Kloster Maursmünster (Marmoutier)

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Das Kloster geht auf iro-schottische Mönche zurück und wurde wohl um 590 von dem Wandermönch Leobard (+um 618), einem Schüler des Kolumban des Jüngeren von Luxeil ( um 542-615 ?) und

dem Frankenkönig Childebert II. (um 570-596) gegründet. Childebert schenkte Leobard eine beträchtliche Menge Land, das damals noch öde lag.

Um 656 gehörte es zum Bistum Metz und wurde mit Königsgut ausgestattet.Es war ein Reichskloster.

Um 728 reformierte Pirmin mehrere elsässische Klöster und gab ihnen die benediktinische Regel. Er galt als Vorgänger des Reichsabtes Benedikt von Aniane (vor 750-821)

In der Zeit war Maurus Abt, der ab 724 greifbar wir und nach dem das Kloster benannt ist. Deshalb gilt er auch als Gründer von Maursmünster.

(Alle Angaben zu den Äbten nach L.G.Glöckler, Die Geschichte des Bistums Straßburg, Straßburg 1880 2. Bd. Maursmünster S.224 ff.)  Abt Maurus verstarb im Jahre 761. Auf ihn folgten die Äbte Reinhard I, Heinrich, Matthias, Christoph

814 setzt Kaiser Ludwig der Fromme (814-840) Benedikt von Aniane als Abt in Maursmünster ein. Benedikt sorgte dafür, dass die benediktinische Regel in allen Klöstern des Reiches galt.

Schon unter Abt Maurus brannte das Kloster ab. 827 brannten Gebäude und Archive zum zweiten Mal. Bei dem Brand ging auch die für das Kloster wichtige Schenkungsurkunde von

Theoderich IV. (nach 711-737) verloren. Abt Celsus fertigte 828 eine Schenkungsurkunde aus dem Gedächtnis an und auch ein Güterverzeichnis der Abtei.

Die heute noch vorhandene Urkunde aus dem 12. Jahrhundert ist wohl eine Fälschung. da sie aber aus der echten Celsus Urkunde abgeschrieben ist, gibt sie doch einen insgesamt stimmenden Überblick über den Güterbesitz von Maursmünster,

Abt Celsus wandte sich an Kaiser Ludwig, der den Bischof von Metz, seinen Halbbruder Drogo (823-855) beauftragte, die Kirche von Maursmünster wieder aufzubauen. Er tat das, unterwarf aber Kloster Maursmünster seiner Oberherrschaft.

Die Lehenshoheit blieb nun bis 1680 bei den Bischöfen von Metz. Die Bischöfe von Metz vergaben aber Grundbesitz der Abtei an den elsässischen Adel, was dazu führte, dass der Besitz der Abtei schmolz. Die Herren von Geroldseck am Wasichen wurden mit der

Klostervogtei belehnt.Otto II. von Geroldseck wurde der erste Vogt von Marmoutier.  Er erbaute die Burg Großgeroldseck wohl auf Klosterbesitz. Die Herren von Geroldseck hatten die Herrschaft Geroldseck bis gegen 1390 inne

Abt Celsus verstarb 853. Der Abtstuhl blieb dann drei Jahre unbesetzt. Es folgt Abt Dietrich I., der 865 verstarb. Sein Nachfolger Alexander I. starb schon ein Jahr später im Jahr 866. Auf ihn folgte Abt Philipp I.

Er verstarb 872. Sein Nachfolger wurde Abt Andreas (+ 890) gefolgt von Abt Wendelin + 893. Dann folgte Abt Landeloch I + 930) der in untenstehender Urkunde erwähnt ist.

Ein Volmarus, Graf zu Saarburg und seine Gattin Bercha erscheinen in einer Urkunde und werden mit dem Vermerk genannt, dass sie Kloster Maursmünster unter Abt Landeloch viel gegeben haben. das ist die urkundliche Erwähnung des 3. Abtes von Maursmünster.

(Jahrbuch der lothringischen Geschichte und Altertumskunde 7. Jahrgang 1895 S. 84)

Abt  Oswald folgte und verstarb 960. Etwas mehr Informationen hat man zu seinem Nachfolger Abt Franz I. Er vergab benachbarten Adeligen Güter der Abtei zum Lehen.

In der Grafschaft Dagsburg stiftetet ein Graf Ludwig von Dagsburg (ca. 940- ca.980) im Jahre 966 in St. Quirin in den Vogesen eine Priorei. Abt Franz schickte dazu eine Kolonie Mönche.

Die Priorei wurde 1052 mit Kloster Maursmünster verbunden. 1052 bestätigte Papst Leo IX. (1049-1054) die Gründung des Klosters St. Quirin.

“Papst Leo IX. bestätigt die Gründung des Klosters St-Quirin (in Lothringen durch seinen Großvater Ludwig von Dagsburg (D. Toul) und dessen Unterstellung unter die Abtei Maursmünster”. Leo IX. – RI III,5,2 n. †949

Abt Franz starb 981 an der Pest.

Auf ihn folgte Abt Landeloch II. Er verstarb im Jahr 1000.

Auf ihn folgte Abt Adelo + 1000, Godin + 1049  und Abt Lambert + 1073.

Auf ihn folgte Abt Richwin. Kloster Maursmünster erlebte nun eine Phase eines wirtschaftlichen Wiederaufschwungs.

Dieser Aufschwung erfolgte in einer für das 12. Jahrhundert typischen Form. Materielle, administrative und spirituelle Faktoren griffen ineinander.

Die Lebensgrundlagen besserten sich durch einen demographischen und wirtschaftlichen Aufschwung. Die Äbte sorgten durch eine Reformierung der Güterverwaltung für eine Mehrung der Erträge.

Dies wurde unterstützt durch eine Neuordnung der Rechte und Pflichten der Abtei  gegenüber ihren Familiaren, Ministerialen und Vögten.

Die vita religiosa wurde gestärkt durch die Impulse der benediktinischen Reformbewegung

Abt Richwin gründete 1115 in Sindelsberg ein Frauenkloster. Dort hatte Sindenus, ein Schüler des Klostergründer Leobards gelebt.

Richwin machte mit Bertha, der magistra des Kloster Sindelberg einen Gütertausch. (Regesten der Bischöfe von Straßburg 406)

Richwin wurde dann Abt in Kloster Neuweiler. In Maursmünster folgte ihm Abt Reinhard II + 1122.

Sein Nachfolger war Abt Adelo II., der aus Kloster Gorze kam. Kloster Gorze hatte mit der Klosterreform von Gorze im 10. und 11. Jahrhundert eine bedeutende Reformbewegung der Klöster begründet

und war für den lothringischen Teil das Zentrum der Reformbewegungen. Im Reich wurde die Reichsabtei St. Maximin in Trier der Motor der Reformbewegung. Nach Abebben der ersten Reformwelle

entstand in Gorze eine junggorzische Reformbewegung, die Teile der alten Reform von Gorze mit Elementen der Reform von Cluny mischte.

Abt Adelo dürfte von dieser zweiten Reformwelle beeinflusst gewesen sein. er schaffte 1117 die dreitägigen Frondienste der servilen Klosterleute ab aus der Einsicht heraus, dass nur die freie Arbeit nutzbringend sei und

ersetzte sie durch mässige Geldabgaben, die dazu dienen sollten, den Boden durch Tagelöhner bebauen zu lassen. Das bewirkte, dass sich alle Klosteruntertanen in gleichen Verhältnissen befanden.

In Maursmünster zeigte sich das auch an den großen Bauprojekten der Abtei.Zwischen 1120 und 1140, also zum großen Teil in der Regierungszeit von Abt Adelo (1122-1132) erfolgte der Bau der romanischen Kirche.

In seiner Regierungszeit war in Metz Stephan von Bar (1120-1163)Bischof in Metz. Er erstattete 1125 der Abtei  Maursmünster verlehnten und entfremdeten Besitz zurück

Er förderte als weltliches Oberhaupt des Klosters Maursmünster dessen wirtschaftlichen Aufschwung.

Auf Abt Adelo folgte Abt Meinhard (1132-1146). Er kam aus Kloster Hirsau. Er veranlasste neben einem Güter-und Einkünfteverzeichnis des Klosters das Hofrecht, eine schriftliche Fixierung der Rechte des Klosters und seiner Hörigen

um ihnen wegen der menschlichen Vergesslichkeit eine dauerhafte Sicherung zu gewährleisten.

In Meinhards Amtszeit fiel auch der Anschluss an die Reformbewegung von St. Blasien. Der Besuch des päpstlichen Legaten Kardinal Theodwin fand 1137 statt.

Theodwin hatte stammte aus Schwaben. Er war  Prior in Maursmünster. Um 1125 wurde er zum Abt von Gorze erhoben. Papst Innozenz II. (1130-1143) erhob ihn 1134 zum Kardinal und päpstlichen Legaten.

1137 besuchte er die Abtei Maursmünster und weihte die Kirche von Sindelsberg.

Abt Meinhard erhielt 1139 vom Straßburger Bischof Gebhard von Urach (1131-1141) ein Stück vom Heiligen Kreuz,das ihm ein Stiftsherr aus Jerusalem verehrt hatte. Dieses Partikel wurde an den Festen Kreuzauffindung und  Kreuzerhöhung in der Abteikirche öffentlich

Bei Waldhof errichte Abt Meinhard eine Wallfahrtskapelle zu Ehren des Heiligen Gallu. Kardinal Theodwin weihte diese Kapelle 1143 bei seinem Elsassbesuch in Gegenwart von Abt Meinhard ein.

verehrt. Unter Abt Meinhard wurde n die Besitzungen der Abtei unter den Schutz des Papstes gestellt.

1144 wurde eine Forstordnung für das Kloster erlassen, die besagte, dass nicht mehr Holz geschlagen werde, als nachwächst. Dies wird gemeinhin als erste Formulierung einer Nachhaltigkeit angesehen.

Abt Meinhard verstarb 1146.

Sein Nachfolger war Abt Anselm (1146-1154). Er stellte für das Kloster Sindelberg eine Urkundensammlung zusammen. Aus seiner Zeit gibt es auch eine Charta, die vieles über die Besitzungen der Abtei enthält.

Auf Abt Anselm folgte Abt Konrad II., der 1163 verstarb. Er schloss einen Vertrag mit dem Klostervogt Otto II. von Geroldseck (*1075-nach 1127)ab. Der Abt war Territorialherr. Der Vogt saß auf Schloss Geroldseck und hielt dreimal jährlich Gericht.

Er wurde unterstützt vom Schultheiss, der die Gerichtsbarkeit in den Dörfern ausübte.Auch setzte er die Heimburger ein, Das waren dörfliche Amtsträger, die das Gemeindevermögen verwalteten und er entschied über die Nutzung der Allmende.

Auch setzte er die Bannwarte, die Förster und dergleichen ein. Den Kriegsdienst besorgten Barone, die Vasallen der Abtei waren. Im Mittelalter waren es 24 Barone. 1620 war die Zahl auf 12 gesunken.

Am 8. Juli 1163 nahm Kaiser Friedrich Barbarossa (1147-1152 König, dann Kaiser bis 1192) Kloster Maursmünster unter Abt Konrad und auf Bitten des Bischofs von Metz  Dietrich III. von Bar (1164 – 1171) mit all seinen Rechten und Besitzungen in seinen Schutz und bestätigt ihm die urkundlichen Verleihungen von seiten Dietrichs und dessen Vorgängers Stephan. Friedrich I. – RI IV,2,2 n. 1212 Beide Kirchenfürsten hatten dem Kloster Privilegien erteilt, die urkundlich belegbar sind.

Auf Abt Konrad folgte Ulrich und dann Abt Werner.

Abt Werner schloss mit dem Hochstift Straßburg einen Gütertausch ab. Das Stift tauschte einen  an der Nordseite des Schlosses  Barr gelegenen Felsen gegen eine Hufe in Gündesheim ein. Das ermöglichte  dem Straßburger Bischof

Rudolf von Rothweil (1162–1179) den Bau von Schloss Hoh-Barr über Saverne, um das Zorntal und den Weg über die Vogesen zu kontrollieren.

Auf Werner folgten die Äbte Otto, Alexander II., Rudolf und Godfried II, über die wir nichts Zuverlässiges wissen. Von Godfried ist das Todesjahr 1253 überliefert.

Auf ihn folgte Abt Johann I. +1288.  Er hatte große Probleme mit den Vögten von Maursmünster. Die Vogtei lag immer noch in Händen der Herren von Geroldseck am Wasichen. Während der Regierung von Abt Johannes war Simon I. von Geroldseck

Vogt von Kloster Maursmünster. Nach Glöckler beraubten die Vögte die Abtei anstatt sie zu schützen. S.230.

Es folgten die Äbte Konrad III. + 1301, Bernard II. + 1323, Johann II.  + 1348, Walraff Baron von Geroldseck + 1379, Oswald II. von Winterthur + 1389, Jakob I. + 1394, Arnold +1407,Johann III: + 1415, Konrad von Steinbach + 1435,.

Abt Konrad ließ die Kapelle zum Heiligen Gallus s.o. 1420 restaurieren.

Abt Caspar I. von Stollhofen + 1458, folgte auf Abt. Konrad. Nächster Abt war Adam Speckmoser + 1463, Reinhard II. Knobloch + 1468.

In dieser Zeit verlegte sich die Abtei Maursmünster auf den Buchdruck. Nach Glöckler S. 230 war Konrad von Schweinheim Mönch in Maursmünster. Er war wie Arnold Pannarz ein Inkunabeldrucker. Beide brachten die

Technik des Buchdrucks mit beweglichen Lettern nach Italien. Papst Sixtus IV. (1471-1484) hatte nach  Glöckler Konrad von Schweinheim nach Rom angefordert.

Unter Abt Dietrich von Kürneck (1446 1517 ) war die Abtei mit 6000 Gulden verschuldet, das sind ungefähr 4.327.378,00 €, und war so verarmt, dass sich niemand mehr als Mönch aufnehmen ließ.

Abt Heinrich von Witten (1517-1519) trat 1517 der Bursfelder Kongregation bei. Abt Johannes Hagen vom Kloster Bursfelde gilt als Gründer der Bursfelder Kongregation. 1446 fand das erste Generalkapitel der neuen Kongregation statt.

1446 fand auch die Anerkennung der Kongregation durch das Konzil von Basel statt. 1500 gehörten der Kongregation 79 Klöster an. In den nächsten drei Jahrzehnten wuchs die Zahl auf 95 an.

Die Klöster verpflichteten sich, die Bursfelder Auslegung der Benediktsregel für den Klosteralltag (Consuetudo) in ihrem Kloster umzusetzen und ebenso die Liturgie und Lebensgewohnheiten Bursfeldes zu übernehmen. Das führte dazu, dass der Abt viele seiner Rechte an die Kongregation abgab und nicht mehr vollkommen eigenmächtig im Kloster walten konnte – so auch etwa bei finanziellen Belangen, wo das Kapitel der der Kongregation ein Einspruchsrecht bei Verkäufen hatte. Im Gegenzug konnte jedes Mitgliedskloster, das in finanzielle oder rechtliche Schwierigkeiten gelangt war, mit der Unterstützung des Generalkapitels rechnen. Ein weiterer Vorteil der Mitgliedschaft war, dass dadurch die Abhängigkeit vom Bischof oder Landesherren, unter der die Benediktinerklöster jahrhundertelang standen, stark reduziert werden konnte. Die jährlich in jedem der Kongregation angehörenden Kloster stattfindenden Visitationen durch Äbte anderer Klöster sollten garantieren, dass der Geist der Reform nicht verfehlt wurde. Den ebenfalls jährlich abgehaltenen Generalkapiteln der Union, an denen alle Äbte der Reformklöster teilnehmen mussten, wurden die Berichte der Visitatoren vorgelegt. Den Beschlüssen der Generalkapitel hatten die Mitgliedsklöster strikt zu folgen.

Abt Heinrich stammte aus der freiherrlich gräflichen Familie Wiiten  am Rhein. Abt Heinrich verstarb schon zwei Jahre nach dem Beitritt zur Kongregation.

Zur Zeit der Reformation herrschte in Lothringen Herzog Anton der Gute (1509-1544). Er war ein Gegner der lutherischen Bewegung und sorgte dafür, dass Lothringen katholisch blieb. So wurde auch Kloster Maursmünster nicht von der Reformation erfasst.

Auf Abt Heinrich folgte Abt Franz II. (1519-1521). Sein Nachfolger wurde  Caspar II. Rieggert von Villingen (1521-1557) Während seiner Regierung brach der Bauernsaufstand auch im Elsass aus.

Erasmus Gerber, ein Handwerker aus Molsheim war eine charismatische Figur, evangelisch gesonnen. Ihm gelang es, die  elsässischen Bauernhaufen zu gemeinsamem Vorgehen unter seiner Führung zu verbinden. Ebenso versuchte er eine feste Organisation der Bauernschaft, die in wöchentlichem Turnus sich beim Heere, das im Kloster Maursmünster lagerte, ablösen sollte. Sein Standort wechselte zwischen Altdorf, Maursmünster, Molsheim und zuletzt der bischöflichen Residenzstadt Zabern.

Abt Caspar wurde von den aufständischen Bauern gefangen genommen, konnte aber entfliehen und entkam nach Saarburg. Die Abtei wurde besetzt, alles zerschlagen, die Reliquien aus ihren Scheinen gerissen und in der Kirche verstreut.

Die Bücher und Manuskripte wurden zum Heizen der Öfen benutzt.. Herzog Anton der Gute stellte sich den Bauern entgegen Am 18. Mai 1525 kam es zur Schlacht bei Zabern, der wohl blutigsten Schlacht des ganzen Bauernkriegs. Bis zu 25.000 Bauern verloren ihr Leben . Erasmus Gerber war gefangen genommen und hingerichtet worden.

Herzog Anton zog nach Maursmünster und konnte eine Brandschatzung im letzten Moment verhindern. Er setzte den Schultheißen von Maursmünster, der den Bauern Treue geschworen hatte, ab. Er ließ die Kirche reinigen und feierte dann das Messopfer.

Er zog weiter nach Scherweiler, wo er den Bauern die letzte Niederlage beibrachte.

Abt Caspar borgte Geld zum Wiederaufbau seines Klosters. Er verstarb 1557

Sein Nachfolger wurde Abt Johann IV.Pistorius (1557-1567). Er restaurierte das Kloster samt Kirche.

Auf ihn folgte  Georg Hutzlin + 1572., gefolgt von Abt Gisbert Agricola + 1585. Er stammte aus Saaralben. Er baute Kloster Sindelberg wieder auf,, das von den Bauern im Bauernkrieg niedergebrannt worden war.

Er hatte auch die Erlaubnis bekommen, andrer Leute ehrliche Kinder ins Kloster aufzunehmen, falls er keine Adligen finde.

Sein Nachfolger wurde Abt Jacob II. Schreyer + 1599.

Auf ihn folgte Abt Friedrich Schwarz + 1633.In seiner Regierungszeit brach der Dreißigjährige Krieg aus. 1618-1648. Obwohl Süddeutschland im Wesentlichen erst nach der Landung der Schweden stark in den Krieg verwickelt wurde,

traf die Anfangsphase  der böhmisch-pfälzische Krieg auch das Elsass. Graf Ernst zu Mansfeld (* 1580-1626) zog schon 1618 nach Prag  zur Unterstützung der evangelischen Stände, die sich gegen die habsburgische Landesherrschaft erhoben hatten.

Ab 1621 stand er im Dienst des geächteten und vertriebenen Pfalzgrafen Friedrich V. (1610-1623). Er sollte ihn im Kampf um sein Stammland die Kurpfalz unterstützen und stand so gegen den Kaiser und seine Verbündeten. Den Winter verbrachte er

mit seinem Heer, das er aus dem Lande leben ließ und mit Kriegsbeute ständig verstärkte, im Elsass. Die mansfeldischen Truppen richteten überall schwere Verheerungen an. Graf Ernst belagerte Zabern und ließ es beschiessen, was zu einer großen Fluchtwelle der Landbevölkerung führte.

Graf Mansfeld nahm die Abtei Maursmünster ein. Dorthin hatten sich die Bauern aus der Umgebung geflüchtet und leisteten verzweifelten Widerstand. Die von der Abtei abhängigen Dörfer wurden geplündert, mehrere in Schutt und Asche gelegt.

Auf Abt Friedrich folgte Abt Jakob III. Diebolder. Er regierte nur von 1633-1638. Sein Nachfolger wurde Abt Wolfgang Lehner + 1678..

Ab 1633 begann die Expansion Frankreichs ins Elsass. Nach und nach übernahm es teils durch Verträge, teils durch Expansion die Landesherrschaft in den meisten elsässischen Regionen. 1635 trat Frankreich offiziell in den Dreißigjährigen Krieg ein.

Frankreich unterstützte den protestantischen Fürsten Bernhard von Weimar (1604-1639). Dieser nahm ab 1638 Teile des Elsass in Besitz, das ihm auch bei den Verhandlungen mi Frankreich zugesagt worden war, in Besutz. Nach seinem Tod 1639 übernahm Frankreich seine Truppen und die von ihm besetzten Gebiete..

Im Westfälischen Frieden von 1648 trat Habsburg alle seine elsässischen Besitzungen und Rechte ab. Ebenso trat Habsburg im Namen des Reiches im Elsass ab.

Nachfolger von Abt Wolfgang wurde Abt Gregor Vogel +1702 Auf ihn folgte Abt Anselm II. Moser. +  1734. Dieser Abt war dem Konvent von der französischen Regierung  vorgesetzt worden. Der Konvent wollte Edmund Herb als Abt.. Dieser wurde aber ins Kloster Ebreuil verbannt..

Unterstütz wurde Abt Anselm vom Straßburger Bischof Armand Gaston Maximilian de Rohan-Soubise (1704-1749) Dieser war vom französischen König Ludwig XIV. als erst 16-jähriger für Amt des Straßburger Bischofs vorgesehen,  um die neue Provinz zu rekatholisieren und den französischen Einfluss

zu stärken.. Außerdem musste die Abtei 84.000 Franken bezahlen. 1734 kehrte Edmund Herb nach Maursmünster zurück und regierte noch bis 1742.

Sein Nachfolger wurde Abt  Placidus Schweighäuser. Er verschaffte der Abtei ein neues Einkommen. In St. Quirin hatte Kloster Maursmünster ein Priorat, das aber im 30.jährigen Krieg

zerstört wurde. Im 17. Jahrhundert wurde es wieder aufgebaut. Abt Placidus betrieb dort eine Glasfabrik, die sehr profitabel arbeitete.  Als das Geschäft blühte, wurde dem Kloster die Fabrik mit Parlamentsbeschluss weg genommen.

Die Abtei widmete sich der Pflege von Kunst und Wissenschaften und sie betreute die umliegenden Dörfer seelsorgerisch.

1789 brach in Frankreich die Revolution aus. In deren weiteren Verlauf wurden 1790 die Klöster aufgehoben, darunter auch Kloster Maursmünster.

Damit endete eine über 1200-jährige Klostergeschichte. Der letzte Abt war der 48-jährige Anselm III. Marschall.

Pöbel drang in die Abtei, schleppte Bücher, Manuskripte und Ornate vor das Kloster und verbrannte alles. Die Güter, Gebäude und Mobiliar wurden als Nationalgut beschlagnahmt und verschachert.

 

                                                                                                                                       ©Office de Tourisme du Pays de Saverne. Photo non contractuelle

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