Schloss Warthausen

 

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Die Herren von Warthausen lassen sich schon  1108 urkundlich nachweisen. Ein Adelbert von Warthausen taucht in den Annalen des Klosters Zwiefalten und 1129 als Zeuge in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Ochsenhausen auf. 1168 wird die Herrschaft an Friedrich Barbarossa verkauft. Der Enkel Friedrichs verleiht die Herrschaft seinem Truchsessen Eberhard von Waldburg. Es bildet sich eine Linie Waldburg-Warthausen. Seine Söhne Ulrich und Heinrich erscheinen erstmals 1234 als Truchsessen von Warthausen. Anfang des 14. Jahrhunderts stirbt die Linie Warthausen aus. Warthausen kommt an die Herren von Waldsee, die aber schon 1331 die Herrschaft an die Herzöge Albrecht und Otto von Österreich verkaufen. 1380 bestätigt Herzog Albrecht von Österreich als Herr von Warthausen ein Franziskanerinnen-Kloster in Warthausen. Wie viele der österreichischen Herrschaften ist auch Warthausen vielfach verpfändet. Von 1446 ist es in pfandschaftlichem Besitz der Stadt Biberach. 1529 wird Warthausen dem kaiserlichen Rat Dr. Hans von Schad von Mittelbiberach die Herrschaft Warthausen zunächst pfandweise, aber schon ab 1532 als Mannlehen überlassen und verbleibt bis Ende des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie Schad. Am 15. Dezember 1692 stirbt der letzte Schad, nämlich Leopold von Schad ohne Nachkommenschaft. Die Herrschaft fällt wieder an Österreich. Dieses verleiht sie dem Grafen Johann Philipp Josef von Stadion am 18. Januar 1696 als Lehen.

Das Schloss mit seinem renaissanceartigen Charakter ist um 1620 entstanden.schlossw Als sich Friedrich von Stadion 1761 vom fürstbischöflichen Hof in Mainz wegen Querelen zurückziehen muss, beginnt die große Zeit Warthausens. Graf Stadion versammelte zusammen  mit seinem vorehelichen Sohn Georg Michael Frank genannt La Roche und dessen  Frau Sophie , Arzttochter aus Kaufbeuren, am Warthausener Musenhof  seine Gäste. Seine Tochter Maximiliana, letzte Äbtissin des Damenstifts Buchau, 20101130151000!Maria-Maximiliana-von-Stadion der Maler Johann

Heinrich Tischbein der Ältere, der Dichter und Übersetzer Christoph Martin Wieland, der in Biberach als Senator und Kanzleiverwalter arbeitete, der Prämonstratenser Pater und angesehene Prediger Sebastian Sailer aus Obermarchtal, der Ortspfarrer Valentin Ignaz Heggelin, der mit den Ideen der Aufklärung vertraut war und die Reichsäbte aus den Klöstern der Umgebung nahmen an dem Kreis teil. Wieland ermutigte und förderte seine frühere Verlobte Sophie bei ihren schriftstellerischen Arbeiten und veröffentlichte die “Geschichte des Fräuleins Sternheim” zunächst anonym unter seinem Namen als Herausgeber.

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Sophie La Roche      Christoph Martin Wieland.

Als Marschall Ney, ein General Napoleons, der im Krieg gegen Österreich Erzherzog Ferdinand 1805 bei Günzburg bezwang, hat  seinen Sitz von Mai bis Oktober 1806 in Schloss Warthausen.

Der Sohn Friedrichs von Stadion Johann Philipp von Stadion war österreichischer Staatskanzler und Finanzminister und als solcher ein eingefleischter Gegner Napoleons. Als Württemberg 1806 Königreich wird, lebt Johann Philipp im Dauerkonflikt mit König Wilhelm. Das führt dazu, dass er Schloss Warthausen  am 16. Januar 1825 an den württembergischen Staat. Dieser verkauft Schloss, Nebengebäude und Schlossgut samt Patronatsrechten, Jagdrechten und Fischerei in der Riss an die Freiherren Wilhelm Friedrich und Carl Friedrich von König. Richard von König, der Sohn Carl Friedrichs erhielt von der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde für seine ornithologischen Arbeiten verliehen. Dessen Sohn Friedrich Karl machte sich als Weltflieger einen Namen.

Seit 1985 ist Franz Freiherr von Ulm-Erbach Besitzer von Schloss Warthausen.

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