Sebastian Sailer
Sebastian Sailer ist ein wortgewaltiger Prediger. Am 12. Februar1714 ist er in Weißenhorn geboren. Er tritt schon als Schüler ins Prämonstratenserkloster in Obermarchtal ein. 1732 nimmt er den Ordensnamen Sebastian an. 1738
wird er zum Priester geweiht An der Klosterschule
in Obermarchtal ist er als Lehrer für Kirchenrecht
tätig. Als Priester ist er in den Dörfern Seekirch
am Federsee und Reutlingendorf heute zu
Obermarchtal gehörend. Bald beginnt er auch zu schreiben. Seine schwäbische Dialektdichtung,
die schwäbische Schöpfung wird 1843 in Schussenried
uraufgeführt. Er dichtet dann auch noch den Fall
Luzifers, aber auch die Sieben Schwaben und er ist ein gefragter Prediger. So predigt er z. B. als Marie Antoinette auf ihrer Reise von Wien nach Paris 1770 in Obermarchtal
Station machte. Dort wird auch ein Stück Sebastian Sailers aufgeführt.
Er wurde aber auch nach Salem, nach Würzburg und sogar nach Wien zum Predigen eingeladen. Oft war er auch am Hofe des Grafen von Stadion in Warthausen wo er auch mit Christoph Martin Wieland und Sophie La Roche in Kontakt kam.
1773 erlitt er einen Schlaganfall und starb 1777. In Obermarchtal ist er beigesetzt.
Hier noch ein kurzer Auszug aus der Schwäbischen Schöpfung
Arie
Auhne Hammer,auhne Schlegel,
auhne Breatter,auhne Negel,
auhne Schaufel, auhne Kella,
auhne Buaba, auhne G’sella,
auhne Schiefer, auhne Stoi’,
i sealbar alloi.
Auhne Ziagel, auhne Blatta,
auhne Sparra, auhne Latta,
auhne Kalch und auhne Möatel
freyli mit ganz bsondere Vöatel,;
auhne Hobel, auhne Säaga
hau-n-i älles brôcht z’weaga.
Auhne Feile,auhne Zanga,
auhne Raitel, auhne Schtanga,
auhne Zirkel, auhne Schnüera,
auhne Riß ond auh’Probiera,
auhne Richtscheit und Lingier
ischt’s g’rôthe glei mir.
Auhne Foara,auhne Danna,
aune Diegel, auhne Pfanna,
auhne klammer auhne Winda,
auhne Nepper hau-n-i’skinda.
auhne Menscha, auhne Goischter
bin i seall dr Zimmermoischter.