Fechterei

Bärenfalle

BärenfalleEine etwas größere Unternehmung war ein Aufenthalt auf der Skihütte der Ski-Abteilung der TG Biberach. Sie steht auch anderen Abteilungen zur Verfügung. Im frühen Frühjahr machten sie die Fechter im Jahre 1983 auf, ein gemeinsames Wochenende auf der Bärenfalle zu verbringen. Die Hütte liegt im schönen Allgäu oberhalb von Ratholz und ganz in der Nähe von Bühl am Alpsee. Mit PKWs fuhr man an und schon die Anfahrt ist lohnend. Man fährt auf die Kette der Allgäuer Alpen zu. Am Anfang ist man sich noch nicht sicher, sind das jetzt Wolken oder schon die Berge. Aber je näher man kommt, desto offensichtlicher wird es, es sind die Berge. Rasch kam man dem Alpsee näher. Man kann natürlich auch zu Fuß hoch gehen, da uns aber nur das Wochenende zur Verfügung stand, fuhren wir mit dem Sessellift hoch.

Jungvolk Thomas war auch dabei

Auf der Hütte wurden dann erst mal die Quartiere in Beschlag genommen. Das Wetter war schön, aber im frühen Frühjahr lag noch Schnee. Vor der Hütte war ein Drahtseil, auf dem die Jüngsten ihre Balancierkünste übten.

Nicole, die SeiltänzerinSascha wartet aufs Balancieren Sascha auf dem Seil

Ein großer Renner war auch Frisbee und aus allen Lagen wurde geworfen!

Bernhard holt zum Wurf aus sportliche Betätigung

Wurfübungen Freizeitbeschäftigung

Aber Fechter sind ja vielseitig und Multikulti. So wurde nicht nur die Frisbeescheibe aus allen Lagen geschleudert. Gabriel hatte einen  Bumerang dabei und natürlich betätigte man sich auch mit diesem Wurfgerät.

sportlich auf der Bärenfalle Sascha der Fänger

Sascha wirft

Gelegenheit, sich auszutoben, gab es also genug. Gelegentlich musste natürlich verschnauft werden.

Auf der BärenfalleUnd alles wurde aufs Bild gebannt. Schön, denn so müssen wir auch dreißig Jahre später die tollen  Bilder nicht nur aus unserer Erinnerung abrufen!Photo vorbereitenNatürlich genoss man auch die schöne Landschaft und freute sich an der tollen Aussicht.

Alpseeblick Blick auf den Alpsee

Auf der Bärenfalle war ja Selbstversorgung angesagt. Die gewichtigeren Vorräte wie z. B. das wichtige Bier wurden mit der Seilbahn hochgefahren und auch versorgt.

Materialtransport Getränkenachschub

Man guckte mal, wie die einzelnen untergebracht waren.

FensterguckerLangsam brach der Abend an.

Abend auf der BärenfalleAbendhimmel Blick von der Bärenfalle

Letzte Schwätzle im Freien, bevor man sich dann in die Hütte zurückzog. Dort war natürlich Hüttenabend angesagt, bevor man auf das Matratzenlager niedersank.

Bärenfalle 041 Bärenfalle 042

Bärenfalle 044Wenn Fechter reisen, lacht natürlich der Himmel. So spielte das Wetter auch am Sonntag mit. Die einen tobten weiter, die anderen nützten es zu einer kleinen Wanderung.

Sascha und Nicole im hohlen Baum

Zwar lag noch überall Schnee

HansAber trotzdem zeigten sich schon die ersten Krokusse, was natürlich zum Pflücken von Frühlingssträußle genutzt wurde.

Bärenfalle 043 frühe Blütenpracht

Der Schnee taute bereits und so war es natürlich auch entsprechend feucht.

feucht wars Kleidertrocknen

Unterhalb von der Hütte der Skiabteilung liegt das Gasthaus Bärenfalle. Es war zwar noch geschlossen. Die Schaukeln und das Klettergerüst aber waren da.

Klettergerüst schaukeln

Während die einen ihr Pfeiflein genossen, widmeten sich die anderen ausgiebig der Handarbeit.

ein Pfeiflein in Ehren Raucherecke

Häkeln kann man überallMan plauderte angeregt, ließ sich sein Bierchen schmecken, oderBärenfalle 045 Bergvagabunden

zog je nach Veranlagung, ein bisschen eine Schau ab.

Ev auf der Bärenfalle Bärenfalle 040

Man kümmerte sich um Kinder oder genoss eine wohlverdiente Pause.

angespanntes Beobachten wohlverdiente Pause

Oder man war einfach vor der Hütte und genoss das Dasein.

Familie Rautenstrauch vor der Hütte

Es war ein schönes Wochenende und einmal mehr kann man sagen, Fechten,

mit allem was dazugehört “isch oifach schee”.

Bärenfalle 039

23 Mrz 2011

Fechter in der Pfalz

1976 hat es uns in die Pfalz verschlagen. Da wir ab 1977 ein Haus angemietet

blühender Garten hatten, war Platz genug da, um die Fechter ein zu laden. Und da zwischen Biberach und der Pfalz nicht gerade Welten liegen, wurde das im Frühjahr realisiert. Da ist Spargelzeit und damit lohnt sich ein Pfalztrip. Rautenstrauchs komplett, Dreys komplett, Monika und Gabriel und Bernhard folgten der Einladung.

Von Freitag bis Sonntag  war Pfalz angesagt.

schön, die Moussaka weil sie so schön war,nochmal

Freitag nachmittag traf die Kolonne aus Biberach ein. Abends gab es Moussaka.

Nach der langen Anfahrt war der entsprechende Appetit vorhanden. Das SprichwortMoussaka gibts

viele Köche verderben den Brei stimmte hier

nicht. Nach kurzem Anstehen bekam jeder seine Portion und es schmeckte ausgesprochen lecker. Man ass sich durch.

Frisch gestärkt konnte man den kommenden beiden Tagen getrost ins Auge sehen.

immer schön anstellen

Beate und Franz-Karl mussten am Samstag früh los. Der Spargel sollte ja gekauft worden. In Scheibenhard kann man ab 7.00 morgens Spargel kaufen, den die Bauern in der Früh stechen und dann an die Sammelstelle bringen. Zwischen Stechen und Verkauf liegen dann gerade mal zwei Stunden! Bei der Gelegenheit erinnerten wir uns schmunzelnd an einen Marktbesuch in Münster. Dort fragten wir an einem Stand, von wo denn der Spargel komme. Antwort na von hier – aus Schwetzingen! Sowas nennt man Eingemeindung.

Dann gings natürlich noch zum “Nagelbäcker” in Kandel. Da gabs den besten Rahmkuchen der Südpfalz. Leider ist der Nagelbäcker jetzt auch schon Geschichte.

Wenn wir nach dem Pfalztreff nach Biberach fuhren, mussten wir immer  Rahmkuchen mitbringen. Das war gar nicht so einfach, denn im Auto entfaltete so ein  Rahmkuchen einen gefährlich verführerischen Duft. Einmal blieben wir bei Ulm auf der A 8 im Stau hängen. Das hat der Rahmkuchen nicht überlebt.

ätsch,wir wissen was es gibt In der Pfalz, gleich gibts was zu essen

Und dann war noch in Minfeld so eine kleine Konditorei. Dort konnte man Zugaben abgeben, z.B. Erdbeeren, Zucker, Milch usw. und die haben dann Eis draus gemacht, das man dann fertig wieder abholen konnte. Nach dem Einkauf kriegte dann jeder Fechter ein knappes Kilo Spargel in die Hand gedrückt. Das durfte er

Monika in der Pfalz zwei Köchinnen

schälen und mittags wurde dann Spargel gekocht. Dann gabs Spargel satt für alle. Zum Nachtisch Minfelder Erdbeereis und zum Kaffee Rahmkuchen. Am nächsten Tag stand noch eine Pfalzrundfahrt auf dem Programm. Es ging durchs Felsland nach Dahn. Sascha betätigte sich zum Amüsement von allen als Fremdenführer und er erläuterte die Pfälzer Sehenswürdigkeiten z. B. den “Fräuleinsprung” in Dahn.

Danach war noch ein bisschen Dösen, Plaudern und Zeitunglesen angesagt.in der Pfalz nach dem essen sollst Du ruhn

Wie man sieht, haben die Fechter bei den Getränken auf Selbstversorgung gesetzt.

Dabei gibts in der Pfalz doch Wein en masse!

wer einen Platz will,findet Zeitunglesen

Nach einem genussvollen und erlebnisreichen Wochenende machten die Fechter sich wieder auf den Heimweg, nicht ohne noch im Eyachtal eine Pause eingelegt zu haben.

Auf dem Weg in die Pfalz Rast

07 Mrz 2011

Schulturnier

Der WG-Pokal

Die gute Zusammenarbeit Wielandgymnasium Fechtabteilung TG gipfelte in dem Schulturnier. Wir hatten schon eine Arbeitsgemeinschaft am WG ins Leben gerufen, was nichts anderes war, als ein zusätzlicher Trainingstermin. Als nächstes kam das Schulturnier. Ein Sponsor war mit dem katholischen Religionslehrer Julius Alfred Jäger schnell gefunden. Selbst aus Heidenheim stammend hatte er eine Ader fürs Fechten und vor allem tolle Kontakte nach Heidenheim unter anderem zu dem Bildhauer Albrecht Kneer, der den Heidenheimer Pokal entworfen hatte. Und so hatte das WG – die Fechtabteilung fungierte nie  als Veranstalter! sofort eine ganz renommierte Trophäe.  Die Zusammenarbeit Schule-Verein lag damals auch in der Luft und damit lag man voll im Zug der Zeit.  Sollte eine Schule (respektive Verein), den Pokal drei Mal hintereinander gewinnen, ging er an den dreimaligen Gewinner. Ansonsten war es ein Wanderpokal. Das Turnier war von Anfang an international gedacht. So wurden Vereine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angeschrieben und das alles auf Franz-Karls ererbter Schreibmaschine, die schon für manches Gespött in Fechterkreisen gesorgt hatte.Die Briefe müssen alle weg zum Schulturnier

Die Vorarbeit war enorm. Über 100 Vereine wurden angeschrieben und eingeladen. Hallenmäßig war es – dank der guten Hallenversorgung in Biberach- nie ein Problem. Die Hallenversorgung Biberachs war vor der Olympiade in München besser als die in München! Das nur als Randbemerkung. Und München war damals schon das Millionendorf, während Biberach gerade mal knapp 30000. Einwohner hatte. Aber Thomae, heute Boehringer Ingelheim, sorgte schon damals für satte Gewerbesteuereinnahmen. Wichtig war, das war uns von Anfang an klar, ein gutes Kontingent an Obleuten.

So legten wir von Anfang an großes Augenmerk auf beste Obleutebetreuung. Kaffee, Verköstigung und Fahrkostenerstattung waren für uns selbstverständlich aber absolut ungewöhnlich. So hatte das Turnier von Anfang an einen Stab wirklich gute Obleute. Die Nachbarvereine halfen mit Elektromeldern aus und das Großereignis konnte starten. Dank Franz-Karls BW-Vergangenheit kamen Fernmelder aus Sigmaringen, die die beiden Hallen WG und Maliturnhallen fernmeldemäßig miteinander verbanden. (Heute im Handyzeitalter hätte man für sowas höchstens ein müdes Lächeln übrig). Das war damals auch eher ein PR-Gag. Machte sich gut- mit Unterstützung der Bundeswehr! In Biberacher Geschäften wurden die Preise, die sich ebenfalls sehen lassen konnten und weit über das gingen, was auf Turnieren üblich war, ausgestellt. Die Werbetrommel war also gerührt. Das Turnier war auch von Zuschauerseite her bestens frequentiert. Es kamen gut 200 Zuschauer, das klingt nach minimal. Wenn ich aber an einen Kampf in München denke- vor der Olympiade als Vorbereitung und organisatorischer Vorübung für dieses national bedeutendste Sportereignis der Nachkriegszeit bis dahin- da wurde ein Zehn-Nationenturnier abgehalten mit 10 der besten Fechtnationen der Welt (Man stelle sich sowas auf Fußballebene vor) und da verloren sich 3 – in Worten drei!!- Zuschauer in der Halle. Einer davon war ich. Wenn irgendmöglich hatten wir auch für Privatunterkünfte der Turnierteilnehmer gesorgt oder sehr preiswerte wie z.B. JuHe, auch das ein Service, den es sonst kaum gab. Abends war in der WG-Turnhalle Fechterball, das erste Mal mit der Band des Fernmeldebataillons 10, auch das ein echter Knüller. Das Turnier schlug vom ersten Mal an voll ein. Schon im zweiten Jahr waren weit über 100 Teilnehmer von Wien bis Zürich in Deutschland bis Essen anwesend. Glück hatten wir auch mit unserem Lokalmatador “Thommy” Lauber, der unter frenetischer Publikumsbegleitung bis ins Finale kam und das bei hervorragender Besetzung!

Thomas Bach, späterer Olympiasieger und jetziger NOK-Präsident hat das Turnier gewonnen. Neben Tauberbischofsheim war aber auch die erste Besetzung der Heidenheimer anwesend. Nach sieben Malen und dem Erreichen der Ausschreibungsbedingung des Pokals stellten wir das Turnier schon etwas wehmütig aber auch mit großer Erleichterung ein. Da die ganze Organisation weitgehend nur von zwei Personen betragen wurde, bedeutete das immer eine gut halbjährige Wahnsinns Arbeitsbelastung, die in den letzten 14 Tagen vor dem Turnier immer fast einem 24- Stunden-Job nahekam.

Julfried Jäger beim WG-Turnier

10 Jan 2011

Unsere Fechtmeister

 

Als die Fechtabteilung sich noch keinen Fechtmeister leisten konnte, veranstalte der Gau Oberschwaben und natürlich der Württembergische Fechterbund Lehrgänge. Die Gaulehrgänge wurden in oberschwäbischen Städten, meistens

Fechtlehrgang März 1963 Leutkirch                                    März 1963 in Leutkirch

Biberach, aber auch Leutkirch oder Wangen, vor allem als  Udo Gaufechtwart war, abgehalten. Meister Kamm aus Eislingen führte die Lehrgänge meistens durch. Sein Schwerpunkt lag auf Florett und Säbel. Die Lehrgänge wurden praktisch immer als Wochenendlehrgänge abgehalten.

1964, Meister Kamm Meister Kamm,Hans,Rudolf

Säbel in BC                              Lehrgang in Wangen

Die Lehrgänge in Heidenheim wurden immer in den Ferien abgehalten und waren Wochenlehrgänge. Das ging anfangs ganz schön an die Kondition, da 8 Stunden am Tag gefochten wurde. Man war im Naturfreundehaus in Heidenheim untergebracht. Das ist hoch über Heidenheim nahe der Burg Hellenstein. Der Lehrgang war immer unten in der Stadt meist in oder bei der Carl-Rau-Halle. In den ersten Tagen plagte der Muskelkater immer so, dass man nicht vorwärts den Berg rauf oder runter gehen konnte. Eine Schar junger Leute, die ächzend rückwärts gingen, boten den Heidenheimern schon immer einen etwas seltsamen Anblick. Die Lehrgänge wurden meist von Meister Kühner, einem etwas

März 1964,Meister Kühner in Heidenheim bärbeißigen Meister der alten Schule, durchgeführt. Er war durchaus ein “harter Hund” und hat in Heidenheim manchen alten Kämpen fast zum Heulen gebracht. Allerdings waren die Heidenheimer auch nicht ungeschickt. Vor großen Turnieren wie z.B. der Olympiade verpflichteten sie noch einen anderen Meister, meist Franzose mit großem Namen, der den letzten Schliff vermittelte – und der große Ruhm fiel dann nicht auf Meister Kühner ab und der wurde nicht so nicht zu teuer.

Maître Tirioux sollte so den Heidenheimer Musketieren vor den Olympischen Spielen in Mexiko den letzten Schliff verpassen.

Käsfüße Vor dem Naturfreundehaus HDH

im und vor dem Naturfreundehaus.

Die Lehrgänge des WFB waren natürlich offen für den ganzen Württembergischen Fechterbund. Das schaffte Gelegenheit, den Bekanntenkreis über das Oberland hinaus auszuweiten und nette Kontakte zu knüpfen.

Württembergs Fechtelite

Die Fechtabteilung der TG konnte sich dann auch eigene Wochenendlehrgänge leisten, meistens mit Meister Kamm, gelegentlich mit Kühner. Kühner zeigte auch in Biberach immer seine Schleiferqualitäten.  Ich erinnere  ich noch an einen Lehrgang. Hans hatte einen weinroten Trainingsanzug, der in kürzester Zeit richtig tiefrot war und auf dem Boden hatte sich eine Pfütze gebildet…

Allerdings hatte sich die Schinderei ausgezahlt, was in guten Platzierungen der Biber nachzulesen war.

Einen einzigen Lehrgang veranstalte das Oberland mit Meister Losert aus Weilheim, der hauptamtlich den USC München trainierte. Auf diese Weise war ich dann später mehrere Jahre in engem Kontakt mit Losert, der von seiner Art und Persönlichkeit gut mit Kühner zu vergleichen war.

Die TG schaffte es dann sogar einen Meister kontinuierlich zu beschäftigen.

Hans Oskar Muck, Meister NemlaDas war eine Zeit lang Meister Nemla aus Tunesien. Fechterisch zeigte er uns natürlich, wo es langging, aber in anderen Dingen konnte er in Biberach durchaus noch lernen. So hat er zum Beispiel auf dem Schützenfest den ersten Rummelplatz seines Lebens gesehen und war doch recht verwundert. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag natürlich in Heidenheim, ähnlich wie bei Maître Duprez, der die die TG auch längere Zeit begleitete.

10 Jan 2011

Moritz Lutz

 

Moritz Lutz

Moritz Lutz am WG mit Spitznamen “Motze” bedacht war Sportlehrer für Jungs am Wielandgymnasium. Mit dem Fechten hatte er nur insofern zu tun, als er die Werbetrommel für die Fechterei rührte. Bei ihm ging es ja immer ein bisschen paramilitärisch zu, Antreten, Liegestütze, am Seil Hochhangeln gehörten zum festen Programm. Dann managte er das Biberschießen, übte vor dem Schützenfest mit den Schülern das Armbrustschießen. Die Fechtwerbung lief folgendermassen ab. Zunächst wurde angetreten. Dann mussten alle, die noch nicht irgendwie sportlich tätig waren, vortreten. Nun wurde jeder gefragt, was man denn so sportlich zu tun gedenke. Dann gabs den Hinweis auf den am Abend stattfindenden Anfängerkurs der Fechtabteilung. Da war Lutz dann ebenfalls anwesend und das vermittelte dem Ganzen einen halboffiziellen Anstrich. Walter Weber leitete diesen Anfängerkurs. Das Programm war so interessant gestaltet, dass fast alle bei der Stange blieben.  Zu Moritz Lutz muss gesagt werden, dass er immer schützend die Hand über die Fechter hielt. Gerade zu dieser Zeit genoss das Fechten in der Lehrerschaft einen eher zweifelhaften Ruf, von Trinkgelagen, Saufclub und so war die Rede. Wie man da wohl draufgekommen ist?Orden für OB Hoffmann                                   Moritz Lutz zwischen OB Hoffmann und

Präsident von Steaua Bukarest

In der weiteren Folge aber gingen Wielandgymnasium und Fechtabteilung eine für beide Seiten fruchtbare Partnerschaft ein und Herr Lutz hatte daran einen nicht unwesentlichen Anteil. Was man allerdings noch anmerken darf. “Motze” hatte eine glänzende Rednergabe. Eine seiner Reden lautete in etwa so: “Zum Fechten braucht man (Pause) Mut! Mut braucht man zum Fechten.. “so ging das einige Zeit weiter. Aber ohne “Motze” wären eine ganze Reihe von Leuten erst gar nicht zum Fechten gekommen. Das soll mit diesem kleinen Gedenkartikel gewürdigt werden!

09 Jan 2011

Fechterfestle im Jahresablauf

Fechter fliegen aus

Die Fechter sind ja bekanntlich ein feierfreudiges Völkchen und man hat nicht nur das Schwert geschwungen sondern regelmäßig und gerne gefeiert. So am Anfang des Jahres wenn genügend Schnee da war, wurde immer das Schlittenrennen ausgetragen, meistens im Wolfental. Natürlich war man da anschließend immer ein bisschen durchgefroren und was half da besser als ein Glühwein. Am Anfang war der Ausklang bei Walter Weber in der Saulgauer Straße. Später stand uns dank der guten Beziehungen von Franz-Karl zu Kaplan Pfaff und dessen offenem, leutseligen Wesen die Brandenburgische Kaplanei zur Verfügung. Da gab es geeignete Räume

und das Après-Schlittenfahren konnte zünftig gefeiert werden. Ein erster Fixpunkt im Fechterfestkalender war immer der Funkensonntag. Dieser wurde in Reute bei Netzers begangen. Wald war genug in der Nähe und so konnte ein mächtiger Funken errichtet worden. Herr Netzer stand immer mit Rat und Tat zur Seite auch was Funkenbrauchtum anging.  So wurde kräftig “verrußt”. Zwar wurde nicht originales “Funken paschen” durchgezogen, aber die Würfel wurden doch kräftig geworfen.

Toll waren auch die Hüttenfeste in Hütten bei Reute. Ev kochte dazu immer eine geniale Gulaschsuppe. Aber auch ihre Jägersuppe machte die Entscheidungsfindung wahnsinnig schwierig.

Es kann noch an Bernhards Feste erinnert werden. Als dieser nach Friedrichshafen versetzt wurde, gab es Schupfnudelessen bei Bernhard in Berg verbunden mit einem Kneipenbesuch bei der geradezu legendären “Goschemarie” in einem Gasthaus in der Nähe von Berg.

Traditionell wurde am 1. Mai natürlich die Maiwanderung gemacht. Nicht immer war das Wetter maimäßigFechterausflug nach Degernau. Einmal macht uns heftiger Schneeregen ziemlich zu schaffen. Zum Glück hatte ein Wirtshaus in Schweinhausen geöffnet. Die Kleider wurden zum Trocknen im ganzen Lokal verteilt und es war eine etwas dämpfige Atmosphäre – aber toll.

Eine Zeitlang waren wir regelmäßig Gast bei der Fechterfasnet der TSG Söflingen. Da man zu einem Fasnetsball am besten nicht mit dem Auto fährt, sind wir immer mit dem Zug nach Ulm gefahren. Morgens gings dann mit dem ersten Zug zurück nach Biberach. Nach durchfeierter Nacht war es wichtig, dass wenigstens einer bis Biberach wachblieb, damit man dort wieder aussteigen konnte und nicht erst in Ravensburg oder gar Friedrichshafen wieder aufwachte, aber es hat immer geklappt. Höhepunkt des Fechterfestjahres war natürlich das Göckelesessen, doch dafür gibts einen Extra-Blog.

Man traf sich aber einfach so, z. B. zum Tanzen. “Tanzlokal”  war mal die Praxis von Dr. Holzbach.

1964 Irmtraud und Heidi Feschdle bei Holzbachs .

A propos Tanzen bei vielen Turnieren fand abends ein Fechterball statt. Besonders tolle Bälle gab es immer in Memmingen beim “Memminger Mau” oder beim “Hohe-Schloss-Turnier” in Füssen. Man hatte aber einfach auch freundschaftliche Beziehungen zu den benachbarten Abteilungen wie Laupheim, Memmingen oder Söflingen. Oft waren wir auch bei den dortigen Festle zu Gast, genau so wie diese bei uns.

Klaus Sommer am Zapfhahn Laupheim feiert

Nachhaltig in Erinnerung bleiben mir die Memminger Fechter die zum Training immer eine Kiste Bier mitbrachten und behaupteten, es gäbe nichts besseres als ein kühles Bier unter der heißen Dusche.

Im Herbst stand dann immer eine große Wanderung an.

Die Tage vor Weihnachten waren für die “Offiziellen” etwas anstrengend, weil man da die Honneurs machen musste, den Dank der Abteilung überbringen. Am 2. Weihnachtsfeiertag war traditionell Kegeln, meist in Rindenmoos.

Dass man eben nicht nur nach Meisterehren strebte sondern das Miteinander Feiern und Zusammen pflegte, machten sicher einen Reiz der Fechterei aus.

08 Jan 2011

Göckelesessen

man feiert Das Göckelesessen war immer sowas wie das Hochfest der Fechterei. Es fand ein-bis zwei Mal jährlich im Sommer statt. Ursprünglich wurde es im Garten von Hans abgehalten als dieser noch in der Nähe von Rissegg war. Später wurde es auf den Hof von Netzers bei Reute gelegt. Das war weit genug abgelegen, so dass keine Lärmbelästigung zu befürchten war.

Der Wald war nahe genug, so dass die notwendigen Bratspieße leicht aus dem Wald geholt werden konnten. Herr Netzer hatte immer vorher die Wiese abgemäht. Es gab also Platz genug zur sportlichen Betätigung. Fußballspielen, Frisbee usw. Jeder Fechter hatte sein Geheimrezept. Bernhards (einmaliger) Versuch, die Göckele vor zu garen, erwies sich nicht als besonders glücklich,

der Druck der Astgabel zerriss es einfach.

Da lässt es sich gut sein mit Sascha auf dem Göckelesessen

Wichtig war vor allem Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Denn da sich das Fest meist bis über den Einbruch der Dunkelheit hinzog, war das Bratresultat nicht mehr so gut zu sehen. Manche Exemplare waren außen schon sehr dunkel (um nicht zu sagen) verkohlt, innen aber fast noch roh! Aber das tat dem Genuss natürlich keinen Abbruch! Am besten man probierte vorsichtig und wenn man mit dem Resultat zufrieden war, griff man beherzt zu.

fest drauf stecken,sonst fallen sie runter Garprobe

Durst hatte man natürlich auch, aber die Fechter waren  immer bestens

versorgt. Es gab genug zu trinken für Jung und Alt!

Göckelesessen 76 zum Wohl Hanna

Ab und zu wurden auch befreundete Abteilungen wie zum Beispiel Ulm-Söflingen oder Laupheim eingeladen.

Nach langem Fest war man satt, etwas eingeräuchert, müde aber glücklich.

Schee wars!

Göckelesessen 1962

05 Jan 2011