Kloster Weingarten

Weingarten Idealplan

Das Kloster Weingarten ist als Familiengrablege der Welfen und Hauskloster der Welfen bei ihrer Stammburg in Altdorf, dem heutigen Weingarten, gegründet worden. Die Welfen führen in ihrer Familienlegende ihren Stammbaum auf Edekon einen hunnischen oder skythischen Fürsten zur Zeit Attilas um 450 nach Christus und Vater des Odoakers zurück. Geschichtlich gesichert sind sie mit Welf I., der 819 als Graf erwähnt wird. Er verheiratet seine Töchter Judith mit Kaiser Ludwig dem Frommen (778-840) und Hemma mit Ludwig dem Deutschen (um 806-876). Damit sind sie mit dem höchsten Adel im fränkischen bzw. deutschen Reich verheiratet. Die älteren Welfen teilen sich in zwei Linien, die burgundische und die schwäbische. Die schwäbische nimmt ihren Stammsitz in Altdorf. Heinrich mit dem goldenen Wagen gründet um 935 das Kloster Altdorf als Frauenkloster. Heinrich ist Urgroßvater von Welf III. und Kunigunde. Welf III. stirbt um 1055 als Herzog von Kärnten ohne männliche Erben. Seine Schwester Kunigunde ist mit Azzo von Este verheiratet. Mit ihm hat sie einen Sohn, Welf IV. Dieser führt die Linie der Welfen fort.

220px-Stifterbüchlein_25v_Welf_IVWelf II., der Enkel Heinrichs erneuerte die  Stiftung eines Männerklosters in Altomünster. Vor 740 hatte dort der iro-schottische Mönch Alto ein Kloster gegründet. Das Frauenkloster in Altdorf brannte 1053 ab. Nun verlegte Herzog Welf IV. (um 1030/1040 –1101) das Männerkloster in Altomünster  in das welfische Anwesen auf dem Martinsberg, das Frauenkloster von Altdorf nach Altomünster. Das geschah im Jahre 1056. Damit beginnt die 1000-jährige Geschichte der Benediktinerabtei Weingarten. Die Hintergründe für die Verlegung sind unklar. Welf IV. könnte mit der Verlegung des Klosters seinem Hauskloster zu größerem Prestige und damit mehr Bedeutung und mehr Stabilität verhelfen wollen. Wichtigster Bewegung aber wohl das Testament seines Onkels Welf III. Dieser war ohne direkte Nachkommen verstorben und hatte das gesamte Hausgut dem Kloster vermacht. Seine Mutter protestierte dagegen und rief ihren Enkel Welf IV. aus Italien zurück. Dieser trat das Erbe an. Die Schenkung wurde so nie vollzogen. Der Tausch der Konvente könnte also auch dazu gedient haben, rechtlichen Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen.

Der erste Abt im Kloster Sancti Martini Altdorfiensis wird Heinrich I. (1040, 1055 Umzug nach Altdorf,+ ca. 1070). Das Kloster war dem fränkischen Reichsheiligen Martin geweiht. Auf ihn folgt Beringer, dann Adilheim von Luxemburg. Unter dem 4. Abt Walicho (1088- 1105) übernimmt das Kloster die Hirsauer Reform. Hirsau hatte sich der Reform Bewegung von Cluny angeschlossen. Das könnte auch den Namen Weingarten erklären. Ab dem 12. Jahrhundert nannte sich das Kloster Weingarten. Der Name ist erstmals um 1123 urkundlich belegt. Das könnte mit den örtlichen Rebpflanzungen zusammenhängen, würde also auf das Kloster im Weingarten hinweisen. Es könnte aber auch biblisch-allegorisch gedeutet werden. Die Mönche wären dann Arbeiter im Weinberg des Herrn (vergl. Matth 20,1-16) Das würde wieder gut zur monastischen Spiritualität  der Cluniazenser passen. Unter Abt Walicho erhält das Kloster seine wichtigste Reliquie, die Heiligblutreliquie. Eine Urkunde vom 12. März 1094 (WUB Bd. I Nr.245 ) berichtet von der Schenkung von namentlich genannten Gütern und viele aufgezählten Köstlichkeiten durch Herzog Welfhard und seine Gemahlin Iudita. Herzog Welfhard, das ist Welf IV. und seine Gemahlin Judith von Flandern. Judith hatte diese Reliquie von ihrem Stiefvater  Balduin von Flandern geerbt. aus dieser Stiftung heraus entwickelte sich der Blutritt, noch heute Europas größte Reiterprozession am „Blutfreitag“, dem Freitag nach Christi Himmelfahrt.

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Abt Berthold stiftete 1215 das kostbare Reliquiargefäß und ließ die Wunder-, Auffindungs- und Wallfahrtsgeschichte schriftlich niederlegen.

In der Urkunde vom 30. April 1098 (WUB Bd I Nr. 251) nimmt Papst Urban II. die Abtei in seinen Schutz, bestätigt ihren Besitz und ihre Rechte. Da taucht auch der Name Winegartensem  abbaciam auf.

Allerdings handelt es sich bei dieser Urkunde wohl um eine Fälschung. Welf IV. hatte ganz im Sinne der cluniazenischen Reform die Abtei dem Heiligen Stuhl überlassen und auf fast alle Herrschaftsbefugnisse verzichtet.

Aus dem welfischen Eigenkloster war ein „freies Kloster“ geworden, hatte größere Eigenständigkei und stand unter dem Schutz des Papstes. Auch wirtschaftlich erlebte die Abtei eine erste Blüte. Neben den großen Schenkungen durch das welfische Haus schenkten auch viele welfische Vasallen. Das Kloster hatte Besitz in Vorarlberg und bis nach Tirol.

Der Nachfolger Walichos ist Kuno Truchsess von Waldburg (ca. 1109-1132). Er ist der erste namentlich bekannte Vertreter der Familie von Waldburg, einem welfischen Ministerialengeschlecht. Kuno hatte sich vor allem um die Klosterbibliothek verdient gemacht. Auf Schloss Zeil wird der Codex des Kuno aufbewahrt mit Augustinuskommentaren zum Johannesevangelium.In seiner Regierungszeit wurden auch die Gebeine von Welf IV. aus Zypern in die welfische Grablege nach Weingarten überführt. Nach Plänen von Abt Kuno wurde zwischen 1124 und 1182 eine hochromanische dreischiffige Säulenbasilika erbaut. Sie löste die bisher bestehende Leutekirche ab.Unter Abt Werner von Markdorf (ca. 1181-1188) wurde sie 1182 von dem Konstanzer Bischof Berthold von Bußnang zu Ehren der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit, des heiligen Kreuzes, der seligen Gottesgebärerin Maria und aller himmlischen Tugenden, besonders aber zu Ehren des hl. Bischofs Martin geweiht.

1178 hatte Welf VI. sein Erbe nördlich der Alpen an Friedrich Barbarossa verkauft. Aber Abt Meingoz regierte nur kurz. Abt Berthold hat gute Beziehungen zu den Staufern. Mindestens zweimal war Friedrich II. in Weingarten.

Das erste Mal 1219 bittet ihn der Propst von Weissenau um Weideland für sein Kloster. Der König schenkt ihm daraufhin Land zu Honriet im Altdorfer Wald. Bei seinem zweiten Aufenthalt am 4. Januar 1220 stellt er darüber eine Urkunde aus. Am selben Tag bestätigt er auch in Weingarten ein Privileg von Kaiser Friedrich I. für das Kloster Ottobeuren vom 7. Mai 1171.

Unter Abt Meingoz (ca.1188-1200) und Abt Berthold ( 1200-1232) erlebte das Kloster eine kulturelle Blüte. Abt Meingoz wird auch im Heiligenkalender der katholischen Kirche geführt. Er war in Hirsau ins Kloster eingetreten.  1188 wurde er nach Weingarten als Abt berufen. In der neuen Kirche ließ er eine Krypta errichten und Buntglasfenster einsetzen. Sein Gedenktag ist der 22. April. Auch Berthold, der Nachfolger von Meingoz, zählt zu den Weingartener Heiligen. Sein Gedenktag ist der 19. September. Er folgte 1200 auf Meingoz.  Am 25. März 1215 brannte die Klosterkirche ab. Noch in seiner Regierungszeit schaffte er den glanzvollen Wiederaufbau. Wichtiges Finanzierungsinstrument dieser Zeit war der Ablassbrief. So gibt es eine Urkunde (Baden-Württembergisches Landesarchiv B515 U 66), die Papst Innozenz IV. am 7.5. 1248 in Lyon ausgestellt hat und in der er “ die Angehörigen der Kirchenprovinz Mainz auf Bitte des Bischofs von Konstanz, gegen einen Ablaß für das Kloster Weingarten zu spenden, das durch Brand geschädigt wurde „. Die Verehrung der Heiligen und die Feier des Gottesdienstes war ihm wichtig. So erließ er für das Kloster Weingarten eingehende Bestimmungen für die Marienverehrung. Neben dem Reliquiar für die Heilig Blutreliquie entstand 1217 das Berthold-Sakramentar, eine prachtvoll illuminierte Handschrift, die heute im Besitz der John Pierpont Morgan Library  ist, jetzt ein Museum und Forschungsbibliothek die  der amerikanische Unternehmer und Bankier 1867-1943) aus der Privatbibliothek seines Vaters geschaffen hat.

Aus dem Weingartner Skriptorium stammt auch die Weingartener Fassung der Welfengeschichte mit dem berühmten Bildnis von Kaiser Barbarossa inmitten seiner Söhne Heinrich und Friedrich. Unter Abt Berthold erlebte Weingarten die wohl größte Blütezeit im Mittelalter.

In der Regierungszeit von Abt Hermann von Biechtenweiler (1266-1299) wird die Abtei 1274 zur Reichsabtei erhoben. König Rudolf I. bestätigt am 12. April 1274 in Ulm „dass laut ihm vom abte des klosters Weingarten vorgelegter privilegien kein könig oder kaiser die vogtei über leute und güter des klosters bei der kirche Berg oder sonstwo an irgend jemand andern übertragen und so dem reich entfremden dürfe“ (RI VI I n. 144) Sein Nachfolger, Abt Friedrich Heller von Hellersberg (1300–1315) wurde von Papst Clemens V. zusammen mit dem Engelsberger Abt Rudolf von Hertleib sowie den Konstanzer Domherrn Lütold von Röteln mit der Untersuchung der Exkommunikation  von Schwyzer Bauern bei Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem Stift Einsiedeln. (siehe dazu Blog Einsiedeln)

 

Dann allerdings folgen zwei Jahrhunderte der Stagnation und des Niedergangs. Der Streit zwischen Kaisern und Päpsten, die Pest von 1348 und 1449, sowie Brände und Unglücksfälle machten dem Kloster zu schaffen. Das Pestjahr von 1348 gilt als Geburtsjahr der Weingartner Narrenzunft Plätzler, weil damals angeblich die Bürger von Altdorf aus Freude über die überstandene Beulenpest vor dem Rathaus getanzt haben.1470 war wieder ein schlimmes Pestjahr in Oberschwaben. Ganze Dörfer wurden ausgelöscht. 1477 war das Kloster infolge eines Brandes hochverschuldet. Nach Elmar Kuhn Reformation in Oberschwaben S.8 verdankte es die Abtei nur der Unterstützung Zürichs, dass es der Papst nicht einem Kardinal verlieh. Es waren nur noch 15 Mönche im Kloster, 4 Kleriker und drei Brüder. Auch mit der Klosterzucht war es nicht mehr besonders.Sie mussten immer wieder zum Chorgebet ermahnt werden, Sie sollten nicht „schreien, singen, zutrinken, spielen und streiten“.(Elmar Kuhn ebda) Alle besaßen Privateigentum. Den Ordenshabit trugen sie nicht immer. Dafür liebten sie „Kurzweil, Spiel und Gesellschaft mit Laien und die Jagd“ (Elmar Kuhn).Zwar hatte  Abt  Johann Blarer ( 1418-1437) schon die Erneuerung versucht. Neue Gemeinschaftsräume wie Refektorium, Dormitorium und Bibliothek entstanden. Erst unter Abt Kaspar Schiegg (1477- 1497) erhielt das Klosterleben wieder neue Impulse. Unter seiner Regierungszeit wurde die Hosanna Glocke gegossen, noch heute die schwerste Glocke der Diözese Rottenburg.Durch den Bauernkrieg, der schon in die Abtszeit von Abt Gerwig Blarer (1520-1567) fiel, kam Weingarten im Gegensatz zu den anderen oberschwäbischen Klöstern unbeschadet.  Abt Gerwig Blarer war der wohl politischste Abt Weingartens. Er stammte aus der Familie des Konstanzer Ratsherren Augustin Blarer und dessen Frau Katharina, je nachdem welcher Quelle man folgt. Es gibt Quellen, die Hans Blarer als Gerwigs Vater angeben oder eben Augustin. Nimmt man Augustin als Vater an. Dann hatte Gerwig noch drei Geschwister und zwar Ambrosius, Thomas und Margarete. Alle drei spielten in der Reformation eine wichtige Rolle. Ambrosius ist 1492 geboren. Er besuchte die Lateinschule in Konstanz und immatrikulierte sich schon mit 12 an der Universität Tübingen. Er brach sein Studium zunächst wieder ab und trat 1502 in die Benediktinerabtei Alpirsbach ein. Dort wurde seine Sprachbegabung erkannt uns er wurde zum Studium an die Universität zurückgeschickt. Dort war er Studienkollege und Freund von Philipp Melanchthon. Die Freundschaft hielt das ganze Leben.1521 wurde er Prior in Alpirsbach und somit Stellvertreter des Abtes. Sein Bruder Thomas ist sieben Jahre jünger, 1499 geboren. Ab 1514 studierte er die Rechte in Freiburg. 1520 wechselte er nach Wittenberg und lernte dort Martin Luther und seine Schriften kennen. Er begleitete ihn 1521 auch auf den Reichstag nach Worms. 1523 kehrte er nach Konstanz zurück und machte auch seinen Bruder mit den Schriften Luthers bekannt. Die Auseinandersetzung mit Luther führte dazu, dass Ambrosius das Kloster verließ. Er wurde mit seinem Bruder  zum Anführer der Reformation in Konstanz und führte sie später  in Augsburg, Ulm, Isny, Lindau und Esslingen ein und im Auftrag Herzog Ulrichs in Württemberg. Die Schwester Margarte ist zwei Jahre jünger als Ambrosius, 1494 geboren. Sie hatte wie alle ihrer Geschwister eine hervorragende humanistische Ausbildung. Sie unterstütze ihre beiden Brüder bei der Durchführung der Reformation in Konstanz. Sie bewegte sich in den humanistisch gesinnten Kreisen von  Konstanz und hatte Kontakt zu dem Straßburger Reformator Martin Bucer, kannte auch Erasmus von Rotterdam. In Konstanz gründete sie einen Armenverein christlicher Frauen. Nach dem Tod ihrer Eltern führte sie das Geschäft weiter und unterstützte aus dem Ertrag auch den Armenverein. Sie unterrichte Kinder, unterstützte Witwen und pflegte Kranke. Während der Pest in Konstanz erkrankte sie selbst und starb 1541.Einen ähnlichen und doch ganz anderen Werdegang hatte Gerwig. Er ist 1495 geboren.1511 trat er ins Kloster Weingarten als Novize ein. 1520 wurde er Abt von Weingarten. Er hatte in Freiburg, Wien und Ferrara beide Rechte  studiert.  Zu seiner weiteren Karriere außerhalb des Ordens siehe Kloster Ochsenhausen. Schon 9 Jahre nach seinem Klostereintritt 1520 wurde er in Weingarten zum  Abt gewählt. Zur Lösung der Probleme, die die Reichsabtei Ochsenhausen mit seinen reichsstädtischen Nachbarn Biberach und Ulm hatte, die auch dem neuen Glauben anhingen, schien er Kaiser Karl V. der richtige Mann zu sein. So wurde er 1547 in Doppelfunktion auch Abt von Ochsenhausen. Er einigte so die mächtigsten Stifte Oberschwabens in der Abwehr von reformatorischen und evangelischem Gedankengut. Er war kaiserlicher Rat Kaiser Karls des V. (1500-1558) und päpstlicher Legat von Papst Julius III (1550-1555).

Im Schmalkaldischen Krieg 1546 wurde das Kloster allerdings in die Auseinandersetzungen gezogen und von den Schmalkaldischen Truppen geplündert.

Seit 1555 war der Weingartner Abt einer der festgeschriebenen Vertreter beim Reichsdeputationstag, dem für die Erledigung von Geschäften erwählte reichsständischen Ausschuss.

Die Nachfolger Blarers Johann Hablüzel (1567-1575) und  Johann Raitner (1575-1586) waren  wie schon Gerwig Blarer echte Vertreter der Renaissancekultur. Sie und ihre Konventualen waren dem weltlichen Treiben nach wie vor offener eingestellt als dem Streben nach klösterlicher Disziplin. Das oben bei Elmar Kuhn abgedruckte Urteil hatte nach wie vor Bestand. Auch Abt Johannes hatte mit Magdalena Wolfurtsberger eine Geliebte, der er 1568 sogar die neue Prälatur schenkte, Dieses Geschenk brannte allerdings schon zehn Jahre später ab.

Abt Georg Wegelin (1586-1627) gilt als zweiter Gründer Weingartens. Er legte den Grundstein für die neue Blüte Weingartens bis zur Aufhebung. Er hatte an der Universität Dillingen studiert, war jesuitisch geprägt und erzogen. Unter ihm hatte der Abt nicht mehr Stiftsvorstand sondern Seelenführer und guter Hirte zu sein. Der Mönch sollte wieder durch die Gelübde geprägt sein. Ein neues Ethos der Regeltreue und des Gemeinschaftslebens entstand. Auch Besitz und Verwaltung wurden neu gesehen.

Äbte und Mönche waren nicht mehr Herren des Besitzes sondern nur dessen treue Verwalter. Die Früchte dieser neuen Orientierung zeigten sich bald. Papst Clemens VIII.“lobt den Abt von Weingarten wegen der Abgabe der Stimme der Schwäbischen Reichsprälaten beim Reichstag von Regensburg und seiner Verdienste um die Disziplin in seinem Kloster. Er soll anderen Klöstern helfen, das Mönchtum in Deutschland wieder in die Höhe zu bringen.“ in einer am 8.10. 1594 ausgestellten Urkunde (Landesarchiv Baden-Württemberg B 515 U !55)

1603 trafen sich die Äbte von sieben Benediktinerklöstern in Weingarten. und beschlossen die Gründung einer Kongregation, die schon 1568 versucht worden war. Papst Clemens VII. hatte allerdings die Approbation nicht erteilt.Abt Georg hatte sich weiter um die Bildung der Kongregation bemüht. dieser erneute Anlauf war erfolgreich. Papst Clemens VIII. erteilte am 14.August 1603 die Approbation. Zum ersten Präses und Visitator der oberschwäbischen Benediktinerkongregation wurde der Weingartener Abt gewählt. Gründungsmitglieder waren die Klöster Weingarten, Ochsenhausen, Isny, Petershauens, Zwiefalten, Mehrerau und Wiblingen. Später kamen noch weitere Klöster dazu.

Unter Abt Georg begann das Kloster seine Mönche auf die 1622 gegründete Benediktineruniversität Salzburg zu schicken. Alfons Stadelmayer, der 1626 seine Ordensgelübde in Weingarten abgelegt hatte, wurde 1647 an die Universität berufen und wurde dort zum Doktor der Theologie berufen. Er war dort als Lehrer tätig und wurde 1652 der 4. Rektor der Universität. 1673 wurde er Abt in Weingarten

1253775636759lSchwer getroffen wurde das Stift vom Dreißigjährigen Krieg. 1632, 1646 und 1647 wurde es von den Schweden ausgeplündert. Zur militärischen Lage von Kloster Weingarten um 1635 siehe Blog Kloster BaindtWie in den anderen oberschwäbischen Klöstern waren die meisten Mönche in den Jahren 1632-1634 in sichereren Klöstern. Gabriel Bucelinus, wohl der gelehrteste Mönch, den Weingarten hervorbrachte, hielt sich zum Beispiel ab 1635 und nochmals 1647 im Kloster Admont auf. Abt Georg verstarb 1627. Er musste also die schlimmsten Kriegsjahre in Weingarten nicht mehr erleben. Auf ihn folgte für 10 Jahre Franz Dietrich. Unter Abt Franz kam es zu einem länger andauernden Streit mit Kloster Einsiedeln.1614 hatte Weingarten von den Herren von Sulz die Herrschaft Blumenegg in Vorarlberg erworben. Mitten in der Herrschaft Blumenegg lag die Herrschaft St.Gerold, die Kloster Einsiedeln gehörte. Die Vogtei über St. Gerold lag schon seit altersher beim Besitzer von Blumenegg, jetzt also dem Kloster Weingarten. Nachdem Einsiedeln in der Zeit mit Plazidus einen neuen Abt erhalten hatte, hatte Abt Franz diesen um die Belehnung mit der Vogtei gebeten, zunächst aber keine Antwort erhalten. Der Konflikt wurde langsam gravierender, als Abt Plazidus in St. Gerold die Huldigung seiner Untertanen entgegennehmen wollte. Als dann noch der Propst von St. Gerold auf Schloss Blumenegg einen formellen Protest gegen Weingarten vorbrachte, weil die Vögte die Gotteshausleute von Einsiedeln mit Frondiensten belastet und damit in die Gerichtsbarkeit der Propstei St. Gerold eingegriffen hätten. Die Lage verschärfte sich weiter, als sich Weingarten gezwungen sah, wegen der Kriegskosten, die es infolge des Dreißigjährigen Krieges diese auf seine Untertanten abzwälzen und auch die Gotteshausleute von Einsiedeln belasten wollte. Dagegen klagte Einsiedeln zunächst in Blumenegg, dann in Weingarten. Es ging dann schließlich weiter bis zum Kaiser. Wegen der nun ganz konkret gewordenen Kriegsgefahr legte Weingarten 1632 Truppen in das Gebiet von St. Gerold und forderte die Propstei auf, für den Truppenunterhalt zu zahlen. Der Propst weigerte sich. Im Gegenzug belegte Weigarten Propsteigüter mit Beschlag. Der Kaiser hatte mittlerweile den Bischof von Augsburg als Vermittler eingeschaltet, allerdings ohne Erfolg. Nun drohte der Bischof von Chur mit dem Kirchenbann und zitierte den Abt von Weingarten nach Chur. Dieser erwirkte allerdings vom Kaiserlichen Hof, dass er dort nicht erscheinen müsse. Der Vogt von Blumenegg wurde gebannt, der Kirchenbann an der Kirche von Feldkirch angebracht. Weingarten ließ ihn abreißen und eine Gegenerklärung anschlagen. Weingarten forderte wenig später eine erneute Kriegssteuer von 1000 Gulden. Wieder landete das beim Kaiser. Der, Ferdinand II. entschied nun, dass der Arrest über die Güter der Propstei aufgehoben wurden und nur ein kaiserlicher Kommissär die in Kriegszeiten nötigen Abgaben erheben könne. Damit kehrte für einige Zeit Ruhe ein. Abt Franz starb 1637.Sein Nachfolger war Dominikus Laymann. Als er die Leute von St. Gerold zur Huldigung aufforderte lebte der Streit wieder auf. Einsiedeln war aber stark mit Auseinandersetzungen mit Schwyz beschäftigt, so dass es dieses Problem zunächst zurücksetzte.  Dominikus wurde nochmals ganz nah mit dem Krieg direkt in seiner Umgebung konfrontiert. Er hatte sich 1645 in Ravensburg in Sicherheit gebracht wurde aber von dem Hohentwieler Festungskommandanten Conrad Widerholdt mit der Drohung, das Kloster Weingarten niederzubrennen dazu gebracht Ravensburg zu verlassen. Er wurde gefangen genommen und gegen einen wichtigen Mann widerrholts ausgetauscht und gegen ein Lösegeld von 400 Gulden freigelassen.Im letzten Kriegsjahr waren 63 Weiler und einzelne Höfe des Klosters auf einmal niedergebrannt worden. Einsiedeln hatte 1645 mit Schwyz Frieden geschlossen und konnte sich nun auf die Streitigkeiten mit Weingarten konzentrieren. Die beiden Abteien einigten sich auf einen Schiedsrichter,  Weingarten wurde durch Rudolf von der Halden vertreten, Einsiedeln von dem Überlinger Ratsherrn Nikolaus Thüring von Erkheim.1648 wurde der Konflikt mit einem Spruch beigelegt. Einsiedeln kaufte das bisherige grundherrliche Gebiet von St. Gerold und zwei benachbarte Berghalden mit allen Bewohnern, Gerichten und Grundherrlichkeiten für Gulden 30.500. Die Hohe Gerichtsbarkeit blieb bei Blumenegg, also bei Weingarten.Dominikus Laymann war Abt bis 1673. Auf ihn folgte der oben erwähnte Alfons Stadelmayer, der 1652 Rektor der Universität Salzburg. Dort hatte er 1655  die neue Universität mit dem akademischen Theater errichten lassen. Die Lage in Weingarten hatte sich soweit konsolidiert, dass vom Vorarlberger Baumeister Michael Thumb ein neues Noviziatsgebäude erbaut werden kann. Auch Pläne für einen Kirchenumbau sind nicht mehr utopisch. Konkrete Planungen erfolgen aber erst nach dem Tod von Abt Alfons 1683. Sein Nachfolger wurde Willibald Kobold (1683-1697). Sein Bruder Placidus war zwei Jahre vorher in Ochsenhausen zum Abt gewählt worden, übte dieses Amt allerdings nur 6 Jahre aus, da eine Geisteskrankheit auftrat und er abgewählt wurde (siehe Reichsabtei Ochsenhausen)

1684 kommt Bruder Caspar Moosbrugger aus Einsiedeln (siehe dort) nach Weingarten und beginnt mit Planungen. Wahrscheinlich stammt der Aufnahmeplan der romanischen Basilika von ihm. Pläne von ihm für den Umbau sind nicht bekannt. Die Bauvorhaben mussten gestoppt werden, da 1695 das Priorat Weingartens in Feldkirch aufgehoben wurde und nach Hofen in das heutige Friedrichshafen verlegt wurde.

In den Jahren 1692/1693 gibt es nochmals einen engen Kontakt  mit dem Kloster Einsiedeln, dieses Mal allerdings einen im besten Einvernehmen. Einsiedeln hatte 1650 von der Stadt Überlingen die Herrschaft Ittendorf (zwischen Markdorf und Meersburg) günstig erwerben, da sich die Stadt wegen der Kriegslasten zum Verkauf gezwungen sah. Für 30.000 Gulden wechselte die Herrschaft den Besitzer. Das Kloster wollte damit Schwierigkeiten mit der Getreideversorgung zuvorkommen, die sich im Dreißigjährigen Krieg mehrfach gezeigt hatten.1692 wurde in Einsiedeln mit Abt Raphael ein neuer Abt gewählt. Dieser sah sich bei Amtsantritt mit einer enormen Schuldenlast konfrontiert. Deshalb wurde an einen Verkauf von Ittendorf gedacht und man fand im Kloster Weingarten auch schnell einen potenten Kaufinteressenten. Es gab dann eine Reihe von Interessenten, z. B. den Bischof von Chur, der aber nur 70.000 Gulden anlegen wollte. Das Bistum Konstanz schlug einen Gütertausch gegen eine Besitzung des Fürstbistums im Thurgau vor. Das hätte aber die finanziellen Zwänge Einsiedelns nicht behoben. Die beiden Klöster einigten sich sehr schnell auf ein Kauf mit einer Kaufsumme von schließlich 136.000 Gulden. Nachdem noch einige Einsprüche von umliegenden Herrschaften abgelehnt worden waren, die irgendwelche Rechtsansprüche geltend machten wurde der Kauf 1693 abgewickelt. Die Finanzkraft, die Weingarten so kurz nach dem Krieg schon wieder gewonnen hatte, zeigt sich, dass Weingarten im Mai 1693 die erste Anzahlung leistet und zum Jahresende bereits die komplette Schuld getilgt warAbt Willibald beginnt mit einem Klosterneubau in Hofen mit dem Vorarlberger Baumeister Christian Thumb. Er ist Michaels Bruder, der das Noviziatsgebäude in Weingarten errichtet hatte. Sein Bauleiter ist Bruder Andreas Schreck (1659-1730) der 1693 ins Kloster eingetreten ist.Der Neubau in Hofen hat die Kraft der Abtei Weingarten absorbiert, so dass die Baupläne für Weingarten erst einmal auf Eis gelegt wurden. Zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde in Weingarten nur noch der Fruchtkasten gebaut. Den Klosterneubau in Höfen beendet erst sein Nachfolger Abt Sebastian Hyller (1697 bis 1730).  Er ist am 5.2. 1697 in Pfullendorf als Sohn eines Bäckers geboren. Nach seinem Eintritt ins Kloster Weingarten studierte er an der Benediktineruniversität Salzburg. .Dort wurde er Professor der Philosophie. 1697 wählte ihn der Weingartener Konvent zum Abt. Auch sein Vorvorgänger Abt Alfons hatte ja seine Karriere in Salzburg begonnen. Abt Sebastian wird auch Präses der Schwäbischen  Benediktinerkongregation, außerdem des  schwäbischen Reichsprälatenkollegiums und der Universität Salzburg. Er wird der große Bauabt in der Geschichte Weingartens. Gleich nach seiner Wahl baut er mit dem in Hofen tätigen Baumeister Christian Thumb und seinem Palier Bruder Andreas Schreck die dort begonnenen Neubauten bis 1701 zu Ende. Schon 1700 beginnt er mit den Planungen für den Klosterneubau. Er hat Kontakt mit Franz Beer II. Die Realisierung der Baupläne werden aber enorm erschwert. Die Pläne werden sofort von Vorderösterreich bekämpft, das die „Via Regia“ die Landstraße, die nach Altdorf durchs Klostergebiet führt, beeinträchtigt sieht. Altdorf ist seit 1486 in vorderösterreichischem Besitz. So wird erst 1709 die Pfarrkirche von Krumbach (heute ein Teilort von Obereisenbach zwischen Tettnang und Bodnegg) erbaut. Von 1712-1714 ließ er die Pfarrkirche St. Stephan von Thüringen bei Bludesch in der Grafschaft  Blumenegg neu erbauen, da der Vorgängerbau baufällig war. 1707 war Abt Sebastian bei der Einweihung der Kollegienkirche in Salzburg zugegen und hier entschied er sich wohl endgültig für den Bau der Stiftskirche. Wegen der Streitigkeiten mit Vorderösterreich beginnt er erst mit dem Kirchenbau, vor er an den Klosterneubau geht. Neben Franz Beer II zieht er auch noch Baumeister Johann Jakob Herkomer aus Füssen  bei, der ihm 1713 einen Riss für den Kirchenneubau liefert. Auf diesem Riss von Herkomer basiert die entscheidenden Planung von Beer. Beer ist ein ungemein lernfähiger Baumeister. Er hat sich 1705 ausführlich mit der Salzburger Kollegienkirche auseinandergesetzt, die Johann Bernhard Fischer von Erlach gebaut hat.

Das dürfte ganz im Sinne von Abt Sebastian gewesen sein, der die neue Kirche wohl auch seinen Baumeistern als Vorbild empfohlen hat. Im März 1715 beginnt der Abriss des romanischen Münsters.Am 22.08. 1715 erfolgt die Grundsteinlegung. Allerdings kommt es ein Jahr später zum Bruch mit Beer. Wegen einer Kautionszahlung kommt es zum Streit mit Beer und dieser erlässt die Baustelle. Herkommer ist krankheitshalber nicht mehr verfügbar.

So übernimmt der bereits 70-jährige Baumeister Christian Thumb unter «Oberaufsicht» von Br. Andreas Schreck die Baustelle. Der Bauherr kennt die beiden bereits aus Hofen.Für die weitere planerische Arbeit gewinnt Abt Sebastian den Ludwigsburger Baudirektor Donato Giuseppe Frisoni (1681–1735).So kann  Weingarten als Gemeinschaftswerk von mehreren kompetenten Baumeistern, aber auch eines sehr kompetenten Bauherren betrachtet werden. In knapp 19 Monaten ist das Bauwerk eingewölbt. Franz Schmuzer, der auch in Hofen gewirkt hat, kann mit der Stuckierung beginnen. Cosmas Damian Asam führt Deckenfresken aus. Es ist sein erster Grossauftrag.. Ein weiterer Künstler erhält für Weingarten ebenfalls seinen ersten Großauftrag. Der Bildhauer Josef Anton Feuchtmayer fertigt das Chorgestühl, das 1724 aufgestellt wird. Am 10.September 1724 wird die neue Stiftskirche eingeweiht. Nicht nur die Bauzeit ist bemerkenswert, auch die Finanzierung. Abt Sebastian kann die gesamten Kosten aus den laufenden Einnahmen bestreiten. 210.000 Gulden wurden insgesamt ausgegeben. Das Kloster ist bei der Einweihung schuldenfrei. Auch das zeigt die wiedergewonnene finanzielle Stärke des Klosters. Erst vor kurzer Zeit der Kauf der Herrschaft Ittendorf, dann zwei große Bauvorhaben, Hofen und die Stiftskirche. Dabei herrschte ja schon wieder Krieg. Der Spanische Erbfolgekrieg von 1701-1714 wurde 1704 ja auch mit Schwerpunkt in Süddeutschland ausgetragen .Mit Sicherheit fielen auch für Weingarten Kontributionen an. 1727 beginnt Abt Sebastian mit dem Klosterneubau, hat dabei aber nach wie vor Schwierigkeiten mit Vorderösterreich. Er stirbt 1730 mit 63 Jahren und erlebt nur noch die Rohbau des Ostflügels. Zu seinem Nachfolger wird Alfons II. Jobst (1730-1738) gewählt. Bei seiner Wahl ist er Ökonom. Vorher war er Kustos in Hofen, Dann Küchenmeister und Cellerar. Seine Klosterlaufbahn lässt einen eher wirtschaftlich denkenden Abt als einen Bauherren vermuten. Aber Alfons übernimmt die Bauvorhaben seines Vorgängers. Er kann den Bau des Ostflügels beenden. Wegen Grundstücksstreitigkeiten mit Österreich muss aber der gesamte Bau eingestellt werden.

Dafür wird in Wien ein enorm kostenträchtiger Prozess geführt. Unter der Vierungskuppel der Stiftskirche lässt den Heilig-Blut-Altar mit dem Chorgitter errichten. Die wichtigste Entscheidung seiner Regierungszeit ist den jungen Orgelbauer aus Ochsenhausen Josef Gabler nach Weingarten zu holen. In dem noch baufeuchten Neubau war 1722 eine Orgel errichtet worden, die schnell als „verfault und verderbt“ empfunden wurde. Josef Gabler repariert die Orgel und kann den Konvent von seinen Qualitäten überzeugen. er kam wohl auch auf Empfehlung des Abtes von Ochsenhausen  nach Weingarten. Im dortigen Kloster hatte er sein Erstlingswerk, die Hauptorgel mit 49 Registern erbaut. 1737 erhält Gabler die Hauptorgel zu bauen. Von 1737-1750 ist er mit dem Bau beschäftigt. Mit 63 Registern wird sie die größte Barockorgel Süddeutschlands. Die Synthese von Raumarchitektur und Orgel ist Gabler meisterhaft geglückt und obwohl erst Gablers zweites Instrument wird es sein Meisterwerk. Bis zur Säkularisation wurde die Orgel ausgiebig genutzt. Weingarten hatte, wie die oberschwäbischen Klöster eine

großartige  Musikkultur. Um 1800 lebten acht musizierende und komponierende Patres im Kloster.

Abt Alfons verstarb 1738. Sein Nachfolger wurde Placidus Renz (1738-1745). Er tritt ein sehr schwieriges Erbe an. Klosterneubau und vor allem die juristischen Auseinandersetzungen mit Österreich hatten die zuvor soliden Finanzen zerrüttet. Abt  Placidus konnte sich zwar mit dem Wiener Hof vergleichen und mit dem Wessobrunner Baumeister Josef Schmuzer den Weiterbau angehen.Der Schuldenberg Weingartens hatte aber 1744 300.000

Gulden erreicht, das war das dreifache des Jahreseinkommens des Klosters. Deshalb resignierte der Abt 1745 und zog sich nach Hofen zurück, wo er 1748 verstarb.

Sein Nachfolger wurde Doemicus II. Schwarzer (1745-1784)

Unter Abt Domenicus Schnitzer (1746-1784) gab es nochmals viele Neueintritte. Doch der Schuldenberg wuchs bedingt durch Prozesskosten um den Erwerb und Ausbau der hohen Gerichtsbarkeit sowie Auseinandersetzungen mit der österreichischen Landvogtei und dann Reichskriegssteuern und ab 1795 Kontributionen.

Der letzte Abt war Anselm Rittler (1784-1804). Im Zuge der Säkularisation ging Weingarten am 15. September 1802 an den Fürsten Wilhelm von Oranien-Nassau-Dillenburg. Die 48 Mönche durften noch bis 1809 im Konventsgebäude bleiben. 1806 wurde Weingarten württembergisch. Das restliche Kirchensilber, Klosterarchiv und Klosterbibliothek wanderten nach Stuttgart.

Der Blutritt war nach der Aufhebung des Klosters bis 1849 kirchlicher-und staatlicherseits verboten. In der Nazizeit war es ein Bekenntnistag, der von den Machthabern nicht unterdrückt werden konnte.

tblBilder_KulturgutKulturbild100Das Kloster war 1825 Waisenhaus und 1868 Kaserne. Nach Abschaffung der Monarchie 1918 standen die Gebäude leer. Am 10. Mai 1922 siedelten aus England vertriebene Mönche  an. Sie nahmen zusammen mit Beuroner Mönchen das Klosterleben wieder auf. Abt Ansgar Höckelmann (1922-1943) wurde der 41. Abt.

1940 beschlagnahmten die Nazis das Gebäude. Ein Großteil der Mönche wurde eingezogen. Ein kleiner Teil durfte mit Abt Konrad Winter (1934-1953) im Hofgut Rössler verbleiben.

2010 endete die Klostergeschichte. Es lebten nur noch 4 Mönche im Kloster, der älteste war 98!

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