Benediktiner Kloster Bursfelde

 

                                                                                                                                                                                         

Graf Heinrich der Fette bzw. der Reiche (sein lateinischer Beiname Crassus hat diese doppelte Bedeutung) ((* um 1055; † vor dem 10. April 1101) gründete 1093 Bursfelde als

Grablege der Northeimer Grafenfamilie. Unterstütz wurde er dabei durch den Mainzer Erzbischof Ruthard (1088 –1109)

Heinrich war der älteste Sohn des Herzogs Otto von Bayern (um 1020-11.1.1083) und der Richenza von Schwaben (um 1025- März vor 1083)

Bursfelde wurde mit Mönchen aus Corvey besiedelt- In Corvey hatten die Grafen von Northeim wie auch in Bursfelde die Vogtei inne.

Ruthard bestätigte am 15. Juli 1093 das Eigentum des neuen Klosters.

“Erzbischof Ruthard von Mainz bestätigt das auf dem Grundeigentum des Magdeburger Domherrn Liudolf von Werder durch den Grafen Heinrich, den Sohn des Herzogs Otto (von Northeim), gegründete Kloster in Miminde an der Weser (Bursfelde) mit allen Rechten und Besitzungen auf der Synode von Heiligenstadt. “  NLA HA, Cal. Or. 100 Bursfelde, Nr. 1

Die Urkunde ist allerdings wohl eine Fälschung

Kloster Bursfelde liegt an der Einmündung der Nieme in die Weser. Nicht weit davon liegt die Bramburg, erstmals 1224 erwähnt.

Sie wurde sehr wahrscheinlich vom Corveyer  Abt Widukind von Spiegel (1189-1205) zum Schutz der Corveyer Besitzungen rund um Hemel gegründet und konnte auch den Schutz von Kloster Bursfelde übernehmen.

Kloster Corvey war bereits an den Erneuerungsbestrebungen von Cluny und Hirsau orientiert .

So verband die Gründung von Bursfelde durch Graf Heinrich neben dynastischen Interessen auch Reformbestrebungen.

Durch Unterstützung Erzbischofs Ruthard , der ebenfalls von der Hirsauer Reform beeinflusst war und auch Klöster nach den Hirsauer Reformvorschriften gründete, erhielt Bursfelde die freie Abtswahl zugestanden.

Die freie Vogtswahl behielten sich die Gründer aber vor.

Heinrich verlieh Bursfelde Münz-und Marktrecht. Das zeigt, dass die Klostergründung auch dem Ausbau der Territorialmacht Heinrichs von Northeim diente.

Heinrich wurde 1101 in Friesland erschlagen und am 10. 04. in Bursfelde bestattet.

Die Gemahlin Graf Heinrichs Gertrud die Jüngere von Braunschweig (* um 1060 – 1117)stiftetet 1115 das Kloster St. Aegidien in Braunschweig, das dem Abt von Bursfelde unterstellt wurde.

Der erste Abt in Bursfelde war Heinrich (um 1117)

Heinrichs Tochter Richenza  ((* um 1087-89 –1141), die 1100 Lothar von Supplinburg(1125 König und von 1133-1137 Kaiser) geheiratet hatte und so zur deutschen Kaiserin aufstieg. ließ nach 1135 den großen Ostchor in Bursfelde errichten.

1144 ging die Abtei Bursfelde in den Besitz Heinrichs des Löwen (1142-1180 Herzog von Sachsen) über, nachdem Siegfried IV.  von Boyneburg ((* um 1095 – 1144). ein Enkel des Klostergründers, ohne männliche Erben gestorben war.

Heinrich der Löwe beschränkte seine Herrschaft über Kloster Bursfelde auf die Schutzherrschaft und die Gerichtsbarkeit.

Er bestätigte am 23.07. 1144  die von seinem Urgroßvater Heinrich verliehenen Rechte. NLA HA, Cal. Or. 100 Bursfelde, Nr. 6.

Mit Datum vom 09.01.1152  ist im Niederländischen Landesarchiv die Urkunde von Papst Eugen III. (1145-1153) , in der dieser Abt Nithard dem Kloster Bursfelde alle jetzigen und künftigen Besitzungen bestätigt.

NLA HA, Cal. Or. 100 Bursfelde, Nr. 7 . Allerdings hat sich auch diese Urkunde als Fälschung erwiesen.

Um 1200 hatte Kloster Bursfelde großen Grundbesitz. Es hatte vierzehn Höfe, die allerdings weit verstreut waren.. Der Besitzschwerpunkt lag aber um Bursfelde.

Eigen bewirtschaftet war aber nur das Gut Bursfelde. Der Rest  wurde durch Fronhofverbände bewirtschaftet.

In der Zeit von 1150-1420 ist die Überlieferung sehr gering. Auch wikipedia und wikiwand führt nur zwei Äbte auf, eben Heinrich als ersten Abt und Nithard um 1150 als 2.

Wilhelm Görges  führt in Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit, Braunschweig 1843, in seinem Artikel über Bursfelde S.138 ff aber einen Abt Almericus als ersten Abt und dann erst Heinrich als zweiten auf.

Almericus eröffnete in Bursfelde eine Schule, die bald einen guten Ruf genoss..

Er führt Heinrich als 2. Abt, der das Aegidienkloster in Braunschweig weihte und dann auch die Aufsicht über das Kloster erhielt.

Laut Görges wurde Heinrich später Abt in St. Mauritius  in Minden und dann Bischof von Minden (1140-1153). In der Bischofsliste von Minden wird er als Mönch, nicht als Abt von Kloster Bursfelde geführt.

Er führt weiter einen Abt Marquardus auf, der zu Zeiten des Herzogs Otto dem Kind (1204-1252)regierte. Görges vermerkt dazu, dass Otto 1233 die Vogteigüter von Bursfelde an das Erzstift Mainz übergab.

Im NLA ist in dieser Zeit eine Güterübertragung an Bursfelde durch Erzbischof Siegfried II. (1200-1230) beurkundet. NLA HA, Cal. Or. 100 Bursfelde, Nr. 14

Görges erwähnt dann wieder Abt Heinrich II. (+ 1344) Von ihm vermerkt er, dass er der Trunksucht und sonstigen Lastern ergeben war. (S.456).

Die Zustände auch in Bursfelde waren haarsträubend: Die Mönche teilten den Klosterbesitz unter sich auf und sollen sich sogar  Mätressen gehalten haben. Die Klosterkirche diente zeitweise als Warenlager für durchziehende Händler.

Sein Nachfolger Johann II. (+1339) hatte  wenig Geschick in der Bewirtschaftung des Klosters.

Der wirtschaftliche Niedergang ging weiter. Abt Albert von Bodenstein gab sein Amt 1430 altershalber auf. Das Kloster war so verarmt, dass die Mönche das Kloster verließen und am Schluss nur noch einer mit einer Kuh im Kloster lebte.

Eine Änderung erfolgte mit Johannes von Münden , wie er nach seiner Vaterstadt auch genannt wurde oder Johannes Dederot. 1413 war er an der Universität Erfurt immatrikuliert.

Er trat in das Benediktinerkloster Noirtheim ein. Dort wurde er Novizenmeister. In Streitigkeiten seines  Konvent musste  er nach Rom reisen. Dort kam er mit der italienischen Klosterreform, vielleicht Abt Barbo von Justina in Padua, in Kontakt.

Dieser schuf eine reformierte Observanz, die rasch von anderen Klöstern adaptiert wurde. Bald erfolgte der Zusammenschluss zu einer neuen Kongregation, der Cassinensischen Kongregation.  Barbo wurde ihr erster Präses. Die Kongregation wurde

von Papst Martin V.(1417-1431) anerkannt.

Abt Barbo wurde ihr erster Abtpräses.

Johannes Dederot wurde am  21. Juli 1430 zum Abt von Kloster Klus gewählt. Dort begann er seine Reformideen zu verwirklichen.

1433 wählte man ihn zum Abt von Kloster Bursfelde. Er behielt beide Abteien in Personalunion.

1434 begab er sich zu Abt Johannes Rode von Kloster St. Matthias in Trier, der dort mit der Klosterreform begonnen hatte.

Eckpfeiler seiner Reform war der Verzicht auf jegliches Privateigentum und die Konzentration auf den feierlichen Gottesdienst und das gemeinsame Zusammenleben.

Auf Bitten Abt Dederots schickte ihm Abt Johannes Rode vier Reformmönche, zwei für Kloster Klus und zwei für Kloster Bursfelde.

Abt Johannes Dederto verstarb  am  6.2.1439 in Kloster Bursfelde an der Pest.

Er hatte Kloster Bursfelde praktisch reanimiert. Er hatte dem Kloster neues moralisches Leben gegeben, es aber auch wieder zu wirtschaftlichem Erfolg geführt.

Er hatte die Neuordnung der monastischen Lebensweise in seinen Klöstern eingeführt und diese in den Statuten festgelegt.

Der Verfall der Klöster hatte schon während des Abendländischen Schismas (1378–1417) und verstärkt durch die Pest begonnen.

Die Reformkonzile von Konstanz (1414.-1418) und Basel 1431-1449) setzten auf Neue Frömmigkeit (devotio moderna)

Dem schlossen sic auch die Benediktiner an.

Schon Papst Benedikt XII. (1334-1342) hatte mit seinen Reformbullen, für die Benediktiner Summi magistri (1336) Anstöße zur Reform gegeben.

Die Konzilsväter  des Konstanzer Konzils beriefen  1417 ein Kapitel der Benediktiner-Provinz Mainz-Bamberg ins Kloster Peterhausen ein. Sie nahmen ausdrücklich Bezug auf die “constitutio Benedicti”

auf die Reformbulle Papst Benedicts.

Im deutschen Sprachraum bildeten sich drei Reformzentren der Benediktiner, Kloster Melk an der Donau, Kastl in der Oberpfalz und dann Kloster Bursfelde.

Nachdem Johannes Dederot gestorben war, wurde Johannes  von Hagen sein Nachfolger.

Er war Kanoniker am Magdalenstift in Hildesheim. Er trat wohl 1438 in Kloster Bursfelde ein.

Im Kloster sorgte er um 1450 für die Ausmalung der Westkirche.Die Ostkirche erhielt gotische Maßwerkfenster.

Er baute die Bursfelder Kongregation tatkräftig aus. Unter ihm traten die Klöster Reinhausen(1442 od. 1443) und Huysburg (1444) als 3. und 4. Kloster der Reform bei.

Zu der von seinem Vorgänger in den Statuten festgelegte Reform der monasitischen Lebensweise trat  nun eine Vereinheitlichung der Liturgie. Diese genehmigte das Konzil von Basel 1445.

1446  gestattete Konzilslegat  Louis  Aleman (1423-1450 Erzbischof von Arles, und 1449 Legat in Deutschland von Papst Nikolaus V. ) der Kongregation die  Abhaltung jährlicher Generalkapitel.

Das erste fand im Mai 1446 in Bursfelde statt.

1451 bestätigte Kardinal Nikolaus von Kues (1401-1464) die Privilkegien der Kongregation. Nikolaus war 1450 zum päpstlichen
Legaten für Deutschland ernannt worden und mit außerordentlichen Vollmachten zur Kirchen-und Klosterreform in Deutschland ausgestattet worden.

Von 1450 bis 1452 unternahm er eine Legationsreise in Deutschland. Dabei nahm er im Mai 1451 am Kapitel der Benediktinerprovinz Mainz-Bamberg in Würzburg teil.

Bei diesem Kapitel waren 53 Äbte anwesend. Von diesen ließ sich sich Nikolaus eidlich versprechen, binnen Jahresfrist “die Beobachtung eines regeltreuen Lebens nach der Regel und nach den Statuten der Ordens” zu beginnen.

Nikolaus hatte eher allgemeine Reformziele im Auge. Auf die Einführung bestimmter Gewohnheiten, die sich in Kastl, Melk und Bursfelde herausgebildet hatten, legte er sich nicht fest.

Der Klosterreform schlossen sich rasch weitere Klöster an.

1468 wurde das   letzte von Johannes von Hagen  geleitete Generalkapitel in Erfurt abgehalten. Da waren schon 26 Klöster dabei, 19 durch ihre Äbte und 7 durch Prokuratoren  vertreten.

Neun weiter Klöster baten um Aufnahme.

Die Generalkapitel hatten einen sehr segensreichen Einfluss auf die Mitgliedklöster.  Die Rezesse sind ab 1458 erhalten. NLA WO, 11 Alt Gand, Fb. 2 Nr. 233

Johann von Hagen verstarb am11. 8.1468.

Die Reformzentren Melk und Bursfelde  unterschieden sich deutlich in der Observanz . Melk strebte Uniformität  um jeden Preis nicht an.

Jedes Kloster behielt ein großes Maß an Eigenständigkeit. Es konnte seine eigene Lebensform pflegen und eigene liturgische Traditionen ausbilden.

Es gab keine übergeordneten Kontrollorgane.

Auf regelmäßige Visitationen um einheitliche Befolgung ihrer Gewohnheiten zu überwachen wurde bewusst verzichtet.

Der Melker Reformkreis verstand sich als eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die sich durch gemeinsame geistig-religiöse Ideale miteinander verbunden wussten.

In Bursfelde verpflichtete sich der Abt jedes Mitgliedskloster, die Bursfelder Auslegung der Benediktsregel für den Klosteralltag (Consuetudo) in seinem Kloster umzusetzen und also die Liturgie und Lebensgewohnheiten Bursfeldes zu übernehmen.

Das bedeutete, dass der Abt viele seiner Rechte an die Kongregation abgab. Er konnte nicht mehr vollkommen eigenmächtig im Kloster walten.

Im finanziellen Bereich hatte das Kapitel der Kongregation ein Einspruchsrecht bei Verkäufen.

Die Vorteile waren für die Klöster, dass sie, wenn sie in finanzielle oder rechtliche Schwierigkeiten gerieten,  vom Generalkapitel Unterstützung erhielten.

Auch dass  die Abhängigkeit vom Bischof oder Landesherrn, unter der die Benediktinerklöster jahrhundertelang standen, deutlich reduziert werden konnte.

In jedem Kloster wurden jährliche Visitationen durch Äbte anderer Klöster sollten sicher stellen, dass der Geist der Reform nicht verfehlt wurde.

Jährlich fand das Generalkapitel statt. Teilnahme war für alle Äbte Pflicht.

Die Beschlüsse des Generalkapitels  mussten von den Mitgliedern der Kongregation strikt befolgt werden.

Präsident der Kongregation war immer der Abt von Bursfelde und dies auf Lebenszeit.

Das sorgte aber schon für ein Überforderung der Bursfelder Äbte durch die große Zahl ihrer Verpflichtungen.

Die Kongregation wuchs rasch. 1455 zählte sie 12 Mitglieder, 1460 schon 23 Klöster.

Es schossen sich nun zunehmend bedeutende Klöster an.  1458 St. Matthias in Trier, dessen Abt Johannes Rode Abt Johannes Dederot  1434 im Anfang seiner Reform unterstützt hatte.Ebenfalls 1458 kam Kloster Hirsau

unter Abt Wolfram Maiser von Berg, (1428–1460) dazu.

1469 sandte der Trier Erzbischof Johann I. von Baden(1456-1503)  den Prior der Trierer Reichsabtei St. Maximin (nach anderen Quellen aus dem Trierer Kloster St. Maria ad Martyres) nach Maria Laach. Dieser wurde dort Abt, reformierte das Kloster

und trat der Bursfelder Kongregation bei.

1505 folgte Kloster Corvey.(siehe dazu Mei Büchle Kloster Corvey)

1510 waren alle 10 Benediktinerklöster Westfalens Mitglieder der Bursfelder Kongregation.

Bis zur Reformation umfasste die Kongregation 95 Klöster.

1459 bestätigte Papst Pius II. (1458-1504)(vor seiner Wahl zum Papst Aeneas Silvio Piccolomini) die Anerkennung der Kongregation durch das Konzil von Basel und gewährte ihr weitere Privilegien.

1461 beauftragte er die Kongregation formell mit der Reformierung aller Benediktinerklöster in Deutschland.

Auf Abt Johannes von Hagen folgte in Bursfelde Abt Theoderich von Homborch (1469–1485)

Von ihm gibt es ein Exercitienbuch, das “Exercitium novicorum”

Die Reform hatte auch eine soziale Umschichtung zur Folge. Klöster dienten bisher oft als Versorgungsinstitute  für nachgeborene Adelskinder.

Ein auf Armut und Sparsamkeit ausgerichtetes Kloster erfüllte diesen Zweck natürlich nicht mehr. Das schlägt sich auch in den Mönchslisten nieder.

Um 1500 finden sich fast ausnahmslos bürgerliche Namen in den Listen der Kongregation.

Ein weiterer Aspekt  ist die Art der Verbreitung der Reformideen. Seit 1435 wurden ausgewählte Mönche einzeln oder in kleinen Gruppen in Klöster gesandt, die sich der Reform anschlossen.

Die ausgesandten Mönche sollten durch Vorleben und Anschauung  in ihren Gastklöstern dien Neuerungen den dortigen Mönchen exemplarisch vor Augen führen.

Kloster Bursfelde vergrößerte sich kaum, obwohl es großen Zulauf hatte, was eben an diesen Entsendungen in kleine Klöster lag.

Darin lag auch der Schwerpunkt des Wirkens von Kloster Bursfelde.

Von 1485 bis 1502 war Johannes Westphal, auch Johannes Bursfeldensis genannt, Abt von Kloster Bursfelde.

Er stammte aus Bremen. Er war ein frommer, gelehrter, beredter Mann.

Im Auftrag von Abt Johannes hatte Abt Johannes Trithemius (1493-.1506 Abt von Kloster Sponheim) das Werk  „De triplici regione claustralium“ , das eine Zusammenstellung der geistlichen Überzeugungen der Bursfelder Union darstellte überarbeitet und 1497 dem Generalkapitel der

Union vorgestellt.  Er verpflichtete seinen Hausdrucker Peter Friedberg(Drucker in Mainz von  1494-1498)  für den Druck.

1000 Exemplare wurden an die Klöster der Union verteilt. Das Generalkapitel hatte festgelegt, dass jeweils zehn Exemplare zum Preis von einem Gulden, das sind etwa 287,00 €. , vertrieben werden sollten.

Abt Johannes hatte an dem Buch mitgeschrieben.

Als Johannes Trithemius  im Auftrag des Hirsauer Abtes Johannes II. Hanssmann ( 1503–1524 )

eine Chronik so wie Jahrbücher des Klosters Hrsau verfasste, bedauerte er, dass die Unionsverhandlungen zwischen Kastl, Melk und Bursfekde gescheitertz waren.

Die Kongregation ernannte zusammen mit Abt  Jakob von Idstein vom Kloster St. Jakob in Mainz   Adrian de Brielis, der schon die liturgischen Texte für die Kongregation erarbeitet hatte

zu Unterhändlern, die mit den Klöstern Kastl und Melk Gespräche führen sollten, um eine Vereinigung der drei benediktinischen Observanzen zu erreichen.

Es wurde noch zwei mal versucht.

Der Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau (1464-1496) hatte diese 1491

im Auftrag von Papst Innozenz VIII: (1484-1492) versucht. Die Einigung  scheiterte. Trithemius sah den Grund dass eine

Einheit der Gebräuche nicht erreicht wurde, dass Kastl und Melk die obsrevantia Bursfeldensium als zu hart empfanden. Bursfelde wiederum sei nicht bereit gewesen, zu den schlafferen, weniger strengen Gewohnheiten von Kloster Kastl und Melk zurück zu gehen.

Die Bursfelder Reformideale duldeten keine Kompromisse, weil sie nach der in Bursfelde vertretenen Meinung mit der Regel Benedikts weit mehr übereinstimmten, als die Gebräuche von Kastl und Melk. Trithemius sah sich auch durch seine tägliche Erfahrung bestätigt.

Die Bursfelder Observanz wachse von Tag zu Tag, während die Kaslter und Melker Observanz äglich abnehme. Er sah in Bursfelde ein höheres Maß an Regeltreue.

Ein weiterer Unionsversuch wurde 1502 in Nürnberg unternommen. Doch auch dieser war erfolglos.

Siehe dazu Gemeinsam Leben, Spiritualität , Lebens-und Verfassungsformen klösterlicher Gemeinschaften in Kirche und Gesellschaft des Mittelalters, Münster 2013.S. 572

Abt Johann Westphal  verstarb am 21. Mai 1502.

Sein Nachfolger wurde Abt Heinrich Ohm (1502–1534)

Er und sein Nachfolger bauten Bursfelde zum Mittelpunkt der Kongregation aus.

1517  hatte Martin Luther mit seinem Thesenanschlag in Wittenberg die Reformation ausgelöst.

Die Bursfelder Kongregation zeigte sich gegenüber der neuen Lehre verschlossen,

Schon 1518 gab es erste Forderungen nach Zurückweisung der Anhänger der reformatorischen Bewegung durch das Generalkapitel.

1525 entfiel das Generalkapitel wegen des Bauernkrieges.

1529 wurde die neue Lehre abgelehnt.

Abt  Heinrich Ohm stammte aus Ascha bei Hardegsen.

Er versuchte, das Vordringen der Reformation im Bereich der Bursfelder Kongregation zu verhindern.

Eine wichtige Rolle spielte dabei vor allem der Abt von Clus  Konrad Hissing (1505-1541). Er war viermal Mitpräsident der Kongregation.

Allerdings machte die vordringende Reformation den drei Calenbergischen Klöstern Reinhausen, Noirtheim und Bursfelde schwer zu schaffen. Die Messgelder und die Solgebühren, das sind Gebühren für Taufen,

kirchliche Eheschließungen und Beerdigungen gingen zurück. Zudem verweigerten in den Klosterherrschaften Zahlungspflichtige immer öfters ihre Abgaben oder fällige Zinszahlungen auf ausgeliehenes Geld.

Landesherren legten erdrückende Steuern auf. In Bursfelde kam erschwerend hinzu,, dass der Landgraf von Hessen die dortigen Besitzungen von Kloster Bursfelde alle eingezogen hatte.

Am meisten zu schaffen machte allen Klöstern das sogenannte “Auslaufen” der Mönche. Viele Mönche verließen ihre Klöster aus religiöser Überzeugung, manchmal auch aus dem Entschluss

sich von einer verlorenen  Sache zu verabschieden. Nachwuchs gab es kaum noch. Die drei Calenberger Benediktinerklöster hatten in den dreißiger Jahren nur noch fünf bis ach Mönche,

Abt Heinrich Ohm verstarb 1534.

Von Kloster Reinhausen wechselte Reiner, der dort von 1526 bis 1534 Abt war, nach Bursfelde und übernahm dort die Nachfolge von Abt Heinrich.

Er wurde auch Präsident der Bursfelder Kongregation.

Abt Reiner verstarb 1539

Von den wenigen Mönchen, die noch in Bursfelde waren, wurde Johann Rappe zum Nachfolger gewählt.

Die Kongregation wählte ihn aber nicht zu ihrem Präsidenten sondern den Abt von  Clus Konrad Hissing, (1505-1541),, der schon vier mal als Mitpräsident amtiert hatte.

Möglicherweise spielte bei dieser Abkehr von Bursfelde  der sich schon abzeichnende Umschwung der konfessionellen Verhältnisse eine Rolle.

Ein Wendepunk wurde erreicht , als Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen (1510-1558) die Herrschaft für ihren unmündigen Sohn Erich II übernahm.

Elisabeth war 1534 Martin Luther erstmals persönlich begegnet und stand ab jetzt in regelmäßigem Briefkontakt mit ihm.

1538 bekannte sie sich öffentlich zum lutherischen Glauben. Sie informierte auch den hessischen Landgrafen Philipp (1518-1567) von diesem Schritt.

Dieser schickte ihr den evangelischen Pfarrer und Reformator Antonius Corvinus (1501-1551) nach Münden, wo sie residierte.

Diesen ernannte sie zum Superintendenten  des Herzogtums Braunschweig-Calenberg.

1542 wurde die Calenberger Kirchenordnung erlassen. Dann fand eine gründliche Kirchenvisitation statt.

Abt  Johann  kooperierte bei diesen Visitationen und erreichte damit zu mindestens, dass die Mönche in Bursfelde in ihrem Kloster bleiben konnten,ihre Stundengebete verrichten konnten,

vielleicht auch Messen lesen.

Das Kloster musste auf eigene Kosten  die New Deutsche Biblia, locos communes philippi , das ist die erste Dogmatik der evangelischen Kirche von Philipp Melanchthon , das ist die evangelische Verteidigungsschrift gegen die

die Confutatio Augustana, also eine Gegenschrift zu der Confessio Augustan,als die katholischen Argumente, kaufen.

Am 2. November 1542 wurde die evangelische Umgestaltung der Klöster geregelt.  Kurz vor dieser Visitation war Abt Johann doch zum Präsidenten der

Kongregation gewählt worden. Er stand damit also einer unbeugsamen altgläubischen Institution vor.

Abt Johann Rappe (1539-1562), der 1539 Nachfolger von Abt Reiner  geworden war. Er blieb ab 1542 nur noch unter Vorbehalt der Bursfelder Kongregation.

Dem Kloster war die Aufnahme von Novizen jetzt untersagt.

1546 übernahm Elisabeths Sohn die Regierung im Herzogtum Braunschweig-Calenberg.

1547 wendete  er sich dem katholischen Glauben zu, auch weil er sich dadurch Chancen am (Katholischen) Kaiserhof versprach.

1548 schloss er sich dem Augsburger Interim  1548. 1555 wurde es durch den Augsburger Religionsfrieden aufgehoben.

Herzog Erich  ließ 1548 sogar den Reformator Corvinus verhaften.

Abt Rappe, der dem Kloster immer noch vorstand, machte die Reformation in Bursfelde  wieder rückgängig.

Trotz seiner Hinwendung zum katholischen Glauben trug Herzog Eugen  zur Schwächung des Klosterlebens bei. Er besteuerte klösterliches Vermögen,

belastete es mit Schulden , verpfändete Klostergüter und Domänen. Heimfallende Präbenden verlieh er an weltliche Diener und deren Familien.

Es fehlten jegliche reformkatholischen Impulse. Dazu kam die häufige Abwesenheit Erichs.

Das alles verhalf dem evangelischen Bekenntnis im Fürstentum entscheidend  zur Durchsetzung.

1553 endete Kloster Reinhausen  durch einen fürstlichen Gewaltakt. Der Abt war verhaftet worden. Von den zwei noch verbliebenen Mönchen begab sich einer nach Bursfelde. Der letzte

Reinhäuser Mönch soll das Kloster 1574 verlassen haben.

Die Bursfelder Kongregation gab ihren Anspruch auf Reinhausen nicht auf, hatte aber keine Möglichkeit, diesen durch zu setzten.

Beim Generalkapitel in Werden an der Ruhr  wurde der 1553 in Reinhausen verhaftete Abt, der nach seiner Freilassung nicht mehr nach Reinhausen zurückgekehrt war, in die Union aufgenommen.

Dieser schwor auch seinen Gehorsamseid auf die Union.

Abt Johannes Rappe  verstarb 1562.

Zu seinem Nachfolger wurde Abt Johannes Frencken (oder  Frenkin) (1568-1578) gewählt.

Sein Mutterkloster war das westfälische Kloster Liesborn, das seit 1464/65 Mitglied der Bursfelder Kongregatioin war.

Die Finanzlage des Klosters war katastrophal.  Abt Johannes fand bei seiner Wahl 3000 fl, das sind etwa 953.186,00 €. , an Schulden vor.

Seinen Verpflichtungen in der Union konnte er nur mit der finanziellen Hilfe seines Mutterklosters nachkommen.

Er war sehr viel in Geschäften der Union unterwegs, was die Bursfelder Mönche beklagten.

1566 wurde das Bursfelder Vorwerk Imbse, heute Ortsteil der Gemeinde Niemetal, verkauft.

In diesem Jahr wollte er auch die Präsidentschaft der Union aus Gesundheitsgründen aber auch wegen der materiellen Nöte niederlegen.

Die anderen Äbte baten ihn aber, auszuharren und bewilligten finanzielle Hilfe,

1574 wurde Bursfelde von einer Brandkatastrophe betroffen. Der Schaden betrug 2000 fl., das sind etwa 635.457,00 €. .

Im Jahre 1576, zwei Jahre vor seinem Tod beklagte Abt Johannes zwei Jahre mit Missernten.

Beim Tod von Abt Johannes lebten noch 5 Mönche in Bursfelde.

Gemäß den Statuten der Bursfelder Kongregation hatten die benachbarten Benediktinerklöster den neuen Bursfelder Abt bestimmt. Sie hatten sich für

Andreas von Lüderitz, der Prior im Peterskloster in Erfurt war, ausgesprochen. E war auch maßgeblich an der Hilfe für Bursfelde unter Abt Johannes Frencken beteiligt.

Für Abt Andreas sprach, dass er ökonomisch versiert war.

Er wurde am 5. Dezember 1578 vom Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (1555 – 1582 ) bestätigt.

Die finanzielle Lage des Klosters war desolat. Er wandte sich an die Mündener Regierung. Er wurde hingehalten und seine Bemühungen blieben letztlich erfolglos.Sein frustrierender Briefwechsel mit der Mündener

Regierung brachten ihn wohl zu dem Schluss , Bursfelde zu verlassen. 1580 hatte er  wichtige Papiere des Klosters und das Archiv wohl nach Hilwartshausen gebracht, einem damals noch strikt katholischen Frauenstift.

Ende 1581 resignierte er und ließ sich nicht mehr umstimmen und kehrte nach Erfurt zurück. E1584 wurde er in Erfurt Abt. Er verstarb 1598.

Die Krise in Bursfelde brachte das Ende der Vorort-Rolle in der Bursfelder Kongregation.

1584 verstarb der Calenberger Landesherr Erich II.

Das Herzogtum Calenberg-Göttingen ging an an Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1528-1589). Er war einer der bedeutendsten evangelischen Fürsten Niedersachsens.

Die landesherrlichen Visitationen wurde von den bedeutenden lutherischen Theologen, die sie durchführten, brachten für die verbliebenen Mönchen einige tiefgreifende Änderungen,

“ceremonias idolatrias”, also götzendienstliche Zeremonien, sollten abgeschafft Werden (Hans Otte, Evangelisches Klosterleben, Hannover 2015, S.119ff), dieses Zitat S. 147)

Den Mönchen wurde das Ave Maria und die Anrufung der Heiligen verboten. Der Abt musste sein Skapulier ablegen.

Das Kloster sollte noch nicht aufgehoben werden. Dabei haben wohl auch finanztaktische Gründe eine Rolle gespielt.

Die Ablösung der Schuldenlast wäre ein Minusgeschäft geworden. Auch war das Problem der von  der Landgrafschaft sequestierten bursfeldischen Besitzungen ja nicht gelöst.

Auf Abt Andreas folgte Abt Melchior Böddeker (1581/1585–1601)

1572 verließ der seit 1572  amtierende und letzter Abt von Kloster St. Blasius in Northeim das Kloster und begab sich ins Exil nach Hildesheim. Er war der letzte Northeimer Professmönch.

Er verstarb in Hildesheim..

1591 bekam die Regierung in Wolfenbüttel die Urkunden des Klosters ausgehändigt.Das markierte das faktische Ende des Klosters.

Natürlich hatte das Geschehen die Bursfelder Union stark tangiert. Viele Mitgliedsklöster waren evangelisch geworden oder ganz aufgehoben.

Von 1582 bis 1596 fanden keine Kapitel mehr statt. Dann trafen sich  Äbte der Union in St. Jakob in Mainz.

Den Vorsitz der Union hatte Abt Georg Röder (1575-1601) von Kloster Marienmünster.Der Union war wohl nicht ganz klar, wie sie sich zu  Abt Melchior Bodekker stellen sollte.

Dieser hatte sich 1588 für lutherisch konform erklärt, die Beziehungen zur Union aber nie abreißen lassen.

Er nahm an der Tagung von 1599 nicht teil schickte aber 5 Goldstücke nach Mainz

Die versammelten Äbte beauftragten den Präsidenten Abt Georg mit Abt Melchior zu kommunizieren, “damit jeden schwache Stimme aus Bursfelde gehört werde”.(Hans Otto S. 149).

1600 stellte die Union fest, dass die administrative Präsidentschaft für Bursfelde nicht mehr möglich sei,

Abt Melchior verstarb 1601, ob als Katholik ist unklar. Eine Totenehrung gestand ihm die Union auf jeden Fall nicht zu.

Zur Vorbereitung der Neuwahl sandte die Wolfenbütteler Regierung die mittlerweile evangelischen Äbte von Kloster Ringelheim Heinrich Wirsche (1570- 1613) und Clus.

In Bursfelde lebten noch drei Katholiken. Wie Wolfenbüttler Kommission schlug  Johann Pumme (1602–1611),  da er Landekind sei und außerdem evangelisch.

Der neue Abt wurde auf eine auf den 3. Januar 1602 datierte Wahlkapitulation verpflichtet worden. Er musste ein Treuegelöbnis auf den Fürsten abgeben und war auf die

Wolfenbütteler Kirchenordnung verpflichtet worden. Außerdem solle er niemanden ins Kloster einschleichen lassen, der mit Papsttum, Calvinismus oder anderen irrigen Lehren vergiftet sei.

Danach wurden nur noch Geistliche oder Persönlichkeiten aus der Landeskirche aufgestellt.

Damit hatte das katholische Leben in Bursfelde aufgehört.

Die Union sah aber Kloster Bursfelde weiterhin als Eigentum an, was in der Restitutionszeit 1629-1631 nochmals wichtig wurde.

Kloster Bursfelde war kein katholisches Kloster mehr. Die Kongregation lebte aber weiter.

Die Klöster waren alle in die in die Einteilung  der an den Kirchenprovinzen Provinzialkapitel Mainz-Bamberg, Magdeburg-Bremen und Köln –Trier

zusammen geschlossen worden, um die Ausbreitung einer stärker an der Benediktinerregel orientierten Observanz zu unterstützen.

Die ersten Bursfelder Mitgliedsklöster gehörten dem Provinzialkapitel Mainz-Bamberg an.

Cismar im Herzogtum Hostein war das erste Kloster aus dem Provinzkapitel  Magdeburg-Bremen.

1455 gehörten bereits 12 Klöster der Burfelder Kongregation an.Mit dem Beitritt 1455 von Kloster Groß St. Martin in Köln, St. Marien bei Trier und Kloster St. Matthias in Trier.

Die Kongregation suchte nun auch den Weg zur liturgischen Einheit.

Der herausragende Liturgiker war der oben erwähnte Adrian de Brielies.war  von 1458-1478 Beauftragter der Bursfelder Kongregation für die Reform der liturgischen Bücher .

Schon als Konventuale der Abtei St. Jakob bei Mainz beschäftigte er sich intensiv mit der Verbesserung von liturgischen Texten und setzte dies auch als Abt von Schönau bei Nassau fort.

Die Kongregation hatte zwar im Abt von Bursfelde einen Präsidenten.

Sie hatte aber  keinen konstanten  Sitz ihres obersten Gesetzgebungs- und Verwaltungsogans und keinen verfassungsgemäßen Hauptort.

Die Zahl der Mitglieder nahm ständig zu.  1498 waren es 68 und 1500 schon 79 Klöster.

Das Wachstum setzte sich fort bis zum Beginn der Reformation, wo man knapp 100 Klöster zählte.

Die Abtei St. Peter in Erfurt trat als Hauptaustragungsort der Kapitel immer mehr in den Vordergrund. Bursfelde war doch etwas abgelegen und schwer zu erreichen,

so dass hier immer weniger Kapitel stattfanden.

In Erfurt fanden zwischen 1463 und 1499 19 von 35 Kapitel statt.

Auch die Rechtsdokumente wie Privilegien und Ablässe des Verbandes wurden nicht in Bursfelde sondern in Erfurt gelagert.

Ab den 1460-iger Jahren fand eine Regionalisierung der Kongregation statt.

Das wurde aus verwaltungstechnischen und logistischen Gründen einfach notwendig.

Die Klöster hatten weinen jährlichen Beitrag zu entrichten.Da Abt  Melchior 1599 5 Goldgulden nach Mainz schickte, kann man annehemen, dass Bursfelde 5 Gulden zu zahlen hatte.

1525 zählte die Kongregation 95 Mitgliedsklöster.

Dann aber zeigten sich die Auswirkungen der Reformation. Viele Klöster vor allem in  Kursachsen und in Hessen waren verwüstet oder zerstört oder die Landesherren hatten sie zur Annahme der neuen Lehrebewegt.

Zu vielen Klöstern hatte der Verband den Kontakt verloren.

Zwischen 1520 und 1530 verlor die Kongregation 34 Klöster.

Dazu kam noch ein intensiv geführter Streit wegen des Fleischverzehr, den die Benediktregel untersagt. Dieser Streit schwächte den Verband und er verlor seine innere Geschlossenheit.

Zwischen 1534 und 1543 gingen 13 weitere Klöster verloren, darunter die Gründungsabteien Bursfelde und Reinhausen.

Das zeigte sich auch an dem Kapitelstagungen. 1544 – 1546  versammelten sich in Groß St. Martin 18 Äbte. Vier kamen aus Sachsen.

1544 wurde Heinrich von Vreden (um 15479 Abt von Kloster Deutz zum Präsidenten gewählt.

Das war bei der Kapitelstagung in Groß St. Martin..

Sein Nachfolger wurde Hermann III von Laer, von 1532-1567 Abt von Kloster Brauweiler.

Zwei Jahre später waren keine sächsischen Klöster mehr vertreten.

Der Verband hatte eine Ost-Westverlagerung erfahren. Die Versammlungen wurden zunehmend von Äbten der Kirchenprovinzen Köln und Trier dominiert.

Nur noch etwa 30 Klöster nahmen am Leben der Kongregation teil. Der Besuch der weiterhin stattfindenden Kapitel schwankte zwischen 6 und 19 Teilnehmern

Ein Hauptproblem traf alle Klöster im gleichen Maße – Geld und Personalmangel.

1600 beschloss das Kapitel dass das Amt des Präsidenten auf Lebenszeit gelten soll und übertrug es Abt Georg (1575-16501)von Marienmünster, der schon auf den Kapiteln von 1596-99 den Vorsitz innehatte.

Er verstarb am w2. Oktober 1602.

Auf ihn folgte Abt Leonhard Ruben (1596-1609) von Kloster Abdinghof

Unter ihm nahm die Kongregation wieder einen Aufschwung.

1507 wurde das Bursfelder Brevier  verfasst. Papst Paul V. (1605–1621) approbierte es zwar nicht, Das Brevier war aber bis 1649 in Gebrauch.

Abt Leonhard verstarb am 15. Oktober 1609 an einem Schlaganfall.

Ich denke, dass Heinrich Spichernagel, Abt von St. Pantoleon in Köln sein Nachfolger wurde..

Er wurde in St. Pantaleon Abt. wie aus der Urkunde Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland AA 0001 / Kurköln, Urkunden AA 0001, Nr. 4933 hervor geht.

An der Universität Köln hatte die Bursfelder Kongregation ein Seminar eingerichtet, für das der Kölner Nuntius Antonio Albergati, der dort seit 1610 Nuntius des Papstes Paul V. war, am

18. Juni 1616 Statuten erließ.Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland AA 0546 / Werden, Akten AA 0546, Nr. 3 – 11.

Zeitweiliger Subregens des Seminars war der spätere Präsident der Bursfelder Kongregation (1654-1667) Heinrich Dücker.

Abt Heinrich hatte wohl einen guten Draht zu Papst Paul V. aber auch zu Kaiser Ferdinand II.

Auch war er nach  Paulus Volk (Historisches Jahrbuch, Bd 57 Köln 1937, dort  Abt Leonard Co1chon von Seligenstadt (1625-1653)
und sein BriefwechseL S. 367) ein Verwaltungsgenie.

>Am 23. Mai 1618 gab der zweiten Prager Fenstersturz den Anlass zum 30 – jährigen Krieg.

1620 wurde in der Kurpfalz gekämpft. Im Frühjahr 15622 kämpften die protestantischen Heerführer Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626), Ernst von Mansfeld (1580-1626) und

Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638) und erlitten nacheinander vernichtende Niederlagen.

Der Sieg Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) über die protestantischen Fürsten markierte den Höhepunkt der kaiserlichen Macht im Reich.

Er konnte es sich sogar leisten, 1629 das Restitutionsedikt zu erlassen.

Dieses sah die Rückerstattung aller seit 1555 von protestantischen Fürsten eingezogenen geistlichen Besitztümer vor.

Natürlich versuchte Präsident Heinrich die verloren gegangenen Klöster zu restituieren, zumal die Kongregation ihre Besitzansprüche  in keinem Kloster aufgegeben hatte. Aber weder er noch sein Nachfolger hatten Erfolg.

1629 fand außerdem in Regensburg ein Reichstag statt. Heinrich Spichernagel reiste nicht nach Regensburg , da er schon alt war und die Reise doch weit. Aber er schickte zwei Vertreter. Es war wieder einmal geplant, die drei Obervanzen zusammen zu fassen.

Die Kongregation hatte sich bestens vorbereitet und Abt Heinrich hatte seine Vertreter bestens instruiert. 1631 wurde zwar der Beschluss gefasst, die Observanzen zu vereinigen.

Gegner dieser Reform schafften es aber, dies so abzublocken, dass es zwar beschlossen aber nicht realisiert wurde.

Am 6. 0kt0ber 1629 erreichte er, dass Papst Urban VIII. (1623-1644) folgende Bulle ausstellte “Papst Urban VIII. macht bekannt, daß der derzeitige Präsident der Bursfelder Kongregation, Abt Heinrich, erklärt hat, zum Gedeihen der Kongregation sei es notwendig, mit apostolischer Autorität die Abhaltung eines jährlichen Generalkapitels zu verfügen. Der Papst gewährt diese Bitte und bedroht alle Äbte, die zu dem jährlichen Kapitel nicht erscheinen, mit kirchlichen Zensuren “

Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland AA 0544 / Werden, Urkunden AA 0544, Nr. 2789

Am 8.04. 1636 stellte Kaiser Ferdinand II. den Klöster der Bursfelder Kongregation eine Schutzurkunde aus. “Kaiser Ferdinand II. nimmt auf Bitte von Heinrich Spichernagel, Abt von St. Pantaleon in Köln und Präsident der Bursfelder Kongregation, alle Klöster dieser Kongregation, namentlich aber die Klöster Corvey, Marienmünster, Minden und St. Michaelis in Hildesheim in seinen und des Reichs Schutz.”  Charter A VIII 32/1 in monasterium net.

Allerdings hatte die natürlich so gut wie keine Wirkung.

Nachdem Abt Heinrich verstorben war, wurde Abt Leonhard Colchon sein Nachfolger als Präsident der Bursfelder Kongregation.

Er stammte aus Lüttich.

Er trat 1610 in das belgische Kloster Saint Trond (Sint-Truidewn) ein, das erst 1603 der Bursfeldr Kongregation beigetreten war.

Er studierte dort Philosophie und Theologie und wurde 1616 zum Priester geweiht.

1617 wurde er an der  Kölner Universität immatrikuliert und lebte im Studienhaus der Bursfelder Kongregation. Dort wurde er bald Subregens.

Der Seligenstadter Abt Martin Krays(+03.11. 1625) erbat ihn 1622 als Lektor für seinen Mönchnachwuchs in Philosophie und Theologie.

In Seligenstadt wurde er bald zum Prior gewählt.

Nach dem Tod von Abt Martin Krays wurde er am 21.11.1625 einstimmig zum Abt von Seligenstadt gewählt.

Nach dem Restitutionsedikt wurde er Restitutionskommissar der Bursfelder Kongregation.

Er arbeitete nun rastlos am Rückerwerb protestantisch gewordener Klöster.

Mehrmals  musste er Kloster Seligenstadt wegen der Kriegswirren verlassen. Das belegt, wie wenig hilfreich z. B. die Inschutznahme durch Kaiser Ferdinand war. Meist fand er Zuflucht in seinem Professkloster in Lüttich.

Seinen Bemühungen verdankte auch Kloster Fulda den Anschluss an die Bursfelder Kongregation.

1631 trat Kloster Fulda unter Abt Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg (1623-1632) der Bursfelder Kongregation bei)

Als Heinrich Spichernagel verstarb,  wurde er beim Generalkapitel in Maria Laach zum Präsidenten der Biursfelder Kongregation als Nachfolger von Abt Heinrich gewählt.

Das kann durchaus auch als Anerkennung seiner Tätigkeit als Restitutionskommissar gewertet werden.

Aus seiner Präsidentschaft ist seine Korrespondenz  mit über 4200 Briefen erhalten.

1648 kehrte endlich Frieden ein

Bei den Friedensverhandlungen war Prior Adam Adami, Prior  von Kloster Murrhardt.

Er ist 1610 in Mülheim geboren. In Köln studierte er Humaniora, das galt in der Antike als die Grundlage der Bildung und war Lehr-und Prüfungsfach und Philosophie.

1627 machte er seinen Baccalaureus. Mit 18 wurde er Benediktiner in der Abtei Brauweiler.

Dort verfertigte er eine vollständige Geschichte der Bursfelder Kongregation.

1633 wurde er zum Priester geweiht und zum Präses des Benediktinerseminars in Köln ernannt.

1637 wurde er Prior in St.Jakob in Mainz und dann in Murrhardt in der restituierten  Abtei St. Januarius. Ich vermute, dass er von Heinrich Spichernagel, dem damaligen Präsidenten der Bursfelder Union von Mainz nach Murrhard

transferiert wurde, denn Spichernagel hatte dort auch Emmerich Fünkler, vorher von 1628 bis 1635 Abt in St. Marien in Stade, als Abt in Murrhard eingesetzt.

Adam Adami wurde am 15.September 1645 als  Beauftragter und Sachwalter aller restituierten Äbte, Äbtissin und Pröpste  zu den Verhandlungen nach Münster geschickt.

Er galt als geschickter Diplomat. Nach Münster war er nicht nur von den schwäbischen Klöstern, sondern auch als Gesandter des Corveyer Reichsabtes Arnold IV. von Waldois (1638 – 1661 )

geschickt worden. Seine Bemühungen für die 17 schwäbischen Klöster und 5 Stifte blieben allerdings ohne Erfolg. Sie wurden alle Herzog Eugen III. von Württemberg  (1633-1674) zugeschlagen.

Dieser hatte die Unterstützung Schwedens, Frankreichs und der protestantischen Reichsstände

Adamis Karriere als Diplomat war nicht zu Ende. Von 1650 bis 1651 war er Gesandter des Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich von Bayern(1650-1688) in Rom. 1652 wurde er dessen Weihbischof in Hildesheim.

Er starb am 19. Februar 1663 in Hildesheim.

Zurück zu Leonhard Colchon.

Kloster Seligenstadt  hatte im Dreißigjährigen Krieg schwer gelitten. Obwohl die Bürger von Seligenstadt Kontributionszahlungen  an die Schweden  geleistet hatten, plünderten abziehende Soldaten _Stadt und Abtei.

Zwischen 1637 und 1641 waren die Schweden nochmals in Seligenstadt. Das Kloster wurde aufgehoben, die Mönche interniert.

Nach dem Krieg kümmerte sich Abt Leonhard unter großen Opfern um neue Bücher in der Bibliothek, die praktisch ausgeraubt worden war.

Er holte wohl auch Siedler aus seiner wallonischen Heimat nach Seligenstadt, um die während des Krieges stark dezimierte Bevölkerung wieder zu mehren.

Leonhard Colchon starb am 30. November 1653 an einem Schlaganfall.

1654 fand in Werden das erste Generalkapitel der Bursfelder Kongregation nach dem Dreißigjährigen Krieg statt.

Dort wurde auch mit Abt mit Heinrich Dücker der Nachfolger von Abt Leonhard Colcon gewählt.

Heinrich Dücker ist 1597 in Werden geboren

Er studierte in Köln Theologie und war dort auch Subregens des Seminars der Bursfelder Kongregation in Köln.

Er wurde Priester und 1629 Pfarrer der St. Luciuskirche in Werden.

Dann wurde er Prior der Abtei Werden. 1646 wurde er zum Abt von Kloster Werden gewählt.

Der Kölner Weibischof  Georg Pauli-Stravius (1640 –1661 ) weihte ihn  zum Abt und Kaiser   Ferdinand III. (1636-1657) belehnte ihn mit den Regalien.

Er muss ein sehr guter und umsichtiger Wirtschafter gewesen sein Er konsolidierte die Abtei wirtschaftlich. Er kaufte kurz nach dem Krieg  verloren gegangene oder verpfändete Besitzungen des

Kloster zurück. Er kaufte Weinberge in Rheinbrohl.

Der Kurfürst von Brandenburg  Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640–1688 ), der “Große Kurfürst”, verpfändete ihm 1649 Mühlen für 5500 Reichstaler, das sind  etwa 928.887 €

und am 3.Juli 1649 die Gerichtsbarkeit für 8000 Reichstaler, das sind etwa 1.351.097 €, auf 20 Jahre

Die Zahl der Klostereintritte stieg an

Seit 1649 war er Definitor in der Bursfelder Kongregation.

Auch nach Kriegsende bestanden weiter Gefahren. Aber Abt Heinrich nahm trotzdem an allen Kapiteln teil und wurde deshalb als Vorbild für andere Äbte gesehen.

Am 1.September 1649 wurde er in den Coetus der Äbte, das ist die Abtsversammlung, aufgenommen.

Ab 16z53 war bis zu seinem Tod auch der erste Direktor der erste Direktor des Rheinischen Reichsprälatenkollegs auf dem Reichstag.

Am 30. August 1654 fand das Generalkapitel in Werden statt. Dabei wurde Abt Heinrich als Nachfolger von Leonhard Colchon zum Präsidenten der Kongregation gewählt.

Er gilt als einer der bedeutendsten Präsidenten der Kongregation.

Er förderte Studierende. Ebenso machte er sich als Förderer der Wissenschaften und das nicht nur an seinem Heimatkloster, sondern auch für die Kongregation

Am 19. Juni 1667 starb er an den Folgen eines Schlaganfalls.

Von 1685 bis 1703 War Abt Ambrosius Steingens von St. Vitus in Gladbach Präsident der Bursfelder Kongregation.

Am 18. Juni 1696 wurde Florenz von dem Velde  Abt von Kloster Corvey gewählt Von Kaiser Leopold I. (1658-1705) erhielt er 1696 die Regalien und war damit offiziell Reichsfürst.

Papst Innozenz  XII. (1691-.1700) bestätigte ihn 1697.

Er wurde zum bedeutendsten Abt der Barockzeit von Kloster Corvey.

Er pflegte ein enges Verhältnis zu  Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg zu Wolfenbüttel(1704-17134). 1709i konvertierte er heimlich und 1710 öffentlich zum katholischen Glauben.Das hat wohl kaum was mit der guten

Beziehung zu einem katholischen Abt zu tun. Er machte sich Hoffnungen auf das Kurfürstentum Köln und das Hochstift Hildesheim, deren Landesherr Erzbischof Joseph Clemens von Bayern (1688-1723)

sich zu diesem Zeitpunkt in der Reichsacht befand.

Von 1704-1714 war Florenz  Präsident der Bursfelder Kongregation.

Er starb am  4. Februar 1714 in Corvey.

Sein Nachfolger im Präsidentenamt wurde Coelestin von Geismar Er war1706–1718 Abt von  Kloster Werden

und von 1714.´-1718 Präsident der Bursfelder Kongregation.

Er stammte aus Warburg. Er ist am 1. November 1666 geboren,

1682 trat er ins Kloster Werden ein. Am 22. Februar 1684 legte er seine Profess ab.

1691 wurde er zum Priester geweiht. Er durchlief verschieden Klosterämter, war erst Kellner, 1692 Lektor der Philosophie,

1694 Novizenmeister und auch Subprior. 1703 wurde er Prior und am 11. Januar 1706 wurde er zum Abt von Werden gewählt.

Seine Regierungszeit als Abt wurde stark erschwert durch Friedrich I. von Preussen (Kurfürst 1688-1701, dann König bis 1713).

Dieser wollte die Abtei Werden  dem Königreich einverleiben. 1712 besetzte er sie 16 Monate lang militärisch.

Der Abt wurde verjagt.

König Friedrich verstarb am 25. Februar 1713.

Durch einen Beschluss des Reichsrat in Wien wurde vom 14. Januar 1714 wurde Abr Coelestin Kloster und die Stadt Werden

zurückgegeben.

Am 17. Juni 1714 wurde in Kloster Groß St. Martin das Jahreskapitel der Bursfelder Kongregation abgehalten.

Bei diesem Kapitel wurde Coelestin zum Präsidenten der Bursfelder Kongregation gewählt.

Er blieb das bis zu seinem Tod. Er starb am 30. Dezember 1718 an der Wassersucht.

  Sein Nachfolger als Präsident wurde Maximilian von Horrich, der von 1719–1721 Präsident der Bursfelder Kongregation war.

Er ist 1662 in Pesch geboren. Er war seit  1714 bis 1721 Abt in Kloster Corvey nd wurde am 20.08. 1714 von Papst Clemens XI. (1700-1721) bestätigt.

Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen C 001u / Fürstabtei Corvey / Urkunden, Nr. 1292

In Corvey war im Dreißigjährigen Krieg die Bibliothek schwer geschädigt und fast völlig ausgeraubt worden.

Abt Maximilian baute die Bibliothek völlig neu auf und schaffte Bücher aus aller Welt an.

Auf einer Auktion in Bremen konnte er viele Bände der von den Schweden in Kloster Strahov in Prag geraubten Bibliothek für Kloster Corvey erwerben.

In Corvey ließ er die Allee von Höxter nach Corvey anlegen.

1719 folgte er Abt Coelestin als Präsident der Bursfelder Kongregation.

Er verstarb 1721.

Sein Nachfolger wurde Pantaleon II. Bruns

!709 wurde er Abt von Kloster Abdinghof und blieb das bis zu seinem Tod 1727.

1721 wurde Pantaleon Bruns von Papst Clemens XI. zum Titularbischof von Thyatira und Paderborner Weihbischof ernann

Am 14. Juni 1722 wurde er zum Präsidenjten der Bursfelder Kongregation gewählt und blieb das ebenfalls bis zu seinem Tod.

Bis 1725  amtierte er als Apostolischer Administrator für den  noch nicht ordinierten Fürstbischofs von Paderborn, Clemens August I. von Bayern (1725-1761)

Pantaleon Bruns verstarb am 15. Dezember 1727 in Paderborn.

Servatius van den Berg, war von1725 – 1750 Abt von Kloster St. Vitus in Gladbach 1749 ließ er dort die Klosterkirche mit einer barocken Haube versehen.

Von 1728-1750 folgte er auf Pantaleon Bruns als Präsident der Bursfelder Kongregation.

Bernhard Bierbaum wurde 1780 Abt von  Kloster Werden .letzter Präsident und im selben Jahr  letzter Präsident der Bursfelder Kongregation.

Er war am 22. Oktober 1747  in das Kloster Werden eingetreten. Am 3. November 1748 die Profeß ab 

Im   November 1753 wurde er zum Priester geweiht.

1757 wurde er in das Werdener Schwesterkloster St. Ludger in Helmstedt gesant. dort wurde er am 19. März 1775 zum Propst ernannt.

Am  16. April 1780 wurde er zum Abt von Werder gewählt. Im selben Jahr wurde er zum Präsident der Bursfelder Kongregaiion erwählt.

In Werden und auch Helmstedt führte er viele Bauprojekte durch.

Für das Kloster erwarb er  3000 Bände des Richters Weise aus Moers, die sogenannte Weisesche Bibliothek

Im Juli 1789 brach in Frankreich die Revolution aus. In deren Folge kam es zu den Revolutionskriegen.

Die französischen Revolutionsarmeen besetzten  im Spätherbst 1794 das linke Rheinufer.

Kaiser Franz II. (1792-1806) hatte im Rastatter Kongress (1797-1799) in einer Zusatzvereinbarung versprochen, sich für die Abtretung des linken Rheinufers einzusetzen.

Das hatte Auswirkungen auf Kloster Werden.

1797 erschien sechzig französische Kavalleristen vor dem Kloster und verlangte 400.000 Francs Brandschatzung. Das Kloster gab, was es hatte, um Plünderung und Brandschatzung zu vermeiden.

Außerdem wurden 6 Konventuale als Geißeln nach Düsseldorf gebracht Ein halbes Jahr später wurden 50 Kürassiere ins Kloster einquartiert, bis die Forderung erfüllt war.

Weiter Konventuale waren als Geiseln verschleppt worden. Abt Bernhard hatte sich nach Helmstadt geflüchtet. Er hatte einen Unterhändler zum Kongress nach Rastatt geschickt.

Das scheint wohl gut ausgegangen zu sein. Abt Bernhard wurde auch so benachrichtigt. Aber er verstarb am 16. März 1798. Bernhard war der letzte Präsident der Bursfelder Kongregation.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 gingen der Kongregation die letzten Klöster verloren und  sie stellte ihre Existenz endgültig ein.

  

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