Klöster in Rheinland-Pfalz

Pirminkloster Hornbach

 

 

                     

                                                                                                                                                                                                                        

Das letzte Kloster das der Wanderbischof Pirmin gründete war 742 das  Kloster Hornbach, an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Saarland 11 Kilometer von Zweibrücken entfernt.

Pirmin wird in den Legenden als Westgote, Iroschotte oder als von romanischer Herkunft bezeichnet. Er wurde um 690 geboren und es werden verschiedene Geburtsorte genannt.

Einmal ist Irland angegeben, was für die iro-schottische Herkunft sprechen würde, aber auch Narbonne oder Paris werden genannt.

Er wurde um 720 – möglicherweise in Meaux im im Département Seine-et-Marne zum Wanderbischof geweiht.  Er wurde zur Mission nach Nordwest-Frankreich und an den Oberrhein gesandt.

Er gründete viele Klöster und noch mehr werden auf ihn zurückgeführt. Sichere Pirmingründungen sind Kloster Mittelzell auf der Reichenau, Pfäfers in der Schweiz, Murbach im Elsass,

möglicherweise Amorbach im Odenwald und als letztes eben Kloster Hornbach.

Nach der Gründung von Kloster Murbach 727 kam Pirmin um 740 nach Gamundias am Zusammenfluß von Saar und Blies. Der Ortsname Gemünd (Gamundias) deutet darauf hin, denn Gemünd heißt nichts anderes als confluens.

  Dort gab es zunächst eine keltische, später römische Besiedlung,  was zahlreiche Münzfunde aus der Römerzeit belegen.

Auch ein Bergheiligtum war  auf dem Gelände, auf dem später das Kloster gebaut wurde.

In Hornbach stiftete Graf Warnharius (um 760/65-    814) aus dem Geschlecht der Widonen, einer fränkischen Adelsippe und Vorfahren der Salier. das Kloster Hornbach. Warnharius war der Stammvater der Salier.

Warnharius war Mitbesitzer von Hornbach.

Die Schenkungsurkunde erscheint in  den Regesten des ehemaligen Bendiktinerklosters Hornbach, abgedruckt in Miteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Bd. 27 Speyer 1904 ab V, als Urkunde 1.

Sie ist ausgestellt vor 737. Warnharius übergibt hier seinen Ort Gamundias mit allem Zubehör an Bischof Pirmin und stellt den Platz unter den Schutz von Majordomus (Hausmeier)Karl (Martell)(zwischen 688 und 691-741) und seiner Nachfolger.

Gleich in der nächsten Urkunde vor 741 befreite Karl Pirmin und seine Mönche von der Gewalt jede Bischofs und verlieh ihnen Immunität und das Recht auf freie Abtswahl. Urkunde 2( beide in Regesten S. 1)

Der Bischof von Metz Sigibald (etwa 716-741) unterschrieb auf der Stiftungsurkunde und bestätigte das Kloster. Die Abtei Hornbach gehörte zum Bistum Metz.

Pirmin war der erste Abt von Kloster Hornbach. Er nahm dort seinen Sitz, reiste aber in der Umgebung herum, um die Menschen dort zu christianisieren.

Er reiste auch in andere Klöster, um diese zu reformieren. So war er auch in Kloster Weissenburg.

Warnharius beschenkte Hornbach reichlich, so in den Vogesen. In der Nähe von Hornbach wurde ein Klosterhof betrieben mit dem Namen Pirminiseusna, aus dem sich die Stadt Pirmasens entwickelte.

Als Eigenkloster der Salier hatte Kloster Hornbach weitreichende Privilegien.

Pirmin starb am 3. November 753 und wurde in Kloster Hornbach bestattet.

Nachfolger von Pirmin war Jakob, der zugleich Bischof von Trul war (Kalender für katholische Christen, Sulzbach 1893, S. 65). Er nahm auch an der Synode von Attigny 765 teil. Dort ging es um Gebetsverbrüderungen.

Abt Jakob unterschrieb hier als Jacobus Episcopus de monasterio Gamundias.

Schon in einer Handschrift Ende des 8. Jahrhunderts wurde Pirmin als Heiliger bezeichnet. Abt Wyrund, Pirmins 3. Nachfolger, ließ 814 Pirmins Gebeine erheben und in der von ihm neu erbauten Kirche bestatten. 827 wurde Pirmin erstmals als deren Titelheiliger genannt.

Bald entwickelte sich eine Wallfahrt.

Die Nonne Attala (auch Adela) war Tochter des Bodolus, Enkel des Herzogs Etticho(ab 673) im Elsass war im Elsass begütert und sie schenkte 754 dem Kloster Hornbach ihre Dörfer Wasselnheim und Esphenweiler

mit Land, Zehnten, Häusern, Leibeigenen , Wäldern, Weiden und Wiesen.

Adela ist wohl identisch mit der Äbtissin Adala von Eschau.

Nachfolger von Abt Jakob wurde Abt Amalrad. Die Regesten( S 2) nennen allerdings noch eine Abt Doto in der Urkunde 5 zwischen 762 und 786

Unter ihm erhielt Kloster Hornbach im Jahre 796 von den Grafen Warnharius II. und Wido, den Enkel von Warnharius reiche Schenkungen im Bliesgau und zwar die Dörfer Mimbach,heute ein Stadtteil von Blieskastel, Ransbach,später Bliesransbach, heute in Kleinbittersdorf aufgegangen,  Diedelfingen be heute Wüstung im Saarland und Wallershofen mit allem Zubehör und Rechten geschenkt.

Auf Abt Amalrad folgte Abt Wyrund.

Unter Abt Wyrund zeigten sich einige Bedränger. Deshalb wandte sich der Abt ab an Kaiser Ludwig den Frommen (813-840). Dieser hatte schon 814 zwei Urkunden für Kloster Gamundias oder Hornbach ausgestellt. In der einen 

Ludwig der Fromme – RI I n. 534 bestätigte er auf Grund der vorgelegten Urkunden seines Großvaters Pippin und Vaters Karl auf Bitten von Abt Wyrund den rechtmässigen und von Abgaben freien Besitz des Klosters.

In der nächsten Urkunde vom 1. September 814  Ludwig der Fromme – RI I n. 533 bestätigte er dem Kloster Zollfreiheit zu Wasser und zu Lande, wobei er sich ebenfalls auf die vorgelegten Urkunden von Pippin und Karl bezog.

Am 7. August 819 restituierte Ludwig der Fromme dem Kloster widerrechtlich entrissenen Besitz und das war wohl die Reaktion auf Abt Wyrunds Eingabe. Ludwig der Fromme – RI I n. 699

Auch eine Klage gegen einen Steuerbeamten des Kaisers Nantcar hatte Erfolg und der Kaiser restituierte den Klosterbesitz. mit der Urkunde vom 8. Januar 823.  Ludwig der Fromme – RI I n. 770.

Interessant sind die drei Urkunden, die Lothar I.(823-850) in Mainz für Kloster Hornbach ausstellte. Laut Text hatte Abt Wyrund die Urkunden erbeten, aber eigentlicher Empfänger war  Lambert von Nantes (+ 836/37).Sie wurden alle in Mainz

ausgestellt. Lothar I – RI I n. 1039 vom 18. Dezember 833 bestätigte  die Abgabenfreiheit von Kloster Hornbach. Die am selben Tag ausgestellte Urkunde Lothar I – RI I n. 1040 ist auch wie die letzte Urkunde  auch vom 18.03. wortgleich mit den Urkunden Ludwigs des Frommen.

Der Empfänger war Graf Lambert, Eigenkirchenherr von Kloster Hornbach. Lambert hatte schon 818 an einem Feldzug Ludwigs des Frommen teilgenommen. Beim Aufstand Lothars I. 833 gegen seinen Vater stellte sich Lambert auf die Seite Lothars und wurde zu seinem treuen Gefolgsmann.

Aus Sicht Lothars konnte Kloster Hornbach durchaus ein Gegengewicht zu Kloster Weissenburg und damit ein Gegengewicht zu seinem Bruder Ludwig dem Deutschen (nannte sich ab 833 König im östlichen Frankenreich) bilden.

Beide Klöster hatten Besitz im Elsass und Weissenburg hatte großen Einfluss im Elsass. 833 setzte Ludwig den Weissenburger Abt Grimald als Kanzler ein.

Ludwig der Fromme hatte 833 zunächst abgedankt. Es war  durchaus üblich, bei Herrschaftschaftswechsel neue Bestätigungen auszustellen und so das Verhältnis zwischen Herrschenden und Privilegierten zu erneuern und zu festigen.

827 erhielt das Kloster von einem Adelbert In Dittelsheim und Heßloch, damals Hesinloh im Wormsgau einen Freihof.

826 schenkte Wilgarda, die Enkelin der Mitstifterin von Kloster Hornbach das Dorf Wilgartswiesen mit Kirche, Gütern und einem großen Waldbezirk.

Wohl durch die Bemühungen von Abt Wyrund kamen die Reliquien des Märtyrers und Papstes (236) Fabian nach Hornbach.

In unmittelbarer Nähe zum Kloster wurde das Fabianstift eingerichtet. Der kleine, einschiffige, kreuzförmige Bau stammt  im Wesentlichen aus dem 12.Jh. Errichtet hat man den romanischen Memorialbau für den Märtyrerpapst Fabian.

In dem Stift lebten 12 Chorherren, die der Abt von Hornbach ernannte. Der Stiftsvorstand oder Dechant war immer der Älteste des Konvents.

Beim Stift wurde auch eine Schule errichtet, angeblich auf Anregung von Bonifazius, die eine wichtige Ausbildungsstätte im Bliesgau wurde.

Um 850 wurde  karolingischen Basilika mit drei Apsiden im Osten und einer Westapsis erbaut.

865 erscheint ein Abt Richard in einer Urkunde von Lothar II. (855-869). Der Abt erhält den Pechzehnten in Rimlingen. Lothar II – RI I n. 1307

Nach Kalender für katholische Christen S. 66 ordnete Graf Werner V. ( um 899-+935) 887 die äußeren Verhältnisse von Kloster Hornbach.In einem besonderen Statut, das er von Rom erhielt und dass er sich von Karls dem Dicken (885-887)

in Ingelheim bestätigen ließ.  Zeitlich passt das allerdings nicht ganz, denn laut den Stammtafeln ist

Werner erst um 899 geboren. Über seine Lebensdaten und verwandtschaftlichen Beziehungen gehen die Annahmen allerdings weit auseinander.  Von seiner Funktion her würde es auch passen, denn er war Vogt von Kloster Hornbach

Werner V. ist der erste historisch fassbare Salier.

Nach diesem Statut sollte der jeweils Älteste in der Familie Werners die herrschaftlichen Rechte über Grund und Boden des Klosters besitzen.

Der Abt des Kloster sollte über die Untergebenen des Klosters im ganzen Bliesgau das Aufsichts-Straf-und Begnadigungsrecht ausüben und darin von keinem Bischof oder Vogt beeinträchtigt werden.

Die Staturen sind in der in Ingelheim am 13. Mai 887 ausgestellten Urkunde abgedruckt (Regesten 20, S. 8)

Am 8. Juni 90 erscheint ein Abt Walaho in den Urkunden Ludwigs IV. das Kind (900-911) Ludwig IV (das Kind) – RI I n. 1989 . Es geht um eine Schenkung von zwei Hufen in Brunheim nordwestlich von Speyer, heute Bornheim.

(Regesten 23, S. 9)

Laut Kalender für katholische Christen war Walaho ein Sprößling aus der Familie des Stifters. Er hatte als Weltlicher das Amt des Abtes inne.

Abt  Theotwin erhielt am 2. Februar 960 eine Schenkung von einem Mann namens Diuring. (Regesten 24, S. 10)

In einer weiteren Urkunde vom 8.10. 900 Adalpero 887-909 – RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 73 erhält ein Mönch namens Wenilo aus Kloster Hornbach zwei Hufen geschenkt, die nach seinem Tod an das Kloster fallen sollen.

In der ersten Urkunde von Otto dem Großen (935-ab 962 Kaiser-973) bestätigt dieser noch als König dem Abt Rodwig die Privilegien, die die Könige Lothar und Karl erteilt hatten. Otto I. – RI II,1 n. 181 vom 18. Januar 950.

Als Kaiser schenkt Otto I. Kloster Hornbach den Fleischmarkt in Urbach bei Kaysersberg heute Fréland mit allen Erträgnissen. Otto I. – RI II,1 n. 558 vom 1. Dezember 972. Als Abt ist Adalbert genannt.

Schon um 850 unterstand das Stift Zell bei Worms dem Kloster Hornbach. Dort besass es auch mehrere Eigenkirchen und Liegenschaften. Der in der Urkunde genannte Abt Adalbert wandelte die in Zell bestehende Klerikergemeinschaft

975 in ein Kollegiatsstift um, das Kloster Hornbach unterstellt war. Er erneuerte das wegen Alter zerstörte Kloster.

Mit Erlaubnis des Mainzer Erzbischofs Ruprecht (970-975) ließ er den Leib des Heiligen Philipp suchen und fand ihn.(Regesten 26 S.11) Philipp von Zell  war einer der frühen Glaubensboten in der Pfalz. Nach seinem Tod wurde Zell Kloster Hornbach unterstellt.

Um 850 wurden Philipps Gebeine erhoben und die Salvatorkirche errichtet, wo bald eine Wallfahrt entstand. Bei den Ungarneinfällen im 10. Jahrhundert wurde die Kirche verwüstet.

Auf Befehl  Otto von Worms (um 948- 1004) Sohn des Saliers Konrad des Roten (um 922-955) wurde die Kirche wieder errichtet. Darauf bezieht sich wohl auch die in der Urkunde genannte Suche nach dem Leichnam Philipps.

953  Das Hornbacher Sakramentar ist ein bedeutendes Werk ottonischer Buchmalerei. Es ist vor 983 auf der Reichenau für die Benediktinerabtei Hornbach (Pfalz) geschaffen worden. Nach ihrem Schreiber wird die Handschrift auch Eburnant-Codex genannt.

Ottos Sohn, Otto II. (973-983) schenkte Kloster Hornbach sechs Hufen in Quirnbach mit allem Zubehör und dem Recht auf Schweinemast sowie die Holznutzung im dort gelegenen königlichen Forst. Otto II. – RI II,2 n. 842

Die Schenkung geschah auf Intervention des Herzogs Otto von Kärnten (+1004), der Graf im Speyergau war.

Otto III. bestätigte im Mai 993 die Urkunden seines Vaters und Großvaters. Außerdem bestätigte er die Immunität des Klosters. Otto III. – RI II,3 n. 1092.

1008 stirbt Abt  Garoman von Kloster Hornbach (Regesten 29, S. 12)

1009 bat Abt Willemann von Hornbach  Heinrich II. (1004-1014, dann Kaiser –1024) für sein Kloster um Schutz, als dieser gegen Bischof Dietrich von Metz (1005-1047) zog. Der Bischof sagte sich vom König los, worauf dieser gegen ihn zog.

Es kam zu einem neunjährigen harten Krieg, der die ganze Moselgegend schwer in Mitleidenschaft nahm. Die Bitte um Schutz war wohl eine durchaus begründete Furcht vor Schäden für Kloster Hornbach. (Regesten 30, S. 12)

Erst unter Kaiser Heinrich IV. (1056-1105) sind wieder Urkunden und Nennungen von Äbten für Kloster Hornbach überliefert. Am. 1. Januar 1072 stellt Heinrich folgende Urkunde aus:

“Heinrich bestätigt dem Kloster Hornbach auf Bitten Abt Winithers das eingerückte (angebliche) Privileg Kaiser Karls (Karl Martells ?), mittels dessen dieser das von Pirmin gegründete Kloster von bischöflicher Gewalt befreite, indem er demselben Immunität und das Recht der freien Abtswahl verlieh, behält sich die Vogtei auf Lebenszeit vor und bestimmt, daß kein Archidiakon oder Vogt mit Ausnahme des salischen Geschlechtsältesten dort Gericht halten dürfe, es sei denn auf Geheiß des Abtes” Heinrich IV. – RI III,2,3 n. 592

Das ist die erste urkundliche Erwähnung Abt Winithers. Er stammte aus der Familie der Saargaugrafen. 1077 wird er auch in Kloster Lorch zum Abt gewählt. 1088 wurde er Gegenbischof von Bischof von Bischof Adalbert II. (1070-1107). Dieser war ein entschiedener Anhänger

von Papst Gregor VII. (1073-1085)Zunächst hatte er ein gutes Verhältnis zu Kaiser Heinrich, gehörte aber bald der Fürstenopposition an. Er wurde aus Worms vertrieben und konnte erst nach der Entmachtung Heinrichs nach Worms zurückkehren.

Man kann annehmen,dass der Kaiser großen Anteil daran hatte, dass Abt Winither auf den Wormser Bischofstuhl kam.

1072 kommt Kaiser Heinrich zu Besuch nach  Hornbach. Da das ja ein kaisertreues Kloster war, war es für ihn sicher wichtig, diese Kontakte zu pflegen.

Im 11. Jahrhundert entstand eine monumentale, 72 Meter in der Länge messende Pfeilerbasilika, die neben den zwei Apsiden fünf Türme und einen Westbau aufwies.

1087 schenkte Heinrich IV. auf Bitten seiner Gemahlin Bertha (12051-1087) und seines Sohnes Konrad (deutscher König von 1087-1098) Kloster Hornbach der Kirche von Speyer. Das geschah auf Bitten von Bischof Rüdiger Huzmann (1074-1090)

Heinrich IV. – RI III,2,3 n. 1225

Bischof Rüdiger war in Speyer von Heinrich IV. als Bischof eingesetzt worden und sein Parteigänger. Wegen seiner königstreuen Aktivitäten war er zweimal von Papst Gregor gebannt worden.

Bischof Rüdigers Königstreue wurden weiter belohnt. Im Januar 1086 bekam ere von  Heinrich IV. ein Gut in der “Villa Lutera) (Lauterburg?, Kaiserslautern ?) geschenkt. Heinrich IV. – RI III,2,3 n. 1225

Kloster Hornbach schenkte Heinrich der Kirche von Speyer im August 1087 noch einmal, dieses Mal mit leicht geänderter Maßgabe.

“die im Bliesgau in der Grafschaft Gottfrieds gelegene Abtei Hornbach (abbaciam . . . Hornbach in pago Blisengowe in comitatu Godefridi) nebst allem Zubehör und allen Einkünften zu freiem Eigen mit der Maßgabe, daß dieselbe nicht unter die ritterlichen Lehnsträger der Speyerer Kirche aufgeteilt werden soll.” Heinrich IV. – RI III,2,3 n. 1263

Eine letzte Urkunde stellte Heinrich im Jahr seiner Abdankung  am 15. Februar 1105 aus. Heinrich IV. – RI III,2,3 n. 1509. Er bestätigte der Kirche von Speyer den Besitz von Kloster Hornbach.

Bischof war zu der Zeit Johannes (1090-1104). Er stammte aus der Familie der Grafen von Zeisolf-Wolfram, die eng mit den Saliern verbunden war. Er war 1090 von Heinrich als Bischof von Speyer eingesetzt worden.

Mit der Urkunde schenkte Heinrich dem Bischof auch die vogteilichen Rechte von Hornbach.” Angesichts der in der Vergangenheit aufgekommenen Streitigkeiten in Wiederholung der Rechtsverleihungen seiner Vorgänger die Vogtei über dieselbe und bestimmt hinsichtlich der Rechte des Vogtes, daß derselbe die Vogtei vom Bischof von Speyer erhält, über das zur Vogtei gehörende Lehen hinaus keine Ansprüche auf die Abtei Hornbach geltend macht und dem Abt oder dessen Beauftragten (villicus) die Entscheidung über Streitigkeiten vorbehalten bleibt “

Es folgten zwei Äbte nämlich Albert und Ernst.Beide kümmerten sich um das Stift Zell bei Worms.Abt Albert gründete nach Michael Frey, Versuch einer geographisch, historisch,statistischen Beschreibung des bayrischen Rheinkreises, Speyer 1837, S. 221 in Zell eine von

Kloster Hornbach abhängige Propstei indem er den vorhanden Besitz um den Zehnten der Kirche von Harrheim und eine Mühle erweiterte. Außerdem sorgte er dafür, dass in Zell eine neue Kirche gebaut wurde. (Kalender für katholische Christen S.66)

Sein Nachfolger Abt Ernst gab der Propstei den Kirchensatz von Bubenheim samt Zehnten und noch einen Zoll in Zell

Im Oktober 1119 verlieh Kaiser Heinrich V. (1106-1125) bei einem Besuch von Kloster Hornbach dem Kloster das Münzrecht. Heinrich V. – [RIplus] Regg. Heinrich V. n. 221 . Das Kloster übte dieses Recht bis etwa 1230 aus.

In der Urkunde  nicht die in RI sondern Regesten 36 S. 14 steht “Heinrich verleiht das Recht mir dem Bildnis des Abtes zu schlagen. Als Abt ist Hilderich genannt.

1141 gründete Graf Friedrich L. von Saarwerden (*um 1110-+etwa 1131) das Kloster Wörschweiler, heute Ortsteil von Homburg/Saar. Es wurde von Mönchen aus Kloster Hornbach unter einem Prior besiedelt.

Das Kloster wurde aber schon 1171 von dem Zisterzienserkloster Villers-Bettnach in Lothringen übernommen und diesem als Tochterkloster unterstellt

Abt Ludolf folgte auf Ernst. Er schenkte das Dorf Rohrbach mit Kirche und allen Zugehörigkeiten der Propstei Zell. Es ist nicht ganz klar um welches Rohrbach es sich handelt. Frey plädiert für Rohrbach-Wartemberg, weil dieses im 13. Jahrhundert Kloster Hornbach gehörte und die Kirche

bis zur französische Revolution unter Kurpfälzer Schutz stand und wie die Propstei Zell zur Diözese Speyer gehörte.Es könnte sich aber auch um den Rohrbacher Hof in der Gemarkung Friesenheim handeln.

Der Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken (1138-1141) bestätigte 1135 die Schenkung.(Regesten  37, S. 15) In den Regesten erscheint Abt Ludolf noch in zwei weiteren Urkunden 38 und 39

Am 20 Mai 1139 erschien Abt Ludolf noch als Zeuge in er Urkunde von Konrad III.(1138-1152) einer Schenkung an Kloster Frankenthal. Konrad III. – RI IV,1,2 n. 130

Sein Nachfolger war Abt Gregor. 1155 tritt er in einer Urkunde für Zisterzienserkloster Stürzelbronn auf. (Regesten 40, S. 15)

1163 übergab Abt Gregor dem Zisterzienserkloster Eußerthal 4 Hofstätten. Außerdem gestattete er dem Kloster ohne Zehnten zu verlangen, den Wald zu roden, dort Häuser erstellen und das Land urbar zu machen. Auch gestattete er dem Kloster,

seine Herden überall weiden zu lassen. (Regesten 41 S. 16). Da Eußerthal da noch ein sehr junges Kloster war,dDie Gründung war erst 1148 erfolgt, kann man das vielleicht als Entwicklungshilfe sehen.

Im 12. Jahrhundert wurde der Bau erneuert.

Am 11.November 1167 bestätigte Papst Paschalis III (1164-1168) Abt Gregor das Patronat über die Kirche von Wazzelnheim, heute das elsässische Wasselone. Der Trierer  Erzbischof Hillin  von Falmagne (1152-1169) hatte als Schiedsrichter den Streit

darüber mit dem Straßburger Bischof zugunsten von Kloster Hornbach entschieden. (Regesten 42 S.16)

Papst Paschalis III. war von der kaiserlichen Partei 1164 als Gegenpapst zu Papst Alexander II. (1159-1181) gewählt worden.

Die klösterliche Zucht scheint etwas in Verfall geraten zu sein, weshalb die Ordensoberen aus Kloster Hirsau  12 Mönche nach Hornbach beriefen. Sie erschienen dort um 1179. Einer von ihnen,

Konrad, wurde zum Abt von Hornbach bestimmt.(Kalender für katholische Christen S. 67). Er tritt als Zeuge in Urkunden auf  (44), siegelt eine Urkunde für Kloster Wörschweiler (45),

schenkt das Klostergut in Rohrbach dem Abt Godefried von Wadgassen (1171–1201,) (46) und einigt sich mit Abt Albert von Kloster Eußerthal wegen eines Zehnten. (47)

(alle Urkunden in Regesten S. 17 f.)

Nach dem Kalender für Katholische Christen folgte Abt Hilderich aus Abt Konrad. In seiner Zeit besuchte Kaiser Hinrich VI. (1191-1197)Kloster Hornbach. Bei seiner Anwesenheit verlieh er dem Kloster auch das Münzrecht, wobei das wohl nur ein Bestätigung war,

denn Kaiser Heinrich V. hatte dieses Recht ja schon 1119 verliehen.

Nachfolger Hilderichs war Abt Adelo. Von beiden Äbten sind keine Urkunden überliefert. In der Zeit war der Medelsheimer Zehntstreit.

Nun wurde Werner Abt von Hornbach.  Er überließ Graf Heinrich I. von Zweibrücken (+1228) im Tausch gegen einen Hof in Käshofen heute Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land gegen  4 Berge, damit der Graf darauf Burgen errichten konnte.

(Regesten 48, S. 18)

Graf Heinrich I. von Zweibrücken erbte die Vogtei über Kloster Zweibrücken.

Sein Nachfolger wurde Wolfram, der seit 1195 Abt in Kloster Weissenburg war. 1211 wurde er auch Abt von Hornbach. Er verwaltete beide Ämter in Personalunion.In Hornbach legte er sein Amt 1219 nieder, blieb aber Abt in  Weissenburg bis 1224.

1211 verkaufte Wolfram eine Hof in Freisdorfin Elsass-Lothringen , was Bischof Bertram von Metz(1180-1212) bestätigte. (Regesten 51, 52 S. 20)

Wolfram folgte dem Kreuzzugsaufruf von Papst Innozenz III. und legte das Kreuzzugsgelübde ab.Mit Hilfe des Abtes Heinrich von Kloster Eußerthal konnte er sich aber von dem Gelübde wieder lösen. Kloster Eußerthal erhielt dafür

eine jährliche Gilt von 15 Unzen. (Regesten 55, S. 21)

Abt Gottfried von Hornbach tritt erstmals1219 als Zeuge in einer Urkunde Friedrichs II. (1212-1250) für Kloster Otterberg auf Friedrich II. – RI V,1,1 n. 1038. Es geht um die Rechte von Kloster Otterberg in Erlenbach.

Er regierte wohl nur kurz.

Sein Nachfolger war Siegfried I. Bischof Konrad von Scharfenberg (1212-124) Bischof von Metz und Speyer beurkundete Abt Siegfried und all seinen Nachfolgern, das der jeweilige Abt von Hornbach

sich innerhalb der Stadt der Macht eines Archidiakons erfreut. ( Regesten 57, S. 21). Der Archidiakon hatte im zugewiesen Amtsbezirk die Funktion eines Stellvertreters eines residierenden Bischofs. (Regesten 57 S. 21)

Anfang des 13. Jahrhunderts geriet Kloster Hornbach in Vermögensverfall. Um Abhilfe zu schaffen inkorporierte Bischof Konrad dem Klosterunter Vorbehalt der päpstlichen Zustimmung die Pfarrei Godramstein. (Regesten 58 S. 21)

1221 war Eberhard Abt von Kloster Hornbach. Er wurde aus dem Kloster St. Matthias als Abt in  Hornbach berufen. Er beklagte,, dass die Abtei durch die Härte ihrer Schirmvögte, sie Sorglosigkeit der Äbte und die Ungebundenheit der Mönche gefährdet sei.

(Kalender für katholische Christen  S.68

Das Domkapitel von Speyer stimmte der Inkorporation von Godramstein  zu (Regesten 60) und Papst Honorius III. (1216-1227) bestätigte die Inkorporation am 7. Juni 1222. (Regesten 61 S.22)

In Godramstein wurde dann eine Propstei mit einigen Mönchen eingerichtet.

Am 16. Mai 1225 inkorporierte der Bischof von Metz Johann I. von Apremont (1224 – 1238)Kloster Hornbach  die unter seinem Patronat stehende Kirche von Pirmasens. Die Einkünfte sollten für die

Errichtung und den Unterhalt eines Siechenhauses für kranke Brüder in Hornbach verwendet. Denn Abt Eberhard hatte weder Zellen für kranke Mönche noch ein Siechenhaus vorgefunden, als er von Trier

nach Hornbach berufen worden ist. Das Domkapitel von Metz stimmte der Inkorporation zu und Abt Eberhard bestätigte den Beschluss seine Konvents, die Einkünfte von  Pirmasens für ein Siechenhaus in Hornbach

zu verwenden. (Regesten 64-66 S. 23)

Auch um das Stift Zell kümmerte sich Abt Eberhard. Am 7.Juli 1230 gaben Abt Eberhard und der Konvent von Hornbach auf Bitten der Kanoniker des Stiftes Zell diesem Statuten. (Regesten 69. S. 24)

Nachfolger von Abt Eberhard wurde Abt Rudolf. Er schloss mit dem Zweibrückener Grafen Heinrich II. (1237-1282) einen Vertrag, der die Vogteirechte zwischen Grafen und Klöster regelte.

Den Vertrag beurkundete der Trierer  Erzbischof Theoderich von Wied (1212 bis 1242 ) sowie der Metzer Bischof Johann I. von Apremont (1224 –1238) und der Speyrer Bischof Konrad V. von Eberstein (1237 –1245 )

Die bisherigen Schultheissen von Hornbach wurden abgelöst. Der Abt konnte nun einen Schultheissen bestimmen und zwar einen einfachen Bauern, der in der Vogtei des Grafen sitzen sollte.

Das Kloster zahlte dem Grafen dafür 48 Taler, um dieses  Amt dem bisherigen Inhaber abzukaufen. Der Graf gab noch 12 Taler dazu, erhielt dafür den Zoll in Zweibrücken. Die Gerichtsgelder von Horrnbach wurden zwischen Graf und Kloster geteilt.

Der Graf versprach, von den Gütern und Leuten des Pirminius, über die er die Vogtei besitzt, nichts zum Nachteil des Klosters zu versetzen oder zu verkaufen.

Zur Sicherstellung dieses Vertrages sollte der jeweilige Abt, der Graf und seine Nachfolger, jeder Vogt des Grafen und der Schultheiss diesen Vertrag beschwöre. (Regesten 73, S. 25 f)

Schon 1241 erscheint ein Abt Arnold. Am 27.April 1241 vertrug er sich mit Werner IV. von Bolanden (1192-1258) über Buteil und Besthauptsrechte in Froschau. (Regesten 76, S. 26) Buteil ist ein vom Grundherrn beanspruchter Teil des Nachlasses eines Verstorbenen

und Besthaupt ist das beste Stück Vieh. Die Einkünfte sollten in Anwesenheit beider Meier gleichmäßig verteilt werden.  Werner von Bolanden hatte dort die Vogtei und Kloster Hornbach besaß eine Grundherrschaft in Froschau.

Im März 1242 bestätigten und erneuerten Abt und Konvent von Hornbach dem Stift Zell die Schenkung Der Kirche und und des zugehörigen Zehnten in Biedesheim (busenzem).(Regesten 77 S.27)

Am 23. März 1243 bestätigte Abt Arnold, dass die Einkünfte der Kirchen von Pirmasens und Godramstein zum Nutzen der Brüder zu verwenden sei.(Regesten 79, S.28)

Auf Arnold folgten die Äbte Theoderich und Johannes I. Die Zeiten des Amtsantritts und Ableben sind nicht bekannt. Theoderich ließ sich von dem Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein (1230 –1249 )

die Rechte von Kloster Hornbach über Stift Zell bestätigen. (Regesten 81, S, 28)

1258 war Hugo Abt von Kloster Hornbach

Es gab gleich Probleme mit dem Grafen Heinrich II. (1237-1282) von Zweibrücken. Er hatte im unteren Teil von Gamundias auf Klostergrund ein Mühle gebaut.

Man einigte sich im September 1258 so, dass Graf Heinrich jährlich am Pirminstag einen Malter Frucht ans Kloster lieferte. Das Malter war ein Getreidehohlmaß, von Region zu Region sehr verschieden, so zwischen 130 und 167 Liter.

(Regesten 87, S. 30) lieferte.

Im Dezember  1261 regelte Abt Hugo in einem Vertrag mit der Gemeinde Godramstein, dass die Gemeinde das Kirchendach decken lässt. Da Godramstein von Stift Zell betreut wurde, traf das natürlich auch das Stift Zell

Wegen der Entfernung zur Mutterkirche Godramstein, wurde die eingepfarrte Gemeinde Damheim (heute Dammheim) auf Veranlassung von Abt Hugo von einem eigenen Pfarrer versorgt. (Regesten 92, S. 31)

Am 28. Mai1266 bestätigte Papst IV. (1265-1268) dem Stift Zell die ihm von geistlichen und weltlichen Fürsten bewilligten Freiheiten. (Regesten 93 S. 31).

Im September 1271 verkaufte Ritter Eberhard, Vogt in Osthofen sein am Hornbacher Klosterhofe haftendes Lehen wieder an Kloster Hornbach zurück. (Regesten 102, S. 34)

Hornbach hatte in Osthofen einen Klosterhof und ist seit 1153 als Besitzer von Fronhöfen urkundlich belegt. Aber das Kloster hatte wohl schon früher Besitz in Osthofen. Gemeinsam mit dem Liebfrauenstift in Mainz hatte es die Gerichtshoheit

in Osthofen.Ab 1401 begann das Kloster seinen besitz in Osthofen zu verkaufen. 1435 gelangte so der Klosterhof mit seinen Leuten und Kirchensatz in Osthofen in den Besitz des Pfalzgrafen Ludwig III (1401-1436).

Am 9. Juni 1275 bestätigte Papst Gregor X. (1271-1276) den jetzigen und künftigen Besitz von Kloster Hornbach. Er nahm es in päpstlichen Schutz. Außerdem willigte er in die vom Bischof von Worms

vollzogene Inkorporation der Pfarrei Osthofen ein. (Regesten 111, S. 36)

Abt Hugo verlieh mit Zustimmung seines Konventes die Pfarreien Froschau und Mauwenheim an Stift Zell. (Regesten 114 und 115, S. 37)

Ab 1279 urkundete Abt Isenhard für Kloster Hornbach

Am 13. Februar 1279 bestätigte ihm auf seine Bitte Papst Nikolaus III. (1277-1280) die von Päpsten, Kaisern und Fürsten verliehenen Freiheiten. (Regesten 121, S. 38)

Im Januar 1280 bezeugten der Dechant und der Konvent Zell an, dass der Abt von Hornbach ihr Oberherr sei und alle erledigten Ämter und Pfründen besetzen dürfe,

dass sie ihm zu Gehorsam verpflichtet seien und dass bei Übertretungen der Dechant sich nur an ihn und an keinen anderen Richter wenden dürfe.

In einer weiteren Urkunde wurde das Versprechen gegeben an Abt Isenhard und seine Nachfolger jährlich 40 Malter Korn nach Worms zu liefern. (Regesten 123,124, S. 39)

Am 10.März 1287 erklärte König Rudolf (1273-1291), dass er die Stadt Godramstein gleich anderen Reichsstädten gefreit habe, dass daraus aber Konvent  und Abt von Hornbach kein

Nachteil erwachsen solle.Aber auf Fälle (Besthaupt) und Buteil von den dortigen Einwohnern sollen sie verzichten. (Rudolf – RI VI,1 n. 2061)

Nachfolger wurde laut Kalender für katholische Christen  S.69) Abt Sigelo, der nur einmal namentlich in einer Urkunde für Kloster Wörschweiler als Mitsiegler am 18. Oktober 1298 erscheint.

(Regesten 156, S. 46) Allerdings gibt es in den Regesten am 23.Dezember 1295 eine Urkunde (Regesten 147, S. 46), in der ein Abt Siegfried von Hornbach den Mönch Johannes von Zweibrücken,

Kellerer in Hornbach beauftragt, vor dem Archidiakon von Straßburg  Johanes von Flörchingen,dass das Patronatsrecht über die Kirche von Wasselnheim alternierend der Domkirche in Straßburg

und dem Kloster Hornbach zustehe.

Am 6. September 1303 nimmt Abt Johannes II. vom Bistum Worms eine beim Hornbacher Klosterhof bei Osthofen eine Mühle in Erbpacht. (Regesten 161, S. 48)

Er ist Anfang des 14. Jahrhunderts Abt in Hornbach. Nach Kalender für Katholische Christen nannte sich sein Bruder Bertram einen Ritter von Zweibrücken.

Auf Bitten von Abt Johannes inkorporierte der Metzer Bischof  Reginald von Bar (1302–1316) Kloster Hornbach zwei Kirchen des Bistums, in denen das Kloster das Patronat innehatte, z.B  Contwich (Regesten 172)

Der Wormser Bischof Emmerich von Schöneck (1307 – 1318 ) inkorporierte dem Kloster die Pfarrei Mölsheim (Mylnesheim). Der Versuch, die Inkorporationen zu erhalten, war eine Antwort darauf, dass “Kardinäle,

Bischöfe, Fürsten und Grafen versuchten, Präbenden der Abtei, also Einkommen aus einem geistlichen Amt zu erlangen. So vermehrte sich die Zahl der Konventualen, die Einkommen vom Kloster bezogen.

Abt Johannes beklagte sich über diesen Mißstand, der dem Kloster zu schaffen machte. 1318  versammelte er den Konvent und fasste mit ihm den Beschluss, dass die Zahl der Konventualen für die nächsten 40

Jahre auf 24 begrenzt wurde.Keine Anwartschaft auf Pfründe sollte vergeben werden. Jeder neu Aufzunehmende sollte sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits adliger Abkunft sein. Außerdem mussten 5 Mark Silber entrichtet werden. das entspricht

einer Kaufkraft von ca. 36.000 € (Kalender S. 70)(Regesten 193 vom 22. April 1318, S. 55)

In dieser Zeit brannte die Kirche in Pirmasens ab.  Das Kloster musste das gesamte Holz, 57.600 Heller, das sind etwa 19.710,00 € sowie 8 Malter Korn  zum Wiederaufbau beitragen.

Allerdings hatte der Abt nicht sofort in die Zahlung des Brandschadens eingelegt. Erst eine schiedsrichterliche Entscheidung der Gräfin Agnes von Zweibrücken (*1284)

Abt Johannes legte sein Amt kurz nach seiner Regelung für den Konvent nieder.

Auf ihn folgte Abt Rudolf II.. Er erscheint in einer Urkunde vom 19. Mai 1332, in der eine Urkunde seines Vorgängers Kloster Disibodenberg betreffend siegelte. (Regesten 21, S.62)

Am 20. Februar 1333 verkaufte Raugraf Heinrich Herr zu Neu- Bamberg das Dorf Münchweiler mit der niederen und hohen Gerichtsbarkeit, Land und Leuten und allem Zubehör für 1400 Pfund Heller

an Kloster Hornbach.(Regesten 221 S. 63)

Abt Rudolf hatte durchaus auch ein Auge auf seine Chorherren in Stift Zell. Das zeigt auch, das er den damaligen Dechanten Gyso wegen Ausschweifungen seines Amtes enthob und dafür

den Kanoniker Emich einsetzte, was er dem Domprobst von Worms Friedrich von Leiningen, dem Kantor Johannes zu Zell und dem Pfarrer von Zell Eberhard zu Einzeltem mitteilte. (Regesten 228 vom 9. Dezember 1339, S. 64 f.)

Kurz danach verstarb Abt Rudolf. Auf ihn folgte Abt Gerhard I. Er belehnte am 21. Juli 1342  den Grafen Friedrich III. von Leiningen (1237-1287) mit dem Dorfe Osthofen samt Gericht. (Regesten 230, S. 65)

Am 12. August 1342 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer (1314-1347) Kloster Hornbach die Urkunden Kaiser Heinrichs IV aus den Jahren 1075 und 1105. (Regesten 232)

Sein Nachfolger wurde Abt Walther. Er war von Papst Clemens VI. (1342-1352) von Kloster Glandernin  Longeville-lès-Saint-Avold (Lothringen) 1345 zur Leitung von Kloster Hornbach berufen worden.

(Regesten 234 S. 66). In dieser Urkunde verfügte er, dass die erste Pfründe, die er nach Herkommen als erste Bitte verleihen konnte, den Armen zugute kommen solle. In dieser Urkunde wird auch gesagt, dass der Abt aus Glandern berufen wurde.

Er war ein sehr frommer und haushälterischer Abt. Dem Stift Zell gab er am 25. Februar 1346 Stauten (Regesten 237,S. 67)

Im Dezember 1347 verfügte er für die Kanoniker von St.Fabian, dass sie ihre Pfründe nur genießen konnten, wenn sie ihre Residenzpflicht erfüllten Regesten 242, S. 68)

Im Januar 1348 nahmen der Dompropst von Worms Friedrich von Leiningen und sein Bruder Emich  Abt Walter Kloster Hornbach mit seinem gesamten Eigentum in ihren Schutz. (Regesten 243,S. 68 f.

Sein Nachfolger wurde Abt Johann III. auch er wurde von Papst Clemens als Abt nach Hornbach berufen. Er nannte sich in Urkunden auch Johann, Abt von Gottes und des Stuhles von  Roms Gnaden.

Von ihm sind nur zwei Urkunden überliefert. Ab Abt Johann musste jeder Abt von Hornbach um eine Bestätigung von Rom nachsehen.

Am 16. April 1352 bekam die Siedlung Hornbach zusammen mit Zweibrücken unter Graf Walram II. von Zweibrücken (um 1298-1366) von Karl IV. (1346-1378) das Stadtrecht verliehen.

“thut dem grafen Walram von Zweibrücken die gnade, dass er dessen städten Zweibrücken und Hornbach dieselben rechte und freiheiten verleiht, wie Hagenau hat” Karl IV. – RI VIII n. 1480

Geholfen hat da vielleicht auch, dass Walram kaiserlicher Statthalter in Lothringen war.

Auf ihn folgte Abt Hugo II. Er erscheint im Jahre 1363.  Er erneuerte die Ordnung des Fabianstiftes

Die Vermögenslage von Kloster Hornbach scheint ordentlich gewesen zu sein, denn am 30. Juni 1387 konnte Abt Hugo von einem Wormser Bürger noch100 Morgen Ackerland in Osthofen kaufen. (Regesten 312 S. 86)

Abt Hugo hatte sich unter den Schirm des Pfalzgrafen Rupprecht des Älteren (1325-1398) begeben. Abt Hugo lieferte dem Trifels  3 Fuder Wein und 20 Malter Korn. Dieses tat er nicht von Rechts wegen oder von Gülte wegen

sondern so lange er unter dem Schutz des Pfalzgrafen war, wie dieser erklärte. (Regesten 304 S. 84)

Als Abt Hugo verstarb, folgte ihm Abt Anton. Er vorher Prior von Hornbach und wurde von Papst Clemens VII.(1378-1394) bestätigt. Dieser war Gegenpapst von Papst Urban VI. (1378-1389) (Regesten 314 S. 87) Er scheint knapp bei Kasse gewesen sein,

denn in seiner 1. Urkunde bittet er die päpstliche Kammer sein Servitium mit 166 Gulden zu bezahlen und falls eine größere Taxe erforderlich sei, auch diese zu bezahlen, allerdings in zwei Raten (Regesten 315)

Von ihm gibt es nur noch eine weitere Urkunde, in der es um eine Lehenssache geht.

Auf Abt Anton folgte Abt  Gerhard II. Winterbecher. Abt Anton hatte resigniert. Gerhard war vorher Kämmerer von Kloster Hornbach. Er zahlte seine Servitien wie auch die seines Vorgängers Anton.

Pfalzgraf Ruprecht nahm am 24. November 1394 das Klostergut in Osthofen und das Gericht in seinen Schutz. (Regesten 324, S.89)

Im September 1407 werden Finanzprobleme des Kloster Hornbachs aktenkundig. Kriegsnot, Brand und eine große Schuldenlast hatten das Kloster gezwungen, den halben Frucht- und Weinzehnten an das Domkapitel von Worms zu verkaufen.

Bischof Raban von Helmstatt (1396 –1430) Hatte den Offizial von Worms als seinen Unterkommissar beauftragt, die Angelegenheit zu untersuchen. Bischof Raban bestätigte Papst Innozenz VII. (Regesten 337,S. 92 f.)

1415 erscheint Johannes Dankert als Abt von Hornbach. Er wurde als Nachfolger des verstorbenen Abt Gerhard gewählt. Er wurde von Papst Johannes XXIII.(1410-1415) bestätigt. (Regesten 20. Februar 1415 344, S.94)

Er war sicherlich kein guter Wirtschafter und wurde letztlich abgesetzt, weil er über 30.000 Gulden an Schulden angehäuft hatte.

Schon 1417 verkaufte er eine Gült von 2O Gulden in Osthofen für 400 Gulden an das Domstift von Worms und nahm Verpfändungen von Zehnten vor. (Regesten 348 S. 95)

1417 nahm er am Konstanzer Konzil teil (Regesten 34)

Es gibt eine ganze Reihe von Verkäufen. 1428 überließ Abt Johannes dem Stift Zell die Kirche von Diedelsheim.

Herzog Stefan von Pfalz-Zweibrücken hatte 1410 nach dem Tod von Pfalzgraf Ruprecht, nach dem die Pfalzgrafschaft bei Rhein unter die 4 Söhne geteilt wurde, Pfalz-Simmern-Zweibrücken erhalten und war damit für Kloster Hornbach zuständig.

Er kümmerte sich um eine gute Ordnung in den Klöstern in seinem Herrschaftsbereich. Er war im Gefolge von Kaiser Sigismund (1411-1437), als dieser das Konstanzer Konzil besuchte.

Die Klosterzucht hatte überall spürbar nachgelassen. Vom Konstanzer Konzil erhoffte sich Herzog Stefan dabei Hilfe. Er war in Begleitung von

Abt Heinrich von Kloster Wörschweiler (1392-1425) in Konstanz unterwegs. Zusammen mit Herzog Stefan wollte er strengere Regeln erreichen. Das aber stand nicht auf der Tagesordnung des Konzils.

Der Trierer Bischof Werner von Falkenstein (1388 – 1418) wurde beauftragt, sein Ansehen zu gebrauchen, um Besserung zu erwirken. Herzog Karl der Kühne von Lothringen (1390-1430) versprach ihm Beistand und Hilfe.

Sein Nachfolger Erzbischof Otto von Ziegenhain (1418 – 1430 ) 1422 berief er eine Generalversammlung der Benediktiner von den Bistümern Trier und Köln ein. Es wurde eine festere Regel beschlossen und von allen Äbten unterzeichnet.

Große Wirkung zeigte das allerdings noch nicht. Erst die Reformen der Bursfelder Kongregation verschafften Abhilfe.

Am 29. November 1418 nahmen Herzog Stefan und seine Ehefrau Anna alle Personen die zum Fabiansstift gehörten in seinen Schutz und bestätigte alle erteilten Freiheiten. (Regesten 354, S. 96)

Die schlechte Haushaltsführung von Abt Johannes Dankart führte dazu, dass Herzog Stefan die Absetzung des Abtes betrieb. Abt Johannes von St. Matthias in Trier (1421-1439)

war als Visitator des Bistums Trier und auch als Reformator in Kloster Hornbach tätig. (Regesten 377 S. 102). Abt Johannes war einer der führenden Vertreter der benediktinischen Reformbewegung seiner Zeit.

Das Kloster wurde nun von Reichard von Hembach verwaltet. Herzog Stefan veranlasste das Konzil von Basel Kloster Hornbach zu reformieren. Das Konzil setzte den Verwalter Reinhard als Abt von Hornbach ein.

(Regesten 380,S.104) Eine Reihe von Verkäufen, wohl mit Rückendeckung von Abt Johannes von St. Matthias waren nötig, um das Kloster über Wasser zu halten.

Der abgesetzte Abt Dankart lebte 1440 wohl noch.

Abt Reichard erscheint letztmals am 29. Januar 1450 wegen einer Lehensverleihung in einer Urkunde. (Regesten 399 S.109)

Sein Nachfolger wurde Abt Blicker von Rottenburg. Er war vorher Stiftsschaffner in Klingenmünster, wie aus einer Urkunde von Klingenmünster von 1Regesten 400451 hervorgeht, wo er bereits als erwählter

Abt von Hornbach bezeichnet wird. (Regesten 400, Anmerkung)

Am 30, November 1453 wird er vom Speyrer Bischof Reinhard von Helmstatt (1438 –1456 )mit der Abtei Hornbach belehnt. (Regesten 401, S 110)

In seinen ersten Regierungsjahren gab es Probleme mit den Stiftsherren in Zell wegen der Pfarrei Dittelsheim sowie über die Scholasterie(Stiftsschule) in Zell und deren Einkünfte.

Der Schirmherr Graf Hesso von Leiningen (+1467), vermittelte in dem Streit. (Regesten 406, S.110)

Am 25. Januar 1457 legte Abt Blicker fest, dass jeder eintretende Kanoniker in Zell 22 Gulden, das sind etwa 5.017,00 €. zu entrichten hatte.(Regesten 413, S.113)

Abt Blicker konnte auch wieder Käufe tätigen. so kaufte er in Worms ein Haus “zum alten Ebertz”, um die Früchte und den Wein des Klosters aus dem Gau dort hin zu führen. (Regesten 441, S. 120)

1483 erscheint Blicker noch in einer Urkunde. Er regierte in Hornbach mehr als 30 Jahre.

Sein Nachfolger wurde Abt Ulrich. Er leistet 1484 dem Speyrer Bischof Ludwig von Helmstatt (1478- 1504)die lehensherrliche Huldigung.

Im Oktober 1497 erstellt Abt Ulrich seine letzte Urkunde (Regesten 574)

Auf ihn folgt Abt Andreas Stumpf von Simmern.In den Urkunden wird er Endris genannt. Am 28. Juli 1498 erscheint in den Regesten eine Urkunde, in der sich Andreas erwählter Abt von Hornbach nennt (576 S. 145)

In der nächsten Urkunde 577 bestätigt Georg von Gemmingen (1488-1511), Dompropst in Speyer, dass Papst Alexander VI. (1492-1503) Andreas am 20. April 1498 als Abt in Hornbach bestätigte.

Er war vorher Mönch in Hornbach und er wurde nach dem Amtsverzicht von Abt Ulrich einstimmig zum Abt gewählt. (S, 145 f.) Er entstammte der Adelsfamilie der Stumpf von Simmern.

Am 17.Oktober 1498 wurde er von Bischof  Ludwig von Helmstatt mit der Abtei Hornbach belehnt.

Er hatte einen Bruder Johann Stumpf von Simmern, bezeugt 1483,dem er am 17. August 1499 das Lehen des Walter von Thane verlieh. (Regesten 589, 590 S. 148) Dieses Lehen hatte er schon am

14. Januar 1489 von Abt Ulrich verliehen bekommen (Regesten 504, 505). An diesem Tag verlieh Abt Andreas auch das Lehen, das vorher Wilhelm von Simmern innehatte  (588)

Abt Andreas regierte zwar nur zwei Jahre. Aus  dieser Zeit stammen aber viel Urkunden. Er verlieh Lehen, besetzte Pfarrstellen und schlichtete einige Streitfälle.

Abt Andreas verstarb am 3. Juli 1501. (Regesten 617, S. 152)

Zu seinem Nachfolger wurde Johannes von Kindhausen gewählt. Nach dem Kalender für Katholische Christen trug er zwar “die Kleidung eines Mönches, war aber kein Ordensmann” und

folgert, dass Johannes überhaupt gewählt werden konnte, belegt, dass es zu dieser Zeit keine geeigneten Persönlichkeiten für die Leitung einer Abtei mehr gab. (S. 72)

Tragisch für das Kloster mit langer Geschichte,dass Abt Johannes sich über ein langes Leben erfreute und das ausgerechnet mit der von Martin Luther ausgelösten Reformation zusammen fiel.

Abt Johannes wurde von Bischof Ludwig am 16. März 1503 mit der Abtei Hornbach belehnt.

Am 5. Dezember 1514 beauftragte Papst Leo X. (1513-1521) den Straßburger Probst zu St. Peter und Dr. jur. über den als Abt gewählten adligen Benediktinermönch Johannes Kindhausen Erkundigungen einzuziehen und falls

diese günstig ausfallen, den Gewählten zu konfirmieren. (Regesten 648,S. 158). Das scheint positiv ausgefallen zu sein. Am 10. März 1514 übergab Propst Böcklin die Abtei Hornbach an Abt Johannes und empfahl,  Dechant, Konvent,

Vasallen und Untertanen, den Abt innerhalb von ach Tagen anzuerkennen. (Regesten 649)

Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther seine These n an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen.

Am 15. Juni wurde die Bulle Exsurge Domine ausgefertigt. Das war die Antwort auf die 95 Thesen Luthers und räumte ihm 60 Tage Frist zum Widerruf ein. Bei Weigerung sollte der Kirchenbann ausgesprochen werden.

Beim Reichstag von Worms 1521 weigerte sich Luther zu widerrufen. Die Reichsacht wurde über ihn verhängt und er für vogelfrei erklärt. Als Junker Jörg getarnt hielt er sich dann auf der Wartburg auf.

Reformatorische Ideen und auch evangelische Gottesdienst verbreitetet sich rasch.

Abt Johannes widersetzte sich den neuen Ideen nicht, sondern leistete ihnen Vorschub. Im Fabiansstift in Hornbach setzte er der neuen Lehre offene Prediger ein wie Hieronymus Bock.

Dieser  heiratete schon 1523, erhielt aber 1533 von Abt Johannes 1533 als verheirateter Laie eine bezahlte Pfründe im Stift St. Fabian angeboten. Bei Bock ging es Johannes wohl auch darum, einen renommierten

Botaniker an das Stift zu bekommen. Er wurde am 8. August 1533 als Stiftsherr angenommen. (Regesten 802, S.186)

Der Konvent war durch solche Maßnahmen aber gespalten. Die Konventualen, die am alten Glauben festhielten standen hinter Johann von Bonn von Wachenheim.

Als sich auch Abt Johannes verheiratete, ebenso ein weiterer Konventuale, war das Maß für Johann von Bonn und seine Anhänger voll. Er flüchtete sich mit einigen Briefen und Kostbarkeiten nach Landau und die

Güter der Abtei in Godramstein.  Pfalzgraf Ludwig der Friedfertige (1478-1544) nahm in theologischen Streitfragen nicht einseitig Partei. Auf Reichsebene setzte er sich seit 1521 für eine friedliche Lösung des Religionsproblems.

Johann von Bonn fand bei ihm Unterstützung. Am 2. Dezember 1535 erreichte er eine Entscheidung der Pfalzgräfin Elisabeth (1503-1563) und Ruprecht Graf Veldenz (1506-1544).

Abt Johannes sollte Religion und Zeremonien nach göttlicher und christlicher Ordnung führen. Abt Johannes sollte sich leichtfertiger Personen enthalten und sein Regiment und sein Verhalten so anstellen, wie es sich einem Prälaten gebührt.

Für die Verwaltung des Klostervermögens sollte ein Schaffner bestellt werden, der dem Konvent und dem Herzog rechnungspflichtig war. (Regesten 814 S. 188 f.)

Von Kaiser Karl V. (1519-1555) erhielt Johann von Bonn eine vollmacht und kehrte 1540 nach Hornbach zurück. Allerdings lebten 1548 nur noch 3 Mönche in Kloster Hornbach.

Auftrieb hatte Johann von Bonn noch das Augsburger Interim von 1548 erhalten, das für eine Übergangszeit die kirchlichen Verhältnisse regeln sollte. So wurden Hieronymus die Gefälle entzogen, wogegen er beim Herzog klagte.

Am 4. August 1550 erkrankte aber Johann und verstarb einen Tag später. Herzog Wolfgang von Zweibrücken (1532-1589) übertrug die Verwaltung der Pfarrei den gerade in  Hornbach anwesenden Pfarrer von Zweibrücken

Johann Meissenheimer als vorläufigen Verwalter von Hornbach. Er sollte unterstützt vom Hornbacher Landschreiber Jost von Nassau das Vermögen der Abtei aufnehmen.

Die Abtei wurde nun als von vielen Seiten begehrenswerte Pfründe angesehen.

In Kloster Gengenbach war Graf Anton von Salm   (*um 1530 + vor 1564) 1543  Graf Wilhelm von Fürstenberg ohne Rechtsgrundlage  als Koadjutor an der Seite von Abt Friedrich eingesetzt worden, wohl um Einfluss auf Kloster Gengenbach zu gewinnen um es möglicherweise zu säkularisieren.

Er versuchte weiter seine Ansprüche durchzusetzen, unterlag aber endgültig, als Gisbert zum Gengenbacher Abt gewählt wurde.

Etwa gleichzeitig bewarb er sich um den Abtsstuhl in Kloster Hornbach Dort wurde er 1554 mit einer päpstlichen Bulle bestätigt.

1554 kam er zu den Räten von Herzog Wolfgang, die von ihm verlangten die Abtei gegen ein Jahresgeld dem Herzog zu überlassen.

Darauf ließ sich der designierte Abt nicht ein. Nach langen Verhandlungen unterschrieb der Abt im September 1544 einen Vertrag mit einer Reihe von Bedingungen.

1555 konnte er die Abtei übernehmen.

Am 10. Januar 1556 belehnte ihn der Speyrer Bischof Rudolf von Frankenstein (1552-1560)mit Kloster Hornbach.  (Regesten 904, S. 208)

Abt Anton zeigte sich aber nicht so willfährig, wie der Herzog wohl erwartet hatte. Erließ den Abt nun überwachen und ohne seine Erlaubnis durfte niemand den Abt besuchen.

Der Herzog wollte in dem Kloster eine protestantische Schule einrichten und die Gebäude nach eigenem Gutdünken verwenden.

Abt Anton nahm den in einem Schrein befindlichen Leib des Heiligen Pirminius aus seinem Grab und flüchtete 1557 heimlich, unter Mitnahme von silbernen Kirchengeräten und wichtigen Archivalien.,

zunächst nach Landau und von dort nach Speyer wobei er den Leib des Heiligen Pirmins und die Kirchengeräte dort dem Bischof übergab. Von dort gelangten sie weiter nach Innsbruck, wo sie sich noch

heute in der dortigen Jesuitenkirche befinden.

1557 wurde das Kloster Hornbach – im Zuge der Reformation – endgültig aufgehoben. Das Klostervermögen, die laufenden Einkünfte und die Klostergebäude wurden zur Errichtung einer fürstlichen Landesschule benutzt, die für die Ausbildung des in Pfalz-Zweibrücken benötigten Nachwuchses an Pfarrern und höheren Beamten zuständig war bzw. auf das Studium an einer Universität vorbereiten sollte. 1631 wurde die Schule nach Zweibrücken verlegt. Danach verfiel das  Kloster.

2000 wurden die Reste des Klosters in ein Hotel integriert. Im Keller des Gebäudes wurde ein Klostermuseum „Historama Kloster Hornbach“ eingerichtet, das die Geschichte des Klosters vermittelt.

Das Originalgrab Pirmins wurde wieder entdeckt und ein Die Grabstätte gilt als ältestes bekanntes Zeugnis kirchlicher Baukunst in der Pfalz.Teil der Gebeine von Insbruck zurück. Sie werden heute in Hornbach, Speyer und Pirmasens aufbewahrt.

1957 wurde über dem Grab eine Kapelle errichtet. Die Grabstätte gilt als ältestes bekanntes Zeugnis kirchlicher Baukunst in der Pfalz.

                                                                                                                                                                                        Thumb image

29 Mrz 2024

Zisterzienserkloster Otterberg

                                                                                                Abteikirche Otterberg

Das Zisterzienserkloster Otterberg wurde 1143 als zweites Tochterkloster des Kloster Eberbach, einer Tochter der Primarabtei Clairvaux gegründet.

Nach Franz-Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, Neustadt 1836,S. 216, hatte ein Graf Siegfried, Sohn des Babo von Kesselberg

1143 dem Kloster Eberbach die Alte Otterburg gestiftet. Nach den Forschungen von Gerhard Kallers ist nur mit seinem Vornamen Siegfried benannte Stifter mit Graf Siegfried (IV.) von Boyneburg-Northeim (reg. 1107–†1144) identisch. Er war wohl auf dem Erbweg in den Besitz der Otterburg und des umliegenden Territoriums gelangt. 1143 überließ der Mainzer Erzbischof Heinrich I. von Wartburg in Gegenwart zahlreicher Zeugen dem Abt Ruthard des 1135 gegründeten Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau die Kirche in der alten Burg Otterburg (eccl[es]iam in antiquo castro oterburc sita[m]) zur Gründung eines [Tochter-]Klosters.

Zum Zeitpunkt der Stiftung regierte in Eberbach noch der erste Abt Ruthard (1136-1157) Er schickte daraufhin Abt Stephan mit 12 Mönchen als Gründungskonvent nach Otterberg, wie das Zisterzienserklöster bei der Gründung von Tochterklöstern immer handhabten.

Otterberg war nach Kloster Schönau im Odenwald (1142) die 2. Tochtergründung von Kloster Eberbach. Da bestand das Mutterkloster auch erst 10 Jahre

Der 1. Abt war Stephan. Die Alte Burg war für eine Klosteransiedlung nicht besonders gut geeignet.Die Schwierigkeiten scheinen aber so groß gewesen zu sein, dass der neue Konvent schon daran gewesen ist, aufzugeben und nach Eberbach zurückzukehren.

Die heilige Hildegard von Bingen, die mit ihrem Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen nicht allzu weit weg vom Mutterkloster Eberbach lebte und wohl auch in gutem Kontakt zum dortigen Abt Ruthard stand, soll von Ruthard wohl auf die Schwierigkeiten in Otterberg

hingewiesen, den Mönchen dort Mut gemacht und sie zum Bleiben ermuntert haben.

Die Klosteranlage wurde nun ab 1168 am Otterbach gebaut und auch mit dem Bau der Klosterkirche begonnen

Das neue Kloster erhielt rasch viele Schenkungen vom umliegenden Adel. Aber auch Äbte von Klöstern in der näheren Umgebung bedachten Otterberg mit Schenkungen.

So schenkte um 1149 Abt Eggehard (1133-1158) von dem Benediktinerkloster auf dem Michaelsberg bei Sinzheim den Blutzoll auf dem Hanauer Hof bei Dielkirchen. Das ist relativ nah bei Otterberg. Der Blutzehnt ist eine Abgabe, die in Fleisch-oder Tierprodukten besteht.

Abt Sieghard von Lambrecht (1153-1166) übergibt um 1155 Abt Stephan einen Acker auf dem Michaelsberg bei Dürkheim. Abt Heinrich von St. Alban in Mainz überließ dem Kloster um 1180 einige Leibeigene. (alle Urkunden in Urkundenbuch des Klosters Otterberg in der Rheinpfalz

herausgegeben von Michael Frey und Franz-Xaver Remling , Mainz 1845, Seite 1 ff)

Abt Stephan starb 1173. Auf ihn folgte Albero, der aber bald nach seinem Regierungsantritt resignierte, aber noch bis 1209 im Kloster lebte.

Auch sein Nachfolger Wilhelm regierte nicht allzu lange.Franz-Xaver Remling nennt allerdings keinen Wilhelm sondern Gerwin als Nachfolger von Albero. Nach Remling resignierte dieser ebenfalls bald.

Sein Nachfolger Abt Philipp war unter Gerwin Prior. Vor seinem Eintritt in den Zisterzienserorden war er Kanoniker in Köln. Er hatte in Paris studiert.

Im November 1195 war Kaiser Heinrich VI. (1191-1197) in Kaiserslautern. Aus diesem Anlass nahm er Kloster Otterbach in seinen Schutz und bestätigt seine Besitzungen.

“nimmt wegen der Ergebenheit und Frömmigkeit der Brüder das Kloster und die Brüder zu Otterberg (monasterium et fratres de Otterburg) mit allem Besitz in seinen Schutz und bestätigt ihnen die Besitzungen zu Ungenbach (Ungenbach), Horterhof (Honwarten), Messersbacherhof (Mazoldersbach), Hanauerhof (Hagenauwen), Heubergerhof (Heydeberg), Bischheim (Byschovesheim), Hessloch (Heseloch), Eich (Eichen), Börrstadt (Byirscheit), Hochspeier (Hospiren), Stüterhof (Hulsberg), Schwanden (Swanden), Weiler (Wilre), Erlenbach (Erlebach), Rode (Rode), Messerschwanderhof (Metzelswanden), Kaiserslautern (curiam Lutree) und Worms (curiam Wormatie).” (RI IV,3 n. 485) Die Urkunde wurde am 28. November 1895 in Kaiserslautern ausgestellt.

Bei den Besitzungen von Erlenbach und Metzelschwanden gab es später Probleme wegen vogtlicher Rechte in Erlenbach und Metzelschwanden,  weil Merbodo von Saulheim und dessen Bruder dort vogteiliche Rechte geltend machen wollten. Erst Kaiser Otto IV. (1208-1212)

beendet im Frühjahr 1209 den Streit (RI V,1,1 n.274)und nimmt nach Remling das Kloster und seinen Besitz in seinen Schutz (S. 219)

1208 rügt Papst Innozenz III.(1198-1216) die Nichtachtung der päpstlichen Freiheiten in einer am 27. Februar 1208 im Lateran ausgestellten Urkunde. (Urkundenbuch S. 6)

Friedrich II. (1220-1250) bestätigte dem Kloster am 29. Mai 1215 die Schenkung des Patronatsrechts von Santbach, das einst Domprobst Ulrich zu Worms dem Kloster verliehen hatte. Dessen Bruder Werner hatte sich aber derselben gewaltsam bemächtigt, sie danach aber “reumütig” dem Kloster zurückgegeben. Mit der Urkunde RI V,1,1 n. 800 bestätigte der Kaiser nun die Schenkung.

Es gab auch zwei weitere Papsturkunden für das Kloster, eine von Papst Innozenz III. um 1215, in der dieser dem Kloster verschiedene Freiheiten und Rechte erteilt (Urkundenbuch des Klosters Otterbach S. 11 ff) und eine von seinem Nachfolger

Papst Honorius (1216-1225) ausgestellt im Lateran am 13. Januar 1218. Mit dieser Urkunde bestätigt der Papst die Freiheiten die Zehnten des Kloster Otterbach. (Urkundenbuch S. 21) Alle drei Papsturkunden fallen in die Regierungszeit von Abt Philipp.

Eine weitere Bestätigung erteilt Papst Honorius am 24. April 1220. In dieser Urkunde bestätigt er den Besitz des Klosters. (Urkundenbuch S. 28).

Am 10. Mai 1254  wurde die Klosterkirche durch Weihbischof Arnold von Semgallen geweiht. Arnold gehörte ebenfalls dem Zisterzienserorden an und hatte schon als Mitkonsekrator an der Weihe von der Kirche in Morimond 1253 mitgewirkt.

Die Otterberger Kirche ist 79,5 m lang und 20,5 m breit. Sie ist nach dem Speyrer Dom die zweitgrößte Kirche der Pfalz und die größte und besterhaltene Klosterkirche der Pfalz.

Unter Abt Philipp hatte der wirtschaftliche Aufstieg des Klosters begonnen. 2015 besaß Kloster besaß schon 20 Höfe. Der Schwerpunkt des Besitzes lag um Otterberg. Aber auch am Rhein gab es Besitzungen wie bei Worms und Bockenheim.

1925 wurde der Kapitelsaal des Klosters wiederentdeckt und dabei bei Grabungen auch das Grabmal von Abt Philipp. Er wurde dann in die Apsis der Klosterkirche umgebettet.

Der Abt starb 1225.

Auf ihn folgte Abt Johannes, der wohl auch nur kurz regierte. Auch sein Nachfolger Herwig war nur ein Jahr im Amt.

Dieser erhielt von König Heinrich VII. (1220-1235 vom Vater Friedrich II. 1235 abgesetzt)  unter Abt Herwig die Beholzigungs-und Weiderechte des Klosters bestätigt. RI V,1,2 n.3968 .

Auf Herwig folgte Abt Gerhard, der von 1230-1236 regierte. König Heinrich VII. nahm am 25. April 1227 Kloster Otterberg in seinen besonderen Schutz  RI V,1,2 n. 4057 . Nach Remling befreite er die Abtei auch

vom Zoll in Lautern und Boppard (S. 221)

1239 gebot Papst Gregor IX. (1227- 1241) den Prälaten der Mainzer Provinz das Kloster Otterbach in seinen Rechten zu schützen. Die Urkunde wurde am 18. Mai 1239 im Lateran ausgestellt. (Urkundenbuch S. 52)

Dieselbe Urkunde gab Papst Innozenz IV. (1243- 1254) am 27. Februar 1254 an das Kloster.

Am 5. August inkorporierte der Mainzer  Erzbischof Christian II. von Bolanden (1249-1252) Kloster Otterbach die Pfarrei Santbach. Der Inkorporation stimmten kurz danach das Mainzer Domkapitel zu (Urkundenbuch S. 65) und auch

Papst Innozenz IV. bestätigte die Einverleibung am 30. September 1249 (ebda S. 67).

Walthelm stand dem Kloster von 1247-1259 vor. Er hatte eine Reihe von Rechtsstreitigkeiten durchzufechten.

1252 verzichtete ein Emmerich genannt Mulbaum auf seine Rechte an der Mühle in Santbach und schenkte sie dem Kloster. 1253 wird sie als Eigentum des Klosters genannt.

1255 erhielt er von Papst Alexander IV. (1254-1261) eine neue Schutzbulle.

1259 beauftragte der Mainzer Erzbischof Gerhard I. von Daun (1251-1259) Kloster Otterbach das Benediktinerkloster Disibodenberg mit seinen Mönchen  zu besiedeln. Es war wegen einer Fehde

zwischen  Gerhards Vorgänger Siegfried und dem Wildgrafen Konrad von Kyrburg und dadurch bedingten Kriegsausgaben hoch verschuldet. Das um sich greifende Raubrittertum verschlechterte die Lage des Klosters noch mehr. Die meisten

Mönche hatten es schon verlassen. Die hohe Zucht der Zisterziensermönche und die vorzügliche Verwaltung sorgten dafür, dass die Schulden bald gedeckt waren und das Kloster wieder blühte.

Nach Remling nahm der deutsche König Richard von Cornwall (1257- 1272) 1260 Kloster Otterbach in seinen Schutz und berechtigte es außerdem jährlich 30 Fuder (ein Fuder waren im Mittelalter am Rhein 1200, an der Mosel 1000 Liter)

eigenen Wein rheinabwärts zollfrei zu verschiffen. (S. 224).

Abt Walthams Nachfolger wurde Friedrich (1263-1264). Auch er erhielt in seiner kurzen Amtszeit einige Stiftungen.

Papst Alexander IV. gestattete dem Kloster am  7. Juli 1260 Erbschaften entgegenzunehmen. Urkundenbuch S. 102.

Sein Nachfolger Johannes (1267-1271) war zusammen mit dem Schönauer Abt Otto (1263–1279 ) im Auftrag des Generalkapitels unterwegs, um zu überprüfen, ob das Kloster Patershausen (heute in der Gemarkung Heusenstamm)

als  Zisterzienserinnenkloster in den Orden aufgenommen werden kann. Ihr Entscheid fiel positiv aus, Das Kloster wurde 1267 durch Papst Clemens IV. (1265-1268) als Zisterzienserinnenkloster bestätigt.

Auf Johannes folgte Abt Gottfried (1272-1276)

Abt Gottfried erhielt am 8. Februar 1273 von Papst Gregor X. (1271-1276) die Freiheiten und Ablässe für Kloster Otterberg bestätigt. (Urkundenbuch S. 134)

Am 10. September 1274 stellte König  Rudolf von Habsburg (1273- 1291) in Lautern eine Schutzurkunde aus, nachdem er gerade ein knappes Jahr im Amt war.

“bestätigt dem kloster Otterberg (ord. Cist. bei Kaiserslautern) alle privilegien und alle mit seinen nachbarn besonders betreffs der wälder Waldmarken und Brand geschlossenen vertrage, befiehlt dem schultheissen von Lautern das kloster allenthalten zu schützen und gewährt demselben allgemeine zollfreiheit, besonders aber in Lautern und Boppard “ (Rudolf – RI VI,1 n. 213) Darin werden auch die Waldmarken erwähnt, die immer wieder Anlass zu Streitigkeiten mit den Nachbarn gegeben haben. Außerdem werden dem Kloster mit dieser Urkunde

Zollfreiheiten in Kaiserslautern und Boppard eingeräumt. In einer weiteren Urkunde(Rudolf – RI VI,1 n. 216) , die am nächsten Tag ausgestellt wurde, befahl König Rudolf dem Grafen von Leiningen Emich IV (* um 1215 + vor 1279) einen Streit zwischen dem Kloster Otterberg und den Kolben von Wartenberg wegen der vom Kloster beanspruchten Waldrechte zu entscheiden und die nötigen Grenzsteine zu setzen. In derselben Angelegenheit stellte Rudolf im Januar 1275 nochmals eine Urkunde aus. (Rudolf – RI VI,1 n. 320) Dieses Mal beauftragte er Friedrich (1237- 1287) von Leiningen

Kloster Otterberg in seinen Waldrechten zu schützen. Graf Friedrich ist der Bruder von Graf Emich.

Die Wirtschaft Otterbergs basierte praktisch auf drei Säulen

Schon mit der Klostergründung wurde das Land um Otterbach urbar gemacht und landwirtschaftlich genutzt um die Versorgung der Mönche zu gewährleisten.

Was im Pflälzer Wald natürlich nahe liegt, ist der Waldbau. Das Kloster hatte rund um Otterberg  Waldbaurecht, die sogenannte Waldmark. Wie wichtig das für das Kloster war, zeigen die vielen Urkunden dazu und auch, dass immer wieder

Adlige beauftragt waren, diese Rechte durchzusetzen.

Der 3. Zweig war ausgedehnter Weinbau in der Vorderpfalz um Dürkheim und im Rheingau bis nach Boppard. Für das Kloster auch interessant die Befreiung von Zöllen (s.o.) So konnte z. B. Wein ohne Zoll auf dem Rhein verschifft werden.

Die Verwaltung der Weinberge wurde von Versorgungshöfen aus getätigt.

In Kallstadt besaß Kloster Otterberg einen großen Versorgungshof.  1279 freiten die Grafen Ludwig und Philipp den Hof in Kallstadt. Ein Jahr später erklärte die Gemeinde Kallstadt, dass der  Hof von Lasten gefreit ist.

In Deidesheim ist der Otterberger Hof um 1300 erstmals erwähnt. Das Kloster verwaltete von dort aus seinen Weinbesitz um Deidesheim.

In der Mitte des 13. Jahrhunderts, das war seine Blütezeit, besaß das Kloster 78 Höfe und hatte Besitztümer in 170 Städten und Dörfern.In Speyer hatte Otterberg einen Stadthof und ebenfalls in Worms.

Den ersten Besitz in Worms erhielt das Kloster durch eine Schenkung des Ritters Rudewin von Flomberg, die König Heinrich am 16. März 1222 bestätigte (Urkundenbuch S. 32 und Heinrich (VII). – RI V,1,2 n. 3870).

Viele weitere Schenkungen folgten in den Folgejahren bis 1273, so dass das Kloster n Worms über einen umfassenden Besitz verfügte.

Abt Gerhard II. regierte von 1292-1301. Er erhielt am 11. September 1293 von König Adolf von Nassau (1292-1298) eine Schutzurkunde ausgestellt, in der er Abt und Konvent des Klosters mit all seinen Besitzungen in Schutz

nimmt, und alle Freiheiten und Rechtstitel bestätigt. Besonders erwähnt ist das Holzungs-und Weiderecht. (Adolf – RI VI,2 n. 306) 1295 erneuerte Kurfürst Rudolf I. (1294-1317)die Rechte, die sein Vater Ludwig der Strenge früher erteilt hatte.

Unter Gerhards Nachfolger Johannes II. (1303-1324) wurde dem Kloster die Pfarrei Alsenz von Erzbischof Gerhard II. von Eppstein (1288- 1305 ) inkorporiert als ausdrückliche Anerkennung der Zucht, Ordnung und Frömmigkeit, die die

Otterberger Mönche an den Tag legten wie Remling in seiner Urkundlichen Geschichte vermerkt. (S 227)

Um 1380 begann der Abstieg von Kloster Otterberg, der sich allerdings fortsetzte, bis die Reformation das Endes des Klosters bedeutete.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts hatten fast alle Zisterzienserklöster Schwierigkeiten bekommen. Eine wesentliche Ursache dafür war die stark rückläufige Zahl von Konversen. Das führte dazu, dass die Klöster zunehmend von der Eigenwirtschaft auf Verpachtung übergingen, ein Trend,

der  sehr schön an der Mutterabtei Eberbach zu ersehen ist. Dort wurde 1242 erstmals ein Weinberg verpachtet. Ab 1290 wurden zeitliche Verpachtungen immer häufiger, also in der Regel auf 12 Jahre Laufzeit. Damit sollte vermieden werden, dass die Weinberge allmählich in das Eigentum des

Pächters übergingen. Ein weiteres Standbein wurden allmählich Finanzdienstleistungen. Gegen Übertragung von Ländereien oder Geld wurde eine Rente auf Lebenszeit versprochen. Es wurden auch Kredite auf Saatgut oder landwirtschaftliche Geräte erteilt. Pächter oder zinspflichtige Bauern mussten dieses Kredite dann abbauen. Auch ins Depositengeschäft stieg man ein. Die Stadthöfe hatten Lagerräume. Dort konnte man Wein und Getreide, aber auch Wertsachen oder Geld gegen Gebühr aufbewahren. Da die Stadthöfe ja immer in den Städten waren, also gesichert, konnte man die Haftung

überblicken- in der Regel ein gutes und sicheres Geschäft für die Klöster. Das setzte aber natürlich eine gesunde Vermögensbasis voraus. Ein weiteres Geschäft waren die Inkorporationen von Kirchen, denn die Einnahmen der Kirchen kamen immer dem Eigentümer der Kirche zugute, in diesem Fall

dem Kloster zu Gute.

In Otterberg sah man sich aber seit dem Ende des 14. Jahrhunderts immer mehr zu Verkäufen gezwungen. Unter Abt Konrad (1405-1444), der wahrscheinlich vorher in Maulbronn  Mönch war, musste einiges verkauft werden. So wurde 1426 der Hilsberger Hof samt Gütern und Äckern und 80 Pferden mit Genehmigung der Äbte Albrecht (1402-1428) von Maulbronn, Konrad IV. (1423–1438) von Schönau und Abt Johann (1394-1426) von Eußerthal für 1100 Gulden an den Kurfürsten Ludwig von der Pfalz (1436-1449) verkauft.( Remling, Urkundliche Geschichte.. S.230). Der Hilsberger Hof war schon sehr früh im Klosterbesitz und auch auf der Schutzurkunde von Heinrich VI. (s.o.) bestätigt. Die Otterberger Mönche betrieben dort ein Pferdegestüt.

Unter Konrads Nachfolger Peter II. (1451-1467) schien sich die Lage etwas zu stabilisieren. Vor allem das geistliche Leben nahm wieder Fahrt auf. Kurfürst Philipp von der Pfalz honorierte dies und  bestätigte dem Kloster alle Freiheiten und Gnadenbriefe, die seine Vorfahren ausgestellt hatten.

Kaller führt in seiner Äbteliste nach Abt Johann noch einen Abt  Matthäus, währen bei Remling gleich Abt Pirmin folgt, wobei er sagt, dass nicht klar ist, ob Johann 1500 noch regierte.

1504/1505 fand der Landshuter Erbfolgekrieg statt, in den auch die Kurpfalz verwickelt wurde. Es ging um die Erbfolge in Bayern-Landshut. Georg der Reiche von Bayern-Landshut hatte keine männlichen Erben und setzte in seinem Testament seine Tochter Elisabeth und deren zukünftigen Gemahl

Rupprecht von der Pfalz als Erben ein. Ruprecht war der Sohn von Pfalzgraf Philipp dem Gutmütigen, dem Schutzvogt von Kloster Otterberg. Georg starb 1503. Das Testament widersprach aber dem Hausvertrag der Wittelsbacher, gemäß dem bei Aussterben einer männlichen Linie die Besitzungen an die jeweils andere Linie fallen sollten. Der Münchner Herzog Albrecht erkannte das Testament nicht an. Ruprecht hatte aber bereits Schloss Landshut übernommen. Mit seinen pfälzischen Truppen besetzte er Landshut und Burghausen. Rupprechts Vater Philipp hatte sich auf die Seite seines Sohnes gestellt.

Daraus hatte sich der Landshuter Erbfolgekrieg entwickelt.Kaiser Maximilian erklärte am 5. Mai 1504 die Reichsacht über Philipp. Daraufhin griffen ihn fast alle Nachbarn an mit Ermunterung von Maximilian an. Das war Graf Alexander von Pfalz-Zweibrücken (1489-1514), Emich IX. (+ 1535)

Graf von Leiningen und Landgraf Wilhelm II. (1493-1509)von Hessen. Sie hinterließen in der Kurpfalz und an der Bergstraße eine Spur der Verwüstung. Kloster Limburg wurde von Emich komplett eingeäschert. Kloster Otterberg wurde nicht direkt betroffen. Aber seine Felder, die Wälder und auch die Herden wurden schwer geschädigt. Die drei Grafen legten aber Otterberg schwere Brandschatzungen auf, weil Kurfürst Philipp ja der Schirmherr von Otterberg war. Kurfürst Philipp und sein Bruder erneuerten zwar 1508 die Freiheiten der Abtei. Aber das minderte den Schaden nicht mehr.

Auf Abt Pirmin folgte Abt Wiegand (1519-1547). 1525 brach der Bauernkrieg aus. Auch das Elsass und die Pfalz waren davon betroffen. Der Kolbenhaufen, ein Bauernhaufen im Elsass, plünderte zunächst das Zisterzienserkloster Stürzelbronn bei Bitsch und dann die Burg Gräfenstein des Leininger Grafen

Emich VIII. und Lindelbrunn. Darauf erhoben sich aufständische Bauern um Kaiserslautern, Landstuhl und Fischbach. Sie leerten die Fischteiche der Abtei und plünderten Keller und Speicher. Was sie nicht fort tragen konnten, zerstörten sie. Im Juni 1525 kam es bei Pfedersheim zur Schlacht zwischen den Bauern und dem Heer  von Kurfürst Ludwig. Die Bauern wurden vernichtend geschlagen. Dabei wurden auch die Anführer der Otterberger Plünderungen gefangen genommen und hingerichtet. Wie schon kurz vorher blieb auch hier das Kloster auf seinen massiven Schäden sitzen. Zwar stellte Karl V.  (1519-1556)dem Kloster einen Schutzbrief aus (Remling S. 232), aber das ersetzte den Schaden natürlich auch nicht. Abt Wiegand starb 1556. (hier wieder Differenz  Remling-Kaller. Bei Kaller endet die Regierungszeit von Abt Wiegand 1547 und danach ist kein unmittelbarer Nachfolger genannt. Abt Wendelin folgt erst 6 Jahre später. Bei Remling ist Abt Wiegand bis zu seinem Tod im Amt und Abt Wendelin Merbot folgt unmittelbar auf ihn.

Der Thesenanschlag von Martin Luther am 31. Oktober 1517 in Wittenberg, ob er nun tatsächlich stattgefunden hat oder ob es eher eine akademische Diskussion vor allem zum Ablasshandel war, er wird meist als Beginn der Reformation gesehen. Die drei reformatorischen Hauptschriften folgten 1520.

Dann wurde Luther gebannt und 1521 fand in Worms der Reichstag statt, bei dem Luther von Karl V. verhört wurde. Nach dem Reichstag wurde er auf der Rückreise zum Schein überfallen und auf die Wartburg verbracht. Als Junker Jörg übersetzte er dort die Bibel. Der reformatorische Prozess kam in Gang. Das Resultat des Reichtages von Speyer war, dass es den Landesfürsten überlassen blieb, wie sie es mit der Religion hielten. Auf einem weiteren Reichstag in Speyer protestierten sechs Fürsten und 14 Reichsstädte gegen die Verhängung der Reichsacht gegen Luther sowie die Ächtung seiner Schriften und Lehre. Außerdem forderten sie eine ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens.  Die Glaubensspaltung war jetzt nicht mehr aufzuhalten.

In der Pfalz wurde Friedrich II. 1544 Kurfürst. Seine Untertanen hatten sich 1545 zum neuen Glauben bekannt. 1546 führte Friedrich die Reformation in der Kurpfalz ein. Sein Nachfolger war Ottheinrich, der 1559 starb. Auf ihn folgte Friedrich III. (1559-1576). Er verlangte nun von Abt Wendelin,

seinen Glauben zu verlassen und seiner bisherigen Lebensweise zu entsagen. Außerdem sollte er seine Abtei  den Predigern der neuen Lehre räumen. Das war die Bedingung, falls der Abt und seine Konventualen in der Abtei bleiben wollten und dort Wohnung und Ernährung hätten.

Abt und Konventuale wollten aber  ihrer Religion treu bleiben und die Ordensgelübde nicht brechen. Sie mussten das Kloster verlassen und gingen zunächst nach Worms in die Klosterbesitzungen, wo Abt Wendelin im Oktober 1561 starb. Die Abtei wurde einem weltlichen Pfleger unterstellt.

und die Kirche mit protestantischen Predigern besetzt.

Wallonische Glaubensflüchtlinge wurden angesiedelt. Otterberg gehörte mittlerweile zum Herzogtum Pfalz-Lautern, dass Ludwig VI. ,der Sohn von Friedrich III., für seinen Sohn Johann Casimir eingerichtet hatte. Dieser erhob Otterberg 1591 zur Stadt.

Die Geschichte der Zisterzienserabtei hatte 1559 geendet.

Die Äbte des Klosters Otterberg (nach Gerhard  Kaller, Otterberg, eine Stadtgeschichte, 1976)

1. Abt Stephan (1145-1173)

2. Abt Albero (1185)

3. Abt Wilhelm (-)

4. Abt Philipp (1195-1225)

5. Abt Johannes (-)

6. Abt Herwig (1229)

7. Abt Gerhard (1230-1236)

8. Abt Folkart (1240)

9. Abt Gerhard (1242)

10. Abt Ulrich (1245)

11. Abt Walthelm (1247-1259)

12. Abt Friedrich (1263-1264)

13. Abt Johannes (1267-1271)

14. Abt Gottfried (1272-1276)

15. Abt Gerhard (1275-1277)

16. Abt Heinrich (1278-1284)

17. Abt Gerhard (1292-1301)

18. Abt Johann (1303-1324)

19. Abt Heinrich (1325-1332)

20. Abt Peter (1336-1343)

21. Abt Philipp (1350-)

22. Abt Johannes (1353-1355)

23. Abt Nikolaus (1366-1370)

24. Abt Friedrich (1392-1395)

25. Abt Konrad (1405-1444)

26. Abt Peter (1451-1467)

27. Abt Johann (1469-1486)

28. Abt Matthäus (1486-1502)

29. Abt Pirmin (1503-1519)

30. Abt Wiegand (1519-1547)

31. Abt Wendelin Merbot (1553-1561)

21 Feb 2021

Kloster Hördt

 

 

 

 

 

Wappen Hördt

 

Hördt war schon um 5000 vor Christus also in der Jüngeren Steinzeit besiedelt. Auf den Ortsfluren hat man Steinbeile und Gefäße gefunden, die die Anwesenheit des Menschen bezeugen.

1937 wurde ein spätbronzezeitliches Urnengräberfeld aus der Zeit um etwa 1000 vor Christus entdeckt. Auch römische Spuren lassen sich belegen. Auf einer Anhöhe nach Bellheim war ein römischer

Wachturm an der Grenze zweier Verkehrswege im Gewann “Alter Turm”. Man hat auch Göttersteine und einen Brückenstein aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert gefunden, was eine römische Siedlung vermuten lässt.

Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgt um 800 als Agboto, ein Edler aus dem Elsass, dem Kloster Fulda eine Kirche,mehrere Höfe und 63 Leibeigene schenkt und zwar in der Regierungszeit von Abt Baugulf des 2. Abtes von Fulda (779-802).

Aufgeführt ist die Urkunde im Kopialbuch des Rabanus Maurus, dem 3. Nachfolger von Baugulf, also dem 5. Fuldaer Abt.

Die “Geburtsurkunde” von Kloster Hördt stammt aus dem Februar 1103. Die Gesamtquellenlage zu Hördt ist allerdings sehr schlecht und auch aus der Bausubstanz ist nur noch wenig vorhanden.

Anlass ist eine Schenkung an den Bischof von Speyer.Ein Herimann wird in der Urkunde als homo ingenuus bezeichnet und als Stifter genannt. Homo ingenuus lässt sich am besten mit “Gemeinfreier” übersetzen.

In der Schenkungsurkunde ist nichts über den Stifter gesagt. Der Speyrer Archivdirektor Anton Doll vermutet, dass dieser Herimann aus dem Geschlecht der Staufenberger mit dem Nebengeschlecht der Ebersteiner

entstammt.Möglich ist sogar eine Verbindung des Herimann mit dem ersten Stifter in Hördt, Agboto. Agboto war begütert in Hördt und stammte aus dem Elsass. Die Vorfahren des Herimann waren rechts des Rheines um Karlsruhe herum ansässig

waren aber auch begütert im Elsass und der Ostpfalz. Eine Verbindung zwischen den beiden Familien ist also gar nicht so abwegig. Auffallend ist, dass der Stifter bei der Schenkung selbst nicht zu gegen war.

1638 wurde im Innenraum der Kirche eine Darstellung des Stifters gefunden, die ihn in militärischer Tracht darstellt. Das lässt denkbar erscheinen, dass er an einem Kreuzzug teilgenommen hat und deshalb an dem Schenkungsakt

selbst nicht anwesend war. Die Schenkung erfolgt an den Bischof Johannes I. Graf im Kraichgau, der in Speyer von 1090-1104 in Speyer regierte. Er stammte aus der Familie der Zeisolf-Wolfram und war im Investiturstreit der treueste  Parteigänger des Kaisers

Heinrich IV. der auch als Zeuge in der Schenkungsurkunde genannt wird. Bischof Johannes war Neffe des Kaisers. Sein Vater war Graf Wolfram, seine Mutter Azela eine Schwester Kaiser Heinrichs. Johannes starb im Bann. Seine Nichte Adelheid, mit der er

zusammen an der Gründung des Klosters Blaubeuren beteiligt war, reist nach seinem Tod nach Rom und versuchte beim Papst den Bann zu lösen.

Der Stifter stattete errichtete das Kloster auf seinem Eigengut und stattete es reich mit Gütern aus. So erhielt es seine Güter in Hördt, Kuhardt, Bellheim, Ottersheim, Karlbach, Rietburg und Knielingen sowie den halben Zoll in Hochstatt. Es wurde der Gottesmutter

Maria geweiht. Das Kloster und die Dorfkirche wurden dem Speyrer Bischof übergeben, wie man aus einer Passage der Schenkungsurkunde entnehmen kann, die besagt, dass das Kloster auf Bitten des Kaisers und des Bischofs Johannes der Speyrer Domkirche zu

Eigentum gibt. Hördt war im Reformverbund der Augustinerchorherren im 1089 gegründeten Stift von Marbach im Elsass,zu dem auch Frankenthal, Backnang, Indersbach und Interlaken, Goldbach, St. Leonhard in Basel und im Elsass Schwarzenthann in den Vogesen

und St. Arbogast und St.Trinitas in Straßburg gehörten. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten aus der frühen Klostergeschichte Marbachs war Manegold von Lauterbach, der erste Propst von Marbach und großer Anhänger Papst Gregors, des Gegenspieler Heinrichs

IV. im Investiturstreit war.

1139 bestätigte Papst Innozenz II. in seiner Bulle vom 26.4., dass im Kloster Hördt die Regel des Heiligen Augustinus befolgt werden soll. Außerdem bestätigte er die Schenkungen des Stifters. 1140 verstarb der erste gewählte Propst des Stifts

Anselm. Auf ihn folgt Burkard, der 1147 verstarb. In der Amtszeit von Albert, dem 3. Propst stellt Kaiser Friedrich I. am 18.Dezember 1155 auf dem Trifels eine Urkunde aus,in der er  das Augustiner-Chorherrenstift Hördt (Herdensem itaque ęcclesiam in honore beatę

dei genitricis et perpetuę virginis Marię constructam) in seinen Schutz nimmt, bestätigt die Besitzungen, den Domvogt von Speyer als zuständigen Vogt, verbietet die Einsetzung eines Untervogtes, verfügt, daß die anfallenden Gebühren zu zwei Dritteln an den Propst

von Hördt und zu einem Drittel an den Vogt fallen sollen, und setzt die dem Vogt zu leistenden Abgaben während des zweimal im Winter und einmal im Sommer zu haltenden Gerichtstages im einzelnen fest. Außerdem bestätigt er die auf Bitten Heinrichs III. (=IV.)

erfolgte Übergabe des Stiftes an die Speyerer Domkirche durch den Gründer Hermann (von Spiegelberg), wobei die Einkünfte dem Stift zugute kommen sollen, ordnet das rechtliche Verhältnis zwischen dem Propst und dem Bischof (prelatus a fratribus canonice

electus episcopo non hominium faciat, sed curam tantum ab ipso suscipiat), gewährt das Asylrecht sowie das Recht zum Klostereintritt für alle mit Ausnahme der Hörigen (Insuper quisquis terminos prefixos quacumque occasione intraverit, nisi forte iudiciali sententia

dampnatus, donec inde exeat, pacem habeat; quisquis etiam seculum proponit relinquere et ad meliorem vitam ad idem cenobium confugere exceptis quorumlibet mancipiis, nemo illum presumat ledere aut retrahere) und setzt als Strafe 4 Pfund Goldes für Edelfreie

und Ministerialen sowie das Scheren der Haare und die Prügelstrafe oder 60 Solidi für die übrigen fest. Als Zeugen werden genannt: Bischof Gunther von Speyer, Abt Engelschalk von Weißenburg, Propst Widekind des Dreifaltigkeitsstiftes (in Speyer), Kanoniker

Theoderich von Speyer, Notar Heinrich, Pfalzgraf Konrad bei Rhein, Herzog Friedrich von Schwaben, Graf Emicho von Leiningen, Helmger, Ulrich, Wolfram, Konrad, Berthold, Wecil, Walther, Sigeboto. – Arnoldus Maguntine sedis archiep. et archicanc.;

Vorher, nämlich 1148 hatte das Kloster vom Speyrer Bischof Günter Graf von Henneberg (1146-1161) die Ägidius-Kapelle in Speyer sowie das Hospital mitsamt seien zugehörigen Besitzungen erhalten und erfüllte damit den Willen seines Gründers,

des Kanonikus Burchard zu Sankt Guido, und seiner bereits verstorbenen Mutter. Bischof Ulrich war es auch, der dem zwischen Mühlacker und Lienzingen zu gründenden Kloster seinen endgültigen Platz in Mailbronn  durch eine Stiftung des Bischofslehen in dem

abgelegenen Tal Mulenbrunnen zuwies.  Nach Albert regierte Konrad als Propst ab 1170. er starb 1193 als 4. Propst. Welche Wertschätzung das noch junge Stift “bei Hofe” schon genoss, zeigt die Tatsache, dass Kaiser Friedrich am 1. Mai 1171  in Herbrechtingen (in

loco Herbrehtingin prope fluvium Brencę) die dortigen Weltgeistlichen entfernt (… seculares clericos, qui ordinem et cultum speculativę vitę nimium excesserant, spontanea et voluntaria eorum deliberatione competenter amovimus …) und  sie ersetzt mit Zustimmung

Bischof Konrads von Augsburg sowie des Klerus und der Ministerialen dieses Bistums durch Augustiner-Chorherren aus Hördt unter Führung des Propstes Adelbert, bestätigt und erweitert die Besitzungen und Rechte dieser Kirche, wobei er selbst einen Hof zu

Herbrechtingen, den er von der Augsburger Kirche zu Lehen trägt, übergibt, eine Reihe von Lehen und Gütern für diese Kirche käuflich erwirbt und an sie überträgt und seinen Söhnen und Erben die Investiturrechte hinsichtlich der Propstei vorbehält, da er über

Herbrechtingen als Lehen von Seiten der Augsburger Kirche verfügt, spricht Bischof Konrad jeglichen Einfluß auf die Einsetzung des Propstes ab und legt hinsichtlich der Propstwahl fest, daß bei Uneinigkeit sein Sohn bzw. der Erbe, der dieses Augsburger

Kirchenlehen innehat, als Vermittler eingeschaltet werden soll. Zeugen: die Äbte Siegfried von Anhausen, Heinrich von Lorch, Hartmann von Echenbrunn und Theoderich von Donauwörth, die Pröpste Wortwin von Wettenhausen, Gerung von Roggenburg, Grim von

Ursberg und Albert von Heiligenkreuz (zu Augsburg), die Grafen Otto von (Ober-)Kirchberg, Theobald von Lechsgemünd und Ludwig von Helfenstein, Degenhard von Hellenstein, Diemo und sein Bruder Gottfried von Gundelfingen, Arnold von Biberbach, Anselm von

Duringheim (Türkheim?), Mundschenk Konrad, Folknand von Hohenstaufen und Diepold Gusse. ‒ Heinricus imperialis aulę canc. vice Christiani Moguntini archiep. et archicanc.;

1171 sind auch Besuche von Hildegard von Bingen in Hördt nachgewiesen. Auch das weist auf die Bedeutung von Stift Hördt hin.

1175 schenkte der Ritter Konrad aus Rülzheim  dem Augustinerchorherrenstift in Hördt einige Weingärten, was  Kaiser Friedrich in einer Urkunde von 1175 bestätigt (wohl irrig für 1174). Diese waren zunächst aufgelassen worden wurden dann aber an Propst

Konrad übergeben. 1182 vermachten die Eheleute Vimar und Agnes dem Stift ihre Güter in Leimersheim, die als Leimersheimer Forst bekannt waren. Der Ritter Konrad von Riet hatte dem Stift 1195 seine Güter in Offenbach und dem Dörfchen Altheim geschenkt.

In derselben Zeit erhielt das Kloster auch Güter in Dannstadt und Rohrbach. Philipp von Schwaben, der jüngste Sohn Friedrich Barbarossas bestätigt diese Schenkung in einer am 29. April 1200 in Spiegelberg ausgestellten Urkunde. Gleichzeitig nimmt er die Kirche

wie sein Vater und sein Bruder in seinen besonderen Schutz. Am 25. Februar 1220 nimmt Kaiser Friedrich II. das Kloster Hördt in seinen Schutz und verfügt, “dass niemand dasselbe belästige, weder an Sachen noch an Personen”. Als Zeugen wurden genannt

Konrad III. von Scharfenberg, der Bischof 1200-1224  von Speyer und seit 1212 gleichzeitig von Metz war und der 4 Kaisern bzw. Königen als Reichskanzler diente, sowie der Abt von Weissenburg Wolfram (1197-1224).Pfarrer Michael Frey, der 1836 einen allgemeinen

Überblick über die Geschichte des königlichen bayrischen Rheinkreises geschrieben hat, sieht diesen Brief vor allem gegen Werner von Bolanden gerichtet, der um 1220 hatte dieser die Klosterhöfe in Rohrbach und Dannstadt schwer beschädigt hatte.

1277 wird wieder ein Hördter Propst genannt, nämlich Volkert. Dieser schenkt dem Kloster Eusserthal 2 1/2 Joch Güter in Offenbach für die Aufnahme seines Bruders. Das Kloster Hördt hatte 1254 Güter vom Kloster Heimbach erworben. Bei diesem Erwerb wird kein 

Propst genannt. Auch 1267 wird kein Propst sondern ein Prior namens Walter genannt.Zweimal wurde der Landvogt des Speiergaus für das Kloster Hördt tätig. 1205 ist Graf Friedrich von Leiningen als Landvogt bezeugt und 1301 Graf Friedrich III. von Leiningen.

1277 soll eine vertragliche Einigung mit den Hördter Bauern erzielt worden sein.

1278 wurde das Kloster von einer Feuersbrunst heimgesucht.

Friedrich III. entschied  im Namen König Albrechts am 13. März 1299 einen Streit zwischen dem Kloster und der Gemeinde Dettenheim um das Grundstück Melfurt zugunsten des

Klosters. Im selben Jahr verkaufte Propst Heinrich einen Hof des Klosters in Kandel und in Steinweiler an das Kloster Selz. Heinrich von Bannacker war von 1301-1303 Landvogt des Speiergaus. Der neue Vogt schützte im Auftrag von König Albrecht das Privileg des

Klosters Hördt, in Bellheim im sogenannten Jungholz sein Vieh zur Weide treiben zu dürfen. Am 5. Mai 1304 besiegelte der Untervogt Johannes von  Mülnhofen den Entscheid des Landgerichts bei Landau eine alte Streitsache zwischen Landau und dem Kloster

Hördt. Demnach sollte jede “am Giessen” entstandene Anschwemmung dem Kloster gehören.

Kloster Hördt

Im Jahr 1306 erscheinen 3 Leute aus dem Hördter Konvent in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Eusserthal und treten bei einer Schenkung als Zeugen auf, nämlich der Propst Ulrich, ein  Prior Friedrich sowie ein Kanoniker aus Hördt

Johannes genannt von Rülzheim. Abt in Eusserthal war zu derzeit Konrad.

Im Jahre 1328 nahm Propst Johann einen Gütertausch vor. Er tauschte die Güter des Klosters bei Mühlhausen bei Landau gegen  andere bei Ottersheim. 1336-1339  ist der Propst Volzo bezeugt. Es ist der letzte Propst, der nur mit Vornamen bezeichnet  ist.

Man könnte daraus schließen, dass bis zu ihm die Pröpste aus der Kommunität heraus gewählt wurden. Nach 1341 stammen alle Klostervorsteher aus der näheren Umgebung, z.B. Zeiskam, Kirrweiler, Kandel u.a. Man könnte daraus folgern, dass sich der Wahlmodus

geändert hat. Die Kandidaten mussten vor der Wahl nicht mehr unbedingt dem geistlichen Stand angehören. Wohl alle Pröpste von Hördt haben dem niederen Adel angehört. Der Ritterstand formiert sich und wird zu einem festen Bestandteil der Hierarchie des

Landes. Die Ritter wurden Lehensträger des jeweiligen Grundherrn und übernahmen Aufgaben ihres Herrn. Die Familien wurden zu Rittergeschlechtern und waren dem niederen Adel gleich.

Volzo hatte 1336 einen Vergleich mit dem Kloster Gottesau in Karlsruhe geschlossen. Zwischen den beiden Klöster war es zu Streitigkeiten wegen Fischereirechten im Altrhein gekommen. Am  16. September 1336 am Tag nach dem Fest der Kreuzerhöhung einigten

sich Abt Nikolaus von Gottesaue und die Gemeinde Eggenstein auf der einen Seite und Propst Volzo und der Hördter Konvent auf der anderen Seit über die Besitzverhältnisse des Altrheins zwischen Potz und Winden. Pfalzgraf Rupprecht I. erklärte dann  1361 den

Rheinarm  zwischen Potz und Schröck mit den Weiden, Inseln, Wald  und Goldgründen zwischen der Abtei Gottesaue und der Propstei Hördt als gemeinschaftlich. In diesem Vergleich erscheint auch der Propst Hugo von Zeiskam. Zwei Jahre vorher, nämlich 1359

hatte er durch seine  Räte einen Zwist zwischen der Propstei und den Bauern von Potz wegen des Beholzungsrechts aussöhnen lassen.

1381 kam es wieder mal zu einem Streit, diesmal zwischen dem Dorf Hördt und dem Kloster. Als Vermittler trat der pfälzische Hauptmann Graf Heinrich von Spanheim auf, der öfters Streitigkeiten im Namen des Pfalzgrafen zu schlichten hatte.

1418 ist Werner von Waldheim Propst. In seiner Zeit gab es Weidstreitigkeiten zwischen dem Ritter Johann von Otterbach und der Propstei Hördt. Pfalzgraf Ludwig III.(Pfalzgraf von 1410-1436 und Sohn Ruprechts der den Gottesauer Streit schlichten ließ)ließ den

Streit schlichten. Dieselbe Streitigkeit gab es auch mit dem Dorf Hördt. Diese wurde 1374 auf Initiative Kurfürst Friedrichs von der Pfalz (1425-1476) geschlichtet.                                                                                                                                                                                       

In Speyer war inzwischen Reinhard von Helmstadt 1438 Bischof geworden. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Bemühungen um Reformen des Welt-und Ordensklerus. Auch in Hördt hatte die Tendenz zur Verweltlichung um sich gegriffen, so dass Bischof

Reinhard sich gezwungen sah 1454 in Hördt einzugreifen. in seinen Bemühungen wurde er unterstützt von Propst Heinrich von Mühlhofen, der dem Kloster eine neue , strengere Ordnung gab und damit den Anstoss zu einem neuen blühenden Klosterleben gab.  

Der Propst soll seinem Konvent ein leuchtendes Vorbild sein. Die Gottesdienstzeiten wurden geregelt, Gebetszeit festgelegt. Die Messe sollte mindestens einmal täglich gelesen werden und wenigsten einmal pro Woche eine Seelenmesse samt Vigil für die

verstorbenen Gönner und Wohltäter des Konvents abgehalten werden. Wer nicht pünktlich bei den Andachten oder der Messe war, erhielt einen Abzug auf seine tägliche Lebensmittelration. Die Chorherren sollten bei der Messe in Chorkleidung erscheinen.

Das Essen sollte gemeinschaftlich im Speisesaal eingenommen werden. Bei Tisch sollten Lesungen gehalten werden. Niemand sollte Tanzbelustigungen oder Wirtshäuser besuchen. Mit Personen des anderen  Geschlechts sollte man sich nicht in Verbindungen

einlassen. Wöchentlich sollten zwei Kapitelsversammlungen abgehalten werden, bei denen wirtschaftliche Belange beraten, Fehler gerügt und bestraft und Zerwürfnisse beigelegt werden sollten. Falls das nicht gelang, sollten Streitigkeiten vor das geistliche

Gericht in Speyer gebracht und dort entschieden werden. Für die Handhabung der Ordnung sollte ein Prior gewählt werden. Für die Eintreibung und Verwaltung der Gefälle, das waren die Abgaben an das Kloster, sollte ein Schaffner eingestellt werden, der einmal

jährlich vor dem Propst und gesamten Kapitel Rechnung legen musste. Diese, sowie die Urkunden und Privilegien des Klosters sollten in einer Lade verwahrt werden, über die nur drei Personen die Schlüsselgewalt hatten. Auch die Schule, die schon vorher

bestanden hatte, wurde erneuert. in dieser Schule wurden Adelssöhne aber auch Jungen aus dem Dorf erzogen. Es war eine wichtige Ausbildungsstätte für die Söhne der Grafen und Ritter des Speyergaus.

“Das Kloster stand in seinem besten Flor”  sagt Pfarrer Frey zu dieser  Epoche und es war wohl die blühendste Zeit, die Hördt erlebt hat.

Natürlich gab es auch weiterhin Streit. So war der Zwist mit Kloster Gottesaue wieder ausgebrochen. Aber Propst Heinrich verglich sich 1455 mit dem Gottesauer Abt Matthias. Die gemeinschaftliche Besitzung wurde geteilt und außerdem festgelegt, dass alle

5 Jahre die Teilung untersucht und erneut verglichen werden soll. Auf Heinrich von Mühlhofen  folgt Heinrich zum Jungen als Propst. Dieser soll 1466 die Propstei an seinen Vetter Georg abgetreten haben.

1471 trat Bernhard von Angelloch sein Amt an, Mitglied einer Ministerialenfamilie, die in Waldangelloch im Kraichgau ansässig war. Im 16. Jahrhundert waren 13 männliche Mitglieder dieser Familie  im Malteserorden oder Deutschen  Orden tätig.

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Bernhard ordnete 1474 die Bezüge der Pfarrei in Leimersheim neu. Pfarrer war zu der Zeit Johann Kleue. Mit der Gemeinde Hört hatte es mal wieder Streit gegeben. Unter dem Burgvogt Johann von Gemmingen schloss er einen Vergleich

mit der Gemeinde. 6 Chorherren waren allerdings der Meinung, dass dieser Vertrag die Rechte des Klosters beeinträchtige. Sie unterschrieben eine Protestation gegen diesen Vergleich. Das waren Reinhard von Monzingen, manchmal auch Gerhard von Monzingen

genannt, Eberhard von Lautern, Konrad Bock von Erfenstein, Konrad Nagel von Königsbach und Eberhard von Angelloch.Die Protestation wurde am 1. September unterzeichnet und Heinrich Oppenheimer beauftragt, die Rechte des Stifts geltend zu machen.

Gerhard von Menzingen wurde nun Propst. Er begab sich mit einigen Chorherren zum Kurfürsten Philipp von der Pfalz (1448-1508) nach Heidelberg um von ihm die Freiheiten des Klosters bestätigen zu lassen. Dabei beachtete er den Vertrag, den sein Vorgänger

Bernhard mit der Gemeinde Hördt geschlossen hatte, nicht.  Diese reichte deshalb Klage beim kurfürstlichen Hofgericht in Heidelberg ein und drohte mit Pfändung. Daraufhin fungierten Erpho, der Dechant in Klingenmünster war und Friedrich von Rosenberg

als Schiedsrichter. Diese beiden sprachen aber gegen die Gemeinde. Neun Jahre später brachte die Gemeinde neue Ansprüche vor. 1486 kam es schließlich zu einem gütlichen Vergleich. Kurz danach verstarb Reinhard von Monzingen. Auf ihn folgte Johann von

Gemmingen.Er war nur kurze Zeit Propst. Sein Nachfolger war  Georg zum Jungen. Von ihm wissen wir nur, dass er 1493 mit dem Hagenbacher Pfarrer Ort einen Vergleich wegen der Verwaltung der Pfarrei Leimersheim abschloss. Dann wurde Florenz Schlider von

Lachen Propst. Er hatte eine lange Amtszeit von über 25 Jahren, die allerdings gewaltsam beendet wurde. 1489 kaufte er eine Weingülte in Mussbach, das war eigentlich eine Abgabe, die in Wein zu entrichten war. Mit den umliegenden Gemeinden schloss der im

Laufe von 18 immer wieder Verträge ab, die aber bald verletzt und erneuert wurden. Die kleinsten Vorteile oder zu fürchtende Nachteile wurden genauestens verhandelt und die Vorgänge zeigen, dass das Verhältnis der Vertragsparteien gestört war.

1525 brach der Bauernkrieg aus und für Hördt und die naheliegenden Klöster wie Eusserthal oder Klingenmünster brachen schwere Zeiten herein. Über Hördt fiel der Nussdorfer Haufe und die Bruhrainer Bauern her, die ja auch im Bundschuh  beteiligt waren.

(siehe dazu Beitrag zu Joss Fritz). Das Kloster war natürlich eine beste Zielscheibe. Der Aufstand entlud sich ja in  Gewalt gegen Klöster und Adlige. Und ein Kloster, das viele adlige Chorherren in seinen Reihen hatte, dazuhin recht wohlhabend war,

hatte besonders zu leiden. Das Kloster wurde gebrandschatzt, geplündert und geradezu verwüstet. Der Propst wurde misshandelt. Und an den Misshandlungen starb er einige Zeit später am 7. Januar 1526. Von diesem Schlag erholte sich das Kloster nicht mehr. Der

Niedergang war eingeleitet.

Am Tag nach dem Tod von Probst Florenz versammelte Prior Johannes von  Schwalbach das Kapitel  in der Kirche.  Im Beisein des kaiserlichen Notars Nikolaus Roßbach überzeugte er seine Mitbrüder, sofort die Wahl des neuen Propstes vor zu nehmen.

Gewählt wurde Sigismund von Wittstadt genannt Hagenbuch. Er ersuchte gleich um die bischöfliche Bestätigung in Speyer. Gemäß altem Brauch wurde jeder aufgefordert, der etwas gegen die Wahl Sigismunds ein zuwenden habe, auf Montag nach

Mariä Reinigung, das ist Maria Lichtmess vor dem Bischof zu erscheinen habe. Als das nicht der Fall war, schwor Sigismund vor dem bischöflichen Generalvikar  Georg von Sternfels,  “seinem Oberhirten unterthänig und folgsam zu seyn”, die Ordensregel

treu zu beobachten und zu handhaben, das dem Kloster unrechtmäßig Entfremdete wieder einzutreiben und ohne Einwilligung des Bischofs nichts vom Habe und Gute des Konvents zu veräußern. Daraufhin erhielt er seine Bestätigung und er bekam die

Weisung, sich vom Landdechanten von Billigheim in sein Amt einführen zu lassen. Er galt als klug und fromm und kümmerte sich um das zeitliche wie geistige Wohl des Klosters. Nicht nur die Folgen des Bauernkriegs machten dem Kloster zu schaffen,

auch die Reformation mit ihrer immer stärker fühlbaren Kirchenspaltung. Von 1556 bis 1660 musste das Kloster und seine Untertanen neunmal die Religion wechseln (lutherisch,calvinisch,katholisch) 1531 erhielt das Kloster mit Philipp von Flersheim

(1529-1552), der auf Bischof Georg Pfalzgraf bei Rhein, den Bischof, unter dem Sigismund sein Amt antrat, folgte. 1535 ließ er das alte Potz nach Neupotz verlegen, weil es immer wieder vom Rhein bedroht war. Auch er hatte immer wieder Streitigkeiten

mit der Gemeinde Hördt. Diese wurden schließlich 1538 unter Vermittlung des kurpfälzischen Vogts in Germersheim, Friedrich von Fleckenstein beigelegt. Der Vergleich legte die gemeinschaftliche Nutzung des Dorfbrunnens, Weiderechte, Fischrechte

und Beholzungsrechte fest. Sigismund verstarb kurz nach der Einigung. Auf ihn folgte Melchior Reuß von Albsheim. Er schloss 1539 einen neuen Vertrag mit der Gemeinde wegen der alten Zwistigkeiten ab. 1544 schloss er mit der Gemeinde Rülzheim einen

Vergleich wegen des Beholzungsrecht der alten Klostermühle ab. Er starb am 27. April 1550 und wurde neben Propst Florenz bestattet. Sein Nachfolger Ulrich von Bernburg war 5 Jahre Propst in  Hördt. Urkundlich erscheint er nur einmal

und zwar im Jahre 1554, wo es um Überlassung einiger Felder an die Gemeinde Hördt und im Gegenzug auf Verzicht auf Weiderechte geht. Er verstarb 1555. Die letzte Wahl war dann die von Wendelin, was man zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht ahnte.

1557 wurde auf Befehl Ottheinrichs von der Pfalz die lutherische Kirchenordnung eingeführt. Wendelin ließ sich 1559 von Kaiser Ferdinand (1558-1564), alle Freiheiten bestätigen, die das Kloster von den Kaisern Heinrich, Adolf, Albrecht, Ludwig und Maximilian

erhalten hatte, bestätigen. Dies wurde ihm auch gewährt. 1563 schloss er noch Verträge ab. Er verstarb 1566. Und mit ihm endete die Geschichte des Kloster Hördt definitiv. Die Chorherren, die noch beim alten Glauben blieben, wurden vertrieben. Der alte

Gottesdienst wurde verbannt und dafür der  calvinistische eingeführt. Die Schule wurde aufgehoben, kurze Zeit später von Kurfürst Friedrich in ähnlicher Form in der ebenfalls leer stehende Abtei in Selz neu errichtet. Die Gefälle wurden von Heidelberg aus

verwaltet. 1622, der 30-jährige Krieg tobte schon, gab es nochmals kurz Hoffnung für das Kloster. Erzherzog  Ferdinand II. von Habsburg (1619-1637) vertrieb den Grafen von Mansfeld aus dem Elsass. Österreich führte die alte Ordnung wieder ein.

Dem Speyrer Bischof von Sötern (1610-1652) der auch Bischof von Trier und damit Kurfürst sowie Fürstabt von Prüm war, wurden die Gefälle des Kloster Hördt wieder überlassen. Das Kloster war aber so verfallen, dass die Einkünfte mehrerer

Jahre nicht ausgereicht hätten, das Kloster wieder herzustellen. Auch war die militärische Lage des Klosters so ungünstig, dass Philipp beschloss die Stiftung Hördt in die Stiftung Philippsburg zu verlegen, was 1625 urkundlich bestätigt wurde.

Philipp hatte sich mittlerweile an die Franzosen angeschlossen, wurde in Trier gefangengenommen und nach Wien gebracht.  Die kaiserlichen Truppen hatten mittlerweile wieder die Gegend um Hördt besetzt und Kaiser Ferdinand übertrug Hördt wieder direkt

dem General der Augustiner. Peter Krane von Jestersheim wurde 1637 von dem Mainzer Erzbischof in sein Amt eingeführt. Dieses wiederum lag nicht im Sinne des in Wien inhaftierten Speyrer Bischof. Von Wien aus belegte er Peter Krane mit dem Bann. Trotz aller

Schikanen konnte sich Peter Krane in Hördt halten. Rom, an das sich der bedrängte Probst gewandt hatte, bestätigte 1638 seinen Besitzanspruch auf Hördt und auch Kaiser Ferdinand stellte ihm einen Schutzbrief aus.Trotz dieses Schutzbriefs wurde der Propst

schließlich aus dem Kloster gedrängt. Die Zeiten waren einfach so. Mit dem Westfälischen Frieden wurde Propst Krane wieder in sein Kloster eingeführt. Prior Peter Dancart aus Frankenthal setzte den alten Prior wieder in Amt und Würden ein. Doch Fürstbischof

von Sötern gab nicht klein bei. Im November ließ er durch bischöfliche Beamte aus Speyer Propst Krane gefangen nehmen  und aus dem Kloster werfen. Kurz danach musste der Bischof auf kaiserlichen Befehl aber Hördt mit allen Gefällen dem Kurfürsten von der

Pfalz  Karl I. Ludwig überlassen. Aber auch die Kurpfalz verblieb nicht im ungestörten Besitz. Im Jahre 1680 erhob die Reunionskammer in Breisach Anspruch auf das Oberamt Germersheim und nahm die Gegend mit bewaffneter Macht in Besitz. Die kurpfälzische

Verwaltung wurde aus Hördt verdrängt und der französische König ernannte den Straßburger Generalvikar Herr von Ratabon wurde mit Zustimmung des Papstes Propst in Hördt. Der Friede von Rijswik und vor allem die Klausel ermöglichte es dem

Kurfürsten Karl Ludwig, der katholisch war, die katholische Ansprüche durch zu setzen. 1705 wurden die Hördter Gefälle wieder unter die Aufsicht des Propstes Freiherr von Wieser gestellt. Damit werden die Pfarrer der umliegenden Gemeinden besoldet.

Nach der französischen Revolution 1789 erobern französische Truppen im Oktober 1792 Speyer, Mainz und Worms. Das linke Rheinufer war besetzt und alle Güter des Adels und der Geistlichkeit wurden an meistbietende versteigert. In Hördt gelangte zunächst eine

Gesellschaft aus Paris, dann der Rentner Vollmar aus Germersheim und später der Kaufmann Rausch aus Straßburg in den Besitz der klösterlichen Felder von Hördt. Die Gebäude wurden niedergerissen, die Steine ausgegraben, der Boden eingeebnet.

Heute ist vom Kloster praktisch nichts mehr zu sehen. Eine jahrhunderte alte Tradition war zu Ende gegangen.

13 Jun 2012

Klingenmünster

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Die erste urkundliche Erwähnung Klingenmünsters geht auf das Jahr 849 zurück. In einer Urkunde bestätigt Ludwig der Deutsche dem Kloster pauschal alle Rechte und Besitztümer. 840 waren in einer Brandkatastrophe alle Urkunden, darunter auch die Gründungsurkunde vernichtet worden. Die Gründung muss aber weiter zurückliegen. Als Stifter wird der Merowingerkönig Dagobert I. (622-639) angesehen. Im 18. Jahrhundert wurde bei Umbauarbeiten an der Kirche ein Fundamentstein mit der eingravierten Jahreszahl 626 gefunden. Deshalb nimmt man heute das Jahr 626 als Gründungsjahr der Abtei an. Als “Clinga monasterium”

könnte das Kloster das älteste der Urklöster Deutschlands sein. Das Kloster ist wohl von iro-schottischen Mönchen gegründet worden. In der “Fleidoliste” des Klosters Reichenau und im Verbrüderungsbuch des Klosters Sankt Gallen wird es erwähnt. Diese Schriftstücke können in die Jahre zwischen 780 und 820 eingeordnet werden.

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Zunächst lebte man nach den Regeln des heiligen Kolumbans, bis diese im 8. Jahrhundert durch die Regeln Benedikts abgelöst wurden.

Die Blütezeit des Klosters fällt in die Salier und Stauferzeit zwischen 850 und 1300.

Das Kloster stellt nun zahlreiche Bischöfe, Erzbischöfe und Berater des Königs. Dies deutet auf ein hohes Ansehen der Abtei hin. Unter Abt Stephan I. erreicht es den Höhepunkt seiner Entwicklung mit einem hohen Stand an Bildung und Kultur um 1100.  1223 wird das Kloster unter den besonderen Schutz des Heiligen Stuhls durch Papst Honorius gestellt.

Zum Schutz des Klosters werden im Mittelalter drei Burgen errichtet, Heidenschuh, Schlössel und die Landeck.

Papst Innozenz VIII. wandelt das Kloster 1490 in ein weltliches Chorherrenstift um. Damit beginnt der wirtschaftliche Niedergang.

Im Bauernkrieg 1525 wird das Stift geplündert.

Mit der Einführung der Reformation wird das Stift 1563 durch Friedrich III. von der Pfalz aufgehoben und alle
Besitztümer des Stifts der “Allgemeinen Kirchengefällsverwaltung” zugeführt.

Im Zuge der Gegenreformation wird das Stift rekatholisiert, umgebaut, teilweise abgerissen und wieder säkularisiert.

17 Jan 2011

Kloster Heilsbruck

 

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1262 wurde das Kloster Heilsbruck von Zisterzienserinnen gegründet.

Der Zisterzienserorden erlebte in dieser zeit einen rasanten Aufstieg und in knapp 200 Jahren waren über 700 Zisterzienserklöster in ganz Europa entstanden.

Das Kloster Heilsbruck geht wohl auf eine Stiftung des in Speyer geborenen Würzburger Kanonikus Salomon und des Speyrer Bürgers Elbewin Schwarz zurück. 1232 wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen und zwar in der Nähe des Dorfes Hardhausen, etwa eine Stunde von Speyer entfernt. Allerdings waren Lage, Versorgung und Ertrag des Klosters so ungenügend, dass es 1262 an den Standort “am Gebirge” im Weiler Edenkoben umgesiedelt wurde. Es wurde großzügig mit Äckern, Wiesen und Weinbergen ausgestattet. Es erhielt auch die Gerichtsbarkeit über die Weiler Edenkoben und Wazzenhofen. Nur der Blutbann verblieb beim Bischof von Speyer. Das Kloster entwickelte sich rasch erfolg-und ertragsreich. 1281 stellte es Rudolf von Habsburg unter den Schutz des römischen Reiches. Kaiser Ludwig der Bayer erneuerte 1339 die Rechte und Freiheiten des Klosters. Um 1500 war das Kloster in 46 Ortschaften begütert. Der Bauernkrieg brachte dann den Niedergang des Klosters. In der Osterwoche 1525 wurde das Kloster geplündert und verwüstet. Von der Verschuldung erholte sich das Kloster nicht mehr. Außerdem führte Friedrich III. die Reformation in der Kurpfalz ein. 1560 ließ der das Kloster auflösen. Güter und Erträge wurden der kurfürstlichen Verwaltung zugeschlagen. Im 30-jährigen Krieg gab es den Versuch einer Wiederbesetzung des Klosters durch die Äbtissin Margaretha Cordula. Der westfälische Friede von 1648 sprach das Kloster dann aber wieder der Kurpfalz zu. Die Erträge des Klosters fielen nun der kurpfälzischen Herrschaft zu. Ab 1802 wurden die pfälzischen Territorien zusammen mit Rheinhessen als integrierter Bestandteil des französischen Staates im Department Donnersberg verwaltet.

1805 wurde das Gut Heilsbruck von Landauer Bürgern ersteigert und wechselte noch mehrmals Pächter und Besitzer.

Im heutigen Gut zeugt noch das Refektorium, die Remise und der Klosterhof von der klösterlichen Vergangenheit.

17 Jan 2011

Kloster Seebach

 

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Seebach ist heute ein Ortsteil von Bad Dürkheim. Ein Ritter Siegfried von Seebach gründet angeblich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts das Benediktinerinnen-Kloster Seebach. 1136 wird es erstmals urkundlich erwähnt.

Die klösterliche Ordnung erhält es vom Bischof zu Speyer. Um 1200 entsteht die Klosterkirche, eine flachgedeckte, romanische Pfeilerbasilika. Sie ist dem Märtyrer Laurentius geweiht. 1210 wird das Kloster zur Abtei erhoben.

Bei der Belagerung der Stadt Dürkheim durch Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz erleidet das Langhaus der Kirche schwere Schäden. Er hatte nämlich sein Lager im Kloster aufgeschlagen. Von 1482 bis 1488 wird das Langhaus in spätgotischem Stil renoviert. Unter der Äbtissin Richmunde kommt das Kloster um 1500 nochmals zur Blüte. Um 1560 wird die Reformation eingeführt. Die Grafschaft Leiningen und die Kurpfalz werden evangelisch. Die Zahl der Nonnen nimmt ab. 1595 übersiedelt die Äbtissin nach Speyer. Das Kloster wird 1591 aufgehoben. Das Gesinde aber bleibt sesshaft. So entsteht das Dorf Seebach. Von der Klosterkirche ist nur noch der Chor, die Vierung und der sechseckige Vierungsturm erhalten.

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17 Jan 2011

Benediktinerstift St. Lambrecht

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Herzog Otto von Worms, der Sohn des Saliers Konrad des Roten und damit Enkel von Kaiser Otto I. stiftete dem Ort Grevenhausen das Benediktinerkloster Lambrecht. Das ist die erste urkundliche Erwähnung Lambrechts. Um  1000 wurde die erste Kirche gebaut. Deren romanische Fundamente wurden 1979 freigelegt. 1065 gab Heinrich IV. das Kloster an Speyer. Es verfiel bald, erlebte

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aber ab 1287 ein zweite Blüte durch die Dominikanerinnen. 1316 wurde der Kirchenneubau St. Lambertus begonnen. Die restaurierten Wandbilder lohnen ein Besuch.

Nach der Einführung der Reformation wurde das Kloster 1553 aufgehoben. Kurfürst Friedrich III. zog die Klostergebäude zugunsten der Universität Heidelberg ein. 1558 siedelten er und später sein Nachfolger Johann Casimir wallonische Tuchmacher an. Klostergebäude, Kirche und Äcker wurden den heimatvertriebenen Wallonen als Asyl angeboten. Dieses Gewerbe begründete den einstigen Wohlstand Lambrechts.

Eine alte Tradition ist noch, dass der jüngste Lambrechter Bürger, seit 1934 das jüngste Brautpaar einen Bock nach Deidesheim zur Abgeltung von Weiderechten aus dem Jahr 1404. Die Geißbockversteigerung wird 1534 erstmals erwähnt.

17 Jan 2011

Kloster Hornbach

 

Der irische Wandermönch Pirmin gründete nach Mittelzell auf der Reichenau im Bodensee zahllose Klöster im Schwarzwald, den Vogesen  bis hin ins Württembergische, nämlich M170px-Pirmin_Reichenauurrhardt. Seine letzte

Gründung war Hornbach, heute eine rheinland-pfälzische Stadt im Landkreis Südwestpfalz nahe der Rosenstadt Zweibrücken. In Hornbach starb Pirmin um 740. Er ist im Kloster begraben und wird dort als Heiliger verehrt. Die neue Klosterkirche wurde von Abt Wyrund im 9. Jahrhudert erbaut. Das Heiligengrab war in der Ostapsis. Pirmin wird seit 827 neben Petrus als Schutzheiliger des Klosters genannt. Das Kloster gehörte zum Bistum Metz. 1087 wurde es von Heinrich IV. dem Bistum Speyer geschenkt. Kaiser Heinrich V. verlieh dem Kloster  das Münzrecht, das dieses bis 1230 ausübte. Im Mittelalter war das Kloster vor allem für die Entwicklung Oberlothringens wichtig. Zahlreiche Dorf-und Hofgründungen gehen auf Hornbach zurück. Das Kloster geriet immer mehr unter den Einfluss der Grafen von Zweibrücken, was den Niedergang des Klosters einleitete.

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Kaiser Karl IV. erhob die Zweibrücken und Hornbach zu Städten nach Hagnauer Recht. 1548 lebten nur noch 3 Mönche im Kloster und im Zuge der Reformation wurde es 1557 endgültig aufgehoben. Das Klostervermögen und die laufenden Einkünfte wurden zur Errichtung einer fürstlichen Landesschule benutzt, die für die Ausbildung von Pfarrernachwuchs und höheren Beamten zuständig war.

Pirmins Reliquien wurden mit der Aufhebung des Klosters nach 1557 Speyer und 1558 nach Innsbruck überführt. Als 1953 das Grab wiederentdeckt wurde, wurden Teile der Reliquien nach Hornbach zurückgegeben. Sie werden heute in Hornbach, Speyer und Pirmasens aufbewahrt.

Seit 1992 wurde mir Restaurierungsarbeiten begonnen. Heute ist im Kloster eine Hotel und ein Museum “Historama Kloster Hornbach” in dem man eine Zeitreise durch Tausend Jahre Geschichte unternehmen kann, untergebracht.

Hornbach ist Endpunkt des pfälzischen Jakobsweg, der von Speyer über zwei Routen zum ehemaligen Kloster führt.

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16 Jan 2011

Kloster Eußerthal

 

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  Eußerthal war eine im Mittelalter bedeutende Zisterzienserabtei mit relativ kurzer Geschichte. Es wurde 1148 durch Ritter Stephan von Mörlheim gegründet und von Kloster Villers-Bettnach in Lothringen mit Mönchen besetzt. Das lothringische Kloster war eine Filiation von Morimond eine der vier Primarabteien der Zisterienser, gegründet von Stephan Harding, dem 3. Abt von Citeaux, der der Klostergemeinschaft mit der “Carta Caritatis” ihre Verfassung gegeben hat. Wie alle Zisterzienserklöster machte Eußerthal zunächst mal die umliegende Umgebung urbar. 1186 wurde das Kloster durch Friedrich I. Barbarossa unter Reichsschutz gestellt. Das Kloster erhielt zahlreiche Schenkungen, vor allem viele Weinlagen.

Die Mönche waren die Burgkapläne auf der Burg Trifels und als solche auch für die Bewachung der Reichskleinodien, die auf dem Trifels im 12.und 13. Jahrhundert verwahrt wurden, zuständig.  Nach dem 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Klosters stark ab.

Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster mehrfach geplündert. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster ebenfalls geplündert und in Brand gesteckt. Zwar ließ Abt Martin II. das Kloster 1552 wieder aufbauen. Aber schon 1561 ließ Kurfürst Friedrich II., im Zuge der Reformation das Kloster aufheben. Das Dorf, das sich im 12. und 13. Jahrhundert um das Kloster herum rasch entwickelt hatte, wurde nun kurpfälzisch.

Die im 17.und 18. Jahrhundert unternommene Versuche, das Kloster wieder aufleben zu lassen, scheiterten.

Erhalten ist noch der Chor der Klosterkirche, deren Bau   vermutlich um 1220 begonnen worden ist und die 1260 geweiht worden ist. Der Grundriss der Kirche ist noch romanisch, das Kreuzgewölbe aber schon frühgotisch. Die Kirche zeigt Ähnlichkeit mit der früher datierten Abteikirche von Otterberg.

Heute finden noch Sommerkonzerte in der Klosterkirche statt.

1961 wurde die Kirche umfassend restauriert und der romanische Charakter des Baus wieder zur Geltung gebracht.

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16 Jan 2011

Kloster Limburg

 

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Hoch über der Isenach liegt die Klosterruine Limburg an einem sehr geschichtsträchtigen Platz der Pfalz. Schon im 5. Jahrhundert vor Christus war hier wohl ein keltischer Fürstensitz. In der Nähe ist der Teufelsstein, der von den Kelten rituell genutzt wurde. Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde auf dem “Linthberg”, manche leiten das von Lindwurm also Drachenberg ab,  von den Saliern eine Burg errichtet. die Salier waren damals Herzöge in Worms. Die Schutzfunktion übernahm dann dreihundert Jahre später die ganz in der Nähe von den Leiningern erbaute Hardenburg. Der Name wurde beibehalten und die Burg 1024 zu einem Benediktinerkloster mit dreischiffiger Basilika umgebaut. 1035 wurde sie unter Anwesenheit Konrads II. Maria geweiht. Im zeitgenössischen Dynastieverständnis sollte es Hauskloster der Salier werden und der zur selben Zeit gebaute Dom zu Speyer die Grablege der Salier. Angeblich legte Konrad am selben Tag den Grundstein in Limburg und in Speyer. Die Bedeutung des Klosters zeigt sich auch daran, dass von 1034 bis 1065 die Reichsinsignien vorübergehend im Kloster aufbewahrt wurden. Der Baumeister des Klosters, Abt Gumbert starb ein Jahr nach der Weihe. Sein Grabstein ist in der Westwand der Krypta eingelassen. Konrad II. erlebte die Vollendung des Klosters nicht. Er starb 1039 in Utrecht. Sein Sohn Heinrich III. setzte die Bauarbeiten fort und als dessen  Gemahlin Gunhild, die Tochter Knuds von Dänemark, in Italien wahrscheinlich an Malaria starb, ließ Heinrich diese von Italien überführen. Sie ist auf der Limburg bestattet. Ihre Gebeine wurden 1935 gefunden, ihre Echtheit bestätigt und an der alten Stelle wieder bestattet. Eine Grabplatte erinnert heute an sie. Auf der Limburg wurde 1038 eine Synode nach dem “Straßburger Adventsstreit” abgehalten.Die Zahl der Adventssonntage war bis dahin unterschiedlich.In der spanischen Liturgie gab es 5-6 Adventssonntage, die gallische-fränkische hatte 5. Kaiserliche Macht entschied hier noch den kirchlichen Belang.

1042 wurde die Kirche vollendet. Der Hochaltar war zwei Jahre vorher zu Ehren Johannes des Täufers und des Evangelisten Johannes geweiht. Das Kloster aberkloster010LimburgWappenwurde Kloster zum Heiligen Kreuz genannt. 1047 brachte Heinrich III. ein Stück des heiligen Kreuzes aus Italien zur Limburg. 1206, nach anderen Quellen auch 1237 wurden die in der Nähe ansässigen Grafen zu Leiningen zu Schutzvögten des Klosters ernannt. Sie erbauten widerrechtlich auf klösterlichem Boden die Hardenburg. Daraus entwickelte sich ein Rechtsstreit, der erst 1249 beigelegt wurde. Danach scheint das Verhältnis weitgehend ungetrübt gewesen zu sein. In einer Fehde der Leininger mit den Fürstbistümern Worms, Mainz und Speyer wurde das Kloster 1367 stark beschädigt. 1449 erließ der Abt des wiederhergestellten Klosters eine Marktordnung für Dürkheim. Der dortige Markt wurde zu einem öffentlichen Kirchweifest umgewandelt. Daraus entwickelte sich der Dürkheimer Wurstmarkt. Es gab aber auch Plünderungen, ausgerechnet durch Leininger Truppen im Krieg zwischen Kurfürst Friedrich von der Pfalz und Leiningen-Valdenz.

Der Landshuter Erbfolgekrieg 1503 besiegelte dann das Schicksal der Abtei. 1504 besetzten Leiningische Truppen das Kloster. zusammen mit Dürkheimer Bürgern steckten sie es in Brand. Zeitgenössische Quellen berichten, dass das Feuer 12 Tage gewütet habe. Zwar wurde 1515 mit dem Wiederaufbau begonnen. Die Einführung der Reformation in der Pfalz durch Friedrich III. beendete aber das klösterliche Leben. Die Mönche wollten die neue Lehre nicht annehmen. Kurfürst Friedrich untersagte dann die Aufnahme von Novizen. Das Kloster starb aus.

In napoleonischer Zeit wurde die Ruine als Steinbruch genutzt. 1843 erwarb die Stadt Dürkheim die Ruinen. Seit 1971 werden die Ruinen gesichert und Teile restauriert.

In der  Sakristei der ehemaligen Klosterbasilika ist heute ein Restaurant untergebracht, die Klosterschänke. Im Sommer finden Freilicht-Theater-und Opernaufführungen statt. Die Krypta wird zu Trauungen benutzt

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15 Jan 2011