.

Schon ab 1520 zeigte sich der Konstanzer Stadtrat aufgeschlossen für die Lehren Luthers. Der Domprediger Wanner zählte zu den Anhängern Luthers. Der 1492 in Konstanz geborene Ambrosius Blarer führte dann 1525 in Konstanz die Reformation  ein. Er reformierte auch die schwäbischen Reichsstädte Ulm, Esslingen, Isny, Augsburg und Lindau. Im Auftrag von Herzog Ulrich reformierte er 1534 das Herzogtum Württemberg. Der Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg (1496-1532) verlegte seinen Sitz 1526 von Konstanz nach Meersburg. In geistlichen Herrschaften hatte die Einführung der Reformation meist für große Problem zwischen Obrigkeit und Stadt gesorgt, wie man z. B. auch an der Fürstabtei Kempten sehen kann. Die Meersburg war vorübergehend der Hauptsitz der Konstanzer Fürstbischöfe. Bereits 1548 zwangen die Habsburger Konstanz zur Rekatholisierung. Konstanz wurde seines Status als freie Reichsstadt enthoben und nach Vorderösterreich eingegliedert. Der Bischof konnte zurückkehren. Seine Residenz behielt er aber bis zum Ende des Bistums 1821 in Meersburg.

Im 30-Jährigen Krieg waren die Schweden zweimal vor Meersburg. 1633 belagerten die Schweden unter General Gustav Horn Konstanz und versuchten auch Meersburg einzunehmen. 1635/36 wütete die Pest in Meersburg. 1646 kamen die Schweden zurück. Sie zerstörten den Ort und die Burg Bodmann. In Meersburg schossen sie den Dachstuhl in Brand. Die Bevölkerung ist auf ein Sechstel geschrumpft. Meersburg erholt sich allmählich von den Kriegslasten. Handwerk und Gewerbe leben von der Versorgung der bischöflichen Hofhaltung, von Kornhandel und Weinbau.

Johann Franz Schenk von Staufenberg lässt ab 1710 das Neue Schloss östlich der alten Meersburg erbauen. Ab 1750 diente due Burg nur noch Verwaltungszwecken.

Mit der Säkularisation 1802 wird geht das Alte und das Neue Schloss in Meersburg an das Großherzogtum Baden über. 1814-1836 ist sie Sitz des badischen Hofgerichts für die Seeprovinz. Die Burg soll abgerissen werden. Dann erwirbt sie 1838 Joseph Freiherr von Lassberg. Er zieht mit seiner Frau Maria Anna Freiin zu Droste-Hülshoff ,genannt Jenny, auf der Meersburg ein. Auch die Schwägerin 220px-Burg_Meersburg_April_2010_1010924Anette Droste-Hülshoff zieht 1841 in der Burg ein. Sie wohnt in einem Flügel der Burg. Die Gebrüder Grimm, Ludwig Uhland, Justinus Kerner und Gustav Schwab sind Gast auf der Meersburg. Anette stirbt am 24. Mai 1848 auf der Burg. Nach dem Tode Lassbergs 1855 wird sie an die Zwillingstöchter Lassbergs , Hildegard und Hildegund, vererbt.

Diese können die Burg nicht halten und so wird sie 1877 von  Carl Meyer von  Mayerfels erworben. Die Burg ist bis heute im Privatbesitz und dient den Erben als Wohnsitz. In der Burg ist ein Museum untergebracht.

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24 Feb 2011

Tettnang, Neues Schloss

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Tettinanc so lautet die urkundliche erste Erwähnung Tettnangs in einer 882 in Wasserburg ausgestellten Urkunde. Es geht um einen Vertrag zwischen einem Großbauern und dem Kloster Sankt Gallen. Zwischen 1112 und 1154 wird eine erste Burg in Tettnang erbaut. Sie bildete das Zentrum einer neuen Grafschaft. In einer Urkunde Friedrich Barbarossa wird ein Graf Kuno erwähnt. Über die Grafschaft Bregenz kommt Tettnang dann an Hugo I., den ersten Grafen von Montfort. Der Enkel Hugo III. erhält bei der Teilung der Grafschaft die Gebiete um Tettnang und wird so der Begründer der so genannten Tettnanger Linie. Ende des 12. Jahrhunderts initiiert er die Anlegung eines Marktes. Die Lage an der Fernstraße Ulm-Ravensburg-Lindau erschien dafür günstig. 1297 wurde durch König Adolf von Nassau das Stadtrecht verliehen. Hugo IV. studierte in Bologna italienisches Stadtrecht und konnte so einen wichtigen Beitrag erbringen. Die Habsburger besiegten Adolf von Nassau in der Schlacht von Göllheim, in der Adolf getötet wurde. war er für abgesetzt erklärt worden und der Habsburger Albrecht zum König gewählt worden. Dieser bestätigte das Stadtprivileg Tettnangs. In den Streitigkeiten zwischen Habsburg und Ludwig dem Bayer wurde Tettnang 1322 von dem Habsburger Herzog Leopold belagert und völlig zerstört. 1379 setzte Heinrich IV. von Montfort eine städtische Verfassung für Tettnang fest, die den Bürgern mehr Priviligien einräumte. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörte Tettnang dem Schwäbischen Städtebund an.Außerdem gehörte es zum Bund der Bodenseestädte. Nach dem Tode Wilhelms V. wurde Montfort in drei Komplexe geteilt. Tettnang war Hauptstadt der Grafschaft geworden. Ulrich V. und sein Sohn Ulrich VII. stabilisierten die städtische Selbstverwaltung mit der Festigung der Rolle eines Bürgerrats, des Bürgermeisters und eines Ammans. Sie interessierten sich für Kunst und waren beim Adel hoch geachtet. Nach dem Tode Ulrichs VII. hatte seine Gemahlin Magdalena von Öttingen die Position einer Stadtregentin inne.430px-Magdalena_von_Öttingen Nach ihrem Tod wurde ihr Neffe Hugo XVI. durch Kaiser Karl V. mit Tettnang belehnt.

Im Bauernkrieg kann Hugo XVI. zwischen dem aufständischen Seehaufen und dem Schwäbischen Bund unter Truchsess Georg von Waldburg, dem “Bauernjörg” vermitteln. Er wirkt am “Weingartner Frieden” mit. 1526 übernimmt er die Tettnanger Gebiete.

Im 30-jährigen Krieg wurde die Burgen von  Tettnang und Argen zerstört. Das Tettnanger Gebiet wird mehrfach von Hungersnöten, Pest und Verwüstung heimgesucht.1667 errichtete Graf Johann VIII. von Montfort einen schlichten Neubau, das heutig Alte Schloss. Durch Erbteilung sank die politische Macht des Grafen. Ein repräsentativer Neubau sollte neuen Glanz bringen. Christoph Gessinger, der Baumeister des Neuen Schlosses in Meersburg wurde mit der Planung beauftragt. Ab 1713 wurde mit dem Bau begonnen. Auch die Inneneinrichtung wurde von bekanntesten Künstlern der Zeit wie den Freskanten Johann Michael Rottmay und Johann Rudolf Byss sowie dem Stuckateur Dominikus Zimmermann ausgeführt. Das alles überstieg die Finanzkraft des Grafen erheblich. Nach fünfjähriger Bauzeit, der Bau war noch nicht vollendet,

bacchusließ Graf Anton die Bauarbeiten einstellen. Der Sohn  Ernst konnte 1731 noch die Schlosskapelle vollenden. Zu allem Unglück brannte das Schloss 1753 bis auf das Erdgeschossgewölbe aus. Nur die Fassaden und wenige Reste der Innendekoration blieben erhalten. Doch Graf Franz Xaver von Montfort machte weiter, allerdings mit finanzkräftiger Unterstützung Österreichs, das damit natürlich seine machtpolitischen Ziele weiter verfolgte. 1770 hatten wiederum die bekanntesten Künstler ihrer Zeit den Wiederaufbau beendet. Allerdings war auch der Graf am Ende, zumal Habsburg den Verkauf von Langenargen   blockierte. 1780 kapitulierte Graf Montfort und trat seine verschuldeten Besitztümer an Österreich ab. Dafür erhielt er Schuldenerlass und eine jährliche Rente von 6000 Gulden.

Tettnang wurde als Oberamt Tettnang in Vorderösterreich eingegliedert und verblieb dort bis zum Frieden von Pressburg. 1805 fiel es so an Bayern, das Tettnang 1810 an Württemberg weitergab.

Bis 1973 war Tettnang Kreisstadt. Mit der Kreisreform, die am 1.1.1973 in Kraft trat, ging Tettnang im Bodenseekreis auf.

21 Jan 2011

Schloss Erolzheim

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Der Name Erolzheim kommt angeblich von einem Ritter zur Zeit Ottos des Großen, der ein Rad von Marstetten nach Erolzheim rollte. “Er rollts heim” Nach der Aktenlage wird Erolzheim erstmals am 4. Februar 1040 in ein Urkunde erwähnt. Kaiser Heinrich III. bestätigt auf einer auf der Reichenau ausgestellten Urkunde dem Kloster Einsiedeln seine Besitzungen und Rechte unter anderem in Erolzheim. Da heisst es: „In comitatu Ilregeuue Erolfesheim“ (WUB I,265 Nr.223) Vom 12.bis zum 16. Jahrhundert sind die Herren von Erolzheim im Besitz des Ortes. 1517 verleiht ihnen Kaiser Maximilian die Hochgerichtsbarkeit über Erolzheim und Kirchdorf an der Iller. Hans von Erolzheim verkauft seinen Stammsitz an die Gebrüder von Welden. 1594 erwirbt Konrad der Ältere von Bemmelsberg die Herrschaft Erolzheim. Die von Bemmelsberg sind ein altes hessisches Adelsgeschlecht aus der Nähe von Eschwege genannt nach ihrem Stammsitz Boyneburg oder Bemmelsberg.

1806 fällt Erolzheim an Bayern und kommt dann 1810 an Württemberg. 1826 stirbt Sebastian von Bemmelsberg. Damit erlischt das Geschlecht derer von Bemmelsberg. Über mehrere Stationen kommt das Schloss 1915 an den Ulmer Geheimrat Albert Konstantin von Kienlin.  Am 26. April 1945 wird Erolzheim von amerikanischen Truppen eingenommen. Gegen Kriegsende wurden vom Stuttgarter Stadttheater die Kostüm und Waffenausstattung des Theaters wegen des Bombenkriegs ins Erolzheimer Schloss gebracht. Im Juli wurden dann die Besatzungszonen geregelt und die Franzosen lösten die Amerikaner ab, die über die Iller in die nun amerikanische Zone gingen. Am 13. September 1945 kam es dann noch zu einem Großbrand im Schloss.

1987 wird das Schloss von der Familie von Kienlin verkauft. Heute beherbergt es rund 30 Wohnanlagen,  Büros sowie ein Restaurant und ein Hotel.

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20 Jan 2011

Kisslegg Altes und neues Schloss

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Die Gegend um Kisslegg war schon in der Römerzeit besiedelt, worauf ein reicher Münzfund in Oberhorgen hinweist. 824 wird erstmals ein Ratpotiscella urkundlich erwähnt. Der Leutkircher Priester Ratpot hatte im 8. Jahrhundert eine Kirche und Wohnung am Zeller See errichtet, was sich dann bis Anfang 9. Jahrhudert als Ortschaft entwickelte. Um 850 kam der Ort in den Besitz des Klosters Sankt Gallen, das zwischen Zellersee und Obersee einen Meierhof errichtete. Zu diesem Hof, der auch Kellhof genannt wurde, gehörten über 100 Bauerngüter in der Umgebung.

Seit dem 9. Jahrhundert war eine adlige Familie ansässig, die eigene Besitzungen aber auch die Güter des Sankt Gallener Meierhofs verwaltete. Ein Familienmitglied soll den Namen Kisololt, Kisilhar oder Kisalfrid geheißen haben, woraus sich der Name Kisslegg entwickelte. Im 11. oder 12. Jahrhundert errichte die Familie eine Burg. Ab 1237 nannte sie sich “Herren von Kisilegge”. Dieser Name verdrängte allmählich Zell oder Kissleggzell. Seit dem 15. Jahrhundert  ist der Ort jetzt nur noch als Kisslegg bekannt. Der letzte der Herren von Kisslegg verheiratete um 1300 seine Tochter an Marquard von Schellenberg. Diese Familie wurde nun neuer Besitzer von Kisslegg. 1381 wurde die Herrschaft innerhalb der Familie Schellenberg geteilt. Der Schellenbergische Teil ging 1708 an die Linie Waldburg- Wolfegg und Waldsee, der paumgartische Teil ging nach mehreren Besitzerwechseln 1625 an Friedrich von Waldburg-Scheer-Trauchburg und nach dem Erlöschen der Linie schließlich an das Haus Waldburg-Zeil-Wurzach.

Während des Bauernkrieges 1525 lag Kissleg in einem der Zentren des Aufstandes.

1548 brannte Kisslegg bis auf das Schellenbergische Schloss fast völlig nieder.

Um 1560 wurde das Alte Schloss von Hans Ulrich von Schellenberg in Kisslegg erbaut Durch Heirat kam es dann an Waldburg-Wolfegg. Im Jahre 1704 und 1756 wurde Kisslegg nochmals von einer Brandkatastrophe heimgesucht. Graf Ferdinand Ludwig von Waldburg-Wolfegg ließ das Schloss von dem Füssener Baumeister Johann Georg Fischer barock umgestalten. Das Schloss befindet sich noch heute im Besitz der Familie Waldburg-Wolfegg

Johann Georg Fischer lieferte auch den Entwurf für den Bau des Neuen Schlosses in Kisslegg  von 1721-1727. Auftraggeber war Graf Johann Ernst von Waldburg zu Trauchburg. Im Treppenhaus des Schlosses befinden sich acht Sybillenskulturen von Joseph Anton Feuchtmayer. Sibyllen-Innen-Schloss_b

Fürst Eberhard von Waldburg-Wurzach ließ dann den Schlosspark in englischem Stil anlegen.schloss-kisslegg 1806 kommt Kisslegg an das Königreich Württemberg und wird dem Oberamt Wangen zugeordnet.

Das Neue Schloss ist bis 1941 Sitz der Familie Waldburg zu Zeil und Wurzach. Von 1945 bis 1958 ist es Kreiskrankenhaus. Die Marktgemeinde Kisslegg erwirbt das Schloss 1960. Bis 1978 dient es als Schlossrealschule. Von 1978 bis 1984 ist es Schule für Lernbehinderte. Danach wird es bis 1992 als Schulungsstätte und Instrumentenmuseum des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg.

2005 wird das Museum Rudolf Wachter eröffnet. Es präsentiert die Skulpturensammlung des Holzbildhauers Wachters und zeigt Wechselausstellungen.

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19 Jan 2011

Schloss Warthausen

 

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Die Herren von Warthausen lassen sich schon  1108 urkundlich nachweisen. Ein Adelbert von Warthausen taucht in den Annalen des Klosters Zwiefalten und 1129 als Zeuge in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Ochsenhausen auf. 1168 wird die Herrschaft an Friedrich Barbarossa verkauft. Der Enkel Friedrichs verleiht die Herrschaft seinem Truchsessen Eberhard von Waldburg. Es bildet sich eine Linie Waldburg-Warthausen. Seine Söhne Ulrich und Heinrich erscheinen erstmals 1234 als Truchsessen von Warthausen. Anfang des 14. Jahrhunderts stirbt die Linie Warthausen aus. Warthausen kommt an die Herren von Waldsee, die aber schon 1331 die Herrschaft an die Herzöge Albrecht und Otto von Österreich verkaufen. 1380 bestätigt Herzog Albrecht von Österreich als Herr von Warthausen ein Franziskanerinnen-Kloster in Warthausen. Wie viele der österreichischen Herrschaften ist auch Warthausen vielfach verpfändet. Von 1446 ist es in pfandschaftlichem Besitz der Stadt Biberach. 1529 wird Warthausen dem kaiserlichen Rat Dr. Hans von Schad von Mittelbiberach die Herrschaft Warthausen zunächst pfandweise, aber schon ab 1532 als Mannlehen überlassen und verbleibt bis Ende des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie Schad. Am 15. Dezember 1692 stirbt der letzte Schad, nämlich Leopold von Schad ohne Nachkommenschaft. Die Herrschaft fällt wieder an Österreich. Dieses verleiht sie dem Grafen Johann Philipp Josef von Stadion am 18. Januar 1696 als Lehen.

Das Schloss mit seinem renaissanceartigen Charakter ist um 1620 entstanden.schlossw Als sich Friedrich von Stadion 1761 vom fürstbischöflichen Hof in Mainz wegen Querelen zurückziehen muss, beginnt die große Zeit Warthausens. Graf Stadion versammelte zusammen  mit seinem vorehelichen Sohn Georg Michael Frank genannt La Roche und dessen  Frau Sophie , Arzttochter aus Kaufbeuren, am Warthausener Musenhof  seine Gäste. Seine Tochter Maximiliana, letzte Äbtissin des Damenstifts Buchau, 20101130151000!Maria-Maximiliana-von-Stadion der Maler Johann

Heinrich Tischbein der Ältere, der Dichter und Übersetzer Christoph Martin Wieland, der in Biberach als Senator und Kanzleiverwalter arbeitete, der Prämonstratenser Pater und angesehene Prediger Sebastian Sailer aus Obermarchtal, der Ortspfarrer Valentin Ignaz Heggelin, der mit den Ideen der Aufklärung vertraut war und die Reichsäbte aus den Klöstern der Umgebung nahmen an dem Kreis teil. Wieland ermutigte und förderte seine frühere Verlobte Sophie bei ihren schriftstellerischen Arbeiten und veröffentlichte die “Geschichte des Fräuleins Sternheim” zunächst anonym unter seinem Namen als Herausgeber.

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Sophie La Roche      Christoph Martin Wieland.

Als Marschall Ney, ein General Napoleons, der im Krieg gegen Österreich Erzherzog Ferdinand 1805 bei Günzburg bezwang, hat  seinen Sitz von Mai bis Oktober 1806 in Schloss Warthausen.

Der Sohn Friedrichs von Stadion Johann Philipp von Stadion war österreichischer Staatskanzler und Finanzminister und als solcher ein eingefleischter Gegner Napoleons. Als Württemberg 1806 Königreich wird, lebt Johann Philipp im Dauerkonflikt mit König Wilhelm. Das führt dazu, dass er Schloss Warthausen  am 16. Januar 1825 an den württembergischen Staat. Dieser verkauft Schloss, Nebengebäude und Schlossgut samt Patronatsrechten, Jagdrechten und Fischerei in der Riss an die Freiherren Wilhelm Friedrich und Carl Friedrich von König. Richard von König, der Sohn Carl Friedrichs erhielt von der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde für seine ornithologischen Arbeiten verliehen. Dessen Sohn Friedrich Karl machte sich als Weltflieger einen Namen.

Seit 1985 ist Franz Freiherr von Ulm-Erbach Besitzer von Schloss Warthausen.

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18 Jan 2011

Schloss Wolfegg

 

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Schloss Wolfegg ist der Hauptwohnsitz der Familie Waldburg-Wolfegg. Eberhard von Tanne-Waldburg 1170-1234 gilt als Stammvater des Hauses Waldburg. Er war Ministeriale der Welfen. Nach dem Tod von Welf VI. 1191 wurde die Familie zu Ministerialen der Staufer. Sie stellten lange Jahre den Protonotar des Kaisers, was einem Statthalter entspricht. Ab 1214 verwalteten sie das Reichstruchsessenamt. Ab 1419 wurde es Bestandteil des Namens. Ab 1525 waren sie Reichserbtruchsess von Waldburg-Wolfegg bis 1806. Bis 1578 stand dort wie die Zimmersche Chronik vermerkt ein “unwirriges Gebäude aus Holz-und Riegelwerk” . Dieses wurde durch einen Kaminbrand zerstört und Truchsess Jakob (1546-1549) ließ das Schloss in seiner heutigen Form errichten. Allerdings hatte das Gebäude nicht allzu lange bestand. 1648 steckten es die im Oberland umherziehenden schwedischen Truppen des Generals Wrangel in Brand. Die Not der Nachkriegszeit verzögerte den Bau bis ins Jahr 1651. 1691 – 1700 war dann die entscheidende Phase derindex1Neugestaltung der Repräsentationsräume. Die Federführung hatte der Stukkateur und Bildhauer Balthasar Krimmer (1653-1702) aus Wangen. Eine Reitertreppe führt zum 52 m langen Rittersaal, in dem 24 überlebensgroße  in dem 24 überlebensgroße Figuren aus Holz und Stuck stehen. Zum Schloss gehört die von Johann Georg Fischer 1733-1736 innen umgestaltete Pfarrkirche St. Katharina. 1742 war sie fertiggestellt. An der Kirche arbeitete auch der Wessobrunner Stukkateur Johannes Schütz. Das hochaltarbild stammt von dem Rubensschüler Caspar de Crayer.

index 3 Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1806 wurde das Haus Wolfegg-Waldburg mediatisiert. Wolfegg kam ans Königreich Württemberg und wurde dort dem Oberamt Waldsee zugeordnet.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Automobilmuseum von Fritz B. Busch, der 2010 verstorben ist sowie das Bauernhausmuseum des Landkreises Ravensburg mit 15 historischen Gebäuden.

10 Jan 2011