Kloster Heilsbruck

 

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1262 wurde das Kloster Heilsbruck von Zisterzienserinnen gegründet.

Der Zisterzienserorden erlebte in dieser zeit einen rasanten Aufstieg und in knapp 200 Jahren waren über 700 Zisterzienserklöster in ganz Europa entstanden.

Das Kloster Heilsbruck geht wohl auf eine Stiftung des in Speyer geborenen Würzburger Kanonikus Salomon und des Speyrer Bürgers Elbewin Schwarz zurück. 1232 wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen und zwar in der Nähe des Dorfes Hardhausen, etwa eine Stunde von Speyer entfernt. Allerdings waren Lage, Versorgung und Ertrag des Klosters so ungenügend, dass es 1262 an den Standort “am Gebirge” im Weiler Edenkoben umgesiedelt wurde. Es wurde großzügig mit Äckern, Wiesen und Weinbergen ausgestattet. Es erhielt auch die Gerichtsbarkeit über die Weiler Edenkoben und Wazzenhofen. Nur der Blutbann verblieb beim Bischof von Speyer. Das Kloster entwickelte sich rasch erfolg-und ertragsreich. 1281 stellte es Rudolf von Habsburg unter den Schutz des römischen Reiches. Kaiser Ludwig der Bayer erneuerte 1339 die Rechte und Freiheiten des Klosters. Um 1500 war das Kloster in 46 Ortschaften begütert. Der Bauernkrieg brachte dann den Niedergang des Klosters. In der Osterwoche 1525 wurde das Kloster geplündert und verwüstet. Von der Verschuldung erholte sich das Kloster nicht mehr. Außerdem führte Friedrich III. die Reformation in der Kurpfalz ein. 1560 ließ der das Kloster auflösen. Güter und Erträge wurden der kurfürstlichen Verwaltung zugeschlagen. Im 30-jährigen Krieg gab es den Versuch einer Wiederbesetzung des Klosters durch die Äbtissin Margaretha Cordula. Der westfälische Friede von 1648 sprach das Kloster dann aber wieder der Kurpfalz zu. Die Erträge des Klosters fielen nun der kurpfälzischen Herrschaft zu. Ab 1802 wurden die pfälzischen Territorien zusammen mit Rheinhessen als integrierter Bestandteil des französischen Staates im Department Donnersberg verwaltet.

1805 wurde das Gut Heilsbruck von Landauer Bürgern ersteigert und wechselte noch mehrmals Pächter und Besitzer.

Im heutigen Gut zeugt noch das Refektorium, die Remise und der Klosterhof von der klösterlichen Vergangenheit.

Kommentare (2)

  1. Sascha

    Das Kloster Heilsbruck war am 3.6.2011 Austragungsstätte der tollen Hochzeit meiner Schwägerin Katja. Es war eine sehr schöne Feier, sozusagen zwischen Weinreben, Pfälzer Bergen und einem sehr romantischem Innenhof. Unter den Gemäuern liegt ein riesiger Weinkeller mit alten Holzfässern, die für hervorragenden Wein noch aktuell benutzt werden. Leider habe ich Dummerle jetzt erst gelesen, das Franz-Karl zu diesem Ort ebenfalls Geschichtliches eingetragen hat. Da hätte ich bei der Führung wohl ordentlich angeben können…

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  2. Thomas Düputell

    Guten Tag, das Dorf, auf dessen Gemarkung sich der erste Standort des Klosters Heilsbruck befand, heißt richtig Harthausen ( 67376 ). Der Standort befand sich etwa zwischen Harthausen und dem Nachbarort Hanhofen in dem Bereich westlich der Kreisstraße 26, zwischen Modenbachbrücke und einer heute dort befindlichen kleinen Kapelle. Da das dortige Gebiet sehr sumpfig war, stellte diese Tatsache wohl einen entscheidenden Grund für die Umsiedlung dar. Die Baulichkeiten wurden bis 1262 als monasterium bezeichnet, daher dürfte dort zumindest Konventsgebäude und wohl auch ein Klosterbau bestanden haben. ( Quelle: Museum für Stadtgeschichte und Weinbau, Edenkoben, Ortschronik 850 Jahre Hanhofen 1156-2006, Streifzüge durch die Ortsgeschichte, Autor: Bernd Lohrbächer, Hrsg. Ortsgemeinde Hanhofen )

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