Michael von Jung
Michael von Jung wurde am 29. September 1781 geboren. Er wurde
katholischer Pfarrer. Ab 1811 war er Seelsorger in Kirchdorf an der Iller.
Bei einer großen Thypusepidemie tat er sich auch als Krankenpfleger hervor. Für seine Verdienste wurde er zum Ritter des königlich-württembergischen Zivildienst-Ordens ernannt, eine Auszeichnung, auf die er stolz war.
Bekannt wurde er vor allem durch seine Grablieder, die er selbst mit Gitarre bei der Beerdigung des Verblichenen vortrug. In seinen Liedern kam auch sein Bemühen um das Seelenheil seiner Schützlinge zum Ausdruck. Mit aufklärerischem Eifer machte er oft Unfallursachen und Todesursachen deutlich und ermahnte in seinen Liedern oft auch zu besserer Hygiene oder große Vorsicht, um Unfälle zu vermeiden. Das verleiht seinen Liedern oft eine unfreiwillige Komik, die diese Dichtungen auch heute noch mit großem Spaß lesen lassen.
Die Obrigkeit sah diese Tätigkeit des Pfarrers nicht gerne. Deshalb geriet er immer wieder mit ihr in Konflikt. Schließlich wurde er nach Tettnang versetzt, wo er am 28. Juli 1858 verstarb.
Der Kemptner Heimatpfleger Alfred Weitnauer hat daraus ein Theaterstück gemacht “Sing nicht,Vogel “ das vom SWR mit Willy Reichert verfilmt wurde und im Fernsehen gezeigt wurde. Seine Gemeinde brachte seine Werke (Melpomene und Der heilige Willebold heraus. Auch gab es in Kirchdorf eine Ausstellung über Michael von Jung zu sehen.