Tägliches Archiv: 14. Dezember 2010

Burg Landeck

Nicht bewiesen ist die Annahme, dass die Landeck als Nachfolgeburg der oberhalb der zerstörten Turmburg Schlössel gebaut wurde. Auch dass sie als Schutzburg des Klosters Klingenmünster  errichtet wurde, ist nicht gesichert. Sie ist aber auf jeden Fall in der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Urkundlich erwähnt wird sie erstmals 1237. Sie ist dann im Besitz der Grafen von Leiningen und der von Zweibrücken. Als die Seitenlinie Leiningen-Landeck ausstirbt, vergibt sie

Rudolf von Habsburg an seinen Neffen, den elsässischen Landvogt Otto von Ochsenstein. Im Bauernkrieg wird sie 1525 zerstört, aber wohl wieder aufgebaut.

Die Herren von Ochsenstein und die von Zweibrücken-Bitsch sterben aus. Die pfälzischen Kurfürsten, die Anteileigner an diesem Dreierbund waren, haben seit 1709 die Burg in ihrem alleinigen Besitz. und halten sie bis zur französischen Revolution.

Allerdings wurde sie wahrscheinlich schon 1680 im Pfälzischen Erbfolgekrieg völlig zerstört. 1815 fiel sie an Bayern und ist jetzt im Besitz von Rheinland-Pfalz300px-BurgLandeck2

14 Dez. 2010

Michael von Jung

Michael von Jung wurde am 29. September 1781 geboren. Er wurde

katholischer Pfarrer. Ab 1811 war er Seelsorger in Kirchdorf an der Iller.

Bei einer großen Thypusepidemie tat er sich auch als Krankenpfleger hervor. Für seine Verdienste wurde er zum Ritter des königlich-württembergischen Zivildienst-Ordens ernannt, eine Auszeichnung, auf die er stolz war.220px-Michael_von_Jung

Bekannt wurde er vor allem durch seine Grablieder, die er selbst mit Gitarre bei der Beerdigung des Verblichenen vortrug. In seinen Liedern kam auch sein Bemühen um das Seelenheil seiner Schützlinge zum Ausdruck. Mit aufklärerischem Eifer machte er oft Unfallursachen und Todesursachen deutlich und ermahnte in seinen Liedern oft auch zu besserer Hygiene oder große Vorsicht, um Unfälle zu vermeiden. Das verleiht seinen Liedern oft eine unfreiwillige Komik, die diese Dichtungen auch heute noch mit großem Spaß lesen lassen.

Die Obrigkeit sah diese Tätigkeit des Pfarrers nicht gerne. Deshalb geriet er immer wieder mit ihr in Konflikt. Schließlich wurde er nach Tettnang versetzt, wo er am 28. Juli 1858 verstarb.

Der Kemptner Heimatpfleger Alfred Weitnauer hat  daraus ein Theaterstück gemacht “Sing nicht,Vogel “ das vom SWR mit Willy Reichert verfilmt wurde und im Fernsehen gezeigt wurde. Seine Gemeinde brachte seine Werke (Melpomene und Der heilige Willebold heraus. Auch gab es in Kirchdorf eine Ausstellung über Michael von Jung zu sehen.

14 Dez. 2010

Der fliegende Mönch

Caspar Mohr wurde 1575 in Busenberg, das ist heute Hochdorf, geboren.

Nach der Dorfschule in Hochdorf wechselte er an die Klosterschule nach

Schussenried, wo sein Onkel Michael Mohr Prior war. Dieser erkannte das Talent

seines Neffen und förderte ihn. er schickte ihn an die Universität Freiburg.

In Konstanz wurde er zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr ins Kloster,

war er Organist und für den Chordienst zuständig. Er konstruierte ein Uhrwerk

und galt bald als Universalgenie. 1610 wurde er von Abt Martin als Prior als

dessen Stellvertreter gewählt. Er wurde zu einem Studium in Rom ausgewählt.

1614 erwarb er den Doktortitel der Universität Perugia. Er hatte in Rom auch verhandelt und für sein Kloster einige wichtige Privilegien erreicht.

Er  baute ein Fluginstrument, ging als fliegender Mönch in die Geschichte ein und

ist mit seinem Fluggerät  in einem Deckengemälde im Kloster Schussenried verewigt.bsch25g.259217.jpg.259221

Der Abt Mathäus Roher kommentierte seine Flugversuche so:

“Er wollte sich erheben supra  naturamvel proprietatem loco indem er selbsten flügell präpariert von gänsfeder, mit Treibschnieren zueßamen gebunden, zue dem fliegen; hat in gehaimb die sach so weit gebracht, dass er sich von dem oberen schlaffhauß des alten gebews, so abgebrochen worden, in den Conventsgarten herab zue schwingen, so ihm aber per obedientiam widerlegt,undt die flügell gantz und gar abgeschafft worden.”

Caspar Mohr starb 1625

14 Dez. 2010