Abtei Neresheim

 

 

 

               Ansicht von etwa 1875

Noch im 17. Jahrhundert wurde angenommen, das Kloster Neresheim sei im Jahr 777 von dem Bayernherzog Tassilo III. (* um 741  + um 796) gegründet worden und bei den Ungarneinfällen  (zwischen 899 und 955) zerstört worden. Graf Hartmann I. von Dillingen ((† 16. April 1121)

1095 wieder aufgebaut worden. So berichtet es auch die Topographia suevia (Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 138. ) auf Seite 138.Nach heutigen Erkenntnissen ist das nicht mehr haltbar.

Graf Hartmann I. von Dillingen ist um 1040 geboren und war der einzige Sohn des Grafen Huchald III. von Dillingen und der Adelheid von Gerhausen und gehörte hochadeligen schwäbischen Sippe der Hupaldinger an.

Hartmann war ein entschiedene Gegner Kaiser Heinrichs IV. (1056-1106). Er gehörte der Fürstenopposition an. Er hatte große Besitzungen im Donauraum. Um 1070 heiratete er Adelheid von Winterthur, die Tochter des Grafen Adalbert v. Winterthur-Kyburg.

Das brachte Hartmann das Grafenamt im Thurgau ein und mehrte seinen Besitz um ein beträchtliches Erbe in der Nordschweiz.

Die beiden stifteten 1095 das Kloster Neresheim. Papst Urban II. (1088-1099)bestätigt die Stiftung der (Kirche) in Neresheim und deren Übergabe an den heiligen Stuhl.(WUB Bd I, Nr. 246 S. 304) Auch Hermann 1096-1133 – RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 455

In den Regesten ist auch die freie Abtswahl bestätigt sowie die Bestimmungen über die Vogtei; Altar- und Kirchenweihen usw.

Papst Honorius II. (1124-1130) bestätigte diese Urkunde am 27. November 1125. ( WUB Band III., Nr. N5, Seite 465)

Die Stifter ließen sich das Vogtrecht für sich und ihre Nachkommen  sowie die Wahl der Pröpste bestätigen. Regulierte Chorherren waren nach Nereshem gerufen worden, woher isst nicht bekannt. Sie verließen das Härtsfeld 1096 schon wieder.

Kloster Neresheim wurde in eine Benediktinerabtei umgewandelt. Deshalb bat Graf Hartmann1106  den aus seiner Abtei Petershausen vertriebenen Abt  Theoderich , der mit dem Aufbau von Kloster Kastl beschäftigt war, Mönche nach Neresheim zu entsenden.

Diese brachten die Observanz von Kloster Hirsau nach Neresheim.

Als erster Abt wird in der Biographia Benedictina  Ernst v.Dillingen 1095–1096 geführt. Auf ihn folgen dort Hugo v.Eberstein (?–1101 ) und Dietrich I. v.Grosslingen (1101–1118). Er war als Abt von Kloster Zwiefalten postuliert worden und starb 1118 . Heinrich I. v.Berriedten (1119–1125 ) war Prior in Zwiefalten, vor er Abt in Neresheim wurde.Unter ihm wurde die erste Klosterkirche von Neresheim geweiht, eine romanische Basilika. Aus einer früheren Ehe von Abt Heinrich stammte  Pilgrim v.Berriedten (1125–1137), der vor seinem Abbatiat in Neresheim Mönch in Zwiefalten war.

Auf einer um 1729 gefertigten Druckplatte. von Johann Georg Bergmüller (1688-1762), die wohl für Kloster Neresheim angefertigt wurde, ist sowohl der Gründer von Kloster Neresheim Hartmann I. als auch dessen 1. Abt Ernst dargestellt.

Ernst war der Bruder von Hartmann I.

Trotz reichhaltiger Ausstattung durch seinen Stifter kam das Kloster nicht so richtig in die Gänge. Hartmann bat deshalb seinen Sohn Ulrich I. von Kyburg-Dillingen, der von 1111-1127 Bischof in Konstanz war, aus der Hirsauer Tochtergründung Zwiefalten

nochmals Mönche nach Neresheim zu entsenden.

Nach dem Tod seiner Gemahlin Adelheid am 03.01. 1118 trat Graf Hartmann als Konverse  in sein Kloster ein. Er starb 1134. Beide wurden in Neresheim bestattet, wo sie bis heute noch in den Stifterdenkmalen ruhen.

Die Schwierigkeiten, die Kloster Neresheim am Anfang hatte, lag auch daran, dass das Kloster dreimal einen großen Schaden durch Brände erlitt.  (Anselm Lang, Kurze Geschichte des ehemaligen Klosters und Reichsstiftes, Nördlingen 1839, S.13)

Um 1135 lebte in Zwiefalten der Mönch Ortlieb. Er begann 1135 die Zwiefaltener Klosterchronik zu verfassen, das Chronikon Zwifaltense. Er beschreibt die Geschichte Klosters Zwiefalten von seiner Gründung 1089 bis zum Jahr 1109.

1137 wurde er vom Zwiefaltener Abt Ulrich I. (1095-1139) ins Kloster Neresheim geschickt. Berthold I (Abt in Zwiefalten von 1139–1141), der selbst eine Chronik von Zwiefalte schrieb, ergänzte Ortliebs Chronikon mit Anmerkungen.

Ortlieb war Abt in Kloster Neresheim von 1141-1164. Er scheint nicht nur ein guter Chronist gewesen zu sein sondern bewährte sich bald als Abt. Die Zahl der Mönche stieg auf etwa 25-30.

Auch ein Frauenkloster bestand in Neresheim unter dem Patrozinium des Heiligen  Apostels Andreas stehendes Frauenkloster, das nördlich der den heiligen Ulrich und Afra  geweihten Abteikirche lag.

1152 erhielt Abt Ortlieb eine größere Schenkung von Ehrenfried, ein Dienstmann des Grafen Albert von Dillingen, sich, nachdem er zuvor schon Güter, insbesondere in Mittelheim, an das Kloster überlassen, mit seiner Gemahlin Beatrix und allem Besitz

in dasselbe begeben und einen Jahrtag für sich und seine Gemahlin daselbst gestiftet habe. WUB Band V., Nr. N12, Seite 381-382.

Am 27. November 1152 erhielt das Kloster von Papst Eugen III. (1145-1153) eine Schutzurkunde.Papst Eugen III. nimmt das Kloster Neresheim mit dessen Besitzungen im Ganzen und an besonders genannten Orten in seinen Schutz und verleiht demselben viele andere Begünstigungen.

WUB Band II., Nr. 341, Seite 67-68 Am selben Tag wird eine gleiche Bulle über die Schutzurkunde ausgestellt. WUB Band III., Nr. N13, Seite 474.

Abt Ortlieb erhielt eine weitere päpstliche Urkunde am 14. März 1160 von Papst Alexander III. (1159-1181), in der dieser den Klosterbesitz bestätigte.

Papst Alexander III. bestätigt dem Abt und Kapitel des heiligen Ulrichs in Neresheim den Besitz der Kirche in Harthausen mit zwei Dritteilen des Zehenten und allen übrigen Zugehörungen. WUB Band II., Nr. 371, Seite 129

Auf Abt Ortlieb folgte Abt Heinrich II- (1166-1199). Er war der erste Abt, der seine Profess in Neresheim abgelegt hatte. Auf ihn folgte Abt Degenhard 1199–1219 .Sein Nachfolger Godebald v.Ehingen 1219–1249 wurde 1247 zum Abt von Ellwangen gewählt wohl bis 1249

blieb aber auch Abt in Neresheim.  Auf einer Für Erzbischof Siegfries III. von Mainz (1230-1240) von Papst Innozenz IV seine Abtei in Neresheim so lange zu behalten, bis er die Propstei Ellwangen in Besitz genommen harre RI Sigfrid III. (1230-1249) – RIplus Regg. EB Mainz 2 [n. 1855]

Unter Abt Heinrich II. erhielt Kloster Neresheim auch eine beachtliche Geldschenkung. Ein Kaufmann Ludwig aus Bopfingen schenkte dem Kloster 100 Talente Silber und es wurde bestimmt, wie diese zum Nutzen des Klosters benutzt werden. 1 Talent entsprach zu dieser Zeit einem Rechnungspfund von 240 Pfennigen Silber, was einem heutigen Wert von etwa 27.236,00 € entspricht. Wenn man bedenkt, dass die Kaufkraft damals wesentlich höher war, konnte man mit dieser Schenkung durchaus etwas anfangen.WUB  Band V., Nr. N16, Seite 385-386

In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Kloster Neresheim in die Wirren der Herrschaft Kaiser Friedrichs II (1212-1250 hinein gezogen. 1227 wurde er von Papst Gregor VII.(1227-1241) exkommuniziert.

Konrad IV. (+ 1254)der Sohn Kaiser Friedrichs II.regierte als König in Deutschland.Zwischen 1246 und 1249 kämpfte Konrad gegen die Gegenkönige Heinrich Raspe (1246-1247) und Wilhelm von Holland (1248-1254)

Konrad wurde unterstützt von dem Markgrafen Heinrich II. von Burgau (1242-1292). Er war einer der treuesten Weggefährten von Konrad. In den Annalen von Kloster Neresheim wird er unter den “Klosterbrennern/Schädigern” genannt.

Neresheim wurde von den beiden zwei mal in Brand gesteckt und einmal alles, was dem Kloster und den päpstlich gesinnten Grafen von Dillingen Hartmann und Albert gehörte, zerstört.(Lang S. 14)Der Brand wird auch in einer Urkunde von 1245 erwähnt

RI Conrad IV. – RI V,1,2 n. 4510e  Verbrennung des Kloster Neresheim südwestlich von Nördlingen.

Graf Albert, der auch Schutzvogt des Klosters war sah sich 1250 genötigt, das Kloster mit Schanzen und Wällen zu umgeben und darin ein festes Schloss zu errichten.

Graf Albert verstarb 1257, ohne Erben zu hinterlassen. 1 Jahr später später starb Alberts Vater Hartmann der Ältere. Dessen weiterer noch lebender Sohn Hartmann von Dillingen (1248-1286).

Damit hatte Kloster Neresheim seine Schutzvögte verloren.

Zwar konnte die Abtei gemäß der Bullen von Papst Urban und Papst Honorius ihren Vogt selbst bestimmen.In dieser Zeit war Rugger (1249–1257) Abt. Auf ihn folgte Abt  Ulrich I. v.Ehingen (1257–1261 ) Dieser wurde  aber von seinem Nachfolger Walter I. (1261–1262)

gewaltsam aus dem Amt verdrängt. Nach dem Tod Walters sollte Ulrich das Amt wieder übernehmen, schlug dies aber aus.

Die erste Königsurkunde für Kloster Neresheim gibt es erst 1232 durch König Heinrich VII. (1221-1225), was sicher damit zusammenhängt, dass durch die Brände in Neresheim viele Urkunden verloren gingen.

Am 25. Dezember 1232 ließ er das von einem seiner Dienstmannen erkaufte Gut Ziertheim an die Kirche Neresheim weitergeben. In der folgenden Urkunde bestätigte er diese Schenkung. WUB Band III., Nr. 817, Seite 312-313 und Band IV., Nr. N118, Seite 415

1258 riß Graf Ludwig III. von Ötttingen (um 1200-1279) die Vogtei von  Neresheim an sich, zu mal das Hochstift Augsburg bei den Grafen von Augsburg stark verschuldet war. Nach Lang (S. 14) ins Kloster Neresheim ein und nahm, es mit allem, was dazu gehörte in Besitz.

Augsburg und Neresheim konnten während 5 Jahren den Streit auch kriegerisch nicht klären. 1263 fällte Albert der Große (um 1200-1280) in der Benediktinerabtei Hl. Kreuz in Donauwörth  einen Schiedsspruch. Die Vogtei über das Kloster Neresheim sollte den Grafen

von Oettingen gehören , bis Augsburg seine Schulden bezahlt habe.Es löste das Problem aber nicht. Neresheim gab seinen Anspruch auf Freiheit und Unabhängigkeit nie auf. Es folgten immer wieder Prozesse. Erst 1764 klärte ein

Urteil des Reichskammergerichts die Sache endgültig. Neresheim löste sich jetzt erst von der Abhängigkeit vom Hause Öttingen und wurde ein freies und unmittelbares Reichsstift.

Nach Walters Tod war die Abtwahl streitig. Aus einem anderen Kloster wurde ein Abt postuliert. Dietrich II. wurde zum Abt (1262-1287) gewählt. Er hatte das Amt 25 Jahre inne und legte es 1287 nieder.

Aus seiner Amtszeit gibt es eine Urkunde vom 13. Dezember 1278, die für die Geschichte von Neresheim  unwesentlich ist, aber etwas über die Beziehungen von Klöstern untereinander illustriert.

WUB Band VIII., Nr. 2839, Seite 146 “Abt Dietrich und Konvent von Neresheim verpfänden dem Abt Trautwein und Konvent von Kaisheim eine Handschrift des Josephus um die Summe von 8 Pfund Heller.” Abt Dietrich verpfändete Abt Trautwein ( 1266–1287) vom Kloster Kaisheim eine Handschrift. Die Klöster standen also durchaus in kulturellem Austausch miteinander. Flavius Josephus war schon bei den Kirchenvätern sehr beliebt und zählte noch über das Mittelalter hinaus zu den am meisten gelesenen Geschichtsbüchern der Antike.

Die Verpfändung war vielleicht so etwas wie eine Leihgebühr und war Abt Trautwein  nach heutiger Währung immerhin ungefähr 1.708,00 €. wert.

Vom 23.Mai 1282 gibt es eine weitere Urkunde von Dietrich. “ Abt Dietrich und Konvent von Neresheim überlassen dem Kloster Söflingen Harthausen mit dem Zehnten und dem Kirchensatz.” WUB Band VIII., Nr. 3149, Seite 349-350

Kloster Söflingen war ein ein 1239 gegründetes Klarissenstift in dem heutigen Ortsteil von Ulm.

Bei der Urkunde von Bischof Wolfhard regierte bereits Abt Friedrich v.Zipplingen 1287–1308. Er folgte nach dem Rücktritt von Abt Dietrich. Er war ein Edler von Zipplingrm und Cellerarius in Kloster Ellwangen. Von dort wurde er zum Abt von Kloster Neresheim berufen.

Schon unter seinen Vorgängern hatten Streitigkeiten und Parteiungen zu Konflikten geführt. Die Zahl der Mönche ab. Die Disziplin ließ nach. Auch die Klosterordnung den Besitz betreffend wurde immer weniger eingehalten. Es gab viele Konventuale mit Privatbesitz.

Abt Friedrich war in die inneren Zwistigkeiten von Neresheim nicht verwickelt

Er starb 1308. In seine Regierungszeit fallen mehrere  Papsturkunden, alle von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgestellt.Auch die 2. Königsurkunde für Neresheim, nämlich von  Adolf von Nassau (1292-1298) wird in seiner Regierungszeit ausgestellt.

Bischof Wolfhard von Augsburg beurkundet und bestätigt die Abmachung des Klosters Neresheim mit Georg von Eselsburg wegen der Fischenz zwischen Wittislingen und Ziertheim.
Band X., Nr. 4287, Seite 74 Dillingen, 1292. Oktober 13. Es ging um Fischrechte im heutigen Landkreis Dillingen. Bischof Wolfhard regierte von 1288-1302

Prior Jakob und Konvent von Ochsenhausen verkaufen an Kloster Neresheim ihre Güter in Demmingen. Band X., Nr. 4758, Seite 418-419 Ohne Ortsangabe, 1295. November 18.

Als Verkäufer wird ein Prior Jakob genannt. Allerdings führen wikipedia und wikiwand  für diese Zeit nur einen Prior Reiner. Der erste Abt in Ochsenhausen war Nikolaus Faber, 1392 zum Abt gewählt, bis 1422.

Demmingen ist heute ein Ortsteil von Dischingen auf dem Härtsfeld.

Papst Bonifatius VIII. bestätigt dem Kloster Neresheim alle seine Privilegien und Freiheiten. Band X., Nr. 4790, Seite 439 Rom, 1296. Januar 18. Die Urkunde wurde am 18. Januar 1296 in Rom ausgestellt.

Einen Monat später erfolgt noch einmal eine Bestätigung.Rom, 1297. Januar 18. Band XI., Nr. 4959, Seite 13
Papst Bonifatius VIII. bestätigt dem Kloster Neresheim alle päpstlichen, königlichen und sonstigen Privilegien und Freiheiten.

Papst Bonifatius VIII. bestätigt dem Kloster Neresheim alle päpstlichen, königlichen und sonstigen Privilegien und Freiheiten.  Orvieto, 1297. Oktober 7.Band XI., Nr. 5050, Seite 80

Diese Bestätigung folgte ein halbes Jahr später.

Am 7. Oktober 1297 bestätigte Papst Bonifatius den Kauf der Vogteirechte in Neresheim. durch den Grafen von Öttingen. Aber 1258 hatte er diese ja schon mit Gewalt in Besitz genommen.
Papst Bonifatius VIII. bestätigt den Kauf, wodurch das Kloster Neresheim von Graf Ludwig von Öttingen für eine bestimmte Summe seine Besitzungen und Vogteirechte in Kuchen, Auernheim, Neresheim, Ohmenheim, Hagenbuch und Braitenbuch samt dem Wald Wecenloch erworben hat

Orvieto, 1297. Oktober 7.
Band XI., Nr. 5050, Seite 80

Rom, 1297. April 22.
Band XI., Nr. 5005, Seite 43-44
Papst Bonifatius VIII. bestätigt dem Abt und Konvent von Neresheim auf ihre Bitten die Erwerbung des Dorfes Ummenheim

Rom, 1298. Januar 13.
Band XI., Nr. 5093, Seite 109-111
Papst Bonifatius VIII. bestätigt dem Kloster Neresheim seine Besitzungen und seine Ordensprivilegien.

Mit diesen Papsturkunden enden die im Württembergischen Urkundenbuch aufgeführten Papsturkunden.

Ohne Ortsangabe, 1299. Januar 13.
Band XI., Nr. 5215, Seite 199-200
Abt Friedrich und Konvent von Neresheim vertauschen Güter ihres Klosters in Fremdingen gegen ellwangische Güter in Kuchen.

Im Januar 1299 kam es zu einem Gütertausch zwischen Kloster Ellwangen und Neresheim

Augsburg, 1300. Juli 29.
Band XI., Nr. 5507, Seite 421
Abt und Konvent von Neresheim schenken dem Domkapitel zu Augsburg ihre Kirchen in Ballmertshofen und Großkuchen.

Bischof in Augsburg war zu dieser Zeit Wolfhard v. Roth (1288 – 1302) Am 13.August 1332 bestätigte der  Augsburger Bischof Ulrich II. von Schönegg (1331 –1337 ) die Schenkung. Staatsarchiv Ludwigsburg B 479 U 2

Die Königsurkunde Adolfs von Nassau wurde am 21. Oktober 1294 ausgestellt. RI Adolf – RI VI,2 n. 457 Mit dieser Urkunde erteilte Adolf dem Kloster die Erlaubnis,

reichslehenbare Güter, die man nur mit Genehmigung des Königs veräußern dürfe, bis zum jährlichen Ertrag von 50 Mark Silber (heute etwa 13.618,00 €)  in der Weise zu erwerben, daß diese Güter ohne Einholung seiner Einwilligung bloß auf Grund der zwischen dem Kloster und den Reichslehenträgern zustande gekommenen Veräußerungsabmachungen sofort in den Besitz dieses Stiftes übergingen.

Abt Friedrich verstarb 1308. Auf ihn folgte Abt Heinrich III. v.Merkingen (1308–1329) Er stammte aus der Familie der Herren von Merkingen, heute Dofmerkingen. Sein Regierungsantritt viel mit einer Familienfehde der Grafen von Öttingen zusammen, die auch das Kloster und das gesamte Härtsfeld in Mitleidenschaft zog. Er machte einen wichtigen Erwerb, nämlich die Hälft von Elchingen für 1200 Pfund.

Kloster Neresheim scheint auch in seiner Regierungszeit Schwierigkeiten zu bestehen gehabt haben, denn am 26. März 1317 beauftragte Papst Johannes XXII. (1315-1334)

den Abt von Adelberg, für die Rückgabe der dem Kloster Neresheim entzogenen Güter zu sorgen. Staatsarchiv Ludwigsburg B 479 Bü 1

Auf Heinrich folgte Abt Koloman, der 1329 erwählt wurde, aber schon im September 1329 verstarb.

Sein Nachfolger wurde Abt Ulrich II. v.Höchstätten (1329–1349)

Schon um 1250 waren die Klostergebäude restauriert worden Das reichte aber nicht mehr aus. Abt Ulrich ließ 1331 ein neues Dormitorium errichten und 1333 einen neuen Kreuzgang bauen.

Am 4. September 1332 schenkte Abt Ulrich und der Konvent von Neresheim dem Domkapitel von Augsburg die Kirche von Klein-Kuchen und das Patronatsrecht darüber, heute ein Ortsteil von Heidenheim. B 479 U 3

Abt Ulrich verstarb 1349 wahrscheinlich an der damals herrschenden Pest.

Sein Nachfolger wurde Abt Walter II. v.Bopfingen (1349–1368). Er geriet in eine Fehde mit den Grafen von Öttingen. Er wurde 1353 gefangengesetzt und übel behandelt.Der Konvent wurde verjagt und das Kloster beraubt.

Das Kloster geriet in Not und musste Verkäufe tätigen. Man scheint aber einen Modus vivendi gefunden haben.

Am 17. Juni 1367 stellte Kaiser Karl IV. (1346 bis 1355 dann Kaiser bis 1378) Abt Walter und Graf Ludwig VIII von Öttingen (1302-1378) eine Urkunde aus, mit der der Kaiser den Beiden erlaubte, auf einem Klostergut ein Bergwerk zu errichten und dort nach Erz zu suchen.

RI Karl IV. – RI VIII n. 4535 Allerdings scheint dieses Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt worden zu sein.

Abt Walter verstarb 1368.

Sein Nachfolger wurde Abt Konrad (1368–1372) Er resignierte 1372, verstarb aber kurz nach seiner Resignation.

Am 29. März 1379 verlieh Kaiser Karl IV.  Graf Ludwig VIII von Öttingen  die Vogtei über Kloster Neresheim, die ja Graf Ludwig III. 1258 mit Gewalt an sich gerissen hatte.

Dieser hatte sie an Graf Ludwig, den Enkel seines verstorbenen Bruders weiter verkauft. RI Karl IV. – [RIplus] Regg. Karl IV. (Diplome) [n. 7538]

Nachfolger von Abt Konrad wurde Abt Wolfhard v.Steinheim  (1372–1380). Der Schenk Andreas von Wittislingen , das ist ein Dorf  am Südrand der Schwäbischen Alb, hatte eine Fehde mit Kloster Neresheim.

1372 brannte das Dormitorium ab. Schenk Andreas nahm Abt Wolfhard gefangen und behandelte ihn übel. Auch die Dörfer Groß-und Kleinkuchen wurden nieder gebrannt. Die Grafen von Öttingen kamen dieses Mal aber ihrer Aufgabe als Schutzvögte nach und ließen 1375 Schenk Andreas

enthaupten. Abt Wolfhard starb 1380.

Sein Nachfolger Abt Nikolaus v.Elchingen (1380–1405) wurde zwar kanonisch gewählt.Aber Wilhelm bemächtigte sich unterstützt von der Partei der  Grafen von Öttingen sich der Abtswürde. Es begann ein heftiger Machtkampf, obwohl Papst Urban VI. (1378-1389)

1386 die Wahl von Abt Nikolaus bestätigt hatte. Erst nachdem König Wenzel (1376-1400) Wilhelm durch einen Spruch vertrieb, kämpfte er noch zwei Jahre weiter und verstarb 1394. Das Kloster brannte im Laufe der Auseinandersetzungen völlig ab.

Erst 1392 war Nikolaus in den Besitz der äbtlichen Würde gelangt. Er verstarb 1405.

In diesem Jahr brannte das Städtchen Neresheim völlig ab. 30 Personen kamen bei dem Brand ums Leben.

Nachfolger von Abt Nikolaus wurde Abt Ulrich III. v.Roden(1405–1423 Er stammte aus der ritterlichen Familie von Hohenroden

Er resignierte 1423 und verstarb im selben Jahr.

Aus dem Anfang seiner Regierungszeit stammt folgende Urkunde “Abt Ulrich und der Konvent des Klosters Neresheim geloben den Grafen Ludwig XI. der “Hofmeister (1371-1440) und Friedrich III. Die Urkunde wurde am von Oettingen (1371-1423)  Treue und Gehorsam.
Die Urkunde wurde am 14. Oktober 1405 ausgestellt. Staatsarchiv Ludwigsburg
B 479 Bü 1

Er ordnete die Verhältnisse in Neresheim wieder und tätigte auch einige Erwerbungen.

Sein Nachfolger wurde Abt Heinrich IV. v.Stain (1423–1446). Er stammte aus der schwäbischen Familie von Diemantstein.

Seine Gelehrsamkeit wurde gerühmt.

Er vertrug sich mit den Grafen von Helfenstein über Rechte in Aufhausen an der Brenz, heute ein Stadtteil von Heidenheim, mit Kloster Ellwangen über Güter auf dem Härtsfeld.

Der Hochstatter Hof bei Dichingen ist seit 1298 als Neresheimer Besitz belegt. Dort kaufte Abt Heinrich noch vorhandenes Privateigentum auf. (alles auf Seite 379 in Beschreibung des Oberamts Neresheim, Stuttgart 1872, S. 378)

Abt Heinrich verstarb 1446

Sein  Nachfolger wurde Abt Rudolf Jäger (1446–1465). Er war der 2.Abt nichtadeliger Abkunft in Neresheim.

In seine Regierungszeit fiel der Süddeutsche Städtekrieg von 1449-1450. Es war der Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen Fürsten und Reichsstädten. Hintergrund der Auseinandersetzungen waren Streitigkeiten des Markgrafen Albrecht „Achilles“ von Brandenburg-Ansbach (1440-1486) mit der Reichsstadt Nürnberg. Im Städtebund waren 31 Städte zusammengeschlossen. Markgraf Albrecht zog 1449 über Neresheim und Bopfingen.

Das nächste kriegerische Ereignis für Neresheim folgte nur kurz später. Herzog Ludwig IX.von Bayern (1450 bis 1479) besetzte im Bayrischen Krieg (!456-1462) 1462 Kloster Neresheim, musste sich aber bald wieder zurückziehen.

Abt Rudolf verstarb 1465.

Auf ihn folgte Abt Georg I. v.Nenningen (1465–1476) Er erwarb Ablässe für seine Klosterkirche Er verstarb 1476. Er erbaute die neue Stadtpfarrkirche innerhalb von Neresheim.

Sein Nachfolger wurde Abt Eberhard v.Emertshoven (1476–1494)

Er wird gerühmt wegen seiner Klugheit in Geschäften, seiner Gelehrsamkeit, seiner Mildtätigkeit und seiner Frömmigkeit. Mit den Grafen von Öttingen lebte er in gutem Einvernehmen.

In seiner Regierungszeit war die Öttingische Fehde. Das war  eine Auseinandersetzung mit Herzog Georg dem Reichen von Bayern (1479-1503) Wegen Verletzung seines Territoriums hatte er 1485 ein starkes Heer vor Nördlingen.

Als dem Kloster Gefahr drohte,rettete er eine ihm anvertraute Truhe mit Kleinodien und Urkunden und brachte sie in einem Panzer unter der Kutte in Sicherheit. Er verschönerte auch die Klosterkirche.

Er führte Kloster Neresheim in die Bursfelder Kongregation. Innerhalb von 18 Jahren wurde die Abtei fünf mal visitiert. 1444 erfolgte die offizielle Anerkennung des Zusammenschlusses von Bursfelde durch das Basler Konzil. 1459 bestätigte Papst Pius II. ( 1458-1464)

die Kongregation.

Auf die Disziplin, die unter seiner Regierung auch nach ließ, was damit begründet wird, dass er viel zu auswärtigen  Geschäften herangezogen wurde,hatten die Visitationen allerdings wenig Einfluss.

Abt Eberhard verstarb 1494.

Sein Nachfolger wurde  Johann I. v.Waiblingen (1494–1507) Er stammte aus Schwaben und war ein gewissenhafter und gottesfürchti9ger Abt. Er versuchte die Klosterdisziplin in Neresheim wieder herzustellen. Er berief 1497 aus Kloster St. Ulrich und St.Afra

in Augsburg, das damals in hervorragendem Ruf stand, 4 Priester und einen Laienbruder nach Neresheim. Sigismund Zimmermann wurde zum Prior bestellt.

In Augsburg war zu der Zeit Friedrich von Zoller (1486-1505) Bischof. Er unterstützte die Reformbestrebungen im Benediktinerorden. Er, sowie der Abt Konrad Mörlin (1496-1510)vom Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg und Bartholomäus Degenschmied (1486–1517) vom

Kloster Heiligkreuz in Donauwörth. In beiden Klöstern muss ein  erhebliches Reformpotential bestanden haben. Abt Konrad sandte Konventuale aus seinem Kloster in andere Klöster, um die Reform zu unterstützen, so auf die Reichenau und eben auch nach Neresheim.

Von Heiligkreuz wurde Kloster St. Mang in Füssen reformiert und Abt Bartholomäus schickte seinen  Prior Johannes Hess als Abt nach Füssen und konnte ihm gleich 5 Mönche aus Donauwörth mitgeben.

Die beiden Äbte, Bischof Friedrich sowie Graf Joachim von Öttingen (1470-1520). Sie vereinbarten, dass eingeschlichene Unregelmäßigkeiten beseitigt und Missbräuche abgeschafft werden sollten. Man sollte sich

nach den Plänen der Melker Kongregation richten. 1502 führten die Äbte Gregor von Blaubeuren (1495- 1522) und Johann von Elchingen (1498-1519). Bei dieser Visitation sollte vor allem überprüft werden, wie weit die Reformen von Melk

umgesetzt wurden. Zwei weitere gelehrter Mönche wurden  nun von Kloster Elchingen nach Neresheim berufen. Kloster Elchingen war nun so was wie der Vorreiter der Melker Reform für Klöster in Schwaben geworden.

Einer der Mönche war Pater Johann von Vinsternau, der in Neresheim Prior wurde und Nachfolger von Abt Simon. Der andere war Pater Sigmund Reyser. Gieser wurde als besonders kluger Reformer der Klosterzucht in Neresheim gerühmt. Er verstarb schon 1502.

Abt Johann verschenkte auf Drängen von Bischof Friedrich die Jagdregale von Kloster Neresheim an die Grafen von Öttingen, ohne eine Gegenleistung zu erhalten.

Aber Abt Johannes schlichtete auch Streitigkeiten zwischen Kloster Neresheim und Elchingen und seinen Untertanen in Neresheim. Er gewann auch einige Prozesse. Alters-und krankheitshalber resignierte er 1507 und starb kurz nach seinem

Amtsverzicht im Klosterhof in Bopfingen.

Sein Nachfolger wurde Abt Simon v.Bernstatt (1507–1510).

Er war der letzte Abt aus adligem Geschlecht. Die nun streng beachtete Regel scheint die Söhne des schwäbischen Adels vom Klostereintritt abgehalten zu haben.

Noch vor der ersten Visitation und Reform von Kloster Neresheim stand Simon in sehr schlechtem Ruf und nur durch demütiges Bitten und Versprechen, sich zu bessern, durfte er im Kloster bleiben.

Aber er hielt sich an sein Versprechen und wurde 1507 sogar zum Abt gewählt. Er er hielt sich aber an sein Versprechen und wurde ein vorbildlicher Abt.

Er sorgte für den Kirchenbau in Neresheim. Er legte einen Waidprozess mit den Bürgern von Neresheim bei. Er starb nach nur drei Regierungsjahren, aber seine Mönche gaben ihm den Ehrentitel Liebhaber seiner Brüder (amator Fratrum)

Karl Alois Nack, Reichsstift Neresheim, Eine kurze Geschichte  dieser Benediktinerabtey, Neresheim 1792, S. 60

Sein Nachfolger wurde Abt Johann II. v.Vinsternau (1510–1529). Er ist 1468 in Höchstädt geboren

In Mönchsdeggingen trat er ins Kloster ein.

Er war sei 1488 Profess im Reformkloster Elchingen. 1492 wurde er Priester.

Am 29. Juli 1510 wurde er Abt in Neresheim.

Kurz danach, am 10. August 1510 nahm Graf Joachim von Öttingen (1470-1520) Kloster Neresheim in seinen Schutz. Staatsarchiv Ludwigsburg B 479 U 8

1514 wurde er auf dem Provinzialkapitel der Bursfelder Kongregation zum Kovisitator ernannt. 1515 wurde er Visitator generalis und 1518 Praeses der Provinz Mainz.

1521 wurde er auf dem Kapitel in Donauwörth in diesem Amt bestätigt.Mit Abt Georg (1508–1527) von Kloster Wiblingen war er zusammen in Rom, wo er von Papst Leo X. (1513-1521).

Dort erwirkte er Erleichterungen im Fleischgenuss.Er war der Meinung, dass das Klöster attraktiver machte, brachte ihn  allerdings in harschen Gegensatz zu einigen Mönchen der Bursfelder Kongregation,

die jeglichen Fleichgenuss verdammten Johannes verteidigte sich in einer eigenen Druckschrift.

In Rom erwarb er sich das Recht, ein Mitra zu tragen, was er allerdings nie machte, weil es sich mit seiner persönlichen Bescheidenheit nicht vertrug.

Abt Johann wurde früh mit der Widerspenstigkeit seiner Bauern konfrontiert. Sie weigerten sich Abgaben zu zahlen und verweigerten Dienste.

Als die Unruhen zunahmen, hatte er alles  was von Wert war, teils nach Schloss Wallerstein, teils nach Öttingen bringen lassen. Getreide und Vieh hatte er im Kloster belassen, und eine Besatzung von mehr als 100 Bewaffneten ins

Kloster kommen lassen. Abt Johannes hatte sich nach Wallerstein geflüchtet. Das Kloster war geplündert und beschädigt worden. Die Wertgegenstände waren aber vorher in Sicherheit gebracht worden.

Als sich die Lage beruhigt hatte, kehrte Abt Johannes nach Nersheim zurück.

Als Humanist kümmerte sich Abt Johannes auch besonders um die Bibliothek. Er ließ kunstvolle Exlibris, also Eigentumsvermerke, entwerfen.

Ende des 15. Jahrhunderts erhielt die Klosterbibliothek über 200 Frühdrucke. Sie sind heute wie die Handschriften im Besitz der Fürstlich Thurn und Taxis’schen Hofbibliothek Regensburg

Seinem Mönchen empfahl er selbstgefertigte Auszüge aus Seneca zur Tischlektüre. Während der Fastenzeit wurden diese den Mönchen zur Belehrung und Erbauung vorgelesen und erklärt.

Eine bibliophile Kostbarkeit ist eine lateinische Handschrift der Melker Gewohnheiten aus den Jahren zwischen 1497 und 1498. Sie führt die benediktinischen Regeln auf, verbunden mit

Reformempfehlungen, die in Neresheim übernommen wurden. Sie ist heute in der Schatzkammer des Klostermuseums zu sehen.

Um der Reformation entgegen zu wirken zog er in der Gegen von Neresheim umher. Er unterrichtete Kinder und predigte Erwachsenen.

Er konnte verhindern, dass Neresheim von der Reformation erfasst wurde.

Er war ein sparsamer Wirtschafter und befreite das Kloster von Schulden. Er machte auch neue Erwerbungen.

1529 verstarb er an einem Schlaganfall.

Sein Nachfolger wurde Abt Matthias Guttermann (1529–1545). Er stammte aus Honfolgen, das war der älteste bischöfliche Besitz des Bistums Augsburg.

Er war ein guter Wirtschafter und sorgte sich sowohl um das geistliche als auch das wirtschaftliche Wohl des Klosters.

Er legte einige Streitigkeiten wegen Waidsachen bei.

1537 kaufte er den Flurtshäuserhof, heute in Kösingen, Ortsteil von Neresheim von den Grafen von Öttingen, die diesen Hof seit 1500 besessen hatten.

Mit den Pfalzgrafen bei Rhein machte er einen Wald und Wiesentausch.

Besonders unterstützte er das Kloster Heiligkreuz in Donauwörth. Dieses war hochverschuldet. Abt Matthias tilgte diese Schulden und sorgte zusammen mit dem Augsburger Bischof Christoph von Stadion (1517-1543) wieder für Frieden und Ordnung in dem Kloster.
1543 erhielt Abt Matthias von Kardinal Giovanni Poggio (oder Poggy)(1493-1556), der als päpstlicher Nuntius am Hof Karls V. (1519-1556)in Spanien tätig war das Recht auf den Gebrauch der Pontifikalien verliehen. “Der apostolische Nuntius, Johannes Poggy, verleiht dem Abt des Klosters Neresheim das Recht des Gebrauchs der Pontifikalien und der Weihe der Kirchengewänder und der Ornamente, ferner das Recht der Firmung seiner Vasallen und Untertanen. “ Staatsarchiv Ludwigsburg {B 479 U 10}

Er erhielt die Pontifikalien zusammen mit Abt Andreas II. Dirlin (Dirrlin) (1541–1547) von Kloster Elchingen vom Augsburger Bischof Otto von Waldburg (1543-1573) in Dillingen. Da Augsburg evangelisch geworden war, residierten die Augsburger Bischöfe in Dillingen.

In der Regierungszeit von Abt Matthias wurde der in Neresheim geborene Pater Gregor Diethey, der in Neresheim seine Profess abgelegt hatte in das Rieskloster Mönchsdeggingen postuliert. Er wurde dort Nachfolger von Abt Alexander Hummel (1516-1535)

und war in Deggingen von 1536-1547 Abt.

Abt Matthias verstarb nach 16 Regierungsjahren im Alter von 53 Jahren 1545.

Sein Nachfolger wurde Abt Johann III. Schweickhofer (1545–1566). Er ist in Bollstatt geboren.

Nach Karl Alois Nack, Reichsstift Neresheim, Eine kurze Geschichte dieser Benediktinerabtey in Schwaben, Neresheim 1792, S. 67 war Abt Johann gutherzig, gelehrt und fromm. In seiner kurzen Geschichte hat er Kurzbiographien von allen Äbten, die eine

gute Quelle darstellen.

Abt Johannes hatte das Pech, dass kurz nach seinem Regierungsantritt der Schmalkaldische Krieg ausbrach, der Kloster Neresheim hart traf und schwer schädigte.

Am 27. Februar 1531 schossen sich einige protestantische Fürsten, unter ihnen Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen(1532-1547), Landgraf Philipp von Hessen(1518-1567), die Herzöge Philipp von Braunschweig-Grubenhagen (+1551) und Ernst von Braunschweig-Lüneburg(1521-1546) sowie elf Reichsstädte in Schmalkalden in Thüringen zu einem Verteidigungsbündnis zusammen. Dieses richtete sich vor allem gegen Kaiser Karl V., für den die Wiederherstellung der Religionseinheit im Reich – ob mit friedlichen Mitteln oder mit Gewalt – ein zentrales Anliegen war.

Der Friede von Crepy vom 18.September 1544 zwischen Kaiser Karl und dem französischen König Franz I. (1515-1547).

1545 wurde ein Waffenstillstand zwischen Habsburg und dem osmanischen Reich geschlossen

Nun hatte Kaiser Karl den Rücken frei und begann mit Kriegsvorbereitungen. Dem Schmalkaldischen Bund entging das natürlich nicht.

Im Juli 1546 stellten die süddeutschen Reichsstädte ein Heer von 12.000 Mann auf die Beine. Dem standen etwa 16.000 Mann und 5000 Reiter des Kaisers gegenüber.

Truppenverstärkungen aus Ungarn, Italien und den Niederlanden waren unterwegs.

Graf Ludwig von Öttingen –Öttingen (1508-1569)aus der Linie Öttingen-Öttingen war zum Protestantismus übergetreten.

Er fiel 1546 bewaffnet ins Kloster Neresheim ein und verlangte, “ dass man den katholischen Religionsübungen, besonders dem Messopfer ein Ende bereiten solle und sich ihm als rechtmässigen Schutzherrn verpflichten sollte” (Nack S. 68)

Da Kaiser Karl im Anmarsch war, musste sich Ludwig zurückziehen.

Das Dörfchen Ohmenheim, heute Teilort von Neresheim wurde am 12. November 1546 von aufständischen spanischen Soldaten aus dem Umfeld der kaiserlichen Armee heimgesucht. Sie richteten ein fürchterliches Blutbad an.

Dabei starben 120 Dorfbewohner – darunter 35 Frauen und 40 Kinder. Häuser wurden angezündet. Bald brannte das ganze Dorf. Zwar hatte der Kaiser sofort Reiter in die Dörfer geschicktund befohlen,

die Aufständischen zu töten. Die Gräueltaten nahmen erst ein Ende, als die kaiserlichen Reiter die Gegend wieder verlassen. Zurück bleiben viele kranke Spanier.

Der Kaiser übernachtete am 25. November 1546 in Begleitung des Augsburgers Bischof Otto in Kloster Neresheim. Zum Zeichen seiner Zufriedenheit hatte Kaiser Karl Abt Johannes eine kostbare mit Gold und Perlen geschmückte Inful geschenkt.

Nachdem der Donaufeldzug (Juli bis November 1546) beendet war konnte das Kloster und Umland wieder aufatmen. Ausgestanden war die Sache aber noch nicht.

1552 folgte der Fürstenaufstand, Bei dem Moritz von Sachsen eine Schlüsselrolle spielten. Unmittelbar aus dem Fürstenaufstand entwickelte sich der Markgrafenkrieg. Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg (1440-1486) wollte seien Einfluß in Franken ausweiten und

und Ansprüche gegenüber dem regionalen Konkurrenten Nürnberg geltend  machen. Er kämpfte auch aktiv gegen den Katholizismus, was  durch Plünderung und Brandschatzung der Hochstifte auch lukrativ war.

Am 27 April 1552 kam  Markgraf Albrecht vor Kloster Neresheim an. Er betrug sich sehr freundlich und versicherte, dem Kloster keinen Schaden zu fügen zu wollen. Am nächsten Tag aber verlangte er 100.000 Gulden, das waren etwa 21.483.738,00 €.

Am dritten Tag nahm er 10 Pferde und 2 fette Ochsen mit. Zwei Tage später drangen sächsische und hessische Truppen in das Kloster ein und plünderten es entgegen den Zusicherungen des Markgrafen. Was sie nicht wegschleppen konnten, zerstörten sie.

Die Mönche wurde grausam misshandelt, viele verewundet. Sie suchten Zuflucht bei den Stadtbewohnern und kamen dort für mehrere Wochen unter.

Zur gleichen Zeit hatte der protestantische Graf Ludwig XVI. von Öttingen seinen katholisch gebliebenen Bruder Friedrich V.(1516-1579) von Öttingen verdrängt und sich in den Besitz von dessen Gütern und Herrschaft gebracht.

Am 6. Mai 1552 schickte Ludwig 20 Reiter nach Neresheim, nahm dort den Abt gefangen und brachte ihn auf einem Karren nach Wallerstein. Er blieb dort 14 Tage in Gefangenschaft und er und der gesamte Konvent mussten Graf Lud

und dessen Söhnen den Treueid schwören. Dann nahm der Graf auch den Prior Martin Unkauf und den Großkeller Ulrich Windsch gefangen und brachte sie ebenfalls nach Wallerstein.

Alles geflüchtete Silber, Bargeld und andere Kostbarkeiten mussten angezeigt werden und wurden einbehalten. Das Kloster verlor wertvolle Urkunden. Der Prior und der Großkeller wurden am 20. Mai freigelassen. Der Abt blieb weiter gefangen.

Der Abt wurde gezwungen, eine Schuldenlast von 12.000 Gulden, das sind etwa 2.578.049,00 €.

1553 suchte das Kloster Hilfe beim Kaiser. Der Graf musste das Abgenommene zurückgeben. Alle mit Gewalt aufgezwungenen Verbindlichkeiten wurden für nichtig erklärt.

Als wieder Frieden herrschte,bemühte sich Abt , alle im Krieg erlittenen Schäden wieder gut zu machen.Gebäude wurden ergänzt. Schulden wurden abgetragen, die Kirche wieder geschmückt.

Abt Johann war sehr wohltätig. Im Schmalkaldischen Krieg wurden vor das Kloster geplündert wurde,  täglich 150 Bedürftige, die ausgeraubt waren, gespeist.

1549 verlegte der Augsburger Bischof Otto das „Collegium St. Hieronymi“  von Augsburg nach Dillingen. 1551 erhob es Papst Julius II (1550-1555) zur Universität. Dort lehrten Jesuiten, die  nachhaltig den Priester- und

Ordensnachwuchs formten.Auch die Abtei Neresheim erhielt  wichtige Impulse für die Pflege der Wissenschaften im Kloster und die Förderung der Schulbildung auf dem Härtsfeld.

Abt Johann schaffte viele Bücher für die Bibliothek. Einige schrieb er selbst.

Johann stand der Abtei 21 Jahre vor. 1556 legte er durch Krankheit und Alter entkräftet sein Amt nieder. Er starb 4 Jahre später im Alter von 78 Jahren.

Sein Nachfolger wurde Abt Georg II. Gerstmayer (1566–1584). Er stammte aus Teissenhofen in Schwaben und war vor sein er Wahl zum Abt Prior.

Er stellte wieder eine gute Klosterdisziplin her. Er begann eine Restauration und Verschönerung des Klosters. Auch um die Bibliothek. Dafür sowie für die wissenschaftliche Bildung der Mönche wurden mehrere Tausend Gulden ausgegeben.

Das Kloster erwarb sich in Sachen Bildung einen hervorragenden Ruf Viele Religiosen aus anderen Klöstern wurden zur Weiterbildung nach Neresheim geschickt, auch Lehrkräfte von dort zum Unterricht an andere Klöster berufen.

Ein ständiger Streitpunkt blieb das Verhältnis zu den Grafen von Öttingen. Zwar hatte Abt Georg 1577 eine große Summe bezahlt, um die Streitigkeiten zu beenden und allen weiteren Forderungen enthoben zu sein.

Das beseitigte die Schwierigkeiten aber immer noch nicht. Die Grafen wollten das Kloster wie ein Jagdschloss benutzen. Graf Wilhelm II. (1541-1602) besetzte das Kloster und hielt den Abt gefangen. Dieser beschwerte sich bei

Bischof und Papst.und bei Kaiser Rudolf II.(1576-1612) der gerade auf dem Augsburger Reichstag von 1582 weilte, beauftragte  Herzog Wilhelm V. von Bayern (1579-1597) die Streitigkeiten zu untersuchen und zu schlichten.

1583 schlossen Graf Wilhelm und Abt Georg in München einen Vertrag. In der Hauptsache, nämlich der Frage der Landesherrlichkeit entschied der Vertrag aber nichts. Das Übel war so nicht beseitigt und die Situation entspannte sich nur für kurze Zeit

ein wenig. Abt Georg war in hohem Alter, kränklich und hatte in der Haushaltsführung tatsächlich einige Fehler gemacht. Man brachte ihn dazu, dass er 1584 resignierte. drei Jahre nach der Niederlegung seines Amtes verstarb er.

Sein Nachfolger wurde Abt Melchior Hänlin (1584–1616). Er stammte aus Welden, heute Markt Welden im Landkreis Augsburg,

Er wurde am 1. März 1584 zum Abt gewählt und war vorher Prior in Neresheim.

Als er sein Amt antrat, war kaum Geld im Kloster vorhanden und auch der Lebensmittelvorrat scheint nicht groß gewesen zu sein. Der Augsburger Bischof Marquard II. vom Berg  entwarf zusammen mit dem gräflichen Schutzvogt eine Ordnung für die

Haushaltung des Klosters. Das spricht dafür, dass einiges im Argen lag. Aber Abt Melchior brachte das Kloster in jeder Beziehung zur Blüte. Der gute Ruf von Neresheim als Bildungsstätte sorgte dafür, dass viele Klöster ihre Mönche zur

Weiterbildung nach Neresheim schickten. Aber auch in Sachen klösterlicher Disziplin war Neresheim eine gute Adresse.7 Religiose wurden in ander Klöster verlangt, um dort zur Hebung der Disziplin beizutragen.

Pater Sebastian Reizner kam als Prediger nach Niederaltaich. Pater Lohann Wirth wurde ins Schottenkloster in Wien berufen, um dort an der Verbesserung der Disziplin mitzuwirken. Pater Michael Melder ging als Prior ins Kloster Mondsee.

Der Augsburger Bischof Johann Otto von Gemmingen (1591-1598) berief Benedikt Rohrer als Prior nach Kloster Fultenbach.

Pater Christoph Baldauf wurde dem Elchinger Abt Thomas II. (1602-1619) beigegeben, der dort als Klostervisitator tätig war.

Abt Melchior sorgte nicht nur für einen hervorragenden Ruf seiner Klosterschule. Für die Bibliotheek gab er wie sein Vorgänger viel Geld aus.

Er sorgte für die wissenschaftliche Bildung seiner Konventualen und schickte viele auf die Universität nach Dillingen.

Er baute Kirchen und Kapellen. Andere besserte er aus, versah sie mit Türmen und die Türme mit Uhren. Er erbaute die Kapelle auf dem Friedhof von Neresheim.

In Großkuchen erbaute er das Pfarrhaus und in Neresheim das Schulhaus.

Abt Melchior war 32 Jahre Abt und verstarb am 12.Juli 1616.

Sein Nachfolger wurde Abt Benedikt I. Rohrer (1616–1647). Er wurde am 14. Oktober 1579 in Knöringen, heute Ortsteil von Burgau geboren.

1595 legte er seine Profess ab. Er studierte in Dillingen Theologie und orientalische Sprachen.

1606 wurde er Priester.

Nach seiner Zeit als Prior in Fultenbach wurde er 29. Juli 1616 zum Neresheimer Abt gewählt.

Kurz nach seinem Regierungsantritt begann er mit dem Bau des Turmes des romanischen Vorgängerbaues, den er von 1617-1627 von den Baumeister Peter Schwarz errichten ließ.

Er gleicht dem kurz vorher vollendeten Turm der Augsburger Abtei St. Ulrich und Afra. Er wirkt älter als er ist. Man kann diesen Turm durchaus als Programm verstehen.

Der Turm ist eine machtvolle Demonstration der beanspruchten Unabhängigkeit von dem Hause Oettingen, mit dem es ja ständig Souveränitätskonflikte gab.

Da ist Verweis auf die reichsfreie Abtei in Augsburg und natürlich die weithin sichtbare Dominanz des Turmes.Mit dem Einfügen völlig unmoderner romanischer Blendarkaden und romanischer Zwillingsfenster verweist man zudem noch auf das hohe Alter der Abtei im Gegensatz zum jungen Hause Oettingen.

Der ganz aus Quadersteinen aufgeführte Turm war ursprünglich 165 Meter hoch und mit 5 Glocken bestückt.

1789 ließ Abt Michael den Turm um 20 Meter erhöhen, wohl auch um ihn neben der neuen nordwärts angebauten Kirche nicht zu niedrig erscheinen zu lassen.

Abt Benedikt unterhielt gute Beziehungen zum Salzburger Erzbischof Markus Sittikus (1612-1619) und unterstützte dessen Bestregungen zum Aufbau einer Universität in Salzburg. Er schickte mit

Pater Zacharius Witzenberger und Pater Thomas Weiss zwei seiner besten Kräfte als Professoren nach Salzburg.

Der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618 markierte den Auslöser und den Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Auf das Härtsfeld hatte das zunächst keine Auswirkungen. Das sieht man auch daran, dass Abt Benedikt seinen Turm bis 1627 fertigbauen konnte.

Aber die menschliche Ohnmacht förderte den Aberglauben.In Neresheim gab es Hexenverfolgungen, denen im Jahr 1629 24 Menschen zum Opfer fielen. In Wallerstein starben 1629 34 Menschen.

Der Stadtrat von Neresheim nahm die Hexenjagd zunächst mit Begeisterung auf. Aber sehr schnell merkte man, dass man sich damit  ins eigene Fleisch schneidet.

Denunzieren brachte nichts , jeder konnte der Nächste sein.

Ein weiteres Unheil, das die Menschen bedrohte war die Pest.  Sie wütete und raffte viele Menschen dahin. 1628  gab es n Neresheim ein 40-stündiges Gebet zur Abwehr der Seuche.

Das erste Pestopfer hatte Kloster Neresheim am 19. September 1634 zu beklagen. Pater Lukas Heilig starb an der Pest.

Nachdem die Schweden am 6. Juli 1630 auf Usedom gelandet waren, griffen sie in den Krieg ein.

Nach der Schlacht bei Bamberg am. 9. März 1632 konnte General Johann T’Serclaes von Tilly (ab 1630 oberster Feldherr der Katholischen Liga und der kaiserlichen Armee-+1632). Aber nach der Schlacht bei Rain am Lech standen die Schweden in Franken.

Der Krieg machte sich nun bemerkbar  in Form von Plünderungen auf dem Härtsfeld und im Ries durch Truppen, die durch die Region zogen.

Der schwedische General Lorenz von  Hofkirchen übernahm 1633 ein schwedisches Kavallerieregiment und wurde Generalleutnant in der Armee Bernhards von Sachsen-Weimar (+ 18.7. 1639)

1632 erhielt er von Gustav Adolf II. den gesamten katholischen Besitz der Grafschaft Oettingen-Wallerstein zum Geschenk, der übrige Teil blieb im Besitz der protestantischen Oettingischen Linie. Von 1632 bis 1634 war er auch im Besitz von Stadt und  Kloster Neresheim.

Als Besitzer von Neresheim reformierte er dort alles. Der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna ( † 28. August 1654) belehnte Lorenz von Hofkirchen am 21. August 1633 auch mit Neresheim und stellte darüber eine Urkunde aus.

Staatsarchiv Ludwigsburg B 479 Bü 2

Die Schlacht von Nördlingen im September 1634 veränderte die Lage im Härtsfeld gravierend.

Kurz vor der Schlacht war die Stadt Neresheim evangelisch geworden. Im Kloster waren bis auf den Abt und drei Mitbrüder wurden alle Mönche aus dem Kloster ausgewiesen worden.

Die Niederlage bei Nördlingen hatte für die Protestanten schreckliche Folgen.Ihr Neresheimer Pfarrer wurde gevierteilt, die Stadt wurde wieder katholisch. Die Schweden flüchteten mit der Kriegskasse über Neresheim nach Heidenheim. Aber die kaiserliche Soldateska verfolgte die Flüchtenden und metzelte sie in den Härtsfelder Wäldern nieder.

Abt Benedikt konnte sein Kloster wieder in Besitz nehmen, aber es war ein fast leeres Kloster. Fast alles fehlte und es herrschte äußerste Notdurft,

Mißwuchs und Hungersnot, Pest und anderes Elend wechselten. Die meisten Mönche starben oder flohen in andere Klöster, viele nach Österreich.

1647 lebten nur noch 4 Mönche in dem Kloster und diese mussten täglich auf einen Überfall gefasst sein.

Ein letzter trauriger Höhepunkt in dieser Gegend war die Schlacht bei Alerheim, heute Landkreis Donau Ries am 3. August 1645. Sie fand zwischen der französisch-weimarischer-hessischen Armee und bayerisch-kaiserlichen Truppen statt und endete mit einem französischen-alliierten Sieg.

Alerheim wurde dabei so zerstört, dass es erst 70 Jahre später wieder auf gebaut war.

Abt Benedikt flüchtete 1646 erst n ach Augsburg, da der Aufenthalt im Kloster unhaltbar geworden war und dann ins Kloster Admont in die Steiermark. Er konnte dort noch ein halbes Jahr die Gastfreundschaft des Benediktinerklosters erleben

und verstarb am 19. Juni 1647. Er hatte in Neresheim 31 Jahre regiert.

Sein Nachfolger wurde Abt Meinrad Denich (1647–1664).Er ist am  16.09. 1603 in Mindelheim geboren. 1622 trat er in die Abtei Neresheim ein. 1622 begann er auch sein Studium in Dillingen. Er startete mit Rhetorik. Von 1623-1625 studierte er Physik und Metaphysik;. Am 17.06.1628 wurde er Priester.

1629-1631 Prior in Mönchsroth. Mönchsrot wurde von den Graf Ludwig von Öttingen  1558 säkularisiert, nachdem dieser evangelisch geworden war.1629 befand sich Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) und konnte es sich leisten, am 6. März 1629 ohne Einverständnis der evangelischen Reichsstände

das Restitutionsedikt zu erlassen. Damit sollte der geistliche Besitzstand wieder auf den Stand des Jahres 1552 vor dem Augsburger Religionsfrieden gebracht werden. Auch Mönchsroth wurde dem Benediktinerorden zurückgestellt und dort ein

Priorat eingerichtet. Meinrad war dort vier Jahre Superior, bevor er 1631 von den Schweden vertrieben wurde. Er flüchtete nach Österreich, wo er elf Jahre in einer Pfarrei tätig war. 1643 kehrte er nach Mönchsrot zurück.

Nach dem Tod von Abt Benedikt fand die Wahl des neuen Abtes in St. Ulrich in Augsburg statt, da die Zei noch keine Wahl im Kloster Neresheim erlaubte. Man fürchtete die Ankunft eines feindlichen Heeres in Neresheim.

Zu der Wahl erschienen 6 Mönche. 5 gaben ihre Stimme brieflich ab. Es gab Stimmengleichheit unter zwei Kandidaten. So entschied der Augsburger Weihbischof Sebastian Müller (Molitor) (1631 –1644), der die Wahl leitetet, auf Losentscheid.

Meinrad wurde so am 13.06.1647 der neue Abt in Neresheim. Am 14. August kam er mit seinen Mitbrüdern in Neresheim an und fand eine trostlose Lage vor.

Das Kloster wurde noch einmal ausgeplündert,der Abt gefangen und verwundet.Zweimal musste er das Kloster wegen des herrschenden Hungers nochmals verlassen.

Zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 wurden mehrere Friedensverträge in Münster und Osnabrück unterzeichnet. Der Westfälische Friede beendete 30 Jahre Krieg.

Der Bevölkerungsverlust im Härtsfeld war enorm.

Abt und Konvent bemühten sich das Herdtfeld wieder in bessere Zustände zu bringen. Es gab fast keine Pfarrer mehr und die Mönche bemühten sich nach Kräften in der Seelsorge auszuhelfen.

Abt Meinrad  versorgte über Jahre hinweg die Pfarrei Ummenheim

Auch die Grafen von Öttingen waren gefordert. Hohe Steuerforderungen sollten helfen, alles wieder in Gang zu bringen.Der Abt mußte sich  über erhöhte öttingensche Steuerforderungen  beschweren.

1649 fand Abt Meinrad auf einem Dienstritt in einer Buche das Gnadenbild der Maria Einsiedeln. Er nahm dies zum Anlaß, Maria als Schutzpatronin des Härtsfeldes ausrufen zu lassen, denn besonders das Härtsfeld war durch die Wirren des 30jährigen Krieges in Mitleidenschaft genommen worden, ganze Orte waren zerstört und ausgelöscht worden. Die Mariafigur blieb an ihrer ursprünglichen Stelle im Buchenbaum, sie wurde lediglich durch ein Gitter geschützt. In der Folgezeit pilgerten immer mehr Härtsfelder an jenen Ort, bis 1663 der Buchenbaum mit einem kleinen Häuschen umbaut wurde. 1708 ließ dann Abt Magnus den Grundstein zum Bau einer Kirche legen. Auch hierbei war der Buchenbaum mit eingeschlossen. Die Versorgung der Wallfahrtskirche erfolgte schon zu früherer Zeit durch das nahegelegene Kloster. Es gehörte zu den Aufgaben der Mönche, zum einen für die Wallfahrt zu sorgen,

zum anderen aber auch detaillierte Aufzeichnungen über die Gebetserhörungen und wundersamen Vorgänge von 1706 ab zu erstellen.

Im Kloster verteidigte Abt Meinrad die Rechte und Freiheiten.

Er schmückte die Klosterkirche mi neuer Zier. Er erbaute das Bräuhaus.

Verlassene und verödete Landgüter versuchte er wieder urbar zu machen.

Da allmählich seine Gesundheit nachließ, resignierte er am 2. August 1664.

Er ging dann nach Lambach in Österreich, wo er schon während des Krieges war Er verstarb am 20.Oktober 1670 im Kapuzinerkloster in Wels, wo er auch bestattet ist.

Auf ihn folgte Abt Benedikt II. Liebhart (1664–1669). Er ist am 12. Juni 1637  in Burghausen geboren. Am 8. Dezember 1653 legte er seine Profess ab. Am 29. September 1654 wurde er Priester.

Er machte eine rasche Klosterkarriere. Schon elf Jahre nach seinem Eintritt ins Kloster wurde er Novizenmeister und Prior.

Als Abt Meinrad zurücktrat, waren immer noch erst 5 stimmberechtige Mönche in Neresheim anwesend.

Abt Benedikt wurde am 25. August 1664 zum Abt gewählt.

Nach seiner Wahl vermehrte er die Zahl der Klostergeistlichen. Aus Lambach bekam er zwei Priester zur Aushilfe, von denen er einen zum Prior machte.

Junge Geistliche schickte er zur Weiterbildung nach Dillingen oder Salzburg.

Wie sein Vorgänger und Nachfolger mühte er sich, in den Dörfern die Höfe und die Klostergüter wieder aufzubauen und mit neuen Eigentümern zu besetzen..

Er erweiterte die Bibliothek. Da er selbst Jura studiert hatte, verteidigte er die Gerechtsame des Kloster mit Vorsicht und Gründlichkeit.

Er begann mit Schuldenabbau. Er musste aber bald neue aufnehmen, denn schon 1668 brannte die im Osten an die Konventflügel angebaute Prälatur ab.

Sie war die Abtwohnung und wurde sofort wieder aufgebaut und ist noch heute als Eingangsgebäude erhalten.

Er starb am 25. August 1669.

Auf ihn folgte Abt Christoph Weiler (1669–1682)

Die Zahl der Konventualen war immer noch sehr gering. Die Lage des Klosters war immer noch recht angespannt. Also entschloss man sich, weder einen jungen, unerfahrenen Mönch zum Abt

zu wählen, noch einem zu alten und schwächlichen Mönch die Abtei anzuvertrauen. Man berief aus dem Kloster St. Ulrich Pater Christoph Weiler.  Er hatte in Unterliezheim in Lutzingen, heute Landkreis Dillingen

Verwaltungserfahrung  als Superior gesammelt. Das dortige Kloster war während der Reformation 1542 aufgehoben worden. Die Güter wurden 1632 zur Verwaltung an Kloster St. Ulrich übergeben. Es richtete dort zunächst eine

Expositur, später eine Propstei ein. Er hatte Kenntnisse in allen Arten von Wissenschaften, vor allem Mathematik und Musik.

In Liezhausen hatte er sich durch kluge Haushaltsführung ausgezeichnet und durch sein Geschick in Geschäften.

Christoph wurde am 5. Juli 1624 in Augsburg geboren. Seine Profess legte er am 30. November 1645 am Reichsstift St. Ulrich ab. Am 11. Oktober 1548 wurde er Priester.

In Liezheim wurde er Superior und von dort zum Abt in Neresheim berufen.

Zum Unterricht seiner Mönche berief 1673 er Pater Dominikus Schönig aus Kloster Amorbach.Er hatte sich als Lehrer einen Namen gemacht. Kloster Amorbach hatte sich so weit erholt, dass es wieder in der Lage war, Mönche abzugeben.

Er unterrichtete 10 Schüler in Philosophie und Theologie. Auch nach St. Ulrich wurden Fratres zur Ausbildung geschickt.

Im Kloster achtete er auf gute Ordnung und Disziplin. Er förderte die Bibliothek. Auf Pfarrhäuser und Kirchen legte er ein besonderes Augenmerk. Er baute, verbesserter und zierte sie, wo immer es ging.

Die Rechte des Klosters verteidigte er. Er konnte das Hofgut Diepperbuch mit allen Rechten wieder erwerben, das schon 1422 im Besitz des Klosters war.

Allerdings wollte er alles alleine machen oder nur mit bestimmten Leuten. Das schaffte Misshelligkeiten und auch Probleme in der Verwaltung.

Er hatte den Eindruck, den Erwartungen  nicht mehr gerecht zu werden und auch kränkelte legte deshalb sein Amt 1682 freiwillig nieder.

Er verstarb am 4. September 1684.

Sein Nachfolger wurde Abt Simpert Niggel (1682–1706)

Er wurde am 23. Mai 1654 in Schwangau geboren.1671 trat er ins Kloster Neresheim ein Seine Profess legte er am 1. Januar 1673  ab. Priester wurde er am 26. Juni 1678.

Die Wahl nach der Abdankung von Abt Christoph fand erst 4 Monate später statt. Er wurde am 1. August 1682 mit erst 28 Jahren einstimmig zum Abt gewählt.

Sein Wahlspruch lautete “Arbeite, studiere und du wirst weder dir noch anderen zur Beschwerde sein.”

Das Kloster hatte sich nicht  nur personell von den Verheerungen des Krieges erholt.

Junge Geisrliche wurden konsequent zur Weiterbildung nach Dillingen oder Salzburg geschickt.

Kloster Neresheim pflegte einen regen Gelehrtenaustausch.

Neresheim erwarb sich schnell den Ruf einer  der bestgeordneten und mit hervorragenden Kräften besetzten Abtei.

Er hatte die Klosterangelegenheiten und  vor allem die Finanzen rasch in Otdnung gebracht.

Das Ansehen, das die Abtei genoss, strahlte auf den Abt ab. Er wurde zur Krönungsfeierlichkeit des Kaisers Joseph I.(1690-1705, dann Kaiser bis 1711), die 1699 in Augsburg stattfand, eingeladen.

1685 Mitbegründer der Niederschwäbischen Benediktinerkongregation. Zu ihr gehören Füssen, Irsee, Ottobeuren, Elchingen, Fultenbach, Donauwörth, Mönchsdeggingen und Neresheim.

Angeregt wurde sie vom Augsburger Bischof Christoph von Freyberg (1665-1690).

Er begleitet den Kaiserlichen Großbotschafter und Reichshofratspräsidenten (1683-1705)Graf Wolfgang von Oettingen-Wallerstein als Hausprälat auf dessen Reise nach Konstantinopel, eine Friedensmission nach dem Großen Türkenkrieg und dem Frieden von Karlowitz (1699).

Dank des diplomatischen Geschicks von Graf Wolfgang konnten die Friedensverhandlungen nach nur 3 Monaten abgeschlossen werden. Der Friede von Karlowitz beendete den Großen Türkenkrieg von 1683-1699 und legte den Grundstein für die neue Großmacht, die Habsburger Monarchie.

Die Reise erfolgte von Oktober 1699 bis Januar 1701. Begleitet wurde er auf der Reise von seinem Prior Leonhard Haydt. Dieser trat im gleichen Jahr wie Abt Simpert in Neresheim ein. Er war  Chorregent, Musikdirektor und  Prior in Neresheim und Fultenbach.

Nach seiner Rückkehr hielt Abt Simpert im Kloster Einzug in türkischer Kleidung, die dann im Kloster aufbewahrt wurde.

Im Anschluss an die Reise ernannte ihn Kaiser Leopold I. (1640-1705) zum Kaiserlichen Rat und Erbkaplan. Staatsarchiv Ludwigsburg B 479 Bü 2

Abt Simpert führte ein Tagebuch über die Reise und gab sie in Druck «Diarium, Oder: Aussführliche curiose Reiss-Beschreibung. Von Wien nach Constantinopel und von dar wider zuruck in Teutschland».Es erschien bei Schlüter in Augsburg 1701.

Da die Finanzgrundlage stimmte, konnte Abt Simpert bald an Neunbauten herangehen.

Schon 1684 ließ er auf dem Hochstätter Hof bei Dischingen ein schlossartiges Barockgebäude errichten, das als Sommerresidenz der Neresheimer Konventualen diente.

1695 jährte sich die Klostergründung zum 600. mal. Dazu ließ er die romanische Basilika mit  einer barocken Westfassade mit Schweifgiebeln vorblenden und ihren Innenraum mit Stuck neu fassen.

Baumeister war wohl Valerian Brenner (1652-1715) Er war ein Schüler von Michael Thumb. Seit 1687 war er in Diensten des Augsburger Domkapitels.

Er hatte auch schon 1684 einen Vertrag für den Neubau der westlichen Wirtschaftstrakte. Die Wirtschaftsgebäude des Gutshofes sowie die Klosterbrauerei werden errichtet.

1699 begann Abt Simpert mit dem Klosterneubau.

Als Baumeister verpflichtete er Unterelchinger Michael Wiedemann (1661−1703). Er stammte aus einer in Unterelchingen ansässigen Sippe von Stukkateuren und Baumeistern.

Er war wohl gleichzeitig in Salem, Ellwangen und Neresheim tätig. Sein Hauptwerk war die Klosteranlage von Neresheim.

Der Bau wurde allerdings bald gestoppt durch den Spanischen Erbfolgekrieg. Der letzte spanische Habsburger auf dem spanischen Thron Karl II. (1665-1700) verstarb 1700.

Daraus entwickelte sich ein dynastischer Erbfolgekrieg zwischen den Herrscherhäusern der Bourbonen und der Habsburger. Er wurde sowohl in Europa als auch in Spanien ausgetragen.

1702  wurde auch Kloster Neresheim Kriegsgebiet. Der bayrische Kurfürst Max Emanuel (1679-1726) war mit dem französischen König Ludwig XIN (1643-1715) verbündet und griff 1702 die Stadt Ulm an.

Das Härtsfeld wurde bald von  französisch-bayrischen Truppen, bald von österreichischen und Truppen der Reichsarmee überschwemmt.

Abt und Konvent mussten mehrmals flüchten. An die Franzosen war eine Brandschatzung von 22.000 fl , das sind etwa 4.646.274,00 €., entrichtet werden.

West-und Südflügel des Neubaus waren zu Kriegsbeginn  fertiggestellt. Dann mussten die Bauarbeiten eingestellt werden.

Nach der 2. Schlacht von Höchstädt am 13. August 1704 und dem Sieg der Kaiserlichen und der Reichsarmee konnte Abt Simpert wieder weiterbauen. Allerdings war

Baumeister Michael Wiedemann am 16. Oktober 1703 in Unterelchingen im Alter von erst 42 Jahren verstorben.

1706 musste Abt Simpert aus gesundheitlichen Gründen resignieren. Nach seiner Resignation lebte er noch 5 Jahre, hatte aber drei Schlaganfälle.

Er verstarb am 3. März 1711.

Sein Nachfolger wurde Abt Magnus Hel (1706–1711)

Er stammte aus Füssen. Mit 26 war er Großkeller in Neresheim. Nach der Resignation von Abt Simpert wurde er zum Abt gewählt, musste aber überredet werden, das Amt zu übernehmen.

In der Niederschwäbischen Benediktinerkonkregation engagierte er sich nicht. Auf dem Kapitel von 1708 in Irsee ließ er sich durch den Abt von Kloster Deggingen vertreten.

Selbst in Neresheim 1711 ließ er sich vertreten, dieses Mal durch den Abt von Kloster Heiligkreuz in Donauwörth Amandus Röls (1691-1748)

Er baute den Pfarrhof in Ummenheim. Den Pfarreien Ziertheim und Dattenhausen verschaffte er die veräußerten Güter wieder.

Im Mai 1707 machte sich der Erbfolgekrieg wieder bemerkbar. Der französische Marschall Claude-Louis-Hector de Villars (1653-1734) überraschend den Rhein überschritten.

Das Reichsheer unter Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth(1655-1712) gab daraufhin weitgehend kampflos die Bühl-Stollhofener Linie auf und zog sich unnötig weit bis Aalen und Ellwangen zurück.

Abt Magnus flüchtete sich deshalb mit Kirchengeräten nach Nördlingen. Dieses Mal blieb es im  Krieg bei Drohungen und Schrecken und Abt Magnus konnte bald nach Neresheim zurückkehren.

Abt Magnus stirbt 1711 und überlebt seinen Vorgänger nur um wenige Monate.

Auf ihn folgt Abt Amandus Fischer (1711–1728)

Er stammte aus Ochsenhausen.

Vor seiner Wahl war er Novizenmeister, Pfarrverweser in Neresheim und Prior.

Seine Wahl fand am 11. Juni 1711 im Beisein von Weihbischof Johann Kasimir Röls (1708 –1715 von Augsburg und den Äbten Heinrich Werner von Mönchsdeggingen und Abt Amandus Röls aus Heiligkreuz, einem Bruder des Augsburger Weihbischofs statt.

Er vollendete den fast sechs Jahre eingestellten Klosterneubau am 15. November 1714.

Die Baukosten werden mit 45.000 Gulden, das sind etwa 9.559.450,00 €.

Zugute kam ihm, dass 1712 auf Klostergebiet ein Marmorbruch entdeckt wurde, so dass für die Verzierungen kostengünstiges Material bereitstand.

Schon 1719 beschloss er den ersten Umbau. Er holte den in Landsberg lebenden Dominikus Zimmermann (1685-1766) Stukkateur und Baumeister zur Neugestaltung des Festsaales hin zu. Zusammen mit seinem Bruder

Johann Baptist Zimmermann (1680–1758) stellt er ihn fertig.Singulär sind im Festsaal die grossen Wandreliefs.

Abt Amandus hatte nicht nur das Kloster fertiggebaut. Er erneuere drei große Kirchen und zwar in Kösingen, Elchingen und Ummenheim . Sie wurden erneuert, vergrößert und neu ausgeziert.

In Großkuchen wurde der Turm neu hergestellt. Im Kloster und im Umland erbaute er 5 Pfarrhäuser und 8 andere große Gebäude.

An alle Pfarrhäuser ließ er eine Zehntscheuer bauen. Dadurch wurden die Ernteabgaben zentral verfügbar und die wirtschaftliche Basis des Klosters wesentlich gestärkt.

Abgebrannte Wälder wurden zu Äckern oder Wiesen gemacht. Andere wurden zu gekauft. So vermehrte er  Wohlstand seines Stiftes.

Er war Visitator und Vorsteher der Niederschwäbischen Benediktinerkongregation.

1723 erhielt die Kongregation von Papst Benedikt XIII. (1724-1730) unter seinem Vorsitz  alle geistlichen Rechte und Freiheiten, die auch die berühmte Cassinensische Kongregation innehatte.

Er war auch ein Förderer der Wissenschaften.

1695 hatte der Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck (1695-1727) in Freising das Lyzeum gegründet. Ab 1708 gab es dann eine philosophische und ab 1713 eine theologische Hochschule, ab 1719 das Priesterseminar.

1720 wurden diese schulischen Einrichtungen mit der Ordensschule der bayrischen und schwäbischen Benediktiner verbunden. Benediktinerprofessoren übernahmen nun die Besetzung und Leitung des Lyzeums.

1723 war er erster schwäbischer Vorsteher des Lyzeums.

Auch die im Oktober 1622 durch Kaiser  Ferdinand II. zur Universität erhobene Hohe Schule in Salzburg wurde von Abt Amandus gefördert. Dort wurde ihm 1727 das Amt eines Schwäbischen Assistenten anvertraut.

1711 entgingen die neuen Klostergebäude nur knapp einem Brand. 1713 brannten zwei Wälder ab.

Dreimal brannte es im heute zu Aalen gehörenden Dorf, das schon 1258 an Kloster Neresheim fiel. 40 Häuser fielen den Flammen zum Opfer.

1727 erkrankte Abt Amandus. Da wenig Hoffnung Sein Nachfolger wurde Abt auf Genesung bestand, legte er 1728 sein Amt nieder und verstarb am 27. Mai 1730.

Sein Nachfolger wurde Abt Edmund Heiser (1729–1739)

Edmund wurde als Sohn des Klostersekretärs in Kleinerdlingen im Ries, heute ein Stadtteil von Nördlingen, geboren.

Vor seiner Wahl zum Abt, die am 21. April 1729 stattfand, war er Prior in Neresheim. Bei seiner Wahl gab es einen Streit zwischen dem Augsburger Bischof Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg (1690- 1737 ) und der

Niederschwäbischen Benediktinerkongregation.Die Kongregation bezog dich auf das Befreiungsdekret, das Abt Amandus 1723 erhalten hatte. Demnach konnte der jeweilige Kogregationsvorsteher einen Abt bestätigen, ohne den Diözesanbischof

hinzu zu ziehen. Dagegen ging Bischof Alexander Sigmund vor und wandte sich in dieser Sache an Kaiser Karl VI. (1711-1740). Dieser stellte sich auf die eite des Bischofs und die Klöster mussten schließlich nachgeben.

Der Augsburger Bischof bestätigte Abt Edmund erst nach dreimaligen Bittenund das erst 10 Jahre nach der Wahl 1739.

Er baute eine Kirche in Auernheim, heute Gemeinde Nattheim im Landkreis Heidenheim und Großkuchen. Dann erbaute er drei Pfarrhöfe, einen in Neresheim, der besonders schön und groß ausfiel. In Neresheim

kam noch ein Schulhaus dazu.Im Klostergarten  ließ er besonders schöne Gewächse Pflanze, einen Springbrunnen anlegen sowie eine Galerie aus Steinen.

Er vergrößerte den Bestand der Bibliothek beträchtlich und schaffte vor allem juristische, historische und patristische (Literatur zu den Kirchenvätern) an.

Pater Ulrich Hundorfer schickte er zum Jurastudium an die Universität Salzburg. Er war Doktor beider Rechte. Nach seiner Rückkehr unterrichtete er Kirchenrecht  in Neresheim.

In Salzburg war er von 1744-1746 Professor für Philosophie. Nach Neresheim zürückgekehrt wirkte er als Ökonom und war auch Prior.

Er verstarb am 15. Oktober 1758.

1737 erkrankte Abt Edmund plötzlich und verstarb nach zweijähriger Krankheit am 18. Februar 1739.

Auf ihn folgte Abt Aurelius Braisch (1739–1755).

Aurelius wird am 4. Februar 1694 als Kaspar Braisch im damals vorderösterreichischen  Ehingen an der Donau geboren.

Über seine Eltern und seine Ausbildung ist nichts bekannt. Wahrscheinlich besuchte er das Gymnasium in Ehingen.

1714 trat er in das Kloster Neresheim ein. Seine Profess legte er am 4. Juli 1714 ab.1718 wurde er zum Priester geweiht.

Er studierte und war nachher Professor am Klostergymnasium. 1731−1732 war er als  Professor der Theologie und der Philosophie in Freising tätig. Nach seiner Rückkehr war er  Ökonom in Neresheim.

Am 3. März 1739 wurde er zum Abt gewählt.

Von Anfang an war er ein grosser Kämpfer für die Reichsunmittelbarkeit der Abtei vor allem gegen das Haus Öttingen.  Er führte deshalb viele Prozesse vor dem Reichskammergericht in Wetzlar.

Der Klosterneubau lag schon 25 Jahre zurück. Die hohen Baukosten hatte die Abtei verkraftet und auch wieder genügend Finanzmittel angesammelt.

Bald nach seiner Wahl befasste sich Abt Aurelius mit dem Neubau der Klosterkirche. In der näheren und weiteren Umgebung waren  große Stiftskirchen im Entstehen, wie Zwiefalten, Ottobeuren oder St. Gallen.

Das dürfte ihm Ansporn aber auch Anregung gewesen sein.

1744 reiste Kaiser Franz I. (ab 1745 Mitregent von Maria Theresia-1765) mit 100 Kutschen durch Neresheim.

1747 gewann er den großen Würzburger Barockbaumeister Balthasar Neumann (1687-1753) für den Kirchenneubau.

Vorarbeiten und Planung zogen sich bis 1750 hin.

Am 04.07. 1750 legte Abt Aurelius im Beisein von Balthasar Neumann und vieler Ehrengäste den Grundstein. Die Reichsprälaten Amandus Schindele ((1740–1763)  von Kloster Elchingen,

Reichsprälat Caspar Geisler (1735-1753) von Kloster Roggenburg, Abt Michael Dobler (+1779) von Mönchsdeggingen und Abt Michael Schiele (1723-1765) von Kloster Fultenbach vertraten die Klöster.

!753 starb Balthasar Neumann in Würzburg Die Klosterkirche war eine Großbaustelle. Der Bau wurde aber im wesentlichen nach den Plänen Neumanns ausgeführt. Nur die geplante Steinkuppel über der Kirche

wurde einfacher ausgeführt. 1759 beschloss der Konvent, dass die geplanten sieben Kuppeln nicht in Stein sondern als wesentlich einfacher zu bauende Holzkonstruktion ausgeführt werden sollte.

Auch der Altarbereich hätte nach Neumanns Vorstellungen markanter ausfallen sollen. Die Kirche gilt aber als Krönung barocker Baukunst.

Abt Aurelius hatte den Bau eigenmächtig weitergeführt, trotz starker Opposition im Konvent, deren Führer der bauverständige P. Benedikt Maria Angehrn ist. Dieser hatte den Abt während der ganzen Bauphase begleitet.

Diese Unstimmigkeiten führten dazu, dass Abt Aurelius sein Amt 1755 niederlegt. Er verstarb am 3. März 1757

Er wird als letzter Abt in der alten Klosterkirche bestattet.

Sein Nachfolger wurde Abt Benedikt III. Maria Angern (1755–1787)

Er wurde als Sohn des Hans Jakob Angehrn und der Maria Euphrosina Barbara Widmer  am 15. Juni 1720 in Hagenwil am Bodensee im Thurgau geboren und auf den Namen Franz Joseph getauft.Er verlor seine Eltern früh. Seine Mutter starb, als er drei Jahre alt war,

sein Vater  als Franz Joseph, der spätere Benedikt 14 war. Er wurde vom Hagenwiler Pfarrherrn  Dr. theol. Johann Anton Egger, der in Dillingen Theologie studiert hatet, gefördert und betreut.

In Hagenwil ist 1725 auch sein Cousin Beda Angehrn, geboren, der spätere Fürstabt von St. Gallen (1767−1796).

Franz-Joseph besuchte zunächst die Klosterschule in St. Gallen. Dann studierte er ab 1738 in Dillingen. Dort ist seit 1739  der aus Pruntrut im Kanton Jura stammende P. Franz Xaver Jacolet  SJ (1683−1746) Rektor der Universität.

1740 trat er als Novize in das Kloster Neresheim ein. 1741 legte er seine Profess ab und nahm den Klosternamen Benedikt an. Er kehrte nach Dillingen zurück und studierte dort Theologie.

Am 8. Juli 1745 wurde er im Augsburger Dom zum Priester geweiht.

In Neresheim war er am Klostergymnasium Professor und Lehrer der Theologie im Hausstudium.

Er war schon früh am Kirchenneubau beteiligt und unterstützte Abt Aurelius. Nach einem zeitgenössischen Bericht war er Urheber des ersten Planes, nach welchem schon 1745 mit den Erdarbeiten begonnen wurde.

1747 gewann   Abt Aurelius den Würzburger Baumeister Balthasar Neumann. Der Grundriss und der Hauptgedanke der Planung fand die Approbation des Baumeisters.

Beim Tode Balthasar Neumanns zögerte Abt Aurelius mit der sofortigen Einstellung eine neuen Architekten.Auch traf er unverständliche Entscheidungen zu Sparmaßnahmen.Das alles führt zu Spannungen und Unstimmigkeiten im Konvent.

Pater Benedikt wird Hauptkritiker des Abtes und Führer der Klosterrebellion. Das führt zum Rücktritt von Abt Aurelius 1755.

Bei der Wahl am 3.März 1755 wurde Benedikt mit 14 von 25 Stimmen gewählt.

Kurz nach seiner Wahl holte Abt Benedikt den 22-jährigen Franz Ignaz Michael Neumann, den Sohn des verstorbenen Architekten, als Experten nach Neresheim. Er entwarf den Gewölbeplan, der in der Kunst- und Ingenieurbaugeschichte legendär ist.

Einen Auftrag erhielt er aber nicht. Er entließ den leitenden Baumeister Dominikus Wiedemann, der aus der Baumeister- und Stuckateurenfamilie der Wiedemann stammt und ein  Verwandter von Michael Wiedemann (1661−1703) aus Unterelchingen, der Baumeister des Neresheimer Klosterneubaus ist.

Zwei Jahre später entließ er auch den nachfolgenden Leiter, den fürstlich oettingischen Baudirektor Conradi. Erst 1759 stellt Abt Benedikt Maria mit Johann Baptist Wiedemann (1715−1773) einen neuen fähigen Baumeister ein.

Er ist  Stadtmaurermeister in Donauwörth, Sohn von Christian Wiedemann (um 1680−1739) und ebenfalls ein Verwandter.

Aus Kostengründen und aus berechtigtem Misstrauen in die vorhandene Tragstruktur muss auf das massive Gewölbe verzichtet. In der Gewölbefrage handelte er vorsichtig.

In der Innenausstattung handelte er fortschrittlich.

1769 reiste er nach Ettal, um dort den Maler Martin Knoller kennenzulernen.

Martin Knoller (1725−1804), aus Steinach am Brenner. Er malte 1769 in der Benediktinerabtei Ettal das Deckenbild im Chor

Er lebte in Mailand und kam nur zu Aufträgen über die Alpen. Die Klarheit, Schärfe und Präzision der Arbeiten des Mailänder Künstlers überzeugten den Abt Benedikt, der keine unverbindliche Rokokomalerei wünschte.

Er schloss 1769 einen Akkord mit Knoller und und übertrug ihm die Gestaltung des Innenraumes der Stiftskirche. Für den Heiligenhimmel gab der Abt das Programm vor.

Knoller arbeitete 5 Jahre daran und bekam dafür 20.000 Gulden, das entspricht etwa 4.258.548,00 €.

mit 714 Quadratmeter gemalter Fläche das grösste Deckenbild des 18. Jahrhunderts , grösser als das Treppenhausfresko Tiepolos in Würzburg.

Die Stukkaturen stammten von Thomas Schaidhauf (1735−1807), aus Raisting, einem der letzten Wessobrunner Stuckateure.

Die Kirche konnte 1782 bezogen werden. Alles in allem kostete das 250.000 Gulden, das sind etwa 53.231.850,00 €! Das Kloster konnte die ganzen Kosten tragen, ohne Schulden machen zu müssen.

Natürlich war der Kirchenbau die größte Leistung in der Regierung von Abt Benedikt. Aber für das Kloster noch bedeutender war die Unabhängigkeit von den Grafen von Oettingen-Wallerstein.

1764 erreichte Abt Benedikt einen Vergleich mit dem Hause Oettingen, der von Kaiser Franz und dem höchsten Reichsgericht anerkannt wurde.

Das Kloster war nun unmittelbares freies Reichsstift und Abt Benedikt wurde ins Reichsprälatenkollegium mit Sitz und Stimme im Schwäbischen Kreis aufgenommen.

Das Haus Oettingen verzichtete auf die Vogteirechte und damit auf die Landeshoheit, die Abtei auf mehr als ein Drittel ihres Besitzes.

Für Neresheim hatte das die Folge, dass die meisten Häuser beim Kloster ausbaut wurden, weil jetzt eine eigene Administration mit Oberamtmann und Kanzlei geschaffen werden mußte.

Auch im Orden war Abt Benedikt tätig.

von 1766–1772 war er Visitator und 1772–1778 Präses der Niederschwäbischen Benediktinerkongregation.Um die Abtei Fultenbach vor dem Ruin zu retten, war er dort von 1773–1777 als Administrator tätig. Von 1778–1782 war er kaiserlicher Administrator von St. Ulrich und Afra in Augsburg.

Das Schulwesen in seinem Herrschaftsgebiet förderte er und es erhielt wichtige Verbesserungen. Ab 1772 wurde auch in Schulen Visitationen angeordnet. Handwerkszünfte wurden eingerichtet. Neue Straßen und Wege wurden gebaut. Das alles führte zu mehr Wohlstand.

Im Kloster achtete er auf Disziplin. Auf die Fortbildung seiner Mönche legte er großen Wert. Dorthin hatte er Pater Melchior Göttis vom vorderösterreichischen Kloster Wiblingen als Schulleiter berufen, Dieser hatte dort die Lehrmethoden kennengelernt, als in

Österreich die Normalschulen eingerichtet wurden. Sein Wissen hatte er auch an den Kapitularen Benedikt Pracher weitergegeben. Diese Lehrmethode wurde dann an allen reichstiftischen Schulen eingeführt.

Viele schickte er zum Studium an Universitäten. 1766 hielt das Kloster sogar einen eigenen Sprachlehrer für Französisch.

Seine besten Leute schickte er als Lehrer an andere Schulen, sechs zum Beispiel nach Freising. Pater Ulrich Vögele (Profess 1760) war  erst Professor

im Kloster Amorbach und in Freising einmal Schulpräfekt von 1772-1776 Regens in Freising.

Gute Beziehungen hatte er zu Herzog Carl Eugen (1737-1793)von Württemberg.Er schickte Pater Benedikt Werkmeister  als Hofprediger nach Württemberg.

Außerdem schickte er Pater Beda Bracher nach Stuttgart. Dieser war bis 1782 in Neresheim Schuldirektor. 1783 schickte er ihn zu seinem Cousin Fürstabt von St. Gallen zur Einrichtung von Schulen im Bereich dieser Fürstabtei.

Ab 1786 sollte er dann mithelfen in Württemberg auch katholische Schulen einzurichten.

Möglicherweise ist im in Württemberg der Maler Martin Knoller empfohlen worden.

Er errichtete den Konventsgarten.Er legte die Weiler Niesitz, heute Ebnat und Steinweiler an und errichtete dort insgesamt etwa 50 Häuser.

Dann konnte er die Hofmark Ziertheim erwerben.

Seinen Cousin, den Fürstabt Beda besuchte er vier mal. Erstmals 1763. Dann war er bei Bedas Abtsweihe 1767 dabei. 1771 besucht er ihn wieder. 1772 waren beide Äbte

der feierlichen Translation des Katakombenheiligen Benediktus in die Pfarrkirche von Hagenwil anwesend. 1774 war er wieder in St. Gallen und 1783 bereiste er zusammen mit seinem Cousin

12 Tage lang das Fürstenland. Auch hatte er seinen Lehrer Beda Pracher 1783 nach St. Gallen geschickt zur Unterstützung des dortigen Volksschulaufbau.

Allerdings war der Umgang mit ihm sehr schwierig. In “ Der Sammler, Belletristische Beilage zur Augsburger Abendzeitung, 1881, bezeichnet Abt Benedikt auf Seite 4 als “eine merkwürdige, höchst eigenartige Person,

Despot vom Scheitel bis zur Sohle.” Er ließ nur seinen eigenen Willen zur Geltung kommen. Seine Ko0nventualen schikanierte er geradezu . Oft wurden sie mit geradezu kindischen Strafen bedacht oder auch heruntergeputzt.Ähnlich urteilt das Diözesanarchiv für Schwaben

Stuttgart 1895, S. 186, bescheinigt ihm Härte gegen seine Konventualen, eine Mangel an Verständnis für jede wissenschaftliche Tätigkeit, eine Soldatennatur, dessen eiserner Willenskraft sich alles beugen musste, was sich ihm hindernd entgegenstellte.

Posiiver sieht es Nack (Profess in Neresheim1770), der 1792 die Klostergeschichte geschrieben hatte. Im Abschnitt über Abt Benedikt schreibt er “diesen,gerade diesen Mann musste Neresheim haben, um das zu werden, was es wirklich ist. (S.176)

In seinen letzten Jahren war er geistig völlig klar, litt aber an sehr schmerzhaftem Podagra.

Er verstarb am 24. Juli 1787, nachdem er 32 Jahre regiert hatte. Er ruhte auf eigenen Wunsch auf dem Friedhof.

Auf ihn folgte als letzter Abt vor der Säkularisation des Klosters Abt Michael Dobler (1787–1803)

Er ist am 30. Juni 1730 in Holzheim, heute Landkreis Dillingen als Johannes Evangelist  geboren. Dort wurde auch sein Onkel geboren, der von 1743-1771 als Michael Dobler

in Kloster Mönchsdeggingen Abt war. Johannes Evangelist trat in das Kloster Neresheim ein und legte dort am 5. Juli1750 seine Profess ab. Er nahm den Klosternamen Michael an.

Am 20. September 1855 in Augsburg zum Priester geweiht und feierte am 5. Oktober 1755 seine Primiz.

Vor seiner Wahl war er in Neresheim Ökonom und langjähriger Vorstand des Forstwesens. In beiden Ämtern hatte er sich um das Kloster verdient gemacht.

Nach dem Tod von Abt Benedikt fand am 21. August 1787 die Wahl zum Abt statt.Sein bescheidener und friedliebender Charakter prädestinierte ihn zum Nachfolger des doch sehr dominanten Benedikt.

Der Wissenschaft gegenüber war er sehr aufgeschlossen.

Er verwendete jährlich eine bedeutende Summe für die Bibliothek.

Selbst naturwissenschaftlich gebildet bemühte sich um eine zeitgemäße Ausbildung der Jugend im Stiftsgymnasium, für das er eine umfangreiche Naturaliensammlung und viele physikalische und chemische Geräte beschaffte.

Auch im Alltag physikalische Erkenntnisse durch und sorgte in und um Neresheim, z. B. Nattheim 1792 für die Errichtung von Blitzableitern.

Im Kloster bildete er auch ein Münzkabinett.

1792 errichtete er eine Druckerei in Neresheim. Darin erschien z. B. Enikels Weltchronik,  die der damalige Bibliothekar des Klosters P. Magnus Faus 1792 ankündigte.

Abt Michael ließ auch das Gebiet des Reichsstiftes genau kartographisch aufnehmen.

Die Schulen  im Klostergebiet und im Stift wurden weiter besser ausgestattet.

1792 weihte der Augsburger Weihbischof Johann Nepomuk von Ungelter (1779-1804) feierlich ein.

Von 1792 bis 1797 liess er von dem Ottobeurener Orgelbaumeister Johann Nepomuk Holzhey (1741-1809) die große Hauptorgel in die Klosterkirche einbauen.

Holzhey war der letzte barocke Orgelbauer und die Orgel in Neresheim die letzte große Barockorgel in Süddeutschland.

Am 14. Juli 1789 war der Sturm auf die Bastille die Initialzündung für die französische Revolution. Auch der erste Koalitionskrieg, der von 1792-1797  geführt wurde,

hatte auf Deutschland zunächst keine direkten Auswirkungen. Das änderte sich erst ab 1796. Der französische General Jean-Victor Moreau (1793-1813) überschritt

am 24. Juni 1796 den Rhein bei Kehl.

Der österreichische General Karl von Österreich-Teschen (1771-1847), der zu der Zeit Reichsfeldmarschall war und den Oberbefehl über sämtliche Reichstruppen an der Rheinfront hatte,

griff am 11. August 1796 in der Schlacht bei Neresheim die Truppen  von General Moreau an, was als Schlacht bei Neresheim bekannt wurde. Die Franzosen erkämpften sich den Durchmarsch nach Bayern.Bei diesen Kämpfen ging die

nahe dem Kloster gelegene Wallfahrtskirche Maria Buch in Flammen auf.

Abt Michael hatte die Schätze des Klosters und das Archiv  zunächst nach Regensburg, dann nach Augsburg und schließlich nach Salzburg zu verlegen.

General Moreau verlegte sein Hauptquartier ins Kloster Neresheim. Das Kloster kam relativ unbeschadet davon. Die Umgebung des Klosters aber wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Einmal musste der Abt kurz das Kloster verlassen, weil das Kloster ständig von Generalen, Soldaten und Bediensteten wimmelte.

Sein Goldenes Priesterjubiläum am 4. Juli 1800 konnte er aber feiern.Der französische General Charles-Louis Grandjean (1768-1828) nahm mit seinen Offizieren an der Feier teil.

Anlässlich seines Priesterjubiläums richtete er den nach ihm benannten Dobler-Fond zur Ausbildung talentierter Jungen aus dem Reichsterritorium ein.

Der Krieg verschlang für das Kloster ungeheure Summen. In der Regel wurden Brandschatzungen kassiert. Verpflegung für die Truppen musste gestellt werden.

Der Frieden von Lunéville vom 9. Februar 1801 regelte die Eingliederung der1794 besetzten linksrheinischen Gebiete in das französische Staatsgebiet.

Den Fürstentümern des Heiligen Römischen Reiches wurde eine Entschädigung durch die Säkularisation geistlicher und zum Teil auch Mediatisierung kleinerer weltlicher Territorien zugesagt.

Der Reichsdeputationshauptschluss  vom 25. Februar 1803 setzte so die Bestimmungen des Vertrags von Lunéville um. Die geistlichen gebiete wurden säkularisiert und so verschwanden  fast alle geistlichen Herrschaften wie Hochstifte oder Reichsabteien. Insgesamt reduzierte sich bei dieser sogennanten Napoleonischen Flurbereinigung die Zahl der Territorien von mehreren hundert auf etwa vierunddreißig; über drei Millionen Menschen bekamen neue Landesherren.

Von den 47 Reichsstädten wurden bis auf 6 mediatisiert, das heisst, sie verloren ihre Selbstständigkeit.

Neresheim hörte am 22. Dezember 1802 auf, ein Reichstift zu sein.

Das Stift fiel an Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (1733-1805). Am 22. Dezember 1802 ließ Fürst Karl Anselm durch seinen Präsidenten Johann Jacob Graf von Westerholt (+  1814) “vom Kloster nebst allen Zubehörden Zivilbesitz ergreifen.

Er erklärte das Kloster und das Klosterinternat für aufgehoben. Das Kloster hatte zu diesem Zeitpunkt 25 Patres und 5 Laienbrüder.

Das Stiftsgebiet umfasste 1 1/2 Quadratmeilen und hatte 2500 Einwohner. Dazu kam noch die Hofmark Ziertheim mit 350 Einwohnern.

Abt Michael bekam vom neuen Landesherrn eine Pension von 4500 fl. das sind etwa 962.630,00 €

Abt Michael war mit Fürst Carl Anselm befreundet. Der Fürst schloss auch das Internat nicht, sondern gründete am 25. Juli 1803 das “Lyzeum Carolinum”. Die Mönche, die dort bisher Lehrer waren, hatten einen Lehr- und Organisationsplan zu entwerfen.

13 Exkonventualen erteilten nun an dem neuen Institut kostenlosen Unterricht. Hauptsächlich sollten dort Lehrer herangebildet werden.

Allerdings verstarb Fürst Carl Anselm schon im November 1805.Das Lyzeum verlor so seinen Gönner.

Der ehemalige Abt ging mit einem Konventualen nach Ziertheim und später nach Dillingen, wo er am 15. August 1815 verstarb. Dort ist er seinem Wunsch gemäß bestattet.

Mit der Mediatisierung von 1806 mussten die Fürsten von Thurn und Taxis die Landeshoheit auf- und an Bayern abgeben. Das Lyzeum wurde aufgelöst.

Der König von Bayern hatte Kloster und Kirche von Neresheim zum Abbruch freigegeben.

1810 war die Grafschaft Taxis und mit ihr das ehemalige Reichsstift Neresheim an das Königreich Württemberg gekommen.

König Friedrich I. von Württemberg (1806-1816)  verhinderte einen geplanten Abbruch von Kirche und Kloster.

Im Kloster wurden das Amtsgericht, die fürstliche Rentkammer und Wohnungen für den Schlosspfarrer und Bedienstete der Fürstenfamilie untergebracht; das Klostergut und die Klosterbrauerei waren verpachtet.

P. Karl Nack hatte 1814 durch ein Bittgesuch an den Wiener Kongress versucht, Kloster Neresheim wieder her zustellen, aber vergeblich.

Fürst Albert von Thurn und Taxis verpachtete einen Großteil der Klosteranlagen an die Vinzentinerinnen

Von 1894-1904 führten sie dort ein Mädchenschutzheim, die Anstalt vom Guten Hirten.

Von 1905 –1921 betrieben die Vinzentinerinnen dann in Neresheim eine Anstalt für behinderte Kinder.

Im Ersten Weltkrieg wurde im Torbau auch ein Reservelazarett unterhalten.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie wurden 1919 die deutschsprachigen Benediktiner 1919 aus ihrer Abtei Emaus in Prag vertrieben.

Sie suchten in Südwestdeutschland ein leerstehendes Benediktinerkloster und fanden dieses in Neresheim.

1880 gelangte das  Emauskloster in Prag mit Zustimmung des Kaisers Franz Joseph I. (1848-1918) und des Prager Kardinals Friedrich zu Schwarzenberg (1849-1885) an die Beuroner Kongregation, die 1873 vom Papst bestätigt wurde. Damals wurden infolge des Kulturkampfs

(Konflikt zwischen Papst Pius IX.(1848-1878) und dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck (1871-1890)

die Mönche aus der Erzabtei Beuron vertrieben und kamen am 19. März 1880 in Prag an.

Die Anstalt für Kinder siedelte um in das fürstliche Schlösschen von Heudorf am Bussen

Am  14. Juni 1920  errichtete Papst Benedikt XV. (1914-1922) die Abtei wieder.

Erzabt Raphael Walzer (1918-1937) von der Beuroner Kongregation berief Pater  zum ersten Abt des wiedererrichteten Klosters. Bernhard Durst (1921-1965, + 1966) wurde am

am 8. September 1921 vom Rottenburger Diözesanbischof Paul Wilhelm von Keppler (1898-1926) zum Abt geweiht.

Der Konvent wurde aus vertriebenen Mönchen und Mönchen aus Beuron gegründet. Neresheim wurden die Rechte des alten Klosters übertragen.

Die wirtschaftliche Lage war in der Nachkriegszeit natürlich nicht rosig. Trotzdem richtete der Konvent gleich daran, in den Räumen, die als Klosterbrauerei genutzt

wurden, eine staatlich anerkannte landwirtschaftliche Winterschule mit 100 Internatsplätzen einzurichten.  Von 1923-1928 wurden dort Jungbauern aus dem Oberland, Ostwürttemberg und Hohenlohe fachlich und menschlich weitergebildet.

Einige Patres machten  an der heutigen Universität hohenheim, damals sei 1904 Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim ein Zweitstudium und unterrichteten dann in Neresheim.

In den Sommermonaten wurden die Räume für Exerzitien, Kurse und Tagungen, besonders auch des katholischen Akademikerverbandes, genutzt.

1923 trat Max Emanuel von Thurn und Taxis (1902-1994) 4. Sohn von Fürst Albert I. von Thurn und Taxis (1867-1952) in das Kloster Neresheim ein.

1297 legte er dort seine Profess ab. Er hatte de Klosternamen Emmeran, nach dem Heiligen Emmeran von Regensburg bekommen oder auch  nach dem Thurn und Taxis’schen Stammsitz Schloss St. Emmeram in Regensburg.

Aus diesem Anlass schenkte Fürst Albert Kirche, Klostergebäude und 200 ha Felder und Wiesen dem Neresheimer Konvent zurück.

Die Laienmönche sorgten in dem landwirtschaftlichen Musterbetrieb und einigen Werkstätten für den Lebensunterhalt.

Die Patres setzten sich in der Seelsorge und in der wissenschaftlichen Arbeit ein. Außerdem pflegten eine von der Gregorianik geprägte feierliche Liturgie.

Sie richteten eine neue Bibliothek ein,deren Bücherbestand den der barocken Bibliothek bald übertraf.

Nachwuchsprobleme hatte das Kloster damals nicht. Zu beginn des 2. Weltkrieges konnte Neresheim  mit ungefähr 30 Patres und ungefähr 40 Brüdern einen Höchststand verzeichnen.

Den nationalsozialistischen Machthabern war Kloster Neresheim ein Dorn im Auge. Sie konnten es aber nicht enteignen, da es rechtlich zum Besitz der Fürsten von Thurn und Taxis gehörte.

Aber 1940 wurde es   von der „Volksdeutschen Mittelstelle“ zur Unterbringung von ca. 1200 Umsiedlern beschlagnahmt und bis August 1945 als Umsiedlungslager für Volksdeutsche geführt.

Viele Patres und Brüder waren eingezogen. Die Verbliebenen mussten sich auf  die Klosterkirche, der Konventgarten und eine kleine Anzahl von  Räume im Konventsbau beschränken.

Abt Bernhard Dunst war von 1948 bis 1960 nicht nur Abt in Neresheim sondern auch Präses der Beuroner Benediktinerkongregation.

Am 25. Juli 1965 legte er Alters-und Krankheitsbedingt die Leitung der Abtei nieder.

Pater Johannes Kraus wurde am am 14. August 1965 als Nachfolger von Abt Bernhard Dunst gewählt. Er ist am 8. August 1804 als Karl Kraus geboren. Sein Vater war Brauereibesitzer in Kellmünz.

Karl trat 1926 als Novize in das Kloster Neresheim ein.

Von 1940 bis Kriegsende war er Sanitätsgefreiter überwiegend auf dem Balkan. Aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen war er von 1946–1947 freiwillig Lagerpfarrer im Kriegsgefangenenlager Dijon in Frankreich.

Von 1947 bis 1956 unterrichtete er weiter Philosophie in Neresheim und war als Seelsorger in Nordwürttemberg tätig.

1956 wurde er Spiritual in der Benediktinerinnenabtei St. Erentrud in Kellenried (bei Weingarten).  Das blieb er bis zu seiner Wahl zum Neresheimer Abt.

Am 8. September 1965 wurde er durch den Rottenburger durch Diözesanbischof Carl Joseph Leiprecht (1949-1974 Rücktritt) benediziert.

Schon Bernhard Dunst hatte 1936-1938 den Chor der Abteikirche gemäß den Plänen Balthasar Neumanns umgestaltet.

Baufehler aus der Erbauungszeit und Alterungsschäden aus den folgenden zwei Jahrhunderten hatten den Baukörper so geschwächt, dass Zusatzbelastungen aus dem Überschallknall der Düsenjäger nicht mehr aufgenommen werden konnten und mit einem Einsturz des Daches über der Vierungskuppel gerechnet werden musste. Am 13. Juli 1966 wurde die Kirche baupolizeilich geschlossen.

Dann wurde der  Bau nach Grundsätzen moderner Denkmalspflege so restauriert, dass sie sich heute so zeigt, wie es der Künstler Ende des 18. Jahrhunderts gestaltet hatte. Auch den Grundsätze der nachkonziliaren Liturgie folgend wurde der Altartisch des Hochaltars umschreitbar freigestellt und am 9. September 1975 von Diözesanbischof Georg Moser (975-1988) geweiht.

Abt Johannes resignierte wegen Krankheit am 16. August 1977 und starb schon am 27. Oktober 1977.

Zu seinem Nachfolger wurde1977  Norbert Stoffels gewählt und am am 8. September 1977 durch Bischof Dr. Georg Moser benediziert.

Abt Norbert wurde am 12. Feb. 1936 in Jülich als Wolfram Stoffels geboren. Er trat 1955 in das Kloster Neresheim ein. Nach seiner Profess am 5. Okt. 1956 nahm er den Klosternamen Norbert an.

In Neresheim studierte er Philosophie und dann Theologie in Beuron. Am 20. August 1961 wurde er zum Priester geweiht.

In Neresheim war er in der Klosterverwaltung und als Zeremoniar tätig. Seit 1964 war er Gebäudeinspektor und als solcher für die Klostergebäude zuständig.

Nachdem die Klosterkirche 1966 geschlossen wurde, übernahm er für Abt Johannes weitgehend die Arbeiten, die für die Sanierung der Kirche notwendig waren.

Er wurde im Laufe der Sanierung zu einem anerkannten Experten in der Bau- und Kunstgeschichte. Wegen seiner Verdienste um den Erhalt der Klosterkirche  erhielt er

an seinem 60. Geburtstag das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und 2006 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Er war auch in der Übersetzungskommission der Salzburger Äbtekonferenz tätig und an der Herausgabe der Neuübersetzung und  der Benediktsregel beteiligt, deren erste Auflage (lat.-dtsch.) 1992 erschien.

Die Bedingungen in der Landwirtschaft hatten sich stark gewandelt, was natürlich auch Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Winterschule hatte. Diese wurde von immer weniger Schülern besucht.Sie  musste  gemäß Konventsbeschluss

1968 geschlossen werden. Die bisher schulisch genutzten Gebäude wurden on 1970 bis 1987 unter Mithilfe von Kirche und Land zu einem modernen Tagungshaus mit Touristengastronomie um- und ausgebaut,  dem Neresheimer Klosterhospiz.

Dort werden heute gut 100 Veranstaltungen unter den  Leitworten Besinnung, Bildung und Begegnung  angeboten. Dazu kommen viele Gasttagungen von Verbänden und Unternehmen.

Im Martin-Knoller-Haus, einem der Beamtenhäuser des ehemaligen Reichsstiftes am Ulrichsberg, ist eine Jugend- und Familienbegegnungsstätte das Hospiz untergebracht.

Abt Norbert wurde 2006 wiedergewählt. Seine Amtszeit endete satzungsgemäß am 21. Februar 2012. Schwer krebskrank zog sich Stoffels vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück. Er verstarb am 24. April 2013.

Er ist auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

Nach seinem Tod tauchte aber ein Rätsel auf. In seinem Nachlass fanden sich zwei Konten mit insgesamt mehr als 4,4 Millionen €. Woher es stammt und zu welchem Zweck es diente, ist nicht geklärt.

2014  klagte  ein Krefelder Rechtsanwalt Teile des Geldes ein und gab an, Treuhänder des Depots zu sein. Die Klage wurde abgewiesen, da der Anwalt, so das Landgericht Ellwangen weder eindeutige noch gerichtsfeste Beweise für seine Forderungen vorlegen konnte,

Die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelte wegen Verdachts der Geldwäsche. Das Verfahren wurde später eingestellt, da die Vorwürfe verjährt waren.

Der Bundesgerichtshof sprach im Februar 2019 das Geld in letzter Instanz den Benediktinern zu. Zumal, was die Herkunft der Millionen betrifft, auch keine dunklen Quellen ausgemacht werden konnten.

Albert Knebel wurde 2012 Prior-Administrator. 2018 wurde er in seinem Amt bestätigt, allerdings mit neuem Titel nämlich Konventual-Prior. Seine Amtszeit beträgt nun sechs Jahre im Gegensatz zu den bisherigen drei Jahren als Prior-Administrator.

Die Mönche wählten keinen Abt. Der Konventual-Prior die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Abt, trägt jedoch nicht seine Insignien, also Stab, Siegelring, Brustkreuz und Mitra. Jedoch wird überlegt, ob ein Konventual-Prior künftig nicht ein Brustkreuz bekommt. Die Amtszeit ist mit sechs Jahren doppelt so lange wie die eines Prior-Administrators.

Kloster Neresheim hatte im März 2018 noch acht Mönche.

Beuroner Kongregation umfasst 17 Männer- und Frauenklöster.

 

                                                                                                                                                                        

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.