Klingenmünster

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Die erste urkundliche Erwähnung Klingenmünsters geht auf das Jahr 849 zurück. In einer Urkunde bestätigt Ludwig der Deutsche dem Kloster pauschal alle Rechte und Besitztümer. 840 waren in einer Brandkatastrophe alle Urkunden, darunter auch die Gründungsurkunde vernichtet worden. Die Gründung muss aber weiter zurückliegen. Als Stifter wird der Merowingerkönig Dagobert I. (622-639) angesehen. Im 18. Jahrhundert wurde bei Umbauarbeiten an der Kirche ein Fundamentstein mit der eingravierten Jahreszahl 626 gefunden. Deshalb nimmt man heute das Jahr 626 als Gründungsjahr der Abtei an. Als “Clinga monasterium”

könnte das Kloster das älteste der Urklöster Deutschlands sein. Das Kloster ist wohl von iro-schottischen Mönchen gegründet worden. In der “Fleidoliste” des Klosters Reichenau und im Verbrüderungsbuch des Klosters Sankt Gallen wird es erwähnt. Diese Schriftstücke können in die Jahre zwischen 780 und 820 eingeordnet werden.

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Zunächst lebte man nach den Regeln des heiligen Kolumbans, bis diese im 8. Jahrhundert durch die Regeln Benedikts abgelöst wurden.

Die Blütezeit des Klosters fällt in die Salier und Stauferzeit zwischen 850 und 1300.

Das Kloster stellt nun zahlreiche Bischöfe, Erzbischöfe und Berater des Königs. Dies deutet auf ein hohes Ansehen der Abtei hin. Unter Abt Stephan I. erreicht es den Höhepunkt seiner Entwicklung mit einem hohen Stand an Bildung und Kultur um 1100.  1223 wird das Kloster unter den besonderen Schutz des Heiligen Stuhls durch Papst Honorius gestellt.

Zum Schutz des Klosters werden im Mittelalter drei Burgen errichtet, Heidenschuh, Schlössel und die Landeck.

Papst Innozenz VIII. wandelt das Kloster 1490 in ein weltliches Chorherrenstift um. Damit beginnt der wirtschaftliche Niedergang.

Im Bauernkrieg 1525 wird das Stift geplündert.

Mit der Einführung der Reformation wird das Stift 1563 durch Friedrich III. von der Pfalz aufgehoben und alle
Besitztümer des Stifts der “Allgemeinen Kirchengefällsverwaltung” zugeführt.

Im Zuge der Gegenreformation wird das Stift rekatholisiert, umgebaut, teilweise abgerissen und wieder säkularisiert.

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