Archiv des Autor: Franz-Karl

Kisslegg Altes und neues Schloss

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Die Gegend um Kisslegg war schon in der Römerzeit besiedelt, worauf ein reicher Münzfund in Oberhorgen hinweist. 824 wird erstmals ein Ratpotiscella urkundlich erwähnt. Der Leutkircher Priester Ratpot hatte im 8. Jahrhundert eine Kirche und Wohnung am Zeller See errichtet, was sich dann bis Anfang 9. Jahrhudert als Ortschaft entwickelte. Um 850 kam der Ort in den Besitz des Klosters Sankt Gallen, das zwischen Zellersee und Obersee einen Meierhof errichtete. Zu diesem Hof, der auch Kellhof genannt wurde, gehörten über 100 Bauerngüter in der Umgebung.

Seit dem 9. Jahrhundert war eine adlige Familie ansässig, die eigene Besitzungen aber auch die Güter des Sankt Gallener Meierhofs verwaltete. Ein Familienmitglied soll den Namen Kisololt, Kisilhar oder Kisalfrid geheißen haben, woraus sich der Name Kisslegg entwickelte. Im 11. oder 12. Jahrhundert errichte die Familie eine Burg. Ab 1237 nannte sie sich “Herren von Kisilegge”. Dieser Name verdrängte allmählich Zell oder Kissleggzell. Seit dem 15. Jahrhundert  ist der Ort jetzt nur noch als Kisslegg bekannt. Der letzte der Herren von Kisslegg verheiratete um 1300 seine Tochter an Marquard von Schellenberg. Diese Familie wurde nun neuer Besitzer von Kisslegg. 1381 wurde die Herrschaft innerhalb der Familie Schellenberg geteilt. Der Schellenbergische Teil ging 1708 an die Linie Waldburg- Wolfegg und Waldsee, der paumgartische Teil ging nach mehreren Besitzerwechseln 1625 an Friedrich von Waldburg-Scheer-Trauchburg und nach dem Erlöschen der Linie schließlich an das Haus Waldburg-Zeil-Wurzach.

Während des Bauernkrieges 1525 lag Kissleg in einem der Zentren des Aufstandes.

1548 brannte Kisslegg bis auf das Schellenbergische Schloss fast völlig nieder.

Um 1560 wurde das Alte Schloss von Hans Ulrich von Schellenberg in Kisslegg erbaut Durch Heirat kam es dann an Waldburg-Wolfegg. Im Jahre 1704 und 1756 wurde Kisslegg nochmals von einer Brandkatastrophe heimgesucht. Graf Ferdinand Ludwig von Waldburg-Wolfegg ließ das Schloss von dem Füssener Baumeister Johann Georg Fischer barock umgestalten. Das Schloss befindet sich noch heute im Besitz der Familie Waldburg-Wolfegg

Johann Georg Fischer lieferte auch den Entwurf für den Bau des Neuen Schlosses in Kisslegg  von 1721-1727. Auftraggeber war Graf Johann Ernst von Waldburg zu Trauchburg. Im Treppenhaus des Schlosses befinden sich acht Sybillenskulturen von Joseph Anton Feuchtmayer. Sibyllen-Innen-Schloss_b

Fürst Eberhard von Waldburg-Wurzach ließ dann den Schlosspark in englischem Stil anlegen.schloss-kisslegg 1806 kommt Kisslegg an das Königreich Württemberg und wird dem Oberamt Wangen zugeordnet.

Das Neue Schloss ist bis 1941 Sitz der Familie Waldburg zu Zeil und Wurzach. Von 1945 bis 1958 ist es Kreiskrankenhaus. Die Marktgemeinde Kisslegg erwirbt das Schloss 1960. Bis 1978 dient es als Schlossrealschule. Von 1978 bis 1984 ist es Schule für Lernbehinderte. Danach wird es bis 1992 als Schulungsstätte und Instrumentenmuseum des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg.

2005 wird das Museum Rudolf Wachter eröffnet. Es präsentiert die Skulpturensammlung des Holzbildhauers Wachters und zeigt Wechselausstellungen.

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19 Jan. 2011

Schloss Warthausen

 

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Die Herren von Warthausen lassen sich schon  1108 urkundlich nachweisen. Ein Adelbert von Warthausen taucht in den Annalen des Klosters Zwiefalten und 1129 als Zeuge in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Ochsenhausen auf. 1168 wird die Herrschaft an Friedrich Barbarossa verkauft. Der Enkel Friedrichs verleiht die Herrschaft seinem Truchsessen Eberhard von Waldburg. Es bildet sich eine Linie Waldburg-Warthausen. Seine Söhne Ulrich und Heinrich erscheinen erstmals 1234 als Truchsessen von Warthausen. Anfang des 14. Jahrhunderts stirbt die Linie Warthausen aus. Warthausen kommt an die Herren von Waldsee, die aber schon 1331 die Herrschaft an die Herzöge Albrecht und Otto von Österreich verkaufen. 1380 bestätigt Herzog Albrecht von Österreich als Herr von Warthausen ein Franziskanerinnen-Kloster in Warthausen. Wie viele der österreichischen Herrschaften ist auch Warthausen vielfach verpfändet. Von 1446 ist es in pfandschaftlichem Besitz der Stadt Biberach. 1529 wird Warthausen dem kaiserlichen Rat Dr. Hans von Schad von Mittelbiberach die Herrschaft Warthausen zunächst pfandweise, aber schon ab 1532 als Mannlehen überlassen und verbleibt bis Ende des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie Schad. Am 15. Dezember 1692 stirbt der letzte Schad, nämlich Leopold von Schad ohne Nachkommenschaft. Die Herrschaft fällt wieder an Österreich. Dieses verleiht sie dem Grafen Johann Philipp Josef von Stadion am 18. Januar 1696 als Lehen.

Das Schloss mit seinem renaissanceartigen Charakter ist um 1620 entstanden.schlossw Als sich Friedrich von Stadion 1761 vom fürstbischöflichen Hof in Mainz wegen Querelen zurückziehen muss, beginnt die große Zeit Warthausens. Graf Stadion versammelte zusammen  mit seinem vorehelichen Sohn Georg Michael Frank genannt La Roche und dessen  Frau Sophie , Arzttochter aus Kaufbeuren, am Warthausener Musenhof  seine Gäste. Seine Tochter Maximiliana, letzte Äbtissin des Damenstifts Buchau, 20101130151000!Maria-Maximiliana-von-Stadion der Maler Johann

Heinrich Tischbein der Ältere, der Dichter und Übersetzer Christoph Martin Wieland, der in Biberach als Senator und Kanzleiverwalter arbeitete, der Prämonstratenser Pater und angesehene Prediger Sebastian Sailer aus Obermarchtal, der Ortspfarrer Valentin Ignaz Heggelin, der mit den Ideen der Aufklärung vertraut war und die Reichsäbte aus den Klöstern der Umgebung nahmen an dem Kreis teil. Wieland ermutigte und förderte seine frühere Verlobte Sophie bei ihren schriftstellerischen Arbeiten und veröffentlichte die “Geschichte des Fräuleins Sternheim” zunächst anonym unter seinem Namen als Herausgeber.

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Sophie La Roche      Christoph Martin Wieland.

Als Marschall Ney, ein General Napoleons, der im Krieg gegen Österreich Erzherzog Ferdinand 1805 bei Günzburg bezwang, hat  seinen Sitz von Mai bis Oktober 1806 in Schloss Warthausen.

Der Sohn Friedrichs von Stadion Johann Philipp von Stadion war österreichischer Staatskanzler und Finanzminister und als solcher ein eingefleischter Gegner Napoleons. Als Württemberg 1806 Königreich wird, lebt Johann Philipp im Dauerkonflikt mit König Wilhelm. Das führt dazu, dass er Schloss Warthausen  am 16. Januar 1825 an den württembergischen Staat. Dieser verkauft Schloss, Nebengebäude und Schlossgut samt Patronatsrechten, Jagdrechten und Fischerei in der Riss an die Freiherren Wilhelm Friedrich und Carl Friedrich von König. Richard von König, der Sohn Carl Friedrichs erhielt von der Universität Tübingen die Ehrendoktorwürde für seine ornithologischen Arbeiten verliehen. Dessen Sohn Friedrich Karl machte sich als Weltflieger einen Namen.

Seit 1985 ist Franz Freiherr von Ulm-Erbach Besitzer von Schloss Warthausen.

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18 Jan. 2011

Klingenmünster

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Die erste urkundliche Erwähnung Klingenmünsters geht auf das Jahr 849 zurück. In einer Urkunde bestätigt Ludwig der Deutsche dem Kloster pauschal alle Rechte und Besitztümer. 840 waren in einer Brandkatastrophe alle Urkunden, darunter auch die Gründungsurkunde vernichtet worden. Die Gründung muss aber weiter zurückliegen. Als Stifter wird der Merowingerkönig Dagobert I. (622-639) angesehen. Im 18. Jahrhundert wurde bei Umbauarbeiten an der Kirche ein Fundamentstein mit der eingravierten Jahreszahl 626 gefunden. Deshalb nimmt man heute das Jahr 626 als Gründungsjahr der Abtei an. Als “Clinga monasterium”

könnte das Kloster das älteste der Urklöster Deutschlands sein. Das Kloster ist wohl von iro-schottischen Mönchen gegründet worden. In der “Fleidoliste” des Klosters Reichenau und im Verbrüderungsbuch des Klosters Sankt Gallen wird es erwähnt. Diese Schriftstücke können in die Jahre zwischen 780 und 820 eingeordnet werden.

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Zunächst lebte man nach den Regeln des heiligen Kolumbans, bis diese im 8. Jahrhundert durch die Regeln Benedikts abgelöst wurden.

Die Blütezeit des Klosters fällt in die Salier und Stauferzeit zwischen 850 und 1300.

Das Kloster stellt nun zahlreiche Bischöfe, Erzbischöfe und Berater des Königs. Dies deutet auf ein hohes Ansehen der Abtei hin. Unter Abt Stephan I. erreicht es den Höhepunkt seiner Entwicklung mit einem hohen Stand an Bildung und Kultur um 1100.  1223 wird das Kloster unter den besonderen Schutz des Heiligen Stuhls durch Papst Honorius gestellt.

Zum Schutz des Klosters werden im Mittelalter drei Burgen errichtet, Heidenschuh, Schlössel und die Landeck.

Papst Innozenz VIII. wandelt das Kloster 1490 in ein weltliches Chorherrenstift um. Damit beginnt der wirtschaftliche Niedergang.

Im Bauernkrieg 1525 wird das Stift geplündert.

Mit der Einführung der Reformation wird das Stift 1563 durch Friedrich III. von der Pfalz aufgehoben und alle
Besitztümer des Stifts der “Allgemeinen Kirchengefällsverwaltung” zugeführt.

Im Zuge der Gegenreformation wird das Stift rekatholisiert, umgebaut, teilweise abgerissen und wieder säkularisiert.

17 Jan. 2011

Kloster Heilsbruck

 

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1262 wurde das Kloster Heilsbruck von Zisterzienserinnen gegründet.

Der Zisterzienserorden erlebte in dieser zeit einen rasanten Aufstieg und in knapp 200 Jahren waren über 700 Zisterzienserklöster in ganz Europa entstanden.

Das Kloster Heilsbruck geht wohl auf eine Stiftung des in Speyer geborenen Würzburger Kanonikus Salomon und des Speyrer Bürgers Elbewin Schwarz zurück. 1232 wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen und zwar in der Nähe des Dorfes Hardhausen, etwa eine Stunde von Speyer entfernt. Allerdings waren Lage, Versorgung und Ertrag des Klosters so ungenügend, dass es 1262 an den Standort “am Gebirge” im Weiler Edenkoben umgesiedelt wurde. Es wurde großzügig mit Äckern, Wiesen und Weinbergen ausgestattet. Es erhielt auch die Gerichtsbarkeit über die Weiler Edenkoben und Wazzenhofen. Nur der Blutbann verblieb beim Bischof von Speyer. Das Kloster entwickelte sich rasch erfolg-und ertragsreich. 1281 stellte es Rudolf von Habsburg unter den Schutz des römischen Reiches. Kaiser Ludwig der Bayer erneuerte 1339 die Rechte und Freiheiten des Klosters. Um 1500 war das Kloster in 46 Ortschaften begütert. Der Bauernkrieg brachte dann den Niedergang des Klosters. In der Osterwoche 1525 wurde das Kloster geplündert und verwüstet. Von der Verschuldung erholte sich das Kloster nicht mehr. Außerdem führte Friedrich III. die Reformation in der Kurpfalz ein. 1560 ließ der das Kloster auflösen. Güter und Erträge wurden der kurfürstlichen Verwaltung zugeschlagen. Im 30-jährigen Krieg gab es den Versuch einer Wiederbesetzung des Klosters durch die Äbtissin Margaretha Cordula. Der westfälische Friede von 1648 sprach das Kloster dann aber wieder der Kurpfalz zu. Die Erträge des Klosters fielen nun der kurpfälzischen Herrschaft zu. Ab 1802 wurden die pfälzischen Territorien zusammen mit Rheinhessen als integrierter Bestandteil des französischen Staates im Department Donnersberg verwaltet.

1805 wurde das Gut Heilsbruck von Landauer Bürgern ersteigert und wechselte noch mehrmals Pächter und Besitzer.

Im heutigen Gut zeugt noch das Refektorium, die Remise und der Klosterhof von der klösterlichen Vergangenheit.

17 Jan. 2011

Kloster Seebach

 

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Seebach ist heute ein Ortsteil von Bad Dürkheim. Ein Ritter Siegfried von Seebach gründet angeblich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts das Benediktinerinnen-Kloster Seebach. 1136 wird es erstmals urkundlich erwähnt.

Die klösterliche Ordnung erhält es vom Bischof zu Speyer. Um 1200 entsteht die Klosterkirche, eine flachgedeckte, romanische Pfeilerbasilika. Sie ist dem Märtyrer Laurentius geweiht. 1210 wird das Kloster zur Abtei erhoben.

Bei der Belagerung der Stadt Dürkheim durch Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz erleidet das Langhaus der Kirche schwere Schäden. Er hatte nämlich sein Lager im Kloster aufgeschlagen. Von 1482 bis 1488 wird das Langhaus in spätgotischem Stil renoviert. Unter der Äbtissin Richmunde kommt das Kloster um 1500 nochmals zur Blüte. Um 1560 wird die Reformation eingeführt. Die Grafschaft Leiningen und die Kurpfalz werden evangelisch. Die Zahl der Nonnen nimmt ab. 1595 übersiedelt die Äbtissin nach Speyer. Das Kloster wird 1591 aufgehoben. Das Gesinde aber bleibt sesshaft. So entsteht das Dorf Seebach. Von der Klosterkirche ist nur noch der Chor, die Vierung und der sechseckige Vierungsturm erhalten.

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17 Jan. 2011

Benediktinerstift St. Lambrecht

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Herzog Otto von Worms, der Sohn des Saliers Konrad des Roten und damit Enkel von Kaiser Otto I. stiftete dem Ort Grevenhausen das Benediktinerkloster Lambrecht. Das ist die erste urkundliche Erwähnung Lambrechts. Um  1000 wurde die erste Kirche gebaut. Deren romanische Fundamente wurden 1979 freigelegt. 1065 gab Heinrich IV. das Kloster an Speyer. Es verfiel bald, erlebte

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aber ab 1287 ein zweite Blüte durch die Dominikanerinnen. 1316 wurde der Kirchenneubau St. Lambertus begonnen. Die restaurierten Wandbilder lohnen ein Besuch.

Nach der Einführung der Reformation wurde das Kloster 1553 aufgehoben. Kurfürst Friedrich III. zog die Klostergebäude zugunsten der Universität Heidelberg ein. 1558 siedelten er und später sein Nachfolger Johann Casimir wallonische Tuchmacher an. Klostergebäude, Kirche und Äcker wurden den heimatvertriebenen Wallonen als Asyl angeboten. Dieses Gewerbe begründete den einstigen Wohlstand Lambrechts.

Eine alte Tradition ist noch, dass der jüngste Lambrechter Bürger, seit 1934 das jüngste Brautpaar einen Bock nach Deidesheim zur Abgeltung von Weiderechten aus dem Jahr 1404. Die Geißbockversteigerung wird 1534 erstmals erwähnt.

17 Jan. 2011

Kloster Hornbach

 

Der irische Wandermönch Pirmin gründete nach Mittelzell auf der Reichenau im Bodensee zahllose Klöster im Schwarzwald, den Vogesen  bis hin ins Württembergische, nämlich M170px-Pirmin_Reichenauurrhardt. Seine letzte

Gründung war Hornbach, heute eine rheinland-pfälzische Stadt im Landkreis Südwestpfalz nahe der Rosenstadt Zweibrücken. In Hornbach starb Pirmin um 740. Er ist im Kloster begraben und wird dort als Heiliger verehrt. Die neue Klosterkirche wurde von Abt Wyrund im 9. Jahrhudert erbaut. Das Heiligengrab war in der Ostapsis. Pirmin wird seit 827 neben Petrus als Schutzheiliger des Klosters genannt. Das Kloster gehörte zum Bistum Metz. 1087 wurde es von Heinrich IV. dem Bistum Speyer geschenkt. Kaiser Heinrich V. verlieh dem Kloster  das Münzrecht, das dieses bis 1230 ausübte. Im Mittelalter war das Kloster vor allem für die Entwicklung Oberlothringens wichtig. Zahlreiche Dorf-und Hofgründungen gehen auf Hornbach zurück. Das Kloster geriet immer mehr unter den Einfluss der Grafen von Zweibrücken, was den Niedergang des Klosters einleitete.

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Kaiser Karl IV. erhob die Zweibrücken und Hornbach zu Städten nach Hagnauer Recht. 1548 lebten nur noch 3 Mönche im Kloster und im Zuge der Reformation wurde es 1557 endgültig aufgehoben. Das Klostervermögen und die laufenden Einkünfte wurden zur Errichtung einer fürstlichen Landesschule benutzt, die für die Ausbildung von Pfarrernachwuchs und höheren Beamten zuständig war.

Pirmins Reliquien wurden mit der Aufhebung des Klosters nach 1557 Speyer und 1558 nach Innsbruck überführt. Als 1953 das Grab wiederentdeckt wurde, wurden Teile der Reliquien nach Hornbach zurückgegeben. Sie werden heute in Hornbach, Speyer und Pirmasens aufbewahrt.

Seit 1992 wurde mir Restaurierungsarbeiten begonnen. Heute ist im Kloster eine Hotel und ein Museum “Historama Kloster Hornbach” in dem man eine Zeitreise durch Tausend Jahre Geschichte unternehmen kann, untergebracht.

Hornbach ist Endpunkt des pfälzischen Jakobsweg, der von Speyer über zwei Routen zum ehemaligen Kloster führt.

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16 Jan. 2011

Kloster Eußerthal

 

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  Eußerthal war eine im Mittelalter bedeutende Zisterzienserabtei mit relativ kurzer Geschichte. Es wurde 1148 durch Ritter Stephan von Mörlheim gegründet und von Kloster Villers-Bettnach in Lothringen mit Mönchen besetzt. Das lothringische Kloster war eine Filiation von Morimond eine der vier Primarabteien der Zisterienser, gegründet von Stephan Harding, dem 3. Abt von Citeaux, der der Klostergemeinschaft mit der “Carta Caritatis” ihre Verfassung gegeben hat. Wie alle Zisterzienserklöster machte Eußerthal zunächst mal die umliegende Umgebung urbar. 1186 wurde das Kloster durch Friedrich I. Barbarossa unter Reichsschutz gestellt. Das Kloster erhielt zahlreiche Schenkungen, vor allem viele Weinlagen.

Die Mönche waren die Burgkapläne auf der Burg Trifels und als solche auch für die Bewachung der Reichskleinodien, die auf dem Trifels im 12.und 13. Jahrhundert verwahrt wurden, zuständig.  Nach dem 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Klosters stark ab.

Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster mehrfach geplündert. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster ebenfalls geplündert und in Brand gesteckt. Zwar ließ Abt Martin II. das Kloster 1552 wieder aufbauen. Aber schon 1561 ließ Kurfürst Friedrich II., im Zuge der Reformation das Kloster aufheben. Das Dorf, das sich im 12. und 13. Jahrhundert um das Kloster herum rasch entwickelt hatte, wurde nun kurpfälzisch.

Die im 17.und 18. Jahrhundert unternommene Versuche, das Kloster wieder aufleben zu lassen, scheiterten.

Erhalten ist noch der Chor der Klosterkirche, deren Bau   vermutlich um 1220 begonnen worden ist und die 1260 geweiht worden ist. Der Grundriss der Kirche ist noch romanisch, das Kreuzgewölbe aber schon frühgotisch. Die Kirche zeigt Ähnlichkeit mit der früher datierten Abteikirche von Otterberg.

Heute finden noch Sommerkonzerte in der Klosterkirche statt.

1961 wurde die Kirche umfassend restauriert und der romanische Charakter des Baus wieder zur Geltung gebracht.

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16 Jan. 2011

Kloster Limburg

 

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Hoch über der Isenach liegt die Klosterruine Limburg an einem sehr geschichtsträchtigen Platz der Pfalz. Schon im 5. Jahrhundert vor Christus war hier wohl ein keltischer Fürstensitz. In der Nähe ist der Teufelsstein, der von den Kelten rituell genutzt wurde. Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde auf dem “Linthberg”, manche leiten das von Lindwurm also Drachenberg ab,  von den Saliern eine Burg errichtet. die Salier waren damals Herzöge in Worms. Die Schutzfunktion übernahm dann dreihundert Jahre später die ganz in der Nähe von den Leiningern erbaute Hardenburg. Der Name wurde beibehalten und die Burg 1024 zu einem Benediktinerkloster mit dreischiffiger Basilika umgebaut. 1035 wurde sie unter Anwesenheit Konrads II. Maria geweiht. Im zeitgenössischen Dynastieverständnis sollte es Hauskloster der Salier werden und der zur selben Zeit gebaute Dom zu Speyer die Grablege der Salier. Angeblich legte Konrad am selben Tag den Grundstein in Limburg und in Speyer. Die Bedeutung des Klosters zeigt sich auch daran, dass von 1034 bis 1065 die Reichsinsignien vorübergehend im Kloster aufbewahrt wurden. Der Baumeister des Klosters, Abt Gumbert starb ein Jahr nach der Weihe. Sein Grabstein ist in der Westwand der Krypta eingelassen. Konrad II. erlebte die Vollendung des Klosters nicht. Er starb 1039 in Utrecht. Sein Sohn Heinrich III. setzte die Bauarbeiten fort und als dessen  Gemahlin Gunhild, die Tochter Knuds von Dänemark, in Italien wahrscheinlich an Malaria starb, ließ Heinrich diese von Italien überführen. Sie ist auf der Limburg bestattet. Ihre Gebeine wurden 1935 gefunden, ihre Echtheit bestätigt und an der alten Stelle wieder bestattet. Eine Grabplatte erinnert heute an sie. Auf der Limburg wurde 1038 eine Synode nach dem “Straßburger Adventsstreit” abgehalten.Die Zahl der Adventssonntage war bis dahin unterschiedlich.In der spanischen Liturgie gab es 5-6 Adventssonntage, die gallische-fränkische hatte 5. Kaiserliche Macht entschied hier noch den kirchlichen Belang.

1042 wurde die Kirche vollendet. Der Hochaltar war zwei Jahre vorher zu Ehren Johannes des Täufers und des Evangelisten Johannes geweiht. Das Kloster aberkloster010LimburgWappenwurde Kloster zum Heiligen Kreuz genannt. 1047 brachte Heinrich III. ein Stück des heiligen Kreuzes aus Italien zur Limburg. 1206, nach anderen Quellen auch 1237 wurden die in der Nähe ansässigen Grafen zu Leiningen zu Schutzvögten des Klosters ernannt. Sie erbauten widerrechtlich auf klösterlichem Boden die Hardenburg. Daraus entwickelte sich ein Rechtsstreit, der erst 1249 beigelegt wurde. Danach scheint das Verhältnis weitgehend ungetrübt gewesen zu sein. In einer Fehde der Leininger mit den Fürstbistümern Worms, Mainz und Speyer wurde das Kloster 1367 stark beschädigt. 1449 erließ der Abt des wiederhergestellten Klosters eine Marktordnung für Dürkheim. Der dortige Markt wurde zu einem öffentlichen Kirchweifest umgewandelt. Daraus entwickelte sich der Dürkheimer Wurstmarkt. Es gab aber auch Plünderungen, ausgerechnet durch Leininger Truppen im Krieg zwischen Kurfürst Friedrich von der Pfalz und Leiningen-Valdenz.

Der Landshuter Erbfolgekrieg 1503 besiegelte dann das Schicksal der Abtei. 1504 besetzten Leiningische Truppen das Kloster. zusammen mit Dürkheimer Bürgern steckten sie es in Brand. Zeitgenössische Quellen berichten, dass das Feuer 12 Tage gewütet habe. Zwar wurde 1515 mit dem Wiederaufbau begonnen. Die Einführung der Reformation in der Pfalz durch Friedrich III. beendete aber das klösterliche Leben. Die Mönche wollten die neue Lehre nicht annehmen. Kurfürst Friedrich untersagte dann die Aufnahme von Novizen. Das Kloster starb aus.

In napoleonischer Zeit wurde die Ruine als Steinbruch genutzt. 1843 erwarb die Stadt Dürkheim die Ruinen. Seit 1971 werden die Ruinen gesichert und Teile restauriert.

In der  Sakristei der ehemaligen Klosterbasilika ist heute ein Restaurant untergebracht, die Klosterschänke. Im Sommer finden Freilicht-Theater-und Opernaufführungen statt. Die Krypta wird zu Trauungen benutzt

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15 Jan. 2011

Kloster Himmerod

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Kloster Himmerod ist das 14. Zisterzienserkloster und die erste Bernhardgründung in Deutschland. Auch heute noch abgelegen, wie es den Zielvorstellungen der Zisterzienser entsprach, wurde es 1135 an dem von Bernhard bestimmten Ort im Salmtal gegründet. 1134 wurde Abt Randulf von Bernhard in die Eifel geschickt. Freundschaftliche Beziehungen zwischen Bernhard und Albero von Montreuil, der 1131 zum Erzbischof von Trier ernannt wurde, führten zu dieser Entsendung, damit ein Zisterienserkloster auch auf trierischem Gebiet entstehen konnte. Von der entsandten Mönchsgruppe sind heute noch 9 Mönche namentlich bekannt. Und auch der Stab Randulfs ist noch erhalten. Die Mönche siedelten sich zuerst bei Winterbach an der Kyll an. Bernhard entsandte dann den Novizenmeister und Architekten Archard nach Himmerod, der dort das Kloster erbaute. Romanische Säulenreste des ersten Klosters lassen noch eine Vorstellung dieses Baues erahnen.

Der Gründerkonvent mit 12 Mönchen wohnte zunächst vorübergehend auf dem Gut Haymenrode, einer Rodung des erzstiftischen Bauern Haymo – daher Himmerod.

1136 wurde eine erste hölzerne Klosteranlage geweiht. 1134 erläßt das Generalkapitel  die ersten Bau- und Kunstbestimmungen. Der zweite Klosterbau in Clairvaux wurde von demselben Baumeister wie Himmerod geplant. 1178 wurde der romanische Kirchenbau von Himmerod von Erzbischof Arnold von Trier geweiht. Das Kloster im Salmtal erlebte rasch eine erste Blütezeit und konnte sich des Ansturms junger Leute aus Ritterstand und Adel kaum mehr erwehren. So wurde rasch ein Filialkloster, das erste und einzige Himmerods im Mittelalter gegründet, nämlich Heisterbach. Von dort aus wurde 1212 eine neue Filiation, nämlich Marienstatt im Westerwald gegründet. Von diesem Kloster  aus wurde 700 Jahre später also 1922 Himmerod wieder gegründet. Im 12. Jahrhundert wurde Himmerod das Kloster der Heiligen genannt. 74 Namen stehen im Heiligenverzeichnis des Ordens.

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Die Grafen von Sponheim hatte bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts ihre Grablege in Himmerode. 1519 wurden dem Kloster die Pontifikalien, also die bischöflichen Insignien Mitra und Krummstab durch Papst Leo X. verliehen.

Die Zeit der Renaissance beeinflusste auch die geistige Entwicklung der Abtei. Die Mönche durften sich außerhalb des Klosters an Ordenskollegien ihren theologischen Studien widmen. Enge Beziehungen entwickelten sich vor allem mit der Universität Trier deren Rektor 1706 Abt Bootz wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Abtei schwer unter plündernden Soldaten zu leiden. Trotz des Krieges legte Abt Matthias Glabus den Grundstein für einen Klosterneubau, der 1688 unter Abt Bootz vollendet wurde.

Abt Leopold Kamp, der Sohn eines Himmeroder Hofpächters ließ 1739 von Christian Kretzschmar den Bau einer barocken Klosterkirche beginnen.

Am 26. Juli 1802 ließ die französische Regierung unter Napoleon das Kloster aufheben. Es wurde versteigert. Kloster und Kirche verfielen und wurden als Steinbruch genutzt. Nicht nur Klöster wurden aufgehoben. Die ganze Organisation des Zisterzienserordens wurde von Grund auf zerstört.

index4Nach dem 1. Weltkrieg wurde deutschen Zisterziensermönchen aus Mariastern in Bosnien von der jugoslawischen Regierung die Rückkehr in ihr Professkloster untersagt. Auf der Suche nach einer neuen Heimat fiel der Blick der Mönche auf diese historische Stätte, obwohl viele guterhaltene Klosterbauten in Süddeutschland käuflich zu erwerben gewesen wären. Sie kauften das Gut Himmerod vom letzten Besitzer Reischsgraf Ottokar von Kesselstatt für 500000 Reichsmark. Die Abtei Marienstatt im Westerwald  übernahm auf Wunsch der Trierer Kurie die Funktion einer Mutterabtei. Am  15. Oktober konnte man die kanonische Wiedererichtung Himmerods feiern. Die alten Konventsgebäude wurden bis 1927 wieder errichtet. Die klosterfeindliche Politik der Nazis erschwerte ab 1933 den weiteren Fortschritt. Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte man daran gehen, die Barockkirche in den alten Ausmaßen zu rekonstruieren. Am 15. Oktober wurde die Kirche neugeweiht.

Im Okober 1950 tagten ehemalige Wehrmachtsoffiziere, um im Auftrag der Regierung unter

Konrad Adenauer die Wiederbewaffnung Deutschlands vorzubereiten. Das Ergebnis dieser Tagung war die Himmeroder Denkschrift.

Heute leben 13 Mönche im Kloster, betreiben ein Museum, eine Buch- und Kunsthandlung , sowie eine Gaststätte, ein Gästehaus und eine Fischerei.

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13 Jan. 2011