Burg Berwartstein

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Die Burg Berwartstein liegt auf einer Bergkuppe oberhalb von Erlenbach. Sie ist wie viele Burgen des Dahner Felsenlandes eine in Sandstein gehauene Felsenburg. 1152 wird der Berwartsein erstmals urkundlich erwähnt und zwar als Geschenk Kaiser Friedrich Barbarossas an den damaligen Speyrer Bischof Günther von Henneberg. Ab 1201 treten die Herren von Berwartstein, ein nach der Burg benanntes Rittergeschlecht, auf. Ihnen wird allerdings Raubrittertum vorgeworfen und 1314 wird die Burg von Truppen der Stadt Hagenau belagert, eingenommen und zerstört. Die Burg wird aber schnell wieder aufgebaut und verbleibt im Besitz der Herren von Berwartstein, bis diese 1345 aussterben. Über die Herren von Weingarten und Eckebrecht von Dürkheim kommt die Burg in den Besitz von Kloster Weißenburg.

1453 begibt sich das Kloster unter den Schutz des Kurfürsten von der Pfalz und räumt ihm das Öffnungsrecht ein, das heißt das Recht auf militärische Nutzung und Betreten. Kurfürst Philipp der Aufrichtige vergab die Burg, gegen den Protest des Klosters Weißenburg, das sich weiterhin als Eigentümer sah, an seinen Marschall Hans von Trotha regional auch Hans Trapp genannt als erbliches Lehen.300px-Berwartstein

Hans von Trotha ließ die Wieslauter, die nach Weißenburg fließt,  aufstauen. Natürlich protestierte der Abt, worauf Hans von Trotha den Damm einreißen ließ, was in Weißenburg  gewaltige Überschwemmungen verursachte. Das Kloster bat daraufhin Papst Innozenz VIII. den Kirchenbann über

Hans von Trotha zu verhängen, was dann Alexander VI. 1499 tat. Nun musste sich sein Gönner, der Kurfürst,  allerdings von ihm lossagen, um nicht selbst dem Bann zu verfallen. Hans von Trotha störte das allerdings wenig. Der spätere Kaiser Maximilian hatte ja schon 1496 die Reichsacht ausgesprochen.index

Wappen des Hans von Trotha

Hans von Trotha starb 1503 und zwei Jahre später wurden alle Sanktionen gegen ihn posthum aufgehoben.

1545 erbten die Herren von Fleckstein die Burg. Nach einem Blitzschlag 1591 brannte sie ab und wurde zur Ruine. Nach mehrfachem Besitzerwechsel erwarb Theodor von Baginski die Burg, ließ sie in nur zwei Jahren wieder ausbauen und wohnte dort bis zu seinem Tode.

Die eigentliche Felsenburg durchzieht ein komplexes Höhlensystem. Bemerkenswert der Burgbrunnen, der mit einem Durchmesser von 2 Metern 75 Meter tief bis auf die Talsohle in Handarbeit durch den Fels getrieben wurde. Diese Arbeit nahm gut 100 Jahre in Anspruch, da nach etwa 10 Minuten die Luft verbraucht war und erst wieder so lange gewartet werden musste, bis sie sich so weit erneuert hatte, dass man wieder arbeiten konnte. Die Wasserversorgung der Burg war so auch bei Belagerungen garantiert und machte die Burg fast uneinnehmbar. Eine enge, steile und glatte Naturröhre bot den einzigen Aufstieg zur Burg, der sehr leicht zu verteidigen war.

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