Fürstabtei Prüm

 

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Eine erste Abtei wurde von der fränkischen Edelfrau Bertrada im Jahre 721 gegründet. Ihre Enkelin mit dem gleichen Namen, auch Berta genannt war Gemahlin des fränkischen Hausmeiers Pippin und  die Mutter Karls des Großen.

Bertrada besetzte das Kloster mit Mönchen aus Echternach, das 701 von dem Missionsbischof Willibrord begründet wurde.

Das kleine Kloster in der Eifel konnte sich nicht lange halten, wurde aber schon 752 von Pippin neu gegründet und mit Benediktinermönchen aus dem Kloster St. Faron in Meuaux. Nach dem Tod Pippins 768 sorgte sein Sohn Karl der Große weiterhin großzügig für “sein” Kloster. Er ließ die kostbar ausgestattet Salvatorkirche erbauen. Sie war so reich  ausgestattet, dass sie auch “Goldene Kirche “genannt wurde. Angeblich wurde die Kirche im Jahre 799 von Papst Leo III. im Beisein Karls geweiht. Weiter erhielt die Kirche die wohl kostbarsten Reliquien der damaligen Zeit, nämlich die Sandalen  Jesu.

index5 In diesem günstigen Umfeld entwickelte sich auch die Stadt Prüm sehr gut.

Als der Enkel Karls, Lothar I. als westfränkischer König abdankte, verbrachte er die letzte Jahre seines Lebens im Kloster und ist auch in der Kirche bestattet.220px-GrabLothar_INach dem Neubau der Abtei 1721 wurden die Gebeine Lothars im Hochaltar umgebettet. Kaiser Wilhelm I. ließ ein neues Grabmal  erbauen. In die Grabplatte wurde die Inschrift von Hrabanus Maurus eingemeißelt:

“Es birgt dieses Grab die Gebeine des unvergesslichen Kaisers,Lothar, des großen und gottesfürchtigen Herrschers.Der über Franken, Italier selbst Römer gebot. Verschmähte doch alles und ging dann als Armer hinweg. Als Mönch erreichte er ja grade die sechzig. Wandelte sich und schied danach selig am 29. September (855)” Das Kloster entwickelte sich zu einem kulturellen Zentrum des Eifelgebiets. Schlimmes erlebte die Abtei allerdings in den Jahren 882 und 892 als die Normannen zweimal das Kloster überfielen, plünderten und niederbrannten.index 892 wurde dann Regino Abt. Er ließ ein genaues Güterverzeichnis erstellen, das Prümer Urbar. Es ist in einer Abschrift aus dem Jahr 1222 erhalten und verzeichnet 893 Besitztümer und Rechtsansprüche in über 300 Orten. Die Prümer Abtei hatte 6

Filialklöster. Er sorgte für die wirtschaftliche Wiederherstellung der durch die Einfälle schwer geschädigten Abtei.

index4Die höchste Blütezeit erreichte die Abtei im 13. Jahrhundert. Kaiser Fridrich II. erhob sie 1222 zum Fürstentum. Allerdings erweckte sie auch die Interessen der benachbarten Landesherren. Großer Rivale war das Kurfüstentum Trier und 1576 verlor die Fürstabtei ihre Selbstständigkeit und wurde von da an von den Trierer Erzbischöfen verwaltet.

Großen Ruhm hatte die Abtei auch wegen ihrer Klosterschule.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts zeigte  die “Goldene Kirche” schwere Schäden war sie doch seit ihrer Errichtung mehrmals zerstört und Opfer schwerer Brandkatastrophen geworden. Kurfürst Franz Ludwig von Pfalz Neuburg gab 1721 einen Wiederaufbau in Auftrag. Sein Nachfolger Franz Georg von Schönborn ließ die Abtei nach Plänen von Balthasar Neumann zu einem barocken Schloss ausbauen, das aber erst 1912 endgültig fertiggestellt wurde.

1802 folgte wie für praktisch alle Klöster im Zuge der Säkularisation durch Napoleon das Ende. Die Abtei wurde aufgehoben, sämtliche Besitztümer verteilt oder versteigert.

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