Göckelesessen
Das Göckelesessen war immer sowas wie das Hochfest der Fechterei. Es fand ein-bis zwei Mal jährlich im Sommer statt. Ursprünglich wurde es im Garten von Hans abgehalten als dieser noch in der Nähe von Rissegg war. Später wurde es auf den Hof von Netzers bei Reute gelegt. Das war weit genug abgelegen, so dass keine Lärmbelästigung zu befürchten war.
Der Wald war nahe genug, so dass die notwendigen Bratspieße leicht aus dem Wald geholt werden konnten. Herr Netzer hatte immer vorher die Wiese abgemäht. Es gab also Platz genug zur sportlichen Betätigung. Fußballspielen, Frisbee usw. Jeder Fechter hatte sein Geheimrezept. Bernhards (einmaliger) Versuch, die Göckele vor zu garen, erwies sich nicht als besonders glücklich,
der Druck der Astgabel zerriss es einfach.
Wichtig war vor allem Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Denn da sich das Fest meist bis über den Einbruch der Dunkelheit hinzog, war das Bratresultat nicht mehr so gut zu sehen. Manche Exemplare waren außen schon sehr dunkel (um nicht zu sagen) verkohlt, innen aber fast noch roh! Aber das tat dem Genuss natürlich keinen Abbruch! Am besten man probierte vorsichtig und wenn man mit dem Resultat zufrieden war, griff man beherzt zu.
Durst hatte man natürlich auch, aber die Fechter waren immer bestens
versorgt. Es gab genug zu trinken für Jung und Alt!
Ab und zu wurden auch befreundete Abteilungen wie zum Beispiel Ulm-Söflingen oder Laupheim eingeladen.
Nach langem Fest war man satt, etwas eingeräuchert, müde aber glücklich.
Schee wars!