Archiv des Autor: Franz-Karl

Kloster Heilsbruck

 

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1262 wurde das Kloster Heilsbruck von Zisterzienserinnen gegründet.

Der Zisterzienserorden erlebte in dieser zeit einen rasanten Aufstieg und in knapp 200 Jahren waren über 700 Zisterzienserklöster in ganz Europa entstanden.

Das Kloster Heilsbruck geht wohl auf eine Stiftung des in Speyer geborenen Würzburger Kanonikus Salomon und des Speyrer Bürgers Elbewin Schwarz zurück. 1232 wurde mit dem Bau eines Klosters begonnen und zwar in der Nähe des Dorfes Hardhausen, etwa eine Stunde von Speyer entfernt. Allerdings waren Lage, Versorgung und Ertrag des Klosters so ungenügend, dass es 1262 an den Standort “am Gebirge” im Weiler Edenkoben umgesiedelt wurde. Es wurde großzügig mit Äckern, Wiesen und Weinbergen ausgestattet. Es erhielt auch die Gerichtsbarkeit über die Weiler Edenkoben und Wazzenhofen. Nur der Blutbann verblieb beim Bischof von Speyer. Das Kloster entwickelte sich rasch erfolg-und ertragsreich. 1281 stellte es Rudolf von Habsburg unter den Schutz des römischen Reiches. Kaiser Ludwig der Bayer erneuerte 1339 die Rechte und Freiheiten des Klosters. Um 1500 war das Kloster in 46 Ortschaften begütert. Der Bauernkrieg brachte dann den Niedergang des Klosters. In der Osterwoche 1525 wurde das Kloster geplündert und verwüstet. Von der Verschuldung erholte sich das Kloster nicht mehr. Außerdem führte Friedrich III. die Reformation in der Kurpfalz ein. 1560 ließ der das Kloster auflösen. Güter und Erträge wurden der kurfürstlichen Verwaltung zugeschlagen. Im 30-jährigen Krieg gab es den Versuch einer Wiederbesetzung des Klosters durch die Äbtissin Margaretha Cordula. Der westfälische Friede von 1648 sprach das Kloster dann aber wieder der Kurpfalz zu. Die Erträge des Klosters fielen nun der kurpfälzischen Herrschaft zu. Ab 1802 wurden die pfälzischen Territorien zusammen mit Rheinhessen als integrierter Bestandteil des französischen Staates im Department Donnersberg verwaltet.

1805 wurde das Gut Heilsbruck von Landauer Bürgern ersteigert und wechselte noch mehrmals Pächter und Besitzer.

Im heutigen Gut zeugt noch das Refektorium, die Remise und der Klosterhof von der klösterlichen Vergangenheit.

17 Jan 2011

Kloster Seebach

 

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Seebach ist heute ein Ortsteil von Bad Dürkheim. Ein Ritter Siegfried von Seebach gründet angeblich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts das Benediktinerinnen-Kloster Seebach. 1136 wird es erstmals urkundlich erwähnt.

Die klösterliche Ordnung erhält es vom Bischof zu Speyer. Um 1200 entsteht die Klosterkirche, eine flachgedeckte, romanische Pfeilerbasilika. Sie ist dem Märtyrer Laurentius geweiht. 1210 wird das Kloster zur Abtei erhoben.

Bei der Belagerung der Stadt Dürkheim durch Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz erleidet das Langhaus der Kirche schwere Schäden. Er hatte nämlich sein Lager im Kloster aufgeschlagen. Von 1482 bis 1488 wird das Langhaus in spätgotischem Stil renoviert. Unter der Äbtissin Richmunde kommt das Kloster um 1500 nochmals zur Blüte. Um 1560 wird die Reformation eingeführt. Die Grafschaft Leiningen und die Kurpfalz werden evangelisch. Die Zahl der Nonnen nimmt ab. 1595 übersiedelt die Äbtissin nach Speyer. Das Kloster wird 1591 aufgehoben. Das Gesinde aber bleibt sesshaft. So entsteht das Dorf Seebach. Von der Klosterkirche ist nur noch der Chor, die Vierung und der sechseckige Vierungsturm erhalten.

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17 Jan 2011

Benediktinerstift St. Lambrecht

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Herzog Otto von Worms, der Sohn des Saliers Konrad des Roten und damit Enkel von Kaiser Otto I. stiftete dem Ort Grevenhausen das Benediktinerkloster Lambrecht. Das ist die erste urkundliche Erwähnung Lambrechts. Um  1000 wurde die erste Kirche gebaut. Deren romanische Fundamente wurden 1979 freigelegt. 1065 gab Heinrich IV. das Kloster an Speyer. Es verfiel bald, erlebte

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aber ab 1287 ein zweite Blüte durch die Dominikanerinnen. 1316 wurde der Kirchenneubau St. Lambertus begonnen. Die restaurierten Wandbilder lohnen ein Besuch.

Nach der Einführung der Reformation wurde das Kloster 1553 aufgehoben. Kurfürst Friedrich III. zog die Klostergebäude zugunsten der Universität Heidelberg ein. 1558 siedelten er und später sein Nachfolger Johann Casimir wallonische Tuchmacher an. Klostergebäude, Kirche und Äcker wurden den heimatvertriebenen Wallonen als Asyl angeboten. Dieses Gewerbe begründete den einstigen Wohlstand Lambrechts.

Eine alte Tradition ist noch, dass der jüngste Lambrechter Bürger, seit 1934 das jüngste Brautpaar einen Bock nach Deidesheim zur Abgeltung von Weiderechten aus dem Jahr 1404. Die Geißbockversteigerung wird 1534 erstmals erwähnt.

17 Jan 2011

Kloster Hornbach

 

Der irische Wandermönch Pirmin gründete nach Mittelzell auf der Reichenau im Bodensee zahllose Klöster im Schwarzwald, den Vogesen  bis hin ins Württembergische, nämlich M170px-Pirmin_Reichenauurrhardt. Seine letzte

Gründung war Hornbach, heute eine rheinland-pfälzische Stadt im Landkreis Südwestpfalz nahe der Rosenstadt Zweibrücken. In Hornbach starb Pirmin um 740. Er ist im Kloster begraben und wird dort als Heiliger verehrt. Die neue Klosterkirche wurde von Abt Wyrund im 9. Jahrhudert erbaut. Das Heiligengrab war in der Ostapsis. Pirmin wird seit 827 neben Petrus als Schutzheiliger des Klosters genannt. Das Kloster gehörte zum Bistum Metz. 1087 wurde es von Heinrich IV. dem Bistum Speyer geschenkt. Kaiser Heinrich V. verlieh dem Kloster  das Münzrecht, das dieses bis 1230 ausübte. Im Mittelalter war das Kloster vor allem für die Entwicklung Oberlothringens wichtig. Zahlreiche Dorf-und Hofgründungen gehen auf Hornbach zurück. Das Kloster geriet immer mehr unter den Einfluss der Grafen von Zweibrücken, was den Niedergang des Klosters einleitete.

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Kaiser Karl IV. erhob die Zweibrücken und Hornbach zu Städten nach Hagnauer Recht. 1548 lebten nur noch 3 Mönche im Kloster und im Zuge der Reformation wurde es 1557 endgültig aufgehoben. Das Klostervermögen und die laufenden Einkünfte wurden zur Errichtung einer fürstlichen Landesschule benutzt, die für die Ausbildung von Pfarrernachwuchs und höheren Beamten zuständig war.

Pirmins Reliquien wurden mit der Aufhebung des Klosters nach 1557 Speyer und 1558 nach Innsbruck überführt. Als 1953 das Grab wiederentdeckt wurde, wurden Teile der Reliquien nach Hornbach zurückgegeben. Sie werden heute in Hornbach, Speyer und Pirmasens aufbewahrt.

Seit 1992 wurde mir Restaurierungsarbeiten begonnen. Heute ist im Kloster eine Hotel und ein Museum “Historama Kloster Hornbach” in dem man eine Zeitreise durch Tausend Jahre Geschichte unternehmen kann, untergebracht.

Hornbach ist Endpunkt des pfälzischen Jakobsweg, der von Speyer über zwei Routen zum ehemaligen Kloster führt.

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16 Jan 2011

Kloster Eußerthal

 

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  Eußerthal war eine im Mittelalter bedeutende Zisterzienserabtei mit relativ kurzer Geschichte. Es wurde 1148 durch Ritter Stephan von Mörlheim gegründet und von Kloster Villers-Bettnach in Lothringen mit Mönchen besetzt. Das lothringische Kloster war eine Filiation von Morimond eine der vier Primarabteien der Zisterienser, gegründet von Stephan Harding, dem 3. Abt von Citeaux, der der Klostergemeinschaft mit der “Carta Caritatis” ihre Verfassung gegeben hat. Wie alle Zisterzienserklöster machte Eußerthal zunächst mal die umliegende Umgebung urbar. 1186 wurde das Kloster durch Friedrich I. Barbarossa unter Reichsschutz gestellt. Das Kloster erhielt zahlreiche Schenkungen, vor allem viele Weinlagen.

Die Mönche waren die Burgkapläne auf der Burg Trifels und als solche auch für die Bewachung der Reichskleinodien, die auf dem Trifels im 12.und 13. Jahrhundert verwahrt wurden, zuständig.  Nach dem 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Klosters stark ab.

Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster mehrfach geplündert. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster ebenfalls geplündert und in Brand gesteckt. Zwar ließ Abt Martin II. das Kloster 1552 wieder aufbauen. Aber schon 1561 ließ Kurfürst Friedrich II., im Zuge der Reformation das Kloster aufheben. Das Dorf, das sich im 12. und 13. Jahrhundert um das Kloster herum rasch entwickelt hatte, wurde nun kurpfälzisch.

Die im 17.und 18. Jahrhundert unternommene Versuche, das Kloster wieder aufleben zu lassen, scheiterten.

Erhalten ist noch der Chor der Klosterkirche, deren Bau   vermutlich um 1220 begonnen worden ist und die 1260 geweiht worden ist. Der Grundriss der Kirche ist noch romanisch, das Kreuzgewölbe aber schon frühgotisch. Die Kirche zeigt Ähnlichkeit mit der früher datierten Abteikirche von Otterberg.

Heute finden noch Sommerkonzerte in der Klosterkirche statt.

1961 wurde die Kirche umfassend restauriert und der romanische Charakter des Baus wieder zur Geltung gebracht.

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16 Jan 2011

Kloster Limburg

 

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Hoch über der Isenach liegt die Klosterruine Limburg an einem sehr geschichtsträchtigen Platz der Pfalz. Schon im 5. Jahrhundert vor Christus war hier wohl ein keltischer Fürstensitz. In der Nähe ist der Teufelsstein, der von den Kelten rituell genutzt wurde. Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde auf dem “Linthberg”, manche leiten das von Lindwurm also Drachenberg ab,  von den Saliern eine Burg errichtet. die Salier waren damals Herzöge in Worms. Die Schutzfunktion übernahm dann dreihundert Jahre später die ganz in der Nähe von den Leiningern erbaute Hardenburg. Der Name wurde beibehalten und die Burg 1024 zu einem Benediktinerkloster mit dreischiffiger Basilika umgebaut. 1035 wurde sie unter Anwesenheit Konrads II. Maria geweiht. Im zeitgenössischen Dynastieverständnis sollte es Hauskloster der Salier werden und der zur selben Zeit gebaute Dom zu Speyer die Grablege der Salier. Angeblich legte Konrad am selben Tag den Grundstein in Limburg und in Speyer. Die Bedeutung des Klosters zeigt sich auch daran, dass von 1034 bis 1065 die Reichsinsignien vorübergehend im Kloster aufbewahrt wurden. Der Baumeister des Klosters, Abt Gumbert starb ein Jahr nach der Weihe. Sein Grabstein ist in der Westwand der Krypta eingelassen. Konrad II. erlebte die Vollendung des Klosters nicht. Er starb 1039 in Utrecht. Sein Sohn Heinrich III. setzte die Bauarbeiten fort und als dessen  Gemahlin Gunhild, die Tochter Knuds von Dänemark, in Italien wahrscheinlich an Malaria starb, ließ Heinrich diese von Italien überführen. Sie ist auf der Limburg bestattet. Ihre Gebeine wurden 1935 gefunden, ihre Echtheit bestätigt und an der alten Stelle wieder bestattet. Eine Grabplatte erinnert heute an sie. Auf der Limburg wurde 1038 eine Synode nach dem “Straßburger Adventsstreit” abgehalten.Die Zahl der Adventssonntage war bis dahin unterschiedlich.In der spanischen Liturgie gab es 5-6 Adventssonntage, die gallische-fränkische hatte 5. Kaiserliche Macht entschied hier noch den kirchlichen Belang.

1042 wurde die Kirche vollendet. Der Hochaltar war zwei Jahre vorher zu Ehren Johannes des Täufers und des Evangelisten Johannes geweiht. Das Kloster aberkloster010LimburgWappenwurde Kloster zum Heiligen Kreuz genannt. 1047 brachte Heinrich III. ein Stück des heiligen Kreuzes aus Italien zur Limburg. 1206, nach anderen Quellen auch 1237 wurden die in der Nähe ansässigen Grafen zu Leiningen zu Schutzvögten des Klosters ernannt. Sie erbauten widerrechtlich auf klösterlichem Boden die Hardenburg. Daraus entwickelte sich ein Rechtsstreit, der erst 1249 beigelegt wurde. Danach scheint das Verhältnis weitgehend ungetrübt gewesen zu sein. In einer Fehde der Leininger mit den Fürstbistümern Worms, Mainz und Speyer wurde das Kloster 1367 stark beschädigt. 1449 erließ der Abt des wiederhergestellten Klosters eine Marktordnung für Dürkheim. Der dortige Markt wurde zu einem öffentlichen Kirchweifest umgewandelt. Daraus entwickelte sich der Dürkheimer Wurstmarkt. Es gab aber auch Plünderungen, ausgerechnet durch Leininger Truppen im Krieg zwischen Kurfürst Friedrich von der Pfalz und Leiningen-Valdenz.

Der Landshuter Erbfolgekrieg 1503 besiegelte dann das Schicksal der Abtei. 1504 besetzten Leiningische Truppen das Kloster. zusammen mit Dürkheimer Bürgern steckten sie es in Brand. Zeitgenössische Quellen berichten, dass das Feuer 12 Tage gewütet habe. Zwar wurde 1515 mit dem Wiederaufbau begonnen. Die Einführung der Reformation in der Pfalz durch Friedrich III. beendete aber das klösterliche Leben. Die Mönche wollten die neue Lehre nicht annehmen. Kurfürst Friedrich untersagte dann die Aufnahme von Novizen. Das Kloster starb aus.

In napoleonischer Zeit wurde die Ruine als Steinbruch genutzt. 1843 erwarb die Stadt Dürkheim die Ruinen. Seit 1971 werden die Ruinen gesichert und Teile restauriert.

In der  Sakristei der ehemaligen Klosterbasilika ist heute ein Restaurant untergebracht, die Klosterschänke. Im Sommer finden Freilicht-Theater-und Opernaufführungen statt. Die Krypta wird zu Trauungen benutzt

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15 Jan 2011

Kloster Himmerod

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Kloster Himmerod ist das 14. Zisterzienserkloster und die erste Bernhardgründung in Deutschland. Auch heute noch abgelegen, wie es den Zielvorstellungen der Zisterzienser entsprach, wurde es 1135 an dem von Bernhard bestimmten Ort im Salmtal gegründet. 1134 wurde Abt Randulf von Bernhard in die Eifel geschickt. Freundschaftliche Beziehungen zwischen Bernhard und Albero von Montreuil, der 1131 zum Erzbischof von Trier ernannt wurde, führten zu dieser Entsendung, damit ein Zisterienserkloster auch auf trierischem Gebiet entstehen konnte. Von der entsandten Mönchsgruppe sind heute noch 9 Mönche namentlich bekannt. Und auch der Stab Randulfs ist noch erhalten. Die Mönche siedelten sich zuerst bei Winterbach an der Kyll an. Bernhard entsandte dann den Novizenmeister und Architekten Archard nach Himmerod, der dort das Kloster erbaute. Romanische Säulenreste des ersten Klosters lassen noch eine Vorstellung dieses Baues erahnen.

Der Gründerkonvent mit 12 Mönchen wohnte zunächst vorübergehend auf dem Gut Haymenrode, einer Rodung des erzstiftischen Bauern Haymo – daher Himmerod.

1136 wurde eine erste hölzerne Klosteranlage geweiht. 1134 erläßt das Generalkapitel  die ersten Bau- und Kunstbestimmungen. Der zweite Klosterbau in Clairvaux wurde von demselben Baumeister wie Himmerod geplant. 1178 wurde der romanische Kirchenbau von Himmerod von Erzbischof Arnold von Trier geweiht. Das Kloster im Salmtal erlebte rasch eine erste Blütezeit und konnte sich des Ansturms junger Leute aus Ritterstand und Adel kaum mehr erwehren. So wurde rasch ein Filialkloster, das erste und einzige Himmerods im Mittelalter gegründet, nämlich Heisterbach. Von dort aus wurde 1212 eine neue Filiation, nämlich Marienstatt im Westerwald gegründet. Von diesem Kloster  aus wurde 700 Jahre später also 1922 Himmerod wieder gegründet. Im 12. Jahrhundert wurde Himmerod das Kloster der Heiligen genannt. 74 Namen stehen im Heiligenverzeichnis des Ordens.

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Die Grafen von Sponheim hatte bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts ihre Grablege in Himmerode. 1519 wurden dem Kloster die Pontifikalien, also die bischöflichen Insignien Mitra und Krummstab durch Papst Leo X. verliehen.

Die Zeit der Renaissance beeinflusste auch die geistige Entwicklung der Abtei. Die Mönche durften sich außerhalb des Klosters an Ordenskollegien ihren theologischen Studien widmen. Enge Beziehungen entwickelten sich vor allem mit der Universität Trier deren Rektor 1706 Abt Bootz wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Abtei schwer unter plündernden Soldaten zu leiden. Trotz des Krieges legte Abt Matthias Glabus den Grundstein für einen Klosterneubau, der 1688 unter Abt Bootz vollendet wurde.

Abt Leopold Kamp, der Sohn eines Himmeroder Hofpächters ließ 1739 von Christian Kretzschmar den Bau einer barocken Klosterkirche beginnen.

Am 26. Juli 1802 ließ die französische Regierung unter Napoleon das Kloster aufheben. Es wurde versteigert. Kloster und Kirche verfielen und wurden als Steinbruch genutzt. Nicht nur Klöster wurden aufgehoben. Die ganze Organisation des Zisterzienserordens wurde von Grund auf zerstört.

index4Nach dem 1. Weltkrieg wurde deutschen Zisterziensermönchen aus Mariastern in Bosnien von der jugoslawischen Regierung die Rückkehr in ihr Professkloster untersagt. Auf der Suche nach einer neuen Heimat fiel der Blick der Mönche auf diese historische Stätte, obwohl viele guterhaltene Klosterbauten in Süddeutschland käuflich zu erwerben gewesen wären. Sie kauften das Gut Himmerod vom letzten Besitzer Reischsgraf Ottokar von Kesselstatt für 500000 Reichsmark. Die Abtei Marienstatt im Westerwald  übernahm auf Wunsch der Trierer Kurie die Funktion einer Mutterabtei. Am  15. Oktober konnte man die kanonische Wiedererichtung Himmerods feiern. Die alten Konventsgebäude wurden bis 1927 wieder errichtet. Die klosterfeindliche Politik der Nazis erschwerte ab 1933 den weiteren Fortschritt. Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte man daran gehen, die Barockkirche in den alten Ausmaßen zu rekonstruieren. Am 15. Oktober wurde die Kirche neugeweiht.

Im Okober 1950 tagten ehemalige Wehrmachtsoffiziere, um im Auftrag der Regierung unter

Konrad Adenauer die Wiederbewaffnung Deutschlands vorzubereiten. Das Ergebnis dieser Tagung war die Himmeroder Denkschrift.

Heute leben 13 Mönche im Kloster, betreiben ein Museum, eine Buch- und Kunsthandlung , sowie eine Gaststätte, ein Gästehaus und eine Fischerei.

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13 Jan 2011

Kloster Disibodenberg

 

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Der heilige Disibod (619-700) war ein irischer Mönch und Einsiedler. Um 640 kam er in das Frankenreich. Mit drei Gefährten wirkte er etwa 10 Jahre in den Ardennen und Vogesen, hatte allerdings geringen Erfolg. Auf seinen Wanderungen kam er auch ins Nahetal. Dort kam er zu einer in einem Traum vorbezeichneten Stelle. So ist es in seiner Vita zu lesen. Dies war am Zusammenfluss von Nahe und Glan. Auf dem dort liegenden Berg befand sich schon in keltischer Zeit ein Heiligtum, das in römischer Zeit fortbestand, wie Funde belegen. So wurde dort ein römischer Altar aus dem 2./3. Jahrhundert gefunden. Im 4. Jahrhundert stand auf dem Berg eine römische Ansiedlung. An einer Quelle baute sich Disibod mit seinen Gefährten eine Hütte. Er starb im Jahre 700 mit 81 Jahren. Sein Grab galt als wundertänig und wurde zur Pilgerstätte. Nach seinem Tod wurde auf dem Berg eine klosterähnliche Anlage errichtet als eine der ältesten im Mainzer Sprengel. 745 besuchte Bonifatius, der Bischof von Mainz das Grab des Missionars und ließ die Gebeine

Disibods unter den Altar der Klosterkirche überführen. Bei den Normanneneinfällen von 882 wurde auch das Kloster heimgesucht. Auch wurde es in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts wiederholt von Ungarn überfallen. Die Mönche flohen und die

Gebäude verfielen. Erzbischof Hatto220px-Disibodenberg_Rekonstruktion II.löste die

Anlage auf. Erzbischof Willigis von Mainz ließ die

Gebäude instandsetzen und einen neue Kirche bauen. Die Anlage wurde 12 Kanonikern aus Mainz übergeben. 1108 berief dann Erzbischof Ruthard Benediktiner aus der Abtei St. Jakob in Mainz. Es wurde mit dem Bau eines neuen Klosters und der dreischiffigen Basilika, der St. Nikolauskirche begonnen. Diese wurde1143 geweiht. Die Grafenfamilie von Sponheim ließ 1108 eine Frauenklause auf dem Disibodenberg errichten. 1112 zog dort die Grafentochter Jutta von  Sponheim ein und auch Hildegard, die spätere Hildegard von Bingen. Nach dem Tode von Jutta von Sponheim im Jahr 1136 wurde Hildegard in dem inzwischen auf 10 Frauen angewachsenen Konvent als Nachfolgerin Juttas gewählt. Ab 1147 übersiedelte Hildegard aber auf den Ruppertsberg bei Bingen, da die Platzverhältnisse nicht mehr ausreichten. Außerdem sagte ihr die Gemeinschaft mit den Mönchen nicht mehr zu. Nach dem Weggang Hildegards deutete sich der Niedergang des Disibodenbergs an. Das ehemals reiche Kloster wurde zunehmend verschuldet. Die Mönche verließen den Disibodenberg in immer stärkerem Maße. Erzbischof Gerhard von Mainz übergab das Kloster dann an die Zisterzienser des Klosters Otterberg, einer Filialgründung von Ebersbach. Die Zisterziensier führten das Kloster zu einer dritten Blüte und hielten sich 300 Jahre. Der Krieg zwischen Kurfürst Friedrich von der Pfalz und Herzog Ludwig von  Pfalz Zweibrücken im Jahre 1471 sowie der pfälzisch-bayrische Erbfolgekrieg von 1504 machten dem Kloster schwer zu schaffen. Es wurde völlig ausgeplündert.index1

Den Bauernkrieg überstand es einigermaßen  unbeschadet. Die Reformation, die im Nahegebiet gut aufgenommen wurde, führt schließlich zur Auflösung der Abtei. Peter von Limbach, der letzte Abt des Klosters, trat dieses 1559 an den Meisenheimer Erbvogt Herzog Wolfgang zu Zweibrücken ab. Das Kloster wurde säkularisiert und ein Verwalter trat ein. Weiter Zerstörungen erfolgten im 30-jährigen Krieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Trotzdem standen die Klostergebäude bis 1790 noch aufrecht. Die Franzosen versteigerten Grund und Boden während ihrer Herrschaft über das linke Rheinufer (1797-1814). Die Klosteranlagen dienten dann als Steinbruch. Heute ist der Disibodenberg im Besitz der Scivias-Stiftung.

12 Jan 2011

Fürstabtei Prüm

 

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Eine erste Abtei wurde von der fränkischen Edelfrau Bertrada im Jahre 721 gegründet. Ihre Enkelin mit dem gleichen Namen, auch Berta genannt war Gemahlin des fränkischen Hausmeiers Pippin und  die Mutter Karls des Großen.

Bertrada besetzte das Kloster mit Mönchen aus Echternach, das 701 von dem Missionsbischof Willibrord begründet wurde.

Das kleine Kloster in der Eifel konnte sich nicht lange halten, wurde aber schon 752 von Pippin neu gegründet und mit Benediktinermönchen aus dem Kloster St. Faron in Meuaux. Nach dem Tod Pippins 768 sorgte sein Sohn Karl der Große weiterhin großzügig für “sein” Kloster. Er ließ die kostbar ausgestattet Salvatorkirche erbauen. Sie war so reich  ausgestattet, dass sie auch “Goldene Kirche “genannt wurde. Angeblich wurde die Kirche im Jahre 799 von Papst Leo III. im Beisein Karls geweiht. Weiter erhielt die Kirche die wohl kostbarsten Reliquien der damaligen Zeit, nämlich die Sandalen  Jesu.

index5 In diesem günstigen Umfeld entwickelte sich auch die Stadt Prüm sehr gut.

Als der Enkel Karls, Lothar I. als westfränkischer König abdankte, verbrachte er die letzte Jahre seines Lebens im Kloster und ist auch in der Kirche bestattet.220px-GrabLothar_INach dem Neubau der Abtei 1721 wurden die Gebeine Lothars im Hochaltar umgebettet. Kaiser Wilhelm I. ließ ein neues Grabmal  erbauen. In die Grabplatte wurde die Inschrift von Hrabanus Maurus eingemeißelt:

“Es birgt dieses Grab die Gebeine des unvergesslichen Kaisers,Lothar, des großen und gottesfürchtigen Herrschers.Der über Franken, Italier selbst Römer gebot. Verschmähte doch alles und ging dann als Armer hinweg. Als Mönch erreichte er ja grade die sechzig. Wandelte sich und schied danach selig am 29. September (855)” Das Kloster entwickelte sich zu einem kulturellen Zentrum des Eifelgebiets. Schlimmes erlebte die Abtei allerdings in den Jahren 882 und 892 als die Normannen zweimal das Kloster überfielen, plünderten und niederbrannten.index 892 wurde dann Regino Abt. Er ließ ein genaues Güterverzeichnis erstellen, das Prümer Urbar. Es ist in einer Abschrift aus dem Jahr 1222 erhalten und verzeichnet 893 Besitztümer und Rechtsansprüche in über 300 Orten. Die Prümer Abtei hatte 6

Filialklöster. Er sorgte für die wirtschaftliche Wiederherstellung der durch die Einfälle schwer geschädigten Abtei.

index4Die höchste Blütezeit erreichte die Abtei im 13. Jahrhundert. Kaiser Fridrich II. erhob sie 1222 zum Fürstentum. Allerdings erweckte sie auch die Interessen der benachbarten Landesherren. Großer Rivale war das Kurfüstentum Trier und 1576 verlor die Fürstabtei ihre Selbstständigkeit und wurde von da an von den Trierer Erzbischöfen verwaltet.

Großen Ruhm hatte die Abtei auch wegen ihrer Klosterschule.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts zeigte  die “Goldene Kirche” schwere Schäden war sie doch seit ihrer Errichtung mehrmals zerstört und Opfer schwerer Brandkatastrophen geworden. Kurfürst Franz Ludwig von Pfalz Neuburg gab 1721 einen Wiederaufbau in Auftrag. Sein Nachfolger Franz Georg von Schönborn ließ die Abtei nach Plänen von Balthasar Neumann zu einem barocken Schloss ausbauen, das aber erst 1912 endgültig fertiggestellt wurde.

1802 folgte wie für praktisch alle Klöster im Zuge der Säkularisation durch Napoleon das Ende. Die Abtei wurde aufgehoben, sämtliche Besitztümer verteilt oder versteigert.

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12 Jan 2011

Kloster Maria Laach

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1093 gründete Pfalzgraf Heinrich II. von Laach das Kloster. Er versprach der Kirche ein Kloster für sich und seine Gemahlin Adelheid von Weimar-Orlamünde  als Grablege zu gründen. Dies geschah auch wegen ihrer Kinderlosigkeit. Der Platz war gut gewählt. Durch den Beller Bach hatte er Frischwasserversorgung. Die Abtei wurde unter das Doppelpatrozinium derimg_geschichte

der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Nikolaus gestellt. Dazu vermachte der Pfalzgraf auch die Orte Kruft, Bendorf, Alken, Bell und Riedenburg. Die ersten Mönche und  die Bauhandwerker kamen aus dem Kloster Sankt Maximin nahe Trier.

1193 wurden auch die Fundamente für die Krypta, das Langhaus, den Vierungsturm und das West-und Ostwerk gelegt. Heinrichs Erbe, der Pfalzgraf Siegfried erneuerte 1112 die Stiftung. Er schenkte das Kloster an die Abtei Affligem in Brabant zu dem das Kloster anfangs als Priorat gehörte. Giselbert aus Affligem war zunächst Prior und ab 1138 erster Abt. In diesem Jahr wurde Laach auch selbstständige Abtei. Mit Giselbert kamen 40 Mönche und auch der Grundbesitz des Klosters an Rhein und Eifel wuchs. Zwischen 1247 und 1256 machte das Kloster eine schwierige Phase durch. Der 11. Abt Diedrich von Lehmen brachte wieder Stabilität

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ins Kloster. Das Kloster wurde in gotischem Stil umgebaut, das Klosterleben erneuert und die Wirtschaftlichkeit wieder hergestellt. Späteren Historikern gilt er als zweiter Klostergründer. Das Kloster erlebte eine 150 jährige Blütezeit.Nach dem Konstanzer Konzil wurden die Benediktiner Reformbewegungen immer stärker umgesetzt. Der Erzbischof von Trier Johann II. von Baden förderte den Anschluss an die Reformbewegungen. Er sandte Johannes Fart von Deidesheim nach Maria Laach. Unter diesem Schloss sich die Abtei 1474 der Bursfelder Kongegration an. Um 1550 war die Abtei ein Zentrum des Humanismus.

1802 wurde das Kloster durch das Säkularisationsedikt Napoleons aufgehoben. Die Abtei wurde in den Domänenbesitz des französischen Staates überführt. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses ging die Abtei 1815 in preußischen Staatsbesitz über. 1863 erwarb die deutsche Jesuitenprovinz das Abteigebäude, sie errichte dort ihr Collegium Maximumund entfaltete von dort eine intensive religiöse Publizistik. Im Rahmen des Kulturkampfs wurde das Kolleg wieder geschlossen. Die Jesuiten boten dem Benediktinerorden die Abtei zur Übernahme an. Der Prior Willibrord Brenzler aus der Erzabtei Beuron griff das Angebot auf. Kaiser Wilhelm II. hatte 1892 die Genehmigung zur Übernahme erteilt.

1933 fand der von den Nazis abgesetzten Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer Zuflucht in Maria Laach und lebte ein Jahr als Bruder Konrad dort.

Das Kloster ist eines der besterhaltenen romanischen Bauwerke in Deutschland.

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10 Jan 2011