Kloster Limburg

 

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Hoch über der Isenach liegt die Klosterruine Limburg an einem sehr geschichtsträchtigen Platz der Pfalz. Schon im 5. Jahrhundert vor Christus war hier wohl ein keltischer Fürstensitz. In der Nähe ist der Teufelsstein, der von den Kelten rituell genutzt wurde. Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde auf dem “Linthberg”, manche leiten das von Lindwurm also Drachenberg ab,  von den Saliern eine Burg errichtet. die Salier waren damals Herzöge in Worms. Die Schutzfunktion übernahm dann dreihundert Jahre später die ganz in der Nähe von den Leiningern erbaute Hardenburg. Der Name wurde beibehalten und die Burg 1024 zu einem Benediktinerkloster mit dreischiffiger Basilika umgebaut. 1035 wurde sie unter Anwesenheit Konrads II. Maria geweiht. Im zeitgenössischen Dynastieverständnis sollte es Hauskloster der Salier werden und der zur selben Zeit gebaute Dom zu Speyer die Grablege der Salier. Angeblich legte Konrad am selben Tag den Grundstein in Limburg und in Speyer. Die Bedeutung des Klosters zeigt sich auch daran, dass von 1034 bis 1065 die Reichsinsignien vorübergehend im Kloster aufbewahrt wurden. Der Baumeister des Klosters, Abt Gumbert starb ein Jahr nach der Weihe. Sein Grabstein ist in der Westwand der Krypta eingelassen. Konrad II. erlebte die Vollendung des Klosters nicht. Er starb 1039 in Utrecht. Sein Sohn Heinrich III. setzte die Bauarbeiten fort und als dessen  Gemahlin Gunhild, die Tochter Knuds von Dänemark, in Italien wahrscheinlich an Malaria starb, ließ Heinrich diese von Italien überführen. Sie ist auf der Limburg bestattet. Ihre Gebeine wurden 1935 gefunden, ihre Echtheit bestätigt und an der alten Stelle wieder bestattet. Eine Grabplatte erinnert heute an sie. Auf der Limburg wurde 1038 eine Synode nach dem “Straßburger Adventsstreit” abgehalten.Die Zahl der Adventssonntage war bis dahin unterschiedlich.In der spanischen Liturgie gab es 5-6 Adventssonntage, die gallische-fränkische hatte 5. Kaiserliche Macht entschied hier noch den kirchlichen Belang.

1042 wurde die Kirche vollendet. Der Hochaltar war zwei Jahre vorher zu Ehren Johannes des Täufers und des Evangelisten Johannes geweiht. Das Kloster aberkloster010LimburgWappenwurde Kloster zum Heiligen Kreuz genannt. 1047 brachte Heinrich III. ein Stück des heiligen Kreuzes aus Italien zur Limburg. 1206, nach anderen Quellen auch 1237 wurden die in der Nähe ansässigen Grafen zu Leiningen zu Schutzvögten des Klosters ernannt. Sie erbauten widerrechtlich auf klösterlichem Boden die Hardenburg. Daraus entwickelte sich ein Rechtsstreit, der erst 1249 beigelegt wurde. Danach scheint das Verhältnis weitgehend ungetrübt gewesen zu sein. In einer Fehde der Leininger mit den Fürstbistümern Worms, Mainz und Speyer wurde das Kloster 1367 stark beschädigt. 1449 erließ der Abt des wiederhergestellten Klosters eine Marktordnung für Dürkheim. Der dortige Markt wurde zu einem öffentlichen Kirchweifest umgewandelt. Daraus entwickelte sich der Dürkheimer Wurstmarkt. Es gab aber auch Plünderungen, ausgerechnet durch Leininger Truppen im Krieg zwischen Kurfürst Friedrich von der Pfalz und Leiningen-Valdenz.

Der Landshuter Erbfolgekrieg 1503 besiegelte dann das Schicksal der Abtei. 1504 besetzten Leiningische Truppen das Kloster. zusammen mit Dürkheimer Bürgern steckten sie es in Brand. Zeitgenössische Quellen berichten, dass das Feuer 12 Tage gewütet habe. Zwar wurde 1515 mit dem Wiederaufbau begonnen. Die Einführung der Reformation in der Pfalz durch Friedrich III. beendete aber das klösterliche Leben. Die Mönche wollten die neue Lehre nicht annehmen. Kurfürst Friedrich untersagte dann die Aufnahme von Novizen. Das Kloster starb aus.

In napoleonischer Zeit wurde die Ruine als Steinbruch genutzt. 1843 erwarb die Stadt Dürkheim die Ruinen. Seit 1971 werden die Ruinen gesichert und Teile restauriert.

In der  Sakristei der ehemaligen Klosterbasilika ist heute ein Restaurant untergebracht, die Klosterschänke. Im Sommer finden Freilicht-Theater-und Opernaufführungen statt. Die Krypta wird zu Trauungen benutzt

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