Monatliches Archiv: April 2021

Kloster Rottenmünster

Kloster Rottenmünster

 

                                                                                                                            

 

Kurz nach 1200 lässt sich ein der Muttergottes geweihtes Kloster in Hochmauren belegen, das ist in der Altstadt von Rottweil gelegen. Dort lebte eine Schwesterngemeinschaft unter ihrer Meisterin Williburgis.

Davon spaltete sich eine kleine Frauengruppe ab, die hoffte, in den Zisterzienserorden aufgenommen zu werden. 1211 konnten sie ein kleines Gut südlich von Rottweil erwerben.

“Heinrich und Berthold, Herren von Lupfen, lassen die Vogtei über das Gut Holbeinesbach, welche sie von dem Bischof von Konstanz, und Dieterich von Bodenwag von ihnen zu Lehen getragen, nachdem dieser ihnen gegen eine von den Schwestern in Rottweil erhaltene Abfindungssumme das Lehen aufgesagt, ihrerseits an den Bischof auf.”  WUB Band III., Nr. 650, Seite 126-127 und die nächste Urkunde 

Bischof Konrad von Konstanz überträgt das ihm zuständige Vogtrecht über das Gut Holbeinesbach, womit früher die Herrn von Lupfen belehnt gewesen, dem die Erbauung eines Klosters (Rottenmünster) auf demselben beabsichtigenden Abt von Salem.”

WUB  Band III., Nr. 651, Seite 127 gibt praktisch die Erwerbsgeschichte für den Grund von Kloster Rottenmünster wieder. Das Gut hatte ursprünglich den Chorherren von Konstanz gehört. Die Schwestern gaben das Gut nun an den Salemer Abt Eberhard von Rohrdorf (1191–1240) weiter.

Dieser hatte neben der Gründung der beiden Tochterklöster Tennenbach (seit 1180/90) und Wettingen (1220/27) sich vor allem für Frauenkloster stark gemacht. Um 1200 waren eine Reihe von Frauenklöstern irregulär gegründet worden. Er machte sich um die Anerkennung der Zisterzienserinnen

verdient. Der Orden tat sich mit der Anerkennung von Frauenklöstern zunächst schwer. Eberhard musste einigen Widerstand überwinden, schaffte dann aber in kurzer Zeit die Aufnahme in den Zisterzienserorden von Kloster Wald (1217), Rottenmünster (1221), Heiligkreuzthal, 1227, Baindt (gegründet 1227, aufgenommen 1240), Heggbach (um 1233) und Gutenzell (1238). Die Klöster wurden nicht dem Generalkapitel direkt unterstellt sondern blieben unter der Aufsicht der Äbte von Salem.

Seinen Sinn für Gleichberechtigung stellte er auch damit unter Beweis, dass er Mathilde von Adelsreute, die Tochter und letzte Nachfahrin des Stifters Guntram von Adelsreute 1192 in der Klosterkirche von Salem bestatten ließ. Für Laien oder Frauen war das gemäß der Ordensregel nicht zulässig.

Für die nicht genehmigte Bestattung wurde Abt Eberhard dann auch  vom Generalkapitel mit sechstägigem Fasten bestraft.

Papst Honorius (1216- 1227) nahm Kloster Rottenmünster am 9. Mai 1224 in seinen Schutz. “  Papst Honorius III. nimmt das Zisterzienser-Nonnenkloster Rottenmünster mit dessen Besitz in seinen Schutz und verleiht ihm näher angegebener Begünstigungen.” WUB Band III., Nr. 676, Seite 152-154

Bei den Begünstigungen wurde aufgeführt, dass die Äbtissin sollte stets unter der Leitung des Abts von Salem oder seines Stellvertreters gewählt, bestätigt und benediziert, wie auch jeder Klosterbeamte nur mit Wissen und Willen desselben angestellt und beeidigt werden, das Kloster sollte frei

von Zehnten  sein, das Recht haben, neue Mitglieder aufzunehmen, Exemtion von  geistlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit, von eventuellen Exkommunikationen und Interdikten in der Nachbarschaft genießen, Ablässe auf bestimmte kirchliche Zeiten und für außerordentliche Besuche der Klosterkirche, für Schenkungen und Wohltaten verleihen dürfen. Diese Rechte wurden dem Kloster von den päpstlichen Nachfolgern noch wiederholt, meistens in ganz gleichlautender Form bestätigt, so z. B. von Papst Sixtus IV. (1471-1484) im Jahre 1482 und Julius II. (1503-1513) im Jahre 1506.

Die erste Äbtissin war Williburgis (nach leo bw- Wikipedia nennt eine Äbtissin Ida). Der erste Vaterabt war Abt Eberhard von Salem.

Im Juli 1237 nahm Kaiser Friedrich II. (1220-1250) Kloster Rottenmünster in seinen Schutz. Er beauftragte, die nahe gelegene Reichsstadt Rottweil, diesen Schutz in seinem Namen auszuüben. WUB Band III., Nr. 897, Seite 400-401.

Adlige Gönner wie die Herren von Lupfen oder die Grafen von Sulz sorgten für einen guten wirtschaftlichen Start der Abtei.

Als Konradin (1254-1268) in Rottweil war, bestätigte er am 2. August 1262 genehmigte und bestätigte er der Äbtissin und Kloster Rottenmünster alle von seinen Vorfahren erhaltene Rechte. RI Conradin – RI V,1,2 n. 4779

König Rudolf (1273-1291) von Habsburg stellte am 7. Mai 1274 folgende Urkunde für Kloster Rottenmünster aus: “nimmt das Cistercienser-nonnenkloster Rotenmünster mit allen besitzungen in seinen schutz, verspricht die vogtei über dasselbe stets beim reiche zu behalten und befiehlt den amtleuten (ministris) in Rotweil das kloster gegen alle angriffe zu schützen und demselben bei vorfallenden beschwerden..” RI  Rudolf – RI VI,1 n. 157

Nur eine Woche später befahl Rudolf dem Amann und den Bürgern von Rottweil Kloster Rottenmünster, das er in seinen Schutz genommen hat, zu wahren und zu verteidigen und wen einer zum Schutz des Klosters aufgefordert wird, solle er das “unverweilt” tun.

RI Rudolf – RI VI,1 n. 165

Von Heinrich VII. (1308-1313) bekam Kloster Rottenmünster zwei Bestätigungen. Eine wurde am 2. Juni 1309 in Konstanz ausgestellt. Sie bestätigte das Recht der Pürsch und vor allem “und die Freiheit von Steuern und Ab­ga­ben auf Personen, Güter oder ihnen zugehörige Sachen, wie sie jene bisher genossen ha­ben. ) RI  Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 169. Mit der am  6. November in Colmar ausgestellten Urkunde nahm Heinrich VII. das Kloster in seinen besonderen Schutz RI Heinrich VII. – RI VI,4,2 n. 327 er bestätigte die Güter des Klosters und “ und verbietet allen Reichsgetreuen und besonders Schultheiß, Ratsherren und Bürgern von Rottweil, das Kloster irgendwie zu belästigen”. Laut Kommentar zu der Urkunde ist daraus eine Ermahnung an Rottweil zu sehen, der darauf hindeute, dass schon 1309 der von der Stadt Rottweil ausgeübte Schutz sich in sein Gegenteil verkehrte.

Am 31. März 1330 bestätigte Ludwig der Bayer (1328-1347) dem Kloster die Diplome Kaiser Friedrichs II. und Heinrichs VII. RI  Ludwig – [RI VII] H. 1 n. 78

Am 14. März 1408 stellte König Ruprecht von der Pfalz (1400-1410)Kloster Rottenmünster in Konstanz folgende Urkunde aus : “Nimmt das frauenkloster Rotenmünster in seinen und des reiches schirm und bestätigt dessen privilegien (rechte, friheite und herkomen, privilegia, hantfesten und briefe von römischen kaisern und königen und anderen fürsten und herrn)”. RI Pfalzgraf Ruprecht III. – [Regg. Pfalzgrafen 2] n. 5207 Mit der ebenfalls am 14.03. auch in Konstanz ausgestellten Urkunde (n. 5208) bestätigt Ruprecht die von Friedrich II.  1237 ausgestellte Urkunde.

Am 21. Januar 1415 bestätigte König Sigmund (1411-1433, ab 1433-1447 Kaiser) die Privilegien von Kloster Rottenmünster. RI Sigmund – RI XI,1 n. 1395 Am 12. März 1418 übertrug er den Schutz des Reiches für Kloster Rottenmünster auf die Stadt Rottweil. RI Sigmund – RI XI,1 n. 3046.

Die letzte Urkunde, die Sigmund für Kloster Rottenmünster ausstellte, stammt vom 13. April 1434 in Basel. Sigmund “ bestätigt dem Frauenkloster Rottenmünster (Konstanzer Diöz.) alle Privilegien u. s. w., besonders den Spruch d. Mkgr. Friedrich v. Brandenburg zwischen dem
Kl.und der St. Rottweil” RI Sigmund – RI XI,2 n. 10258. Am 15. Mai 1417 entschied Markgraf Friedrich von Brandenburg (1415-1440), dass Kloster Rottenmünster an Rottweil im Allgemeinen keine Steuern, desgleichen für eigene, sowie für Zins- und Gültfrüchte keinen Zoll zu bezahlen, auch die Bußen und Besserungen in dem Kloster allein zu beziehen habe, sowie daß die Frohndienste der Klosterleute in der Stadt aufgehoben sein sollen.

Am 26.11. 1442 in Konstanz und am 22.11. 1473 in Trier erteilte Kaiser Friedrich III.(1440-1473) Kloster Rottenmünster eine Privilegienbestätigung. Am 21.03. 1483 befahl er in Wien der Stadt Rottweil das Kloster zu schützen.Noch eine Reihe von Kaisern stellte Schutzerklärungen für Kloster Rottenmünster aus. Die letzte erfolgte 1794 durch Kaiser Franz II. (1792-1806).

Nun zur chronologischen Geschichte von Kloster Rottenmünster.

Die Meisterin Williburgis scheint die treibende Kraft bei der Entstehung des Klosters gewesen zu sein. Der Bau des Klosters und der Kirche dürfte von 1221-1224 gedauert haben. Die nächste uns bekannte Äbtissin ist Ida, die schon in der kaiserlichen Bestätigung von 1237 genannt ist.

Das Kloster hatte auch bedeutende Schenkungen und Mitgiften eingetretener Nonnen aus dem niederen Adel erhalten. Seit dem 14. Jahrhundert kamen Schenkungen des gehobenen Bürgertums der Reichsstadt Rottweil dazu.

Seit 1359 regierte Äbtissin Anna Boller. Sie stammte aus einer angesehenen Rottweiler Familie. In ihrer Regierungszeit wurde ein personeller Höchststand mit über 100 Schwestern erreicht.

Mit Clemens V. (1305-1314 siedelte der Papst 1309 nach Avignon über. Der Zeitraum von 1309-1376/7 wurde dann auch “babylonische Gefangenschaft der Kirche” genannt.  Gregor XI,  (1370-1378) wurde 1370 zum Papst gewählt. 1376 kehrte der Papst auch unter dem Einfluss der Heiligen Katharina von Siena (1347-1380) wieder nach Rom zurück. Allerdings kam es 1378 zum “Abendländischen Schisma” von 1378-1417 mit konkurrierenden Papstansprüchen In Avignon und Rom.

Bis um 1430 hatte Kloster Rottenmünster einen sehr guten Ruf in Schwaben, wie K.J. Glatz in Das ehemalige Reichstift Rotenmünster in Schwaben, Freiburger Diözesanarchiv, Bd. 6, Freiburg 1871, S. 38, anmerkt. Aber seit dem Exil der Päpste in Avignon hatte die klösterliche Disziplin nachgelassen.  

Auch in Rottenmünster gab es eine Spaltung des Konvents. Etwa 20 Schwestern stellten sich gegen die Äbtissin. Auch der Stadt Rottweil kam die Zwietracht im Kloster nicht ungelegen, im Gegenteil, sie mischte munter mit (Glatz S. 39)

1475 schlichtete Graf Johann von Sulz( 1431–1483 ) zwischen Kloster und Stadt Rottenburg. Die innerklösterliche Auseinandersetzung ging aber weiter. Die Schwestern kündigten der Äbtissin  Beatrix von Enzberg  (bis 1475) den Gehorsam auf. Diese wendete sich an den Vaterabt von Salem

Johannes I. Stantenat (1471–1494 ) und verlangte eine Untersuchung  der Klosterhändel und Bestrafung der ungehorsamen Schwestern. Das erreichte sie zwar, trat aber im selben Jahr trotzdem zurück.  Ihren Nachfolgerin Agnes von Wehingen bewilligte der resignierten Äbtissin alle einer Äbtissin gebührend Rechte, Wohnung im Kloster und Pension. Unter ihren Nachfolgerinnen Clara und Engla scheint wieder Ruhe eingekehrt zu sein. Die Streitigkeiten zwischen der Stadt Rottweil und Kloster Rottenmünster brachen bald wieder aus. 1498 traf die vorderösterreichische Regierung einen Entscheid, dem sich die 1498 regierende Äbtissin Adelheid von Rotenstein(bis 1502) unterwarf, nicht aber die Stadt Rottweil. Diese machte zur Bedingung, dass die Äbtissin sich in das Bürgerrecht von Rottweil aufnehmen ließ. Auch diesem stimmte Adelheid zu, obwohl es ihr keine realen Vorteile brachte,

aber ihrer Unabhängigkeit schaden könnte. Nach dem Tod von Äbtissin Adelheid wurde Anna von Rotenstein unter Vorsitz von Abt Johann von Fridingen (1493–1534 ) von Bebenhausen gewählt. Er leitete die Wahl im Auftrag des Salemer Abtes Johannes II. Scharpfer (1494–1510 ).

Auf den Thesenanschlag Luthers in Wittenberg am 31. Oktober 1517 folgte in Deutschland die Reformation. In der Stadt Rottweil fand diese kaum Widerhall. Der Reformationseifer der Rottweiler wurde vielleicht auch etwas gedämpft durch die Drohung Kaiser Karls V. (1519-1556)

das Reichskammergericht aus Rottweil zu verlegen, falls sich an den religiösen Verhältnissen der Stadt etwas ändere. Da Rottweil katholisch blieb, kam auch Kloster Rottenmünster unbeschadet durch die Reformation.

1521 erschien Kloster Rottenmünster in den Reichsmatrikeln. Es war mit neun Fußsoldaten und einem Betrag von 20-30 Gulden veranschlagt. Für das Reichskammergericht musste das Kloster 30-50 Reichstaler bezahlen.

Als Mitglied des Schwäbischen  Kreises nahm es die 50. Stelle ein.

Als Herzog Ulrich von Württemberg im Zuge des Bauernkrieges versuchte, sein Land wieder zu erobern, übernachtete er am 14. März 1525 im Kloster. Er musste aber in der Nacht noch fliehe, da Schweizer Soldaten, die in Rottweil lagen, ihn in Gewahrsam zu nehmen.

Unter Äbtissin Dorothea Schnezer musste das Kloster 12 Jauchert (das entspricht 12 Ar) Felder an die Stadt Rottweil verkaufen, da das Kloster in Not geraten war.
Die Äbtissin Barbara Volmar aus Rottweil regierte von 1565-1595. Sie war fromm, klug und eine energische Haushälterin. Sie hob die geistige Ausrichtung des Klosters. Sie erneuerte die Kirche und versah sie mit neuen
Altären. Der Konstanzer Weihbischof Balthasar Wurer (1574-1606) weihte 1590 den Altar für die heilige Ottilie,Katharina und  Barbara.

Auf Äbtissin Barbara folgte 1595 Anna Hettinger. Sie war eine würdige Nachfolgerin und war 16 Jahre im Amt. Auf sie folgte Kunegunde Fehr aus Luzern, auch sie eine umsichtige Äbtissin und gute Wirtschafterin.  Aber sie hatte bald die Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges

zu ertragen.

Da es Anfang des 17. Jahrhunderts immer wieder Schwierigkeiten mit der Reichsstadt Rottweil gab, legte Äbtissin Kunigunde bei Kaiser Matthias II.(1612-1619) Beschwerde ein. Dieser erklärte am 12. Februar 1619, dass Kloster Rottenmünster unter seinem und des Reiches Schutz stehe

und ernannte Erzherzog Leopold (+1632 )Regent von Tirol und Vorderösterreich zum Konservator und Exekutor von Kloster Rottenmünster. Als Kaiser Matthias kurz danach verstarb, unternahm die Stadt einen groben Vorstoß ins Kloster unter dem Vorwand, da ihr die Gerichtsbarkeit

zustehe, müsse sie unter den  Armen, an die gerade Almosen verteilt wurden, einige Verdächtige festnehmen. Die Klausur wurde verletzt und auch Klosterknechte niedergeschlagen. Das Kloster verwahrte sich beim Bischof von Konstanz Jakob Fugger (1604- 1626)

und bei Kaiser Ferdinand II. (1619-1637). Der Bischof exkommunizierte die Stadt Rottweil. Die Stadt anerkannte die Entscheidungsbefugnis von Kaiser Ferdinand nicht an. Dieser entzog der Stadt daraufhin das Recht auf freie Pirsch. Dem Kloster erteilte er am 5. August 1623 die hohe Gerichtsbarkeit.

1624 tauchten erstmals Truppen in der Nähe des Klosters auf. Der Generalfeldzeugmeister und kaiserlicher Feldmarschall (+ 1634) Hannibal von Schauenburg war in die nahegelegene Herrschaft Hohenberg eingerückt, zog aber bald weiter. Die Äbtissin benachrichtigte sofort den Prior des

Benediktinerinnenklosters Amtenhausen Georg Gaisser, der von 1627-1655 Abt in Villingen war. Er besuchte Kloster Rottenmünster am 11. Juni 1625 und gab den Nonnen Verhaltensregeln. Anfangs der 30-iger Jahre verlagerte sich das Kriegsgeschehen mehr und mehr nach Süddeutschland.

In Rottweil besaß das Kloster ein Gebäude, die Schaffnerei. Dorthin zog sich die Äbtissin mit dem Konvent zurück. Am 12. Oktober 1632 wurde Kloster Rottenmünster von württembergischen Truppen völlig ausgeplündert. Äbtissin Kunegunde starb 1633. Auf sie folgte die aus Rottweil stammende

Anna Spreter. Sie verstarb aber schon ein Vierteljahr später. Ihr Nachfolgerin wurde Margaretha Mayl, ebenfalls aus Rottweil. Als die Gegend wieder von Soldaten frei war, kehrten die Schwestern wieder ins Kloster zurück. Die Lebensmittel mussten aus Rottweil bezogen werden.

Die Schlacht von Nördlingen am 27. August 1634 hatte zwar einen Sieg über die Schweden gebracht. Die Lage von Rottweil und damit auch von Rottenmünster aber hatte sich nicht gebessert. Rottweil war von Truppen und Fremden so überfüllt, dass wer als Flüchtling dort unterkommen wollte, ungeheures Schutzgeld bezahlen musste. Im Januar 1638 trafen sich  die Äbte von Salem Thomas Wunn (1615–1647) und Alpirsbach  Alphons Kleinhans (1638-1648 aufgrund des Restitutionsedikt)  in Kloster Rottenmünster, um sich von dem kläglichen
Zustand des Klosters zu überzeugen und den Schwestern einen Rat zu erteilen. Sie verfügten eine vorläufige Auflösung des Konvents. Diese Verfügung teilten sie auch Georg Gaisser in Villingen mit. Ein großer Teil der Schwestern wurde entlassen, bis der Friede wieder hergestellt sei.Viele gingen in die Schweiz. Auch der Beichtvater des Klosters, der Konventuale Scheideck aus Salem ging wieder zurück nach Salem. Die Verbliebenen und die Äbtissin mussten wieder in Rottweil unterkommen.

1643 belagerte der Schwedische General Rosen die Stadt Rottweil. Kaum war er abgezogen, rückte der französische Marschall Jean Baptiste Budes von Guébriant ebenfalls auf Rottweil vor, um es einzunehmen, da Kardinal Mazarin die Devise ausgegeben hatte:„Rottweil ist das Tor zu Schwaben“.

Guébriant hatte sein Hauptquartier im Kloster Rottenmünster. Im Juli belagerte er Rottweil zunächst erfolglos. Bei der 2. Belagerung zerschmetterte ihm eine Kugel den Ellenbogen. Er ließ sich von Rottenmünster aus ins Dominikanerkloster Rottweil bringen, wo er an Wundbrand starb.

Da die Bayern, die Rottweil übergeben hatten, wieder nachrückten, zogen die Franzosen wieder ab. Damit die
Bayern im Kloster Rottenmünster keinen sicheren Aufenthalt finden konnten, zündeten die Franzosen beim Abzug das Kloster an allen vier Ecken ab und machten es zum Schutthaufen. Das war das 2. Mal seit der Gründung des Klosters, dass Rottenmünster brannte.

Äbtissin Margaretha machte einen bescheidenen Neubau und beschränkte sich auf  die notwendigsten Gebäude.

Das Klosterleben von Rottenmünster hatte während des Dreißijährigen Krieges sehr gelitten. Nach K.J. Glatz, Pfarrer und Historiker von Kloster Rottenmünster, ist dafür vor allem Äbtissin Margaretha verantwortlich. Sie kommt in seiner Beurteilung sehr schlecht weg. Sie war “eine herrische, hochfahrende eigensinnige Frau” (S. 47). Auch unterhielt sie “anstößigen Umgang” (S. 48) mit dem Junker von Graneck, den ihr der Abt von Salem zwar untersagt hatte. Aber sie kehrte sich nicht daran.  Sie dankte freiwillig ab, wurde aber 11. Januar 1650 “ex delicta infamiae”, also Ehrlosigkeit abgesetzt, wie aus dem Salemer Äbtissinnenverzeichnis hervorgeht ( S. 48 Anmerkung 2).

Sie hatte aber immer noch eine starke Anhängerschaft im Konvent, was dazu führte, dass ihre Nachfolgerin Bernharda Kuen aus Rottweil bald resignierte. Auf sie folgte Susanna von Pflummern. Sie war die Tochter des Biberacher Bürgermeisters Heinrich von Pflummern (1542-1622).

Sie regierte auch nicht allzu lange und gab ihr Amt 1658 schon wieder ab. Ihre Nachfolgerin war Ursula Scherler, Tochter des Hofgerichtsassessors Dr. Scherler aus Rottweil. Sie hatte nach Glatz “unerschütterliches Gottvertrauen und bewunderswerthe Ausdauer” (S. 49)

Nach dem Brand von 1643 stellte sie  das Kloster wieder her. In drei Jahren wurde die Kirche wieder aufgebaut. Am 27. Juli 1664 weihte sie der Konstanzer Bischof Franz Johann Vogt von Altensumerau und Prasberg (1645-1689).

Die Kirche wurde von den Vorarlberger  Baumeistern Michael Beer, Michael Thumb und Peter Willi erbaut.

Am 13. April 1665 wurde der Grundstein zum neuen Kloster gelegt und konnte am 20. Januar 1669 nach vierjähriger Bauzeit bezogen werden. Sie sorgte aber auch für eine solide ökonomische Grundlage. Der klösterliche Geist, die Disziplin und die Frömmigkeit kehrte ebenfalls wieder zurück.

Äbtissin Ursula starb am 14. April 1687.

Am 23. April 1687 wurde Maria Williburg einstimmig zu ihrer Nachfolgerin gewählt. 1671 war Liselotte von der Pfalz, die Tochter des Kurfürsten  Karl I. Ludwig von der Pfalz (der Sohn des „Winterkönigs”)mit Philipp von Orléans, dem Bruder Ludwigs XIV. verheiratet worden. Den Erbanspruchs

Liselottes, der im Heiratsvertrag nur unzureichend umschrieben war,nahm Ludwig XIV. zum Anlass in die linksrheinischen Gebiete und die Pfalz einzumarschieren. Es gehörte zur Taktik, süddeutschen Reichsständen übermäßig hohe Kontributionsforderungen zu und  bei Zahlungsverweigerung mit Einmarsch, Brandschatzung und Geiselnahme zu drohen. Ab dem 23. Oktober 1688 stießen französische Truppen ins Gebiet von Villingen und Rottweil vor. In Rottweil hatten sie Kontributionen erhoben und marschierten dann ab. In der Nacht vom 26. November 1688 kehrten sie nochmals für eine Nacht zurück und nahmen ihr Nachtquartier in Rottweil und Rottenmünster. 1688 hatte sich der Konvent wegen der Kriegsgefahr nach Rottweil begeben.Dann blieb das Kloster bis zum Spanischen Erbfolgekrieg von 1701-1714 verschont. Da traf es Süddeutschland ab 1702 wieder. 1704, 1707 und 1713

mussten die Nonnen wieder ihr Kloster verlassen. Der Friede von Rastatt 1714 bannte dann die Kriegsgefahr bis zu den Revolutionskriegen, die ab 1792 einsetzten.

1722 wurde der Kapitelsaal mit einer Decke aus Föhrenholz gebaut.

Unter Äbtissin Maria 18 Konventfrauen und vier Schwestern im Kloster. Sie starb im Jahr 1725.

1771 schloss Äbtissin Magdalena mit der Stadt Rottweil einen Vertrag,der den über Jahrhunderte hinweg immer wieder aufgetreten Schwierigkeiten ein Ende machte und bis zur aufhebung des klosters Ruhe brachte.

1796 wurden Rottweil und Kloster Rottenmünster Kriegsschauplatz. Der französische Generalmajor Vandamme (1770-1830) schlug am 18. Oktober 1796 die Österreicher in der Nähe des Klosters. Im Frühjahr 1799 waren die Franzosen wieder da, dieses Mal mit ihren Generalen Soult und St. Cyr.

3 Monate später wurden sie wieder von den Österreichern verdrängt. Im Sommer 1800 wurde zwischen dem französischen General Moreau und dem österreichischen Feldzeugmeister Kray ein Waffenstillstand geschlossen. Der Schwäbische Kreis musste eine

Kriegskontribution von 6 Millionen Livres (= Pfund, das war eine französische Einheit der Silberwährung. 24 Livres entsprachen einem Louis d’Or und dieser wurde  zur Zeit des Rheinbundes mit 9 Gulden bewertet. )Auf Kloster Rottenmünster entfielen 3.000 Gulden (um 1700 hatte ein Gulden eine Kaufkraft, die etwa 50 € entsprach, das wären also etwa 1,5 Millionen € gewesen).

Der Frieden von Lunéville am 9. Februar 1801 regelte die rechtliche Eingliederung der seit 1794 besetzten linksrheinischen Gebiete in das französischen Staatsgebiet.Den Fürstentümern des Heiligen römischen Reiches wurde Entschädigung zugesagt. Diese erfolgte durch die Säkularisation

geistlicher Herrschaften. Das wurde durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 umgesetzt. Für Rottenmünster bedeutete das, dass das Kloster Ende November 1802 aufgehoben wurde. Am 23. November 1802 nahmen 50 württembergische Soldaten das Kloster in Besitz.

Zwei Drittel des Inventars wurden weggenommen. Silber für mehr als 6.000 Gulden, meist liturgische Geräte kamen in die staatliche Münze nach Ludwigsburg.  Bei der Auflösung bestand  der Konvent aus 25 Chorfrauen, vier Novizinnen und 14 Laienschwestern. sie erhielten die Erlaubnis, das

Kloster zu verlassen und ihre Heimat zurückzukehren. Aber bis auf eine Chorfrau blieben alle zusammen. Sie bemühten sich vor Ort Klausur und ihr klösterliches Leben aufrecht zu erhalten. Die letzte Äbtissin Juliana Mayer, die am 16. September 1796 zur Äbtissin gewählt worden war, starb

1826. Die letzte noch lebende Schwester verließ das Kloster 1850.

Die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal erwarben 1895 vom württembergischen Staat das ehemalige säkularisierte Zisterzienserinnenkloster Rottenmünster. Sie bauten es um und ergänzten es durch Neubauten.

Heute hat das Haus mehr als 1200 Mitarbeiter und betreibt mit 476 Betten eine Einrichtung für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Abhängigkeitserkrankungen, Gerontopsychiatrie und Neurologie

 

 

 

Liste der Äbtissinnen

  • 1237 Ida
  • 1290 Adelheid von Grieningen
  • 1328 Katharina von Triberg
  • 1343 Adelheid Diepolt
  • 1351 Anna Boller
  • 1388 Katharina Gieringer
  • 1419 Brigitta Kopp

seit 1442 Reichsäbtissinen

  • 1436 Elisabeth (Bletz) von Rothenstein
  • bis 1475 Beatrix von Enzberg
  • 1650–1658 Susanna von Pflummern
  • 1658–1687 Ursula Scherlin
  • 1687–1725 Maria Williburg Frey
  • 1725–1733 Magdalena Schneider
  • 1733–1748 Barbara von Pflummern
  • 1748–1762 Thesselina Eberle
  • 1762–1777 Magdalena Mayr
  • 1777–1796 Maria Barbara Barxel
  • 1796–1802 Maria Juliana Maier

24 Apr 2021

Reichsstift Kaisheim

 

                                                                                                                                                                                  

Graf Heinrich II. von Lechsgmünd, dessen Abstammung nicht mit Sicherheit zu klären ist, stiftete 1135 das Zisterzienserkloster Kaisheim. Er war wohl ein Sohn von Otto von Lechsgemünd.

Verheiratet war er mit Liutgard, die ebenso wie sein Sohn Volkrad in der Kaisheimer Stiftungsurkunde von 1135 genannt sind. Der Augsburger Bischof Walther I.(1133 – 1152) gab seine Einwilligung zur

Klostergründung und empfahl sich an das Zisterzienserkloster Lützel im Bistum Basel zu wenden. Abt Christian (1131 ? – 1175 )schickte 1134 mit Ulrich den Gründungsabt nach Kaisheim, wie bei den Zisterziensern üblich begleitet von 12 Mönchen. Lützel war

über sein Mutterkloster Bellevaux in der Filiation von Morimond, das das Mutterkloster von Bellevaux war.Kaisheim war die dritte Gründung von Kloster Lützel. Bischof Walther bestätigte die Klosterstiftung in seiner Urkunde vom 20. September 1135.

Er schenkte dem Kloster auch eine Inful des heiligen Ulrichs.

Der Klostergründer verstarb am 11. März 1142 und wurde in der noch nicht ganz fertiggestellten Klosterkirche beigesetzt. Gründerabt Ulrich starb im Mai 1155. Zum zweiten Abt wurde einstimmig Konrad I. (1155–1165) gewählt.

Im Juni 1156 nahm Kaiser Friedrich I. (1152-1190) das von “Bischof Walter von Augsburg, Graf Heinrich von Lechsgemünd, seiner Gemahlin, der Gräfin Luicardis, und seinem Sohn Volchrad gegründete Zisterzienserkloster Kaisheim unter Abt Ulrich in seinen Schutz und bestätigt ihm die Besitzungen”.

RI IV,2,1 n. 405 Bei den Besitzungen wurden namentlich genannt Kaisheim, Bergstetten, Wolfsbrunnen, Beuerfeld, Leitheim , Ronheim, Anhausen, Weilheim, Birkach , Wineden, Aichen mit den Kirchen und allem Zubehör. Kaisheim hatte in den knapp 20 Jahren seines Bestehens schon Besitz in 14 Orten.

Es setzte Konversen zum Bauen ein. Wer handwerklich nicht ausreichende Fähigkeiten hatte, wurde in der Landwirtschaft eingesetzt. Abt Konrad starb nach 10 Jahren Regierungszeit. Sein Nachfolger wurde Diethelm (1165–1174 ). Er konnte den Klosterbesitz

weiter mehren. Auf ihn folgte Konrad II.  der urkundlich 1185 auftritt. In seiner Amtszeit wurde das Schlafhaus fertiggestellt und die Kirche kam unter Dach. Da der Gottesdienst nun in der Kirche gefeiert werden konnte, ließ Abt Konrad die Kirche von

dem Augsburger Bischof Hartwig (I.) v. Lierheim (1167-1184) 1183 weihen. Da das Kloster an der Grenze der beiden Bistümer Augsburg und Eichstätt lag, war auch der Eichstätter Bischof Otto (1182 –1196) bei der Weihe anwesend.

Am 4. März 1185 nahm Papst Lucius III. (1181-1185) Kloster Kaisheim, Abt Konrad und den Konvent in den päpstlichen Schutz, befreite  sie vom Zehnten bei Eigenbau und für Tierfutter, bestätigte wie Innocenz (II.), Eugen (III.) und Alexander (III.), daß niemand sie zu Synoden und vor Gerichte zwingen

darf. Das heisst, dass schon die drei Vorgängerpäpste Schutzurkunden für Kaisheim ausgestellt haben müssen. Außerdem bestätigte Lucius den Klosterbesitz. Lucius III. – RI IV,4,4,2 n. 1513. Papst Lucius erwähnt Klosterbesitz an 19 Orten, auch in Krimml in Tirol. Das sind immerhin rund 300 Kilometer

Entfernung, für mittelalterliche Verhältnisse also eine enorme Distanz.

Unter Abt Konrad II. wurde das Schlafhaus vollendet, das Refektorium gebaut. Die Bibliothek wurde aufgeführt und eingeweiht. Einen Wärmeofen gab es schon. Ein Gewölbe zur Aufbewahrung von Butter und Käse wurde errichtet und eine Krankenküche wurde gebaut.

Der 5. Abt war Ebbo (1198–1210). In seiner Amszeit wurde öfters Geld gespendet, mit der Auflage ein bestimmtes Gut zu kaufen, so z. B. als Ritter  Gebhardus dem Kloster 24 Mark schenkte, um ein Gut in Neuweiler und eines in Biberbach zu kaufen. 24 Mark sind etwa 3.820 € und nach Kaufkraft

etwa 11.462 €. 1204 wurde ein Haus in Giengen für 90 Pfund Heller gekauft. Das entspricht etwa 14.327 € oder nach heutiger Kaufkraft 42.981 €.

Abt Ebbo starb 1210.  Martin Schaidler   führt in seiner Chronik des ehemaligen Reichsstift Kaiserheim(Kaisheim), Nördlingen 1867,

als nächsten Abt Conradus auf, die Biographia Cisterciensis dagegen als 6. Abt Albert (urkundlich 1214 und 1216). In seiner Anmerkung auf Seite 12 erwähnt er allerdings

auch Abt Albert. 1211 gründete Adalbert III. Graf von Dillingen das Frauenkloster Oberschönenfeld. Dieses wurde dem Abt in Kaisheim unterstellt. (siehe dazu Mei Büchle Kloster Oberschönenfeld)

Am 20. August 1214 nahm Kaiser Friedrich II. (1212 –1220 deutscher König danach bis 1250 Kaiser ) Kloster Kaisheim in seinen Schutz und genehmigte alle Zuwendungen, die seine Ministerialen sowie Leute anderer Botmäßigkeit dem Kloster machen wollen. Friedrich II. – RI V,1,1 n. 719.

1217 hatte Kaiser  Friedrich das Kloster selbst besucht und im Kloster (in cenobio Kaisheim) eine Urkunde ausgestellt, mit der er seinen Beamten verbot, von den Häusern des Klosters in Werd, das ist das heutige Donauwörth Abgaben zu erheben.

Friedrich II. – RI V,1,1 n. 903 In einer Folgeurkunde vom Mai/Juni 1217 hatte er die Abgabe “gnadenhalber” erlassen. Friedrich II. – RIplus URH 2 n. 87

1216 starb Abt Albert. Auf ihn folgte  Abt Konrad III. (1217–1237 ), der es auf eine Amtszeit von 20 Jahren brachte. Heinrich errichtete Wohnungen für die Beamten, damit diese nicht mehr hin und herlaufen mussten. Er konnte den Besitz  des Kloster spürbar mehren.

1231 hatte es die Patronatsrechte der Kirche von Ostheim  an der Wörnitz von dem Augsburger Bischof Siboto von Seefeld (1227 –1247 ) zugesprochen bekommen.  Auch 1231 hatte Markgraf Heinich zu Burgau (wahrscheinlich + 1242) dem Kloster das Patronatsrecht über die Kirche von Wittislingen

sowie einige Güter dort geschenkt.  1236 hatte Bischof Siboto zwei seiner Lehensmänner erlaubt, die Mühle in Druisheim , die ein Lehen von ihm war, zu verkaufen.

Am 7. Oktober 1239 verstarb Abt Konrad. Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig Abt Richard (1240–1252 ) gewählt. Richard mutete seine Mönchen eine sehr strenge Lebensweise zu und insbesondere in der Fastenzeit bekamen sie nur das Notwendigste.

Deshalb schenkte Friedrich Minister zu Nördlingen in Uhlenberg eine Wiese, aus deren Erträgen Abt und Konvent jährlich 4000 Heringe gegeben werden sollten.

1241 stiftete Graf Berchthold III. von Lechsgemünd/Graisbach (1193–1253) das Frauenkloster Niederschönenfeld in der Diözese Augsburg. Er unterstellte es dem Abt von Kaisheim. Der Augsburger Bischof bestätigte die Gründung am 9. Januar 1241.

1246 inkorporierte Bischof Siboto  die Kirche von Volkmarstetten dem Kloster.

1252 starb Abt Richard. Zu seinem Nachfolger wurde Abt Volkwich (1252–1262) gewählt. 1255 resignierte  Bischof Siboto von Augsburg. Er ging ins Kloster Kaisheim, wo sein Bruder Heinrich Mönch war. Siboto starb1262.

Als Konradin nach Italien zog, schenkte Heinrich, Ritter von Hunsperch dem Kloster einen Hof.  Reichssachen (Deutsche 1198-1272) – RI V,2,4 n. 12035 Konradin selbst schenkte dem Kloster sein Erbgut Pirchach. Conradin – RI V,1,2 n. 4824.

Abt Volkwich starb am 10. Dezember 1262.  Sein Nachfolger wurde Heinrich II. (von Hohenstädten) (1263–1267) Er stammte möglicherweise aus Hohenstadt heute im Ostalbkreis. Er resignierte in Kaisheim 1267. In Stams in Tirol

gründete  der Landesherr Graf Meinhard II. von Tirol (1258-1295) und seine Frau Elisabeth von Bayern, die Witwe des Staufers Korad IV. (deutscher König von 1235-1254) ein Zisterzienserkloster. Kaisheim wurde das Mutterkloster.

Das Kloster Stams sollte auch die Grablege der Tiroler Landesfürsten werden. Von 1347-1350 wurden die Reichsinsignien in Kloster Stams aufbewahrt. Die Stifter von Klosters Stams hatten nach Martin Schaidler “eine besondere Affektation für

den heiligen Cisterzienserorden” (S 30 f.)Kloster Kaisheim hatte auch wegen “strenger Observanz der Regul und Ordenszucht” (ebda) einen Ruf der sogar bis in Tirol bekannt war. Deshalb wandten sich die Stifter an Kloster Kaisheim. Stams musste

übrigens jährlich zwei Fässern”weissen und dunkeln Wein” nach Kaisheim schicken, obwohl es im Zisterzienserorden ja keine finanziellen Verpflichtungen zwischen Mutter-und Töchterklöstern gab.

Als resignierter Abt wurde Heinrich II. vor der Übersiedlung ins neue Kloster von seinen 12 Mitbrüdern, die für die Übersiedlung ausgewählt worden waren, in kanonischer Wahl zum Gründerabt bestimmt. In Stams war er dann Abt bis 1279.

Nach der Resignation von Heinrich II. wurde Abt Trutwin (1267–1287) zum Nachfolger gewählt.

1268 verlieh Graf Ulrich von Helfenstein (1241-1294) Kloster Kaisheim Zollfreiheit in seinem ganzen Gebiet. In einer am 17. März 1294 in Ulm ausgestellten Urkunde urkundete er auch für Kloster Kaisheim. Adolf – RI VI,2 n. 383

1268 bestätigte Papst Clemens IV. (1265-1268) die Inkorporation der Kirche von Stein.

1275 und 1277 kaufte das Kloster die Weinberge  des Esslinger Bürger Heinrich Holzhuser. 1293 stiftete der Esslinger Arzt Trutwin den Kaisheimer Pfleghof in Esslingen. Esslingen wurde so zum Zentrum des Kaisheimer Weinbaus.

Neben dem Pfleghof wurde eine große Kelter erstellt. In dieser Kelter wurde 1826 die Sektkellerei G.C. Kessler und Compagnie gegründet. 1509 lagerten in den Kellern der Esslinger Kelter 70.000 Liter Neckarwein.

“Abt und Konvent von Kaisheim übernehmen die Versehung der Kapelle, die Meister Trutwin der Arzt in Esslingen neben dem ihnen im Jahr 1293 geschenkten Haus erbaut hat, und bekennen, dass im Fall ihrer Nachlässigkeit der Abt von Salem das Recht haben soll, einen tauglichen Priester dafür anzustellen.  (WUB Band XI., Nr. 5133, Seite 143-144)”

Zwischen 1250 und 1287 erhielt die Zisterze Kaisheim allein 122 Schenkungen und nahm selbst 69 Güterankäufe vor. Kaisheim fasste so in 90 weiteren Orten Fuß

Mitte des 13. Jahrhunderts hatte Kloster Kaisheim 17 Grangien, die es mit Konversen bewirtschaftete und die unter Leitung eines Verwalter standen. Die erste  Grangie war der Neuhof in der Gemeinde Bergstetten, heute ein Ortsteil von Kaisheim. Abt Ulrich kaufte das Hofgut Bergstetten

einigen Ministerialen von St. Willibald in Eichstätt ab. Bischof Gebhard II. Graf von Grögling (1125- 1149)  gab zu diesem Kauf 1137 seine Einwilligung. Im Neuhof hatte das Kloster eine große Schafzucht. Nach der Säkularisation übernahm das bayrische Königshaus 1816 das Gut und führte es als Hofgestüt.

Die Grangie Leitheim  findert sich erstmals als Litun in einer päpstlichen Urkunde aus dem Jahre 1147 (Papst Eugen III., 1145-1153), in der die Grangie als zu dem 1133/1135 gegründeten Zisterzienserkloster in Kaisheim gehörig bestätigt wurde. Leitheim hatte schon im Mittelalter den Schwerpunkt seines

Wirtschaften als klösterliches  Weingut. Abt Leonard Weinmayr hatte das Potential Leitheims erkannt und ließ dort 1427 ausgedehnte Weinberge anlegen, die in guten Jahren 50 000 Liter Wein hervorbrachten. 1542 wurde dort das sogenannte Weingärtnerhaus im Renaissancestil erbaut. Unter Abt

Abt Cölestin I. Mermos (reg. 1739-1771)  baute um 1690 in Leitheim ein Schloss als Sommerresidenz der Kaisheimer Äbte.

Selbst in Tirol betrieb das Kloster 4 Schwaigen, also auf Viehzucht ausgerichtete Wirtschaftsbetriebe, die aber wegen der großen Entfernung aufgegeben wurden.

Kloster Kaisheim war  stark im Weinbau engagiert. Das hatte Tradition im Zisterzienserorden, denn schon Kloster Citeaux erzielte die meisten Einnahmen aus dem Weinbau. Im Elsass waren es die Klöster Neubourg und Pairis, die einen Schwerpunkt im Weinbau hatten.

In Deutschland waren es Eberbach, das mit dem Steinberg einen der ältesten Weinberge Deutschlands betrieb. Dort wurde ein Kleinklima erzeugt, das heute noch vorbildlich ist. Der Steinberg ist noch heute „einer der wertvollsten Lagen der Welt“ so die Webseite des Weinguts(Hessische Staatsweingüter). In Maulbronn wurde in der Grangie Elfingen mit dem Elfinger nicht nur ein hervorragender und noch heute sehr beliebter Wein erzeugt. Auch mit dem Terassenbau waren die Maulbronner Mönche vorbildlich.

Kloster Bebenhausen hatte mit seinem Pfleghof in Ulm geradezu eine Monolpolstellung im Weinhandel Ulms. Kaisheim hatte das Zentrum seines Weinbaus neben der Grangie Leitheim in unmittelbarer Nähe des Klosters vor allem in Esslingen  und Heilbronn s.u.

Ein wichtiges Element zisterziensischen Wirtschaftens ist die Fischzucht. Fische waren ein wichtiges Nahrungsmittel der Mönche. So haben praktisch alle Klöster eine umfangreiche Teichwirtschaft. Die Gegend um Waldassen und Tirschenreuth ist heute noch ein wichtiges Zentrum der oberfränkischen Fischzucht.  Maulbronn hat ein Teichsystem von rund 20 Teichen angelegt. Auch Schöntal und Bronnbach können auf eine umfangreiche Teichwirtschaft verweisen. Ein interessantes Detail dazu auch der Fischkalender, der um 1493 im Kloster Himmerod entstanden ist und jetzt

in der Schatzkammer der Stadtbücherei Trier zu sehen ist.

Kaisheim hatte bis 1400 13 Stadthöfe hier Liste in der Reihenfolge des Erwerbs: Donauwörth, Höchstädt, Augsburg, Ingolstadt, Ulm, Geislingen an der Steige, Esslingen, Giengen an der Brenz, Lauingen, Nördlingen, Ehringen, Heilbronn, Eichstätt.

Donauwörth war das erste Stadthaus der Abtei und aus der oben erwähnten Urkunde von Friedrich II. von 1217 geht hervor, dass Kaisheim in Donauwörth schon mehrere Häuser hatte.

1238 schenkte Ulrich, ein Diener des Abtes Konrad von Au Kloster Kaisheim ein Haus in Höchstädt. (Schaidler S. 17)

Unter  der Augsburger Bischof Hartmann von Dillingen (1248 –1286) gab das Augsburger Domkapitel 1283 zur Erweiterung des Kaisheimer Kastenhauses ein daran stehendes Haus mit Garten. (Schaidler S. 87) Ein Kastenhaus war ein Haus in dem das Getreide aufbewahrt wurde, das pflichtgemäß abgeliefert worden war.

1278 kaufte Kloster Kaisheim ein Haus in Nördlingen von Ritter Friedrich genannt Schonarius. (Schaidler S. 34)

1293 erhielt der Abt und Konvent von Kloster Kaisheim das Bürgerrecht in Giengen. Außerdem erhielt das Kloster die Befreiung von allem Zoll und Abgaben. Dafür sollte jährlich ein Pfund Haller gezahlt werden, das sind etwa 360,00 €. Außerdem sollte in dem Kaisheimer Haus jeder aufgenommen werden. Für Giengener Bürger bedurfte es jedoch der Erlaubnis des Rats (Schaidler S. 46)

Dazu auch die Urkunde der Stadt Giengen vom 27. Januar 1293 :”Die Stadt Giengen nimmt das Kloster Kaisheim in ihr Bürgerrecht auf.” (WUB Band X., Nr. 4329, Seite 107-108) der lateinische Text der Urkunde entspricht der Zusammenfassung bei Schaidler

1296 verspricht die Stadt Nördlingen “ aus besonderem Wohlwollen” dass Kloster Kaisheim für das Haus und den Garten (In Nördlingen) keine andere Last als die allgemeine Steuer zu tragen habe. (Schaidler S. 48)

1360 scheint es in Nördlingen Probleme mit dem Bürgerrecht gegeben zu haben, denn Kaiser Karl IV. (1346 deutscher König ab 1355-1378 deutscher Kaiser) gebot der Stadt Nördlingen, es beim Bürgerrecht für Abt und Konvent des Klosters Kaisheim zu lassen. RI Karl IV. – [RIplus] Regg. Karl IV. (Diplome) [n. 4640]

Bereits seit 1307 besaß Kloster Kaisheim nördlich des Lauinger Schlosses ein Haus und eine Hofreite. 1498 wurde dieses Haus verlegt. 1610 wurde dann der heutige Kaisheimer Kasten, ein dreigeschossiges Haus errichtet. Von den Nebengebäuden ist nichts mehr erhalten.

Die Herzöge Rudolf und Ludwig von Bayern schenkten 1309 Kloster Kaisheim ihr Haus in Ingolstadt und schenkten ihm vollkommene Steuerfreiheit. 1309 wurde es um Stadel und Hofstatt erweitert.

1314 kann Kloster Kaisheim in Esslingen seinen Besitz stark erweitern, weil die Stadt wegen Unstimmigkeiten mit dem Grafen von Württemberg in Schwierigkeiten geraten war. Bürgermeister Rudger Ruprecht sowie der Rat der Stadt verkaufen 5 1/2 Morgen Weinberge bei der Burg gelegen

an das Kloster. Das passt, denn das ist in der Nähe, wo das Kloster schon seinen Pfleghof und die Kelter besaß. Außerdem war der gekaufte Weinberg von aller Steuer befreit unter der Bedingung, dass das Kloster ohne Genehmigung der Stadt dort keine Befestigung errichtet.

(Schaidler S. 56)

Interessant für die Esslinger Besitzungen war auch die Zollfreiheit, die Graf Ulrich der Jüngere von Helfenstein beim Durchfahren seiner Herrschaft gewährte. Das war die Gegend von Geislingen. Weintransporte konnten so weitgehend unbelastet von Esslingen auf Kaisheimer Gebiet

durchgeführt werden Die Genehmigung wurde 1359 erteilt und ist mit der Nummer 551/52 im Ulmischen Urkundenbuch 2/2 veröffentlicht.

1324 verkaufte Abt Heinrich von Kloster Hirsau 60 Jauchert Weingarten, Behausung, Keller, Kelter und Hofstatt in Heilbronn. Ein Jauchert entsprach in Württemberg 33,09 Ar. Der Kaufpreis betrug 800 Pfund Haller (Schaidler S. 62)

Dazu auch die Kaufurkunde im Staatsarchiv Ludwigsburg “Bruder Heinrich, Abt, und der Konvent in Maulbronn, die vom Abt und Konvent in Hirsau, deren Hof in Heilbronn bei der Mauer mit allen Zugehörden um 2500 Pfund Heller erworben haben, verkaufen davon wieder an Abt und Konvent von Kaisheim (Cesarea) 60 Morgen Weingarten auf Heilbronner Markung nebst Behausung um 800 Pfund Heller.” B 189 III U 211 Maulbronn, 1324 März 25 Findbuch B 189 III  Heilbronn, Reichsstadt: Klöster und Klosterhöfe

Am 19. November 1338 bestätigte Kaiser Ludwig der Bayer (1328-1347) Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Kaisheim, Diözese Augsburg, den Besitz ihrer bisherigen und jetzigen Güter in und um seine Stadt Heilbronn, besonders der Häuser und Gebäude, die ehemals zum Hof von Abt und Konvent des Benediktinerklosters Hirsau gehörten. Aufgeführt sind noch weiteres Zubehör, wie Kellerei, Kelter und alle Weinberge in Heilbronn.  RI Ludwig – [RI VII] H. 5 n. 238

1363 wird das gekaufte Haus von Bürgermeister und Rat der Stadt Heilbronn gefreit. Staatsarchiv Ludwigsburg B 189 III U 215.

Der Hof besaß allerdings keinen geeigneten Keller. Des wegen verkaufte Kloster Kaisheim diesen Hof und erwarb 1462 in der Schulgasse einen neuen.

“Bürgermeister und Rat der Stadt Heilbronn beurkunden, dass sie dem Abt und Konvent des Klosters Kaisheim den Erkauf eines Hauses in Heilbronn bewilligt und daran wegen Verkaufs und Ausschanks des Klosterweins gewisse Bedingungen geknüpft haben.”

Staatsarchiv Ludwigsburg B 189 III Bü 39. Der Hof wurde mehrfach zerstört, sowohl im Bauernkrieg als auch durch eine französische Plünderung im Jahre 1688.

1370 kaufte Kloster Kaisheim in Ulm ein Haus samt Garten, Stadel und Hofraite.  Abt Johann II.  handelte mit Bürgermeister und Rat der Stadt aus, dass dafür 5 Pfund Heller jährliche Steuer zu zahlen sind. (Urkunde Nr. 827 im Ulmisches Urkundenbuch / 2,2: Die Reichsstadt : 1356 bis 1378)

In der Folgeurkunde wird das nochmals etwas ausgeführt.

1357 nahm der Eichstätter Bischof Berthold von Zollern (1351 –1365) Kloster Kaisheim in seinen Schutz und genehmigten den Kauf eines Hofes in Eichstätt.

  Wichtige Güter, die Kloster Kaisheim verhandelte, waren Getreide und hier besonders Hafer, Salz, Schafwolle und Esslinger Wollwaren, Neckarwein und Vieh.

Nicht nur in den Stadthöfen betrieb Kloster Kaisheim Handel. Auch auf den Wochenmärkten von Donauwörth,  Ulm und Augsburg war Kloster Kaisheim präsent. Auch die Jahrmärkte in diesen Städten und die Pfingstmesse in Nördlingen wurden beschickt.

Nach diesem Exkurs in die wirtschaftliche Seite des Kloster wieder weiter im chronologischen Verlauf.

1282 konnte Kloster Schöntal an der Jagd und sein Abt Thomas (1270-1284) seine Schuldenlast nicht mehr schultern. Da auch das Mutterkloster Maulbronn, das ebenfalls von Finanzproblemen geplagt war, wandte sich der Maulbronner Abt Siegfried II. (1281-1285)  deshalb

an seinen Amtskollegen den Kaisheimer Abt Trutwin (1267-1287). Dieser konnte einspringen und übernahm die Schöntaler Schulden. Dafür musste Maulbronn seine Paternalität abgeben. Diese ging an Kloster Kaisheim über.

“Abt Johann von Citeaux und die Diffinitoren und Äbte des Generalkapitels des Zisterzienserordens bestätigen den Übergang der Vaterrechte an Kloster Schöntal von Maulbronn an Kaisheim.” WUB Band VIII., Nr. 3172, Seite 362-363.

Der Generalbt von Citeaux Jean II. de Ballon (1266– 1284) bestätigte dies mit seiner Urkunde vom 13-15. September 1282. Es spricht für die Wirtschaftskraft von Kloster Kaisheim, dass die Schulden schon nach einem Jahr getilgt waren.

Der Schöntaler Abt starb zwei Jahre nach dem Wechsel der Paternität.

Am 8. Juli 1286 schlug der Blitz in die Klosterkirche ein. Der Turm und der Chor brannten ab. Der übrige Teil konnte nur mit großer Mühe gerettet werden.

1287 war Abt Trutwin  auf dem Weg nach Kloster Morimond. Er starb in Morimond und ist dort am Eingang der Kirche bestattet. Zu seinem Nachfolger wurde Heinrich III. (1288–1303 ) gewählt. Er stammte aus der Familie der Pappenheimer und war vor seiner Wahl Prior.

Die Biographia Cisterciensis führt Abt HeinrichIII auch als Bischof von Chalecedon und Augsburger Weihbischof. Bei Schaidler ist das Abt Heinrich II..Als mögliches Todesdatum gibt Schaidler 1315 an. Der Weihbischof könnte also auch Abt Heinrich III. sein, dessen Todesdatum Schaidler mit

1302 angibt. Vordringlichste Aufgabe von Abt Heinrich III. war auf jeden Fall das durch den Blitzschlag geschädigte Kloster wieder in Ordnung zu bringen. 1292 wurde der abgebrannte Turm und beschädigte Chor repariert. Zwei neue Glocken wurden auf dem Turm angebracht.

Am 20. Mai 1302 starb Abt Heinrich. Sein Nachfolger wurde Johann I. Konold (1304–1321). Abt Johann musste sich zunächst gegen Ansprüche wehren, die an das Kloster gemacht wurden besonders von Graf Berthold II. von Graisbach (+ 1308). Es ging um einen Hof in Wailheim und 6 Huben, die das Kloster gekauft hatte. Gegen eine Zahlung von 60 Pfund Heller wurde das geklärt. 1306 bestätigte Papst Clemens V. (1305-1314) alle Privilegien des Klosters. Außerdem wurden zwei Conservatoren über das Gotteshaus erwählt und zwar der Dompropst in Augsburg und der Propst in Rebdorf, das ist ein Augustiner Chorherrenstift in der Diözese Eichstätt. (Schaidler S. 51).

1309 befreiten Bürgermeister und Rat der Stadt Ingolstadt den dortigen Klosterhof und den Stadel von allen Zöllen, allerdings mit dem Vorbehalt, dass dort kein Wein ausgeschenkt werden durfte. Auch von bürgerlichen Pflichten wie Wachdienst wurde das Kloster befreit. Es gab deshalb zur Verbesserung der Stadtmauer 15 Pfund Haller.

Die Grafen Konrad von Öttingen (+ 1313) und sein Onkel Graf Eberhard von Württemberg (1279 –1325) empörten sich gegen König Heinrich VII. (1308-1313). Graf Konrad wurde 1310 mit der Reichsacht belegt. Er fand aber Aufnahme im Kloster Kaisheim. Im Kloster wurde ihm ein Zimmer eingerichtet,

das dann als Grafengemach bezeichnet wurde. Er erhielt einen Diener, der ihn mit Speise und Trank versorgte. Zum Dank schenkte der Graf dem Kloster später verschiedene Güter.

In der kleinen Siedlung Weihengäu östlich  von Lauingen schloss sich Ende des 13. Jahrhunderts eine Beginengemeinchaft zusammen. Aus Sicherheitsgründen übersiedelten sie in die Stadt Lauingen. Von dem Lauinger Bürger Cunrat Münster und dessen Bruder Heinrich erwarben sie ein Anwesen ,

gründete das Kloster St. Agnes in Lauingen, nahmen die Zisterzienserregel an und wurden dem Abt von Kaisheim unterstellt.

Abt Johann I. starb am 24. November 1321. Sein Nachfolger wurde Ulrich II. Zoller (1321–1340 ). Auch Abt Ulrich hatte gleich zu seiner Regierungszeit Schwierigkeiten zu überstehen. So hatte er Ansprüche des Grafen Heinrich von Wertenberg abzuwehren. Es ging um eine Schenkung,

die Graf Heinrich von Burgau, sein Vorfahr, dem Kloster gemacht hatte. Der Abt konnte allerdings mit Brief und Siegel beweisen, dass seine Ansprüche rechtens waren. Auch die Grafen von Graisbach belästigten das Kloster wieder. Ludwig der Bayer erreichte am 29. Mai 1329 in Ingolstadt einen Vergleich zwischen den Parteien. RI Ludwig der Bayer – RIplus URH 5 n. 47

Am 20. September 1323 rief Kaiser Ludwig Abt Ulrich nach München, nahm das Kloster in seinen und des Reiches Schutz und ernannte Abt Ulrich zu seinem Hofkaplan. RI Ludwig – [RI VII] H. 5 n. 51.

Graf Bertold VII. von Graisbach genannt von Neuffen (+ 1342) einer der wichtigsten Räte Kaiser Ludwigs schenkte dem Kloster 1329 dem Kloster das Patronatsrecht in Weissenhorn. Kurz danach kaufte das Kloster in Weissenhorn mit Wissen und Billigung des Grafen eine Hostatt oder Grund

um dort ein Haus zu bauen. Am 24.  September 1330 bestellte Kaiser Ludwig den Grafen “zum Pfleger des [Zisterzienser]klosters Kaisheim, seiner Leute, Güter und allen Zubehörs, um es in allen Angelegenheiten und gegen jedermann zu schützen und zu vertreten, weil Berthold und seine Vorfahren die Stifter des Klosters sind, (2) bestimmt, daß das Kloster weder für ihn noch für Berthold pfandbar ist.” RI Ludwig – [RI VII] H. 5 n. 114.

1335 gab es zwei Inkorporationen für das Kloster. Bischof Ulrich (II.) v. Schönegg (1331 – 1337) von Augsburg inkorporierte die Pfarrkirche in Berg dem Kloster unwiderruflich. Bischof Philipp von Eichstätt inkorporierte die Kirche von Berkheim (nach Schaidler S. 67 nach Wikipedia ist Heinrich V. Schenk

von Reicheneck von 1329-1344 Bischof in Eichstätt. Als Bischof Philippwird dort nur Philipp von Ratsamhausen 1306-1322 geführt).

Am 4.September 1339 starb Abt Ulrich. Zu seinem Nachfolger wurde Ulrich III. Niblung (1340–1361 ) gewählt.

1346 hielt Kaiser Ludwig seinen Reichstag in Augsburg ab. Abt Ulrich III. bat um Bestätigung des Stiftungsbriefes und der Privilegien, die er  am 12. Mai erhielt. RI Ludwig – [RI VII] H. 5 n. 328

Im Frühjahr 1349 grassierte in Deutschland die Pest. In der Zeit vom April bis Mai starben in Kaisheim 14 Patres zwei Novizen und sechs Konversen.

Das Kloster hatte bis 1352 genügend finanzielle Reserven gesammelt, so dass Abt und Konvent beschlossen,die alte und baufällige und vom Feuer geschädigte Kirche abzubrechen und diese von Grund auf neu zu erbauen.

1352 legte Abt Ulrich den Grundstein zur neuen Kirche. Glücklicherweise waren gerade zu dieser Zeit Meister, Handwerker und Steinmetze ins Kloster eingetreten waren, so dass es nicht an Bauarbeitern fehlte. Auch erhielt

das Kloster viele Almosen.

1353 weilte Kaiser Karl IV. (1355-1378) in Prag, was Abt und Konvent nutzten, um um Bestätigung ihrer Privilegien zu bitten. Am 10. Mai 1353 stellte Karl in Prag eine Bestätigungsurkunde aus. Er bestätigte darin auch ausdrücklich den

Heilbronner Besitz des Klosters.

“König Karl (IV.) nimmt Abt und Konvent des Klosters zu Kaisheim in seinen Schutz und bestätigt demselben alle Briefe, Rechte, und Besitzungen, insbesondere ihre Güter und Weingärten in Heilbronn und auf der Markung diese Stadt, nämlich 2 Häuser, 2 Keller und 60 Morgen Weingarten.”

RI B 189 III Bü 38

Am 25. Juli 1355 befahl er den Städten des Landfriedens in Schwaben Augsburg, Ulm, Esslingen, Heilbronn und Nördlingen Kloster Kaisheim zu schützen. RI Karl IV. – RI VIII n. 2196.

Abt Ulrich war altersschwach und krank geworden und resignierte deshalb im Jahre 1360. Sein Nachfolger wurde Johann II. Zaer/Zauer (1361–1379)

Abt Johann setzte gleich den Kirchenbau fort.

1364 inkorporierte der Augsburger Bischof Markward v. Randegg (1348 – 1365) dem Kloster die Kirche von Blindheim.

1364 hatten sich die Einwohner des Dorfes Haffengeraith gegen den Abt aufgelehnt. Sie hatten auch

ihre Güter schlecht bestellt. Sie wurden vor das Landgericht Monheim geladen. Ihre Güter wurden für dem Kloster verfallen erklärt.

Auf das Versprechen einer besseren Ausführung erteilte sie der Abt 1365 erneut zu Lehen.

Am 18. Februar 1370 bestätigte Kaiser Karl Abt und Konvent von Kaisheim in Prag noch einmal die Privilegien und Handfesten, das war eine zur Sicherung eines Rechts ausgefertigte Urkunde des Klosters. RI  Karl IV-RI VIII n. 4819

Abt Johann starb am 3. März 1379. Sein Nachfolger wurde Johann III. Molitor (Müller) (1380–1400/01) In Der Amtszeit von Abt Johann III: war der Konvent sehr groß. Er bemühte sich deshalb besonders um die Ordenszucht.

Auch der Kirchbau beschäftigte ihn weiterhin.

Am Tag nach Allerseelen 1387 konnte die neue Klosterkirche eingeweiht werden. Die Weihe nahm Bischof Burkhard v. Ellerbach (Erbach) (1373 – 1404) aus Augsburg vor. Außerdem nahmen der Augsburger Weihbischof sowie mehrere Äbte an der Feier teil.Am 10.05. 1397 bestätigte Kaiser Karls Nachfolger Wenzel (1376-1400) die Privilegien, die Karl IV. 1370 Kloster Kaisheim bestätigt hatte. RI Wenzel – [RIplus] Regg. Wenzel (n. 3015) Ein knappes halbes Jahr später, nämlich am 13.10. nahm  Wenzel Kaisheim in seinen Schutz und versprach, es nicht zu verpfänden. RI Wenzel – [RIplus] Regg. Wenzel [n. 3038]

1395 wurde der Kreuzgang gewölbt und im Kreuzgang ein Weinkeller errichtet und gewölbt. Außerdem wurde die Pfisterei und das Gasthaus gebaut. Um das Kloster herum wurde ein gedeckter Gang gebaut.

Abt Johannes starb am 24. Juni 1401. Sein Nachfolger wurde Johann IV. Scherb (Scharb) (1401–1423 ). Er hatte eine schwierige Amtszeit. Bairischer Herrscher war Ludwig VII, der Bärtige, der von 1413-1447 regierte. Es entwickelte sich ein veritabler Familienstreit zwischen den bayrischen Vettern in München und Landshut, der bis zum Mordanschlag auf Ludwig führte, den Heinrich XVI. der Reiche von Bayern-Landshut auf Ludwig verüben ließ. Nach seinem Regierungsantritt  geriet er mit einer Reihe von bayrischen Klöstern in Streit um Steuern und Abgaben aller Art. Er wurde in eine Reihe von

Prozessen verwickelt. Diese wurden vor der Kurie in Rom, den Konzilen von Konstanz und Basel und vor dem Kaiser geführt. Kaisheim klagte in Konstanz. Auf Antrag des Klosters gebot das Konzil von Konstanz Ludwig und seinem gleichnamigen Sohn, Ludwig dem Höckrigen (reg. 1443-1445), am 26. März 1417 unter Androhung der Exkommunikation, von allen Einquartierungen und aller Wegnahme von Feldfrüchten und Einkünften des Klosters abzulassen. Das Konzil exkommunizierte Ludwig und seinen Sohn auf Antrag des Klosters. Ermuntert durch den Erfolg von Kaisheim klagten auch

die Klöster  Fürstenfeldbruck, Indersdorf, Geisenfeld, Hohenwart, Münchsmünster, Scheyern und Ettal.

Vor diesen prozessualen Auseinandersetzungen hatte Kloster Kaisheim 70 Mönche und 40 Laienbrüder. Jetzt konnte es kaum noch 7 Mönche unterhalten (Schaidler S. 97).

Am 7. Juni 1415 bestätigte König Sigismund (1411-1437) alle Rechte und Privilegien. RI Sigmund – RI XI,1 n. 1740. Eine noch weiter gehende Bestätigung erteilte Sigismund am 5. Oktober 1418.

“bestätigt auf Bitten seines Kaplans des Abtes Johann dem Benedictinerkloster [sic!] Kaisheim alle vom Konstanzer Konzil gegen die Feinde u. Bedränger des Klosters erlassenen Sentenzen” RI Sigmund – RI XI,1 n. 3620.

An dieser Urkunde ist mehreres interessant. Zum einen wird Kaisheim als Benediktinerkloster bezeichnet. Dann wird auf die Urteile des Konzils  die im Streit gegen Ludwig VII. ergangen sind verwiesen. außerdem wird in der Urkunde

Abt Johannes als Kaplan von Sigismund bezeichnet. Kaiser Sigismund hatte 1418 den Markgrafen Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach zum Schutzherrn von Kloster Kaisheim eingesetzt.

1423 wurde das neue Refektorium fertiggestellt.

Abt Johannes verstarb am 23. September 1423. Sein Nachfolger wurde Kraft von Hochstadt (Krafto von Höchstädt) (1423–1427 abgesetzt). Vor seiner Wahl war er Bursarius in Kaisheim. Außerdem war er bevollmächtigter Anwalt von Abt Johannes

in den Auseinandersetzungen mit Ludwig gewesen. 1425 ernannte Abt Kraft  Leonhard Weinmayr/Weinman zum Bursarius. Nach Schaidler war er damit aber nicht zufrieden, da er selbst Abt werden wollte (S. 109). Er verleumdete ihn beim Konvent

und Abt Kraft wurde 1427 tatsächlich abgesetzt. Zum Nachfolger wurde Abt Leonhard Weinmayr/Weinman (1427–1440 abgesetzt ) gewählt. Er kümmerte sich vor allem um die zeitlichen Angelegenheiten der Abtei. Er ließ an vielen Orten bauen. Er wölbte

das Kapitel und das Schlafhaus ein. In der Grangie Leitheim legte er Weinberge an und ließ in Leitheim eine Kapelle errichten.

Am 4. Februar 1430 starb der abgesetzte Abt Kraft und wurde auf dem Klosterfriedhof bestattet.

In diesem Jahr ließ Abt Leonhard eine Orgel bauen und in den Kirchenchor einsetzen.

1434 wurde Abt Leonhard zum Konzil nach Basel geladen und erhielt dort das Recht, die Inful zu tragen. Am 21. September 143 bestätigte Kaiser Sigismund die Privilegien des Klosters. RI Sigmund – RI XI,2 n. 10819

1435 wurde Kloster Kaisheim mit der Verwaltung des Zisterzienserinnenklosters Pielenhofen betraut.

1440 geriet Abt Leonhard auch beim Schirmherrn, dem Markgrafen von Ansbach in Verruf. Dieser brachte seine Vorbehalte beim Abt Ulrich Kötzler (1433–1462) von Heilsbronn vor. Er war der Ordenskommissar der fränkischen Provinz.

Abt und Markgraf kamen überein, einen Heilsbronner Mönch als Kaisheimer Abt zu installieren. Der Markgraf kam nach Kaisheim ins Kloster. Leonhard wurde verhört und danach gebunden aus dem Kloster geführt. Was aus ihm geworden ist, ist unbekannt.

(Schaidler S. 112) Als neuer Abt wurde Nikolaus Kolb (1440–1458 ) Doktor der Theologie aus Heilsbronn installiert.

Das Kloster geriet in die Auseinandersetzungen der bayrischen Herzöge in den auch Kaiser Friedrich III. (1440-1493) Partei ergriffen hatte. Die Einwohner von Lauingen, die auf der Seite von Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt standen, verlangten vom

Abt, dass dieser die Güter des Klosters von denen des Grafen Johann von Oettingen (+1449) trennen solle, da er sonst viel Unheil zu erwarten habe. (Schaidler S. 113). In der Tat ging es Kloster Kaisheim so schlecht, dass die Zisterzienseräbte von Schwaben und Franken,

die in Frankfurt einen Konvent abhielten, eine Abordnung ans Generalkapitel schickten, um von dort Hilfe für Kloster Kaisheim zu erlangen (Schaidler ebda).

Als Abt Michael I. Pistorius (1454–1457) aus Kloster Fürstenfeld starb, bat der dortige Konvent über Herzog Albrecht III. von Bayern-München (1438–1460) den Bursarius von Kaisheim Ulrich ins Kloster Fürstenfeld zu schicken. Kloster Kaisheim kam dieser Bitte nach.

Er wohnte in der Pfisterei und hatte ja auch Zugriff auf die Klosterfinanzen. Als er Kaisheim verließ, hatte er eine schwere Kiste mit sich. Er wurde Abt in Fürstenfeld und konnte dort sofort Schulden abtragen. Fürstenfeld erholte sich, während Kaisheim noch mehr

verarmte. Das wurde noch schlimmer, da auch der neue Bursarius Geld für sich sammelte und auch er mit dem aus Heilsbronn aufgezwungenen Abt nicht klar kam. (Schaidler ebda).

Abt und Konvent wandten sich 1449 an Kaiser Friedrich, weil sie durch das bisherige Schenkraum im Kreuzgang empfindlich gestört worden waren.

Daraufhin erließ er diese Anordnung: ”Kg. F. gestattet dem Abt des Klosters Kaisheim, sein Schenkhaus an einen beliebigen Ort vor das Klostertor zu verlegen, da in dem jetzigen Schenkhaus, das im Kloster nahe dem Kreuzgang gelegen ist, mancherlei unfur geschray, Aufläufe und andere Unzucht vorgekommen ist, was für geistliche Personen unziemlich ist und den Gottesdienst behindert. Der Kg. gebietet allen Untertanen bei einer Pön von 6 Mark Gold, halb in die Kammer und halb dem Abt, Konvent und Kloster zu zahlen und befiehlt, in dem Schenkhaus keinerlei Unzucht und Frevel zu treiben”

RI Friedrich III. – [RI XIII] H. 2 n. 32

1458 wurde mit Abt Georg I. Schmidlin (1458–1479 ) der 23. Kaisheimer Abt eingesetzt.

Als Graisbach an Herzog Heinrich XVI. der Reiche von Bayern-Landshut (1393–1450) gefallen war, wurden die Klosteruntertanen von den bayrischen Gerichten in Graisbach, Monheim, Reichertshofen und Neuburg wieder bedrängt, weshalb sich das Kloster wieder an Friedrich III. wandte.

Dieser beauftragte den Markgrafen Albrecht von Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg “an seiner Statt  Abt und Konvent des Klosters Kaisheim sowie deren Leute und Besitzungen zu beschirmen, beschützen und handhaben.” RI Friedrich III. – [RI XIII] H. 2 n. 29

Außerdem befahl er dem bayrischen Herzog Heinrich XVI. direkt, seine Amtsleute anzuhalten, die Beschwernisse gegen die Klosteruntertanen einzustellen. RI Friedrich III. – [RI XIII] H. 2 n. 31

Zwar war 1450 ein allgemeiner Friede verkündet worden. Aber es herrschte praktisch Kriegszustand im Land, bei dem das Kloster schweren Schaden erlitt und zwar sowohl von Fürsten als auch von Städten. Schaidler führt auf den Seiten 116 ff

eine “Specifikation unterschiedlicher dem Gotteshaus zugefügter Schäden” auf.

1463 wurde ein Vergleich in Landshut erzielt. Herzog Ludwig IX. der Reiche (1450–1479)von Bayern-Landshut und sein Sohn Georg der Reiche (1479–1503) wurden auf Lebenszeit als Schutzherren des Klosters anerkannt. Beschlagnahmte Güter wurden wieder herausgegeben.

Die von den bayrischen Herzögen gegebenen Privilegien wurden vom Reichskammergericht in Rottweil bestätigt.

1473 berief Kaiser Friedrich den Kaisheimer Abt wie einen Reichsstand auf den Reichstag nach Augsburg. (Schaidler S. 124)

1477 wurde die neue Bibliothek gebaut. Auch mehrere Krankenzimmer wurden eingerichtet. In der Kirche wurden an 6 Pfeilern Altäre errichtet. 1479 wurde neben der Abtei ein neuer Turm von Meister Knebel errichtet, dessen Sohn Mönch im Kloster war.

Am 8. Dezember 1479 starb Abt Georg. Auf ihn folgte Abt Johann V. Visches (1480–1490 ), den Schaidler als 23. Abt, die Biograhia Cisterciensis als 24. Abt zählt. Er stammte aus Kempten und war bei seinem Amtsantritt schon bejahrt. Er hatte gleich die

Ernährung seiner Konventualen verbessert, die bis dahin nicht als üppig bezeichnet werden konnte. Diese Anordnung hat er 1480 in Rom bestätigen lassen und dabei für sich und seine Nachfolger das Recht die Inful zu tragen beantragt. Dies wurde genehmigt.

1481 wurde das Kloster von einem großen Hochwasser heimgesucht. In diesem Jahr ließ er die Bräuküche errichten, in der Gäste, das gemeine Volk, Handwerker und Taglöhner verköstigt wurden. Er ließ den Füllstadel und den Siechturm errichten.

Er schaffte einen silbernen Abtstab, eine Inful und silbernes Geschirr an.

In Ingolstadt erbaute er einen Kornstadel, in Heilbronn erneuerte er das dortige Haus, die Kelter und den Keller. In Nördlingen erbaute er ebenfalls einen
Kornstadel.

Bis 1486 erbaute er ein neues Gästehaus im Kloster. In Weissenhorn vollendete er das dortige Haus und kaufte noch ein weiteres dazu.

1488 wurde die Bibliothek vollendet. Der Kreuzgang wurde ebenfalls verschönt. Das Haus in Augsburg wurde von Grund auf erneuert.

Am St. Blasiustag, am 3. Februar hatte Abt Georg den Abt von Lützel Ludwig Jäger (1471–1495 )in Leitheim zu Gast. Als die beiden zurückkehrten, brannte wegen einer Unvorsichtigkeit des Schreiners das Haus dort und die Kirche völlig ab.

1490 wurde in dem Benediktinerkloster Thierhaupten am Lech auf ersuchen des herzoglichen Rentmeisters Johannes Hofmann der Kaisheimer Supprior und Kustos Johannes Secherlein zum Abt in Thierhaupten eingesetzt. Dazu musste er mit päpstlicher Dispens erst Benediktiner werden.

Gesundheitlich stark angeschlagen begab sich Abt Johann nach Augsburg, um dort seine geschwächte Gesundheit wieder herzustellen. Er verstarb allerdings in Augsburg.

Sein Nachfolger wurde der bisherige Prior Georg II. Kastner (1490–1509).

1491 ließ der Abt im Kloster einen Wärmeofen bauen. 1493 wurde die Bibliothek vollends eingerichtet und mit eichenen Sitzen und Fußschemeln versehen. Eine große Anzahl neuer Bücher wurde angeschafft.

Der Bücherbestand der Bibliothek stammte natürlich schon aus den Anfängen des Klosters. Die frühen Generalkapitelstatuten hatten die zisterziensische Grundausstattung einer Klosterbibliothek festgelegt. Jedes Kloster musste über das Missale, das Epistolar,Evangeliar, Kollektar, Graduale,

Antiphonar, die Regel, das Hymnar, das Psalterium, das Lektionar und das Kalendarium verfügen und laut Statuten mussten diese übereinstimmen. Die Einheitlichkeit der Texte und damit die Lebensform  garantierten die Konvente der Mutterabteien. nicht nur die liturgischen Bücher waren vorhanden,

sondern Bibelkommentare und Literatur der Kirchenväter. Allerdings überholte die Dominikaner und Franziskaner, sowie die Schriften der Universitätsgelehrten die Zisterzienser bald, die schon  im frühen 13. Jahrhundert als ungelehrt verspottet wurden. Ab Anfang des 13. Jahrhunderts versuchte man gegenzusteuern.  In Paris wurde ein Generalstudium mit Bezug zur Universität aufgebaut. Auch sollten die Klöster angehalten werde, Mönche fürs Studium abzustellen. Im 15. Jahrhundert ist eine Zuwendung zur humanistischen Literatur festzustellen. Dem beginnenden Buchdruck wenden sich manche Klöster sehr früh zu, allerdings weniger als Produzenten. Sie waren überwiegend Käufer.

In Kaisheim sind erste Handschriften schon um 1170-1180 nachweisbar. Dazu brauchte man Pergament, d.h. genügend geeignete Tiere mussten zur Verfügung stehen und die Mönche mussten auch das Rohmaterial verarbeiten können. Außerdem mussten sie sich mit der Herstellung von Tinte auskennen.

Auch war eine Lese-und Schreibfähigkeit unabdingbar. Die Gründung von Tochterkloster Stams und die Übernahme von Schöntal, sowie die Betreung der Frauenzisterzen von Oberschönenfeld, Niederschönenfeld, Kirchhdeim am Ries, Pielenhofen, Seligenthal  und Zimmern am Ries machten eine

Erhöhung der Buchproduktion notwendig. Während des Baus der gotischen Klosterkirche und ein vorübergehender  wirtschaftlicher Einbruch bremsten die Buchproduktion ab.

1493 starb Kaiser Friedrich III. und natürlich wurde auch in Kaisheim ein großer Gedenkgottesdienst gefeiert zumal Friedrich ein Freund des Klosters war.

1494 kaufte Abt Georg in Lauingen ein Haus mit Stadel und Garten für 675 Gulden. 1498 wurde es gefreit.

1496 ließ der Abt Bilder von allen Äbten malen mit Angabe der Wahl und des Todesdatums.

Am 14. Juli 1498 bestätigte Kaiser Maximilian Georg und dem Konvent auf ihre Bitte eine Reihe von Privilegien von Bischof Walter von Augsburg, den Pfalzgrafen bei Rhein, die von Karl IV. gemachten sowie die Bestätigungen von Sigismund. RI Maximilian I. – RI XIV,2 n. 6408.

Als Kaiser Maximilian 1501 mit seiner Gattin Maria von Burgund in Donauwörth war, besuchte die Kaiserin auch Kaisheim.

1502 ließ der Abt Georg in Augsburg einen Altar malen, an dem auch Holbein und Dürer mitgemalt hatten. Der Abt ließ auch eine große Orgel erbauen und schickte den Konventbruder Leonhard Frank zu einem berühmten Organisten Johannes Jubilate zur weiteren Ausbildung nach Heilsbronn.

1503 setzte Papst Julius II. (1503-1513) die Bischöfe von  Augsburg Friedrich (II.) Graf v. Zollern (1486 – 1505)und Gabriel von Eyb (1496 –1535) sowie den Rektor der Universität Ingolstadt Hieronymus von Croaria (1460/63–1527 ) als Konservatoren und Handhaber der Freiheiten des Klosters ein.

Am 1. Dezember 1503 starb Georg der Reiche Bayern-Landshut. Da Herzog Georg keinen männlichen erben hinterlassen hatte, erlosch auch das Schutzverhältnis von Bayern-Landshut über das Kloster. Am 25. November 1503 hatte Kaiser Maximilian erklärt, dass Kloster Kaisheim frei sei und

keinen anderen Schutzherren habe als den Kaiser und das Reich (Schaidler S. 189).

Nach dem Tod Georgs wurde ein Streit um die Erbfolge ausgelöst, die in den Landshuter Erbfolgekrieg 1504-1505 mündete. In diese Auseinandersetzung wurde auch Kloster Kaisheim verwickelt. 1504 ermordeten Buchdorfer (heute Verwaltunsgemeinschaft Mondorf) Bauern einen kaiserlichen Boten,worauf Maximilian das Dorf, in dem Kloster Kaisheim ein beutender Grundherr war, niederbrennen ließ. Obwohl das Kloster damit nichts zu tun hatte, war es immer wieder Ziel von Racheakten. So wurde zum Beispiel die Grangie Neuhof beschädigt und geplündert.

Abt Georg starb nach 19 Jahren Regierungszeit 1509. Sein Nachfolger wurde Konrad III. Reuter (1509–1540). Ein Mächtiger am kaiserlichen Hof hatte seine Ambitionen auf den Abtsstuhl in Kaisheim geäußert. Der Ordensregel gemäß wurde zwar der Abt von Lützel Theobald (Thiébaut) Hillweg
(1495–1532) benachrichtigt. Da aber sozusagen Gefahr im Verzug war, wurden die Äbte von Salem Johannes II. Scharpfer (Schürpfer) (1494–1510), Heilsbronn Berthold Stromair (1386–1413) und Abt Emeran Thiem von Kloster Königsbronn (1507-1513) eingeladen. Unter ihrer Leitung wurde

der bisherige Prior Konrad III. Reuter ( 1509–1540 ) zum 26. (Biograhia cisterciensis) Abt von Kaisheim gewählt. Die Bestätigung aus Citeaux traf bald ein, so dass der Augsburger Weihbischof Heinrich Negelin(1506-1520) Konrad III. zum Abt weihte.

Konrad stammte aus Nördlingen und war Sohn eines Metzgers. Er ist um 1460 geboren und studierte in Heidelberg. Dort studierte auch Wolfgang Marius, der von 1514- 1544 Abt am Zisterzienserkloster Aldersbach war und Ulrich Molzner, der von 1503-1506 Abt am Zisterzienserkloster
Raitenhaslach war. In der Zeit lehrten Konrad Celtis und Antonius  de Clapis,  Rudolph Agricola und Johannes Reuchlin an der Heidelberger Universität. Konrad Celtis wurde später an die Universität Ingolstadt berufen, die ja schon in räumlicher Nähe zu Kaisheim war. Natürlich hatte Abt Johannes auch Kontakt zu den Humanisten Pirckheimer und Peutinger. Ebenso hatte er Kontakt zu dem Heilsbronner Abt Sebald Bamberger (1498–1518). Mit dem Lutherkontrahenten  Johannes Eck stand er in Briefkontakt. Er hatte schon in Heidelberg einen Codex von Vergil mit Texten aus der Aeneis, der Bucolica und der Georgica zusammengestellt. Abt Johannes war auch von Geschichtsbewusstsein geprägt. In seiner Amtszeit wurde die Klosterchronik von Johann Knebel ausgearbeitet. Abt Johann ließ auch die Archive neu ordnen und in seiner Zeit wurden umfangreiche Kopialbücher aller Urkunden angelegt.

Abt Johann war auch ein Vertrauter von Kaiser Maximilian.

Als Reichsstand wurde Abt Johann zu den Reichstagen in Augsburg 1510 und  Trier 1512  eingeladen.

1511 wurden angefangene Gebäude im Kloster fertiggestellt, unter anderem die Abtei, das Gemach des Bursarius, die Bibliothek des Abtes mit seiner Wohnung darunter und Vorratsräume.

Herzog Ulrich von Württemberg hatte 1517 seinen Stallmeister Hans von Hutten ermordet. Darauf begann dessen Vater Ulrich eine Fehde gegen den württembergischen Herzog und legte mit Erlaubnis des bayrischen Herzogs Wilhelm IV. (1508-1550) 1500 Reiter nach Wemding.

Dabei kam das Kloster auch zu Schaden.

1519 starb Kaiser Maximilian. Sein Nachfolger Karl V. (1520-1556) bestätigte 1521 die Rechte des Klosters. (Schaidler S. 146). Kaisheim wurde auch in den Reichsmatrikeln von 1521 geführt und wurde mit 4 Reitern und 67 Mann zu Fuß angesetzt.

1522 baute der Abt die Häuser des Klosters in Donauwörth, Ulm und Augsburg neu, danach die Häuser in Esslingen und Heilbron. Im Kollegium St. Jacob in Heidelberg, das war die Unterkunft der süddeutschen Zisterzienserklöster  baute er ein Zimmer und eine Kammer für die Kaisheimer

Mönche an der Universität Heidelberg.

1525 brach der Bauernkrieg aus. Abt Johann führte die Abtei sicher durch den Bauernkrieg. Was er nicht verhindern konnte, war die Zerstörung des Kaisheimer Hofs in Heilbronn durch aufständische Bauern unter
Führung von Jäcklein Rohrbach.

1532 wurde Abt Johannes von Kaiser Karl V. zum kaiserlichen Kaplan ernannt.

Abt Johann starb 1540. Sein Nachfolger wurde Johann VI. Sauer (1540–1575). Er stammte aus Donauwörth und hatte ebenfalls in Heidelberg studiert.

1542 umgab Abt Johannes den Wei9nberg in Leitheim mit einer Mauer. Außerdem wurde das Weingärtnerhaus erbaut, von dem aus man eine herrliches Aussicht auf Augsburg hat. Das kostete 4000 Dukaten, das entspricht etwa 343.000 Euro.

1542 war Ottheinrich von der Pfalz (1552-1559) zum Luthertum übergetreten. In der Folge wurden dann die Frauenklöster in Neuburg, Monheim und Bergen und danach Lauingen und Mödlingen aufgehoben. Auch Waldsassen, Pielenhofen und Gnadenburg erlitten dasselbe Schicksal.

Waldsassen war von 1571-1669 ein kurpfälzisches Pflegamt. Kaisheim blieb zwar katholisch, aber zwischen 1544 und 1562 war der Konvent mehrmals gezwungen, das Kloster zu verlassen.

1544 trat Ottheinrich dem Schmalkaldischen Bund bei. Kaiser Karl V. befahl Abt Johannes und dem Konvent die alte Religion beizubehalten.

1546 unterwarfen sich Prior Matthias Nachbauer dem Fürsten von Neuburg mit dem Vorbehalt des Lebensunterhalts. Kaiser Karl V. führte das Reichsheer gegen Neuburg. Er erklärte die Reichsacht über Ottheinrich. Dieser flüchtete in die Pfalz.

Abt und Konvent befahl der Kaiser, wieder ins Kloster zurückzukehren.

1548 nahm Abt Johannes am Reichstag in Augsburg teil.

1550 ließ der Abt kostbare Paramenten anfertigen.

1551 verlieh Kaiser Karl V. dem Kloster die Halsgerichtsbarkeit.

Nach dem Passauer Vertrag vom 15. August 1552 befahl Kaiser Karl V. Abt Johann, das Kloster wieder zu beziehen und den alten Gottesdienst aufzunehmen.

1556 wurden die Klosterhöfe in Giengen und Donauwörth renoviert.

1556 trat Kaiser Karl V. von allen Herrscherämtern zurück. in Deutschland übernahm sein Bruder Ferdinand I. (1568-1564) die Regierung. 1559 nahm er Kloster Kaisheim in den Schutz des Reiches.

Auf Ferdinand I. folgte Maximilian II. (1564-1576). Er bestätigte 1566 den Reichsschutz für Kloster Kaisheim.

1568 ließ der Abt außerhalb der Sakristei ein neues Uhrwerk errichten.

1572 war Abt Johannes sehr alt und wünschte einen Coadjutor. Der Konvent wählte am 19. März 1572 einstimmig den Unterbursner Ulrich Köllin aus Wiesensteig mit dem Recht der Nachfolge.

1573 nahm Maximilian II. Kloster Kaisheim in seinen Schutz und da es weder dem bayrischen noch dem schwäbischen Kreis zugewiesen war, ernannte er den Bischof von Augsburg Johann Eglof von Knöringen (1573 –1575) und

Herzog Albrecht V. (1550-1579) von Bayern als Konservatores des Kloster.

Am 19. Juli 1573 visitierte der Generalabt Nicolas I. Boucherat (1571– 1583) aus Citeaux Kloster Kaisheim.

Am 28. November 1575 starb Abt Johannes  VI. sauer nach 35 –jähriger Regierungszeit. Sein Nachfolger wurde der bereits 1572 zum Koadjutor bestellte Ulrich IV. Köllin (1575–1586 )

Abt Ulrich wurde am 8. Januar 1576 von dem Augsburger Weihbischof Ulrich Geislinger (1474 1493 ) geweiht und im Beisein der Äbte von St. Ulrich in Augsburg, Fürstenfeld, Neresheim, Thierhaupten Heilig Kreuz in Donauwörth und Mönchsdeggingen

in sein Amt eingeführt.

Kaiser Rudolf II. (1576-1612) bestätigte 1577 die Privilegien von Kloster Kaisheim.

1577 verlangte das Kloster Aldersbach in der Diözese den bisherigen Oberbursner Andreas Heydecker, der dort Abt wurde.

1580 bestellte Kaiser Rudolf den Augsburger Bischof Marquard II. vom Berg (1576-1591) und Herzog Wilhelm V. (1579-1597) von Bayern zu Konservatoren von Kloster Kaisheim.

Abt Ulrich renovierte die Abtei innen und außen. Er ließ viele Bilder und Figuren anbringen. Außerdem wurden auch viele Sonnenuhren angebracht.

1582 wurde der gregorianische Kalender eingeführt.

Abt Ulrich starb am 14. August 1586. Sein Nachfolger wurde Georg III. Futterknecht (1586–1589) Er stammte aus Dillingen und war bisher Oberbursner.

1588 erbaute er die Kanzlei mit Registratur. nach nur drei Jahren Regierungszeit starb er am 11. Februar 1589 in Nördlingen.

Auch der nächste Abt Dominikus Steichele (1589–1594 ) war nur relativ kurz im Amt. Er war Professor. Neben der Kanzlei ließ er ein weiteres Gebäude erbauen, in dem unten Stallungen für die Hofpferde waren.

Oben war ein Ratszimmer eingerichtet. Daneben wurde später von Abt Molitor ein weiteres Zimmer eingebaut. Er nannte es die “kleine Abtei”, denn er nutzte es, wenn die Herzöge von Neuburg mit Damen zu Besuch kamen,

denen er dann immer ehrenhalber die Abtei räumte. Nach längerer Krankheit starb Abt Dominikus am 6. Januar 1594. Bei seinem Tod war zufälligerweise  Generalabt Nicolas I. Boucherat zur Visitation in Kaisheim.

Er leitete dann am 8.Januar 1594 die Wahl des neuen Abtes Sebastian Faber (1594–1608) und benedizierte diesen auch.

Am 14. September 1595 wurde in Fürstenfeld ein Provinzialkapitel abgehalten. Durch die Reformation im Deutschen Reich war die Filiationskette als das verbindende Element der Klöster des Ordens  dadurch in vielen Fällen unterbrochen.

Generalabt Edmond de la Croix (1584–1604) strebte ein die einzelnen  Territorien übergreifendes Generalvikariat für den oberdeutschen Raum zu schaffen. Außerdem sollten so auch die Reformen, die das tridentinische Konzil verlangt hatte, gesichert werden.

Die 17 Äbte, die zu diesem Provinzkapitel zusammen gekommen waren, beschlossen die Fürstenfelder Statuten. Zum Generalvikar wurde Abt Petrus Müller (1593–1615) von Salem ernannt. 1619 wurde die Oberdeutsche Kongregation dann endgültig gegründet und am

22. Januar 1619  vom Abt von Cîteaux bestätigt.  1624 wurde die Kongregation auch vom Papst bestätigt.

1598 ließ Abt Sebastian die alten Chorstühle renovieren. 1600 ließ er die von Johann Knebel verfasste Klosterchronik von Pater Martin Held ins Lateinische übertragen.

1600 gab Kaiser Rudolf dem Kloster auch einen Doppeladler mit dem Wappen des Kaisers, der als Schutzschild am Klostertor befestigt wurde.

1602 belästigte Herzog Philipp Ludwig von Neuburg (1569-1614) Kloster Kaisheim, was ihm große Nachteile verschaffte. 1607 reiste Abt Sebastian deshalb an den Hof von Kaiser Matthias (1612-1619) nach Prag auch um dem Kloster und seinen Angehörigen

Frieden zu verschaffen. Er wurde ehrenvoll aufgenommen und seine Reise war von Erfolg gekrönt. Er reiste dann weiter zum Reichstag nach Regensburg. Die Reise war wohl sehr anstrengend. Erschöpft wurde er krank und starb mit nur 43 Jahren am  15. April 1608

in Regensburg, wo er auch beerdigt ist. Sein Nachfolger wurde Abt Johann VII. Beck (1608–1626 ). Er wurde am 17. April gewählt und kurz danach inthronisiert. Abt Sebastian hatte den Ausgang des Streits mit Herzog Philipp Ludwig von Neuburg  nicht mehr erlebt.

Abt Johann gab eine Druckschrift heraus, in der er darlegte, dass Kloster Kaisheim nie der Pfalzgrafschaft unterworfen war und diese deshalb auch kein erbliches Schutzrecht beanspruchen könne und
Kaisheim sich seinen Protektor frei wählen könne. Der Neuburger Herzog verfasste eine Gegenschrift, nach der Kaisheim der Grafschaft Graisbach unterworfen sei und damit Pfalz-Neuburg.

1610 ließ Abt Johann die Pfistererei umbauen. 1611 wurde sie vollendet. Sie hatte zwei Backöfen, eine Mühle sowie Gewölbe zur Aufbewahrung des Brotes. Über der Bäckerei waren Wohnungen und Gesindestuben für Bäcker und Müller. Darüber

waren große Getreidekästen.

1612 griff Herzog Philipp Ludwig Kloster Kaisheim an, entfernte den Doppeladler über dem Tor und ließ diesen nach Neuburg bringen, dies allerdings unter großen Ehrbezeugungen und mit entblößtem Haupt.

Nach dem Tod von Herzog Philipp Ludwig von Neuburg  1614 hatte sein Sohn Wolfgang Wilhelm 15. Mai 1614 feierlich seine Konversion zum Katholizismus bekannt gegeben.

Am 30. September 1615 visitierte Generalabt Nicolas II. Boucherat  (1604–1625 ) Kloster Kaisheim. 1619 übertrug er alle hohe Generalsgewalt dem Präsidenten der oberdeutschen Ordensprovinz.

Er erhielt auch vom Papst die Vollmacht, alle Prälaten seines Ordenszu ermächtigen neue Äbte und Äbtissinnen zu weihen.

Der Abt ließ 1620 die Krankenkapelle restaurieren und bestimmte sie zu seinem Begräbnisplatz.

1621 bestätigte Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) die Privilegien des Klosters.

1626 bat Abt Johann den Abt von Salem Thomas I. Wunn (1615–1647) nach Kaisheim zu kommen. Altersbedingt und erschöpft legte er am 17. Januar 1626 sein Amt nieder. Er starb am  16. Februar 1627.

Unter Abt Thomas wurde am Tag des Rücktritts von Abt Johann der neue Abt gewählt.Sein Nachfolger als 33. Abt wurde Jakob Mosbach (1626–1637). Er wurde von Abt Thomas Wunn 8 Tage später benediziert.

1627 kaufte Abt Jakob von der Freifrau Anna von Fugger aus Kirchberg in Ingolstadt für 4300 Gulden ein von allen Lasten befreites Haus, heute das Kaisheimer Haus und ließ es für Studierende einrichten.

In Kaisheim ließ er mehrere Gebäude fertigstellen, die von seinen Vorgängern begonnen worden waren.

In diesem Jahr wurde er auch vom Generalabt zum Generalvisitator aller in Sachsen gelegenen Zisterzienserklöster ernannt. Er begab sich deshalb mit einigen Mönchen nach Sachsen. Dort übernahm er das Kloster Walkenrode

und setzte Pater Christoph Kölich als Abt ein.

Kaiser Ferdinand II. ernannte Abt Jakob zum Kaiserlichen Rat und Kaplan (Schaidler S.176)

Zwar herrschte schon seit 1618 Krieg im Deutschen Reich Aber Kloster Kaisheim war bisher verschont geblieben. Das änderte sich, als Gustav Adolf (1611-1632) 1631 in Franken einfiel. An Palmsonntag 1632 besetzte er Kloster Kaisheim.

Der Konvent konnte sich mit Mühe nach Ingolstadt retten.  Nur zwei Mönche blieben zurück, Georg Molitor (latinisert Müller), der spätere Abt und Franziskus Glepser. Der König und sein Heer verpflegten sich im Kloster und auch als sie nach Donauwörth

weiterzogen, bezogen sie ihre Nahrungsmittel aus dem Kloster. Dank einer Schutzerklärung des schwedischen Königs blieb das Kloster zwar von Brand und Zerstörung bewahrt, aber das Kloster verarmte. Der Konvent blieb zwei Jahre in Ingolstadt.

Der Abt verbrachte diese Zeit in Clairvaux und Venedig. Er kehrte 1637 aus seinem Exil nach Kaisheim zurück. Da die Versorgungslage des Klosters sehr prekär war, schickte er die Mönche in österreichische Klöster, wo sie unterkamen.

Abt Jakob war krank und starb am 4. November 1637. Der Salemer Abt Thomas I. war benachrichtigt worden. Er war bei der Wahl anwesend, bei der Georg IV. Müller (1637–1667) als 34. Abt gewählt wurde.

Der Krieg kehrte nochmals zurück. Abt Georg flüchtete nach St. Gallen, die Konventualen wurden auf verschiedene Klöster verteilt, nur drei blieben in Kaisheim zurück.

1640 war ein Reichstag in Regensburg. Auch Abt Georg nahm daran teil und erhielt eine Audienz von Kaiser Ferdinand III. (1637-1657).

1645 kehrte Abt Georg aus dem Exil zurück,hielt sich aber im Kloster Oberschönenfeld auf. Am 25. März 1648 besetzte Carl Gu8staf Wrangel Kloster Kaisheim, blieb dort 5 Tage und plünderte es aus.

1649 visitierte Abt Georg das Kloster Stams. Er kehrte nach Kaisheim zurück. Nur zwei Konventsmitglieder waren noch im Kloster. Er holte die überall verstreuten Mönche zurück und nahm auch wieder Novizen  auf, da einige Mönche verstorben waren.

1653 schickte Abt Georg drei Mönche zum Studium nach Ingolstadt.Nach Kaisheim verpflichtete er den Professor der Philosophie Malachius Niederhofer,Prior in Kloster Aldersbach und später dort  Abt (1669–1683). Er lehrte zwei Jahre Philosophie in Kaisheim und hielt auch Disputationen

über Physik und Logik.

An Pfingsten 1654 visitierte Generalabt Claude Vaussin ( 1643–1670 ) das Kloster und erteilte die niederen Weihen.

Abt Georg versuchte die Kriegsfolgen für das Kloster und seine Besitzungen zu beheben. Abgebrannte Dörfer und Maierhöfe wurden wieder aufgebaut und bevölkert. Auch um Klosternachwuchs bemühte er sich.

Das Kloster erholte sich wirtschaftlich und personell sehr schnell, was sich auch in umfangreichem Gütererwerb zeigte. So kaufte es 1655 das in der Reformation aufgehobene Kloster Pielenhofen und besiedelte es als Priorat von Kaisheim wieder.

1656 erreichte Abt Georg einen Vergleich mit Herzog Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1653-1690) in dem jahrelang schwelenden Streit. Der Pfalzgraf verzichtete auf Rechte. Damit war die Reichsunmittelbarkeit von Kloster Kaisheim endgültig gesichert.

 

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1659 ernannte Kaiser Leopold (1658-1705) Abt Georg zum Kaiserlichen Rat und Kaplan.

1669 bekam das Kloster eine neue Orgel.

Abt Georg starb am 11. Februar 1667. Er hatte eine sehr erfolgreiche Regierungszeit hinter sich gebracht. Im Krieg zum Abt gewählt konnte das Kloster am Kriegsende gerade noch 5 oder 6 Mönche ernähren.

Bei seinem Tod waren 34 Patres, 13 Fratres Clerici, 7 Konversen,3 Oblaten und 8 Novizen im Kloster, zusammen also 65. Wirtschaftlich hatte sich das Kloster ebenfalls bestens erholt.

Unter Vorsitz von Abt Martin Dallmayr ( 1640–1690) aus Fürstenfeld und in Anwesenheit des Priors von Lützel wurde Benedikt Hein (1667–1674) zum 35. Kaisheimer Abt gewählt.

1667 ernannte Kaiser Leopold Abt Benedikt zum Kaiserlichen Rat und Kaplan.

1672 weilte Pater Benedikt Sanner als Gast im Kloster. Er kam aus Rom und brachte einige Reliquien mit. Er versprach auch einen heiligen Leib aus Rom beizubringen, falls Kaisheim die

Kosten übernehme. Er brachte dann tatsächlich den Leib des Heiligen Candidus, eines Märtyrers mit. dieser wurde dann feierlich in die Kirche von Kaisheim überführt.

1673 brannten in Augsburg die Gebäude des Klosters Kaisheim ab. Sie wurden aber schöner wieder aufgebaut.

1674 ließ Abt Benedikt die Kirche renovieren. Die gotische Einrichtung musste weichen.

Er starb am 20. August 1674 unerwartet.

Unter Vorsitz von Abt Edmont Quiquerez (1673–1677 ) wurde Hieronymus Winter (1674–1681) zum 36. Abt gewählt. Er stammte aus Höchstädt. Bei seiner Wahl war er 38 Jahre alt.

Im Holländischen Krieg, der von 1672-1678 dauerte, war auch das Deutsche Reich involviert. Kaisheim musste als Reichskloster 1675 monatlich 300 Gulden, das sind etwa 22.000 € an Kriegskosten aufbringen.

Als Vorsichtsmaßnahme ließ der Abt wertvolle Gegenstände und wichtige Dokumente nach Augsburg und Ingolstadt bringen. Trotz dieser widrigen Zeitumstände konnte Abt Hieronymus einige Zukäufe für das Kloster machen.

1676 wurden in Bergstetten abgerannte Häuser und ein Stadel wieder errichtet. Auch der Weinberg in Leitheim wurde wiederhergestellt. Der Abt ließ ein neues Brauhaus bauen.

1678 wurde das Uhrwerk auf dem Turm eingebaut.

Als Kaiser Leopold 1676 Eleonore Magdalene Therese von Pfalz-Neuburg heiratete, gingen Abt und Prior nach Neuburg, gratulierten und brachten ein silbernes Mutter Gottes Bild als Geschenk. Im Gegenzug erhielt

der Abt eine silberne Uhr und der Prior einen silbernen Becher.

1677 wurde dem Abt von Kaiser Leopold der Titel eines Kaiserlichen Rats verliehen und er wurde zum Kaplan ernannt.

Am 22. September 1680 wurde das Kloster von dem Mutterabt Petrus Tanner (1677–1702 ) aus Lützel visitiert.

Am 28. Mai 1681 war Abt Hieronymus zur Abnahme einer Profess in Oberschönenfeld, erkrankte dort und verstarb noch am selben Nachmittag. Seine Eingeweide wurden in Oberschönenfeld bestattet,

sein Körper in der neuen Gruft in Kloster Kaisheim.

Am 26. Juni 1681 wurde Elias Götz (1681–1696) einstimmig zum neuen Abt gewählt. Er stammte aus Schwanheim bei Frankfurt. 1661 trat er in das Kloster Kaisheim ein. Er studierte in Ingolstadt zu seinen Kommilitonen zählte der spätere

Abt von Fürstenfeld Balduin Helm (1690–1705). Abt Elias wurde 1669 Priester und 1670 Sekretär des Abtes Benedikt Hein. Er wurde Kellermeister, dann Prior und war Spiritual und Beichtvater im Kloster Oberschönenfeld. Bei der Wahl seines Vorgängers Hieronymus

stand er ebenfalls zur Wahl und es gab Stimmengleichheit. Nur weil eine Stimme zurückgezogen wurde, wurde dann Hieronymus Abt.

Am 8. 1681 wurde er von Abt Martin Dallmayr von der Abtei Fürstenfeld benediziert. Es assistierten die Äbte Franziskus Kraft (1675–1683 ) aus Schöntal und Andreas Hausmann OSB (1669–1688)von Kloster Heilig Kreuz aus Donauwörth.

Er straffte die Klosterverwaltung und setzte neue Offizialen ein. Er konsolidierte die Klosterfinanzen und hatte so 100.000 Gulden für neue Investitionen übrig.Er legte Streitigkeiten mit der Stadt Heilbronn bei.

Noch im Jahr seiner Inthronisation ernannte ihn  Kaiser Leopold I. zum kaiserlichen Rat und Kaplan  und bestätigte die Privilegien des Klosters.

1682 übertrug Kaiser Leopold die Schutzpflicht für das Kloster auf den Kurfürsten von Bayern, das war zu der Zeit Maximlian Emanuel (1679-1726) und den Bischof von Augsburg, das war Johann Christoph von Freyberg (1666- 1690).

Am 26. Januar 1690 wurde Joseph I., der älteste Sohn Kaiser Leopolds in Augsburg zum König gekrönt. Abt Elias sprach bei Tisch den Segen. Dazu hatte sich allerdings der Abt von St. Ulrich Roman Daniel (1674–1694) krank gemeldet, um ihm den Vorrang zu lassen.

1692 wurde in Sulzdorf, heute Teilgemeinde von Kaisheim das Präfektenhaus gebaut, das nach der Säkularisation zum Pfarrhof wurde. Der Pfleger überwachte Einnahmen und Ausgaben und übte im Auftrage des Abtes die niedrige Gerichtsbarkeit aus.

1702 lieh das Kloster dem bayrischen Kurfürsten Maximlian Emanuel 50.000 Gulden gegen Verpfändung der Einnahmen von Donauwörth. Da Donauwörth aber sehr verschuldet war, waren die Aussichten auf Zinsen sehr schlecht und ob das Kloster die

geliehene summe je wieder zurückerhalten würde, war auch mehr als fraglich.

In Esslingen kaufte Kloster Kaisheim ein Gut, den Oberhof außerhalb von Ettlingen für 10.000 Gulden, das vorher dem St. Katherina Spital gehört hatte. Da aber der Konsens des Herzogs von Württemberg Eberhard Ludwig (1677–1733) als Landesherr nicht

eingeholt worden war, beschlagnahmte dieser den Hof und verlangte dass ihm die Summe und zwar in französischen Talern oder Dukaten zu 4 Gulden bezahlt wurde. An die Herzogin mussten 3200 Gulden bezahlt werden. Dazu kamen noch weitere 600 Gulden dazu.

Da das Gut aber für den Kaisheimer Hof in Esslingen von großem Vorteil war, kaufte das Kloster trotzdem. Allerdings kam ihm der Kauf auf 15.523 Gulden zu stehen. Aber das Kloster erweiterte seinen Besitz noch, denn es konnte in Esslingen vortreffliche Weinberge

für weitere 3.500 Gulden erwerben.

1696 ließ Abt Elias in Leitheim eine Kapelle und die Hofanlage, die während des Dreißigjährigen Krieges zerstört worden war, zur  Sommerresidenz des Klosters Kaisheim ausbauen. Es sollte auch einen Zufluchtsort bilden, falls Kaisheim von einer Krankheit heimgesucht wurde.

Außerdem wurde dort fürstlicher Besuch empfangen und untergebracht. Das störte dann den klösterlichen Alltag nicht.

Beim Kurfürsten stand Abt Elias in höchstem Ansehen. Er äußerte sich einmal über ihn, wenn er an einem fürstlichen oder kaiserlichen Hof einen  tüchtigen Agenten brauche, würde er sein Vertrauen auf Abt Elias richten. (Schaidler S. 208)

Abt Elias war ein ausgezeichneter Redner und Dichter.

Im Juni 1696 ritt er von Leitheim zurück, stürzte dabei vom Pferd und brach sich den Fuß. Er wurde zwar geheilt. Es gab aber Komplikationen, an denen er am 4. Juni 1696 verstarb.

Sein Nachfolger wurde Judas Thaddäus Mayr (1696–1698 ) als 38. Kaisheimer Abt. Er wurde am 25. November 1648 als Sohn armer Eltern geboren und schon als Jugendlicher ins Kloster Kaisheim aufgenommen, zunächst als Messdiener und dann als Küchenhilfe.

Da ihm der Dienst nicht gefiel, floh er aus dem Kloster und ging nach Eichstätt und begann ein Studium. Er wandte sich nun an Abt Georg Molitor, der ihn unterstützte. 1666 wurde er als Novize aufgenommen. Er studierte in Ingolstadt Philosophie. 1675 wurde er zum Priester geweiht.

Er war Vikar in Leitheim. 1678 wurde er Professor der Kasuistik, 1679 Professor der Philosophie und 1681 Direktor in Ingolstadt. 1686 wurde er Oberbursner. In diesem Amt ließ er alle Güter der Untertanen beschreiben.

Zweimal wurde er nach Citeaux geschickt. Der Generalabt Nicolas III. Larcher (1692– 1712 )bewunderte die große Gelehrsamkeit und soll gesagt haben, wie es möglich sei, dass in einem solch kleinen Körper so große
Gelehrsamkeit sei. (Schaidler S. 209) Auch bei den Professoren in Ingolstadt und Dillingen stand er in höchstem Ansehen. 1698 war er bei einer Professablegung in Niederschönenfeld. Dabei platzte ihm die Blase. An dem dadurch hervorgerufenen Brand starb er.

Als 39. Abt wurde Roger I. Röls (1698–1723) gewählt. Er war ein Bruder ein Bruder des Augsburger Weihbischofs Kasimir Röls (1708- 1715) und des Benediktinerabtes Amandus Röls (1691–1748) von Heiligkreuz in Donauwörth. Ein weiterer Bruder, Georg (1652–1719), wurde Bürgermeister

von Schwandorf, dem Geburtsort von Abt Roger. Er besuchte das Jesuitengymnasium in Dillingen. 1679 trat er in das Kloster Kaisheim ein. Bis 1681 studierte er bei dem späteren Abt Judas Thaddäus Mayr Philosophie und dann drei Jahre Theologie. 1685 wurde er zum Priester geweiht. Im selben Jahr wurde er Unterbursar. Schon ein Jahr vorher war er zum Inspektor der Novizen und Repetitor der Philosophie ernannt worden. 1689 ging er als Kaplan in die Zisterzienserinnenabtei Kircheim am Ries. 1691 wurde er dort Beichtvater. Dann wurde er nach Kaisheim zurückberufen und dort
Oberbursier. Nach dem frühen Tod von Abt Judas Thaddäus wurde er am 15. April 1698 unter Vorsitz von Abt Candidus Wenzl (1688–1700) aus Raitenhaslach einstimmig zum Abt gewählt. Bei seiner Benediktion waren auch seine beiden Brüder anwesend.

Wie sein Bruder Amandus ging er seine neue Aufgabe sofort zielbewusst und unbeirrt an. Vor seiner Wahl war er Bursarius, also Hauptkassier der Domänenverwaltung. Er hatte den notwendigen wirtschaftlichen Sachverstand. Wie sein Bruder in Donauwörth, der das dortige Kloster in kurzer Zeit entschuldet hatte, tilgte er sofort die hohen Schulden in Kaisheim. Als das geschafft war, ließ er die Kirche mit Altären, Skulpturen und Bilder ausstatten. Auch ein prächtiges neues Chorgestühl kam in die Kirche. Außerdem  schaffte er kostbare Ornate an. Besonders zu erwähnen  ist  eine vier Fuß hohe und 32 Mark schwere und mit Edelsteinen und Perlen besetzte goldene Monstranz im Wert von über 100.000 Gulden, das ist wohl eher symbolisch zu sehen (das entspräche 7.353.568 €!), die er von dem Goldschmiedemeister Hermann Schmez in Augsburg anfertigen ließ.

1701 brach der Spanische Erbfolgekrieg aus, ein Kabinettskrieg , der erst 1714 mit dem Frieden von Rastatt endete. 1702 wurde auch Süddeutschland in den Krieg einbezogen. Am 9. September 1702 überfiel er bayrische Kurfürst Maximilian II. Emanuel die Stadt Ulm.

Die kaiserliche Armee versuchte eine Vereinigung der Franzosen unter Marschall Villars mit den Bayern zu verhindern. Auf kaiserlicher Seite kämpfte der Markgraf von Baden Ludwig Wilhelm, das war der “Türkenlouis”.

Bei  Höchstädt gab es  zwei Schlachten. Das ist praktisch vor der Haustüre von Kaisheim im September 1703 und im August 1704. Kaisheim traf der Spanische Erbfolgekrieg hart. Vor allem die entlegeren Klosterbesitzungen waren betroffen. Durch Plünderungen, Einquartierungen und Kriegslasten

erlitt das Kloster in der Zeit von 1702-1704 einen Schaden von rund 580.000. Gulden. In Tapfheim belief sich der Schaden allein auf 120.000 Gulden. Der Krieg kostete das Kloster also rund 700.000 Gulden. Dazu kam, dass der Abt im November 1703 fliehen musste und die meiste Zeit dann in

Ingolstadt im Haus der Zisterzienserinnen verbringen. Von 1703- bis 1708 war er nach Schaidel nicht in Kloster Kaisheim. Auch die Konventualen waren auf Zisterzienserklöster außerhalb des Kriegsgebietes verteilt worden. Trotz der Kriegswirren und Lasten schaffte es der Abt, noch während des Krieges

22.000 Gulden Schulden zu tilgen.

Die Abtei erholte sich aber wirtschaftlich so rasch, dass Abt Roger 1716 mit dem barocken Klosterneubau beginnen konnte. Er beauftragte dazu den Vorarlberger Baumeister Franz Beer (1660-1726) von Blaichten, dessen Werke er aus Salem kannte. Für den Salemer Abt Stephan Jung I. (1698–1725 ) war Franz Beer fast so etwas wie der Hausarchitekt. Er hatte gerade die Zisterzienserkirche in St. Urban 1711-1715 beendet. Den dortigen Abt Abt Malachias Glutz  kannte Abt Roger. Zuletzt trafen sie sich 1715 beim Kapitel der oberdeutschen Zisterzienserkongregation in Salem.

Abt Roger schloss 1716 mit Franz Beer in Salem einen Akkord ab über 32.500 Gulden. Nach fünf Jahren Bauzeit konnten 1721 die Bauarbeiten und der Innenausbau mit Ausnahme der Bibliothek und des Grossen Saals abgeschlossen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Bau ohne die klostereigenen Leistungen 110 638 Gulden gekostet.  Die Baukosten waren schon enorm und führten dazu, dass der Salemer Abt Stephan im Auftrag des Generalabts Edmond II. Perrot ( 1712– 1727 ) eine Visitation und Untersuchung in Kaisheim durchführte, denn Abt Roger war der Verschwendung angeklagt worden.

Der Salemer Abt kam aber zu dem Schluss, dass Abt Roger  nur zum Nutzen des Stiftes gehandelt  haben und sprach ihn von allen Vorwürfen frei.

Am 22.Dezember 1711, also lange vor Baubeginn, wurde Kaiser Karl VI. 1711-1740) in Frankfurt zum Kaiser gekrönt. Auf dem Weg zur Krönung begrüßten ihn Abt und Konvent in Neuhof.

1718 besuchte Kurfürst Karl III. Philipp von der Pfalz (1716 bis 1742) das Kloster.

Außerdem ließ er ebenfalls von Franz Beer in Pielenhofen zur gleichen Zeit die neue Klosterkirche bauen. Sie wurde ausgestattet von den Brüdern Appiani und dem Maler Jacob Carl Stauder ausstatten. Dazu kam der Neubau von Pfarrhöfen und Kastenhäuser in der Klosterherrschaft und den benachbarten Städten.

Abt Roger starb am 3. Mai 1723.

Sein Nachfolger wurde als 40. Abt. Roger II. Friesl (1723–1739) Er stammte wie sein Vorgänger ebenfalls aus Schwandorf. Er hatte in Amberg die Humaniora studiert, das war in der Renaissance die Gesamtheit des humanistischen
Bildungsprogramms und in Ingolstadt Theologie. 1713 wurde er zum Priester geweiht. Nachdem er die Klosterämter des Supriors, Subbursarius und Priors erfolgreich durchlaufen hatte, wurde er 15. Juni 1723 zum Abt gewählt und am 2.
August 1723 benedediziert.

Er achtete auf genaue Einhaltung der Ordensregel. Er schaffte neue Ornate an und liess die Kirche prachtvoll ausstatten. Er ließ den “von Gold strotzenden” (Schaidler S.222) Altar des Heiligen Johann von  Nepomuk errichten. Aus Rom beschaffte

er die heiligen Leiber von Claudius und Julianus und ließ diese in Niederschönenfeld prächtig fassen.

Genauso wie er sich um die prachtvolle Ausstattung der Kirche bemühte, sorgte er für die Bildung seiner Konventualen. Er sandte viel zum Studium der Theologie und des kanonischen Rechts nach Ingolstadt. Er sorgte auch dafür, dass in Kaisheim Philosophie

unterrichtet wurde. In dieser Zeit waren auch Mönche aus anderen Klöstern zum Studium in Kaisheim, so aus Augsburg, Donauwörth und Waldsee, aber auch aus den Zisterzienserklöstern Lützel und Stams.

1724 besuchte Abt Roger Schönthal, Esslingen, Heilbronn, Ulm Lauingen, Stotzingen und Ober-und Niederschönenfeld.

1725 visitierte Abt Konstantin Miller (1725–1745) von Salem  das Kloster.

1730 ließ Abt Roger in Tapfheim ein neues Schloss erbauen. 1692 hatte das Kloster Kaisheim die Hofmark Tapfheim von Graf Johann Jakob von Hamilton, deinem schottischen Staatsmann in österreichischen Diensten, für 80.000 Gulden gekauft.

1738 ließ er das Schloss Bertenbreit, heute ein Teil von Kaisheim, erbauen, dieses aber mehr als Liebhaberei denn zu praktischem Nutzen.

In Flotzheim und Villenbach baute er Pfarrhäuser, in Wörnitzstein und brachstatt einen Zehntstadel und in Bertenbreit ein Hirtenhaus und einen Ziegelstadel.

1733 wurde in Kaisheim ein Nationalkonvetn abgehalten, bei dem 14 Äbte anwesend waren. Da der Abt aus Salem erkrankt war, leitete Abt Roger den Konvent.

1734 erlitt Abt Roger einen Schlaganfall, wurde aber wieder hergestellt.

Im Zisterzienserinnenkloster St. Agnes in Lauingen bewog er die Äbtissin Luitgard Langin am 17. Juni 1738 zur Resignation. Ihre Nachfolgerin Adelheid Themplerin wurde in Kaisheim benediziert.

Am Freitag vor Palmsonntag brannte das Küferhaus ab. Küfer Geselle und Lehrjunge konnten sich zwar ins Frei retten. Sie starben aber ein paar Tage später an den schweren Verbrennungen, die sie erlitten hatte.

Da Wassermangel herrschte, war nicht nur das Bräuhaus und die Pfisterei, die in der Nähe waren, in großer Gefahr. Das ganze Kloster war gefährdet. Aber glücklicherweise blieb es bei dem Brand von dem einen Haus.

Für den Abt aber, der ohnehin eine angegriffene Gesundheit hatte, war die Aufregung wohl zu viel. Er starb kurz danach.

Sein Nachfolger wurde Cölestin I. Mermos (1739–1771). Er stammte aus Donauwörth. Sein Vater war erst Pfleger von Heilig Kreuz in Donauwörth. Später wurde er Kaisheimischer Pfleger in Nördlingen und Ulm.

Cölestin hatte 1722 die Gelübde in Kaisheim abgelegt. Er studierte Theologie in Ingolstadt und in Kaisheim. 1725 wurde er zum Priester geweiht. Danach lehrte er selbst Theologie in Kaisheim. Zunächst war er

Vikar in Leitheim. Als dort das halbe Dorf abbrannte, sammelte er Brot, da die Armut überhand nahm. Nach Leitheim wurde er Vikar in Violau. Dann kam er nach Esslingen als Prediger, wo er sich auch die Achtung der Protestanten erwarb.

1737 wurde er Novizenmeister in Kaisheim.  Am 9. Juli 1739 wurde er unter Leitung von Abt Angelus Münch (1732–1761) einstimmig zum Abt von Kaisheim gewählt. Am 23. August 1739 wurde er von Abt Konstantin Miller (1725–1745) benediziert.

Im ersten Jahr seiner Regierung vernichtete Schnee und Eis die gesamte Weinernte des Klosters. Auch die Weinstöcke gingen zugrunde, was dem Kloster einen großen Schaden verursachte.

Nach dem Tod von Kaiser Karl VI. 1740 und damit dem Aussterben des Hauses Habsburg im Mannesstamm brach in Österreich der Österreichische Erbfolgekrieg (1740-1748) aus. 1741 brachte man deshalb die goldene Monstranz und 300.000

Gulden zunächst in Salem und dann in der Schweiz in Sicherheit. 1742 war eine französische Besatzung von 600 Soldaten und 50 Offizieren in Kloster Kaisheim.

1743 musste Abt Cölestin auf Anordnung des Generalabtes Andoche Pernot des Crots  (1727– 1748 ) und dort Streitigkeiten schlichten.

1750 ließ er die Kalvarienbergkapelle in Wörnitzstein errichten. Baumeister war Johann Georg Hitzelberger, der ab 1769 Hofbaumeister in Wallerstein war.

1751 ließ Abt Cölestin Schloss Leitheim um ein weiteres Geschoss aufstocken und dort einen Festsaal im bayerischen Rokoko-Stil  ausschmücken. Der aus Mähren stammende Gottfried Bernhard Göz, zu dessen bekanntesten Werken die Freskierung

der Wallfahrtskirche Birnau zählt, übernahm auch die Freskierung in Leitheim. Er schuf dort ein einheitliches ikonographisches Konzept bildet: die fünf Sinne, die vier Elemente, die vier Temperamente und die periodischen Zeitzyklen der vier Lebensalter, die vier Jahreszeiten und der Wechsel von Tag und Nacht und Nacht und Tag. Einer der ersten Gäste war der bayrisch-pfälzische Kurfürst Karl Theodor (1742-1799) noch in seiner Mannheimer Zeit.

Um 1752 ließ er die Gebäude bei der Kirche von Bergstetten, heute Teilgemeinde von Kaisheim nach einem Blitzschlag, der 1668 großen Schaden angerichtet hatte, renovieren und umgestalten.

1756 bestätigte Kaiser Franz I. (1745-1765) die Privilegien des Klosters.

1756 ließ Abt Cölestin die Pfarrkirche in Sulzdorf, heute Ortsteil von Kaisheim, erbauen.

Nachdem Kaisheim sich immer wieder wechselnd mal dem schwäbischen, mal dem Bayrischen Kreis angeschlossen hatte, schloss es sich 1757 definitiv dem Schwäbischen Kreis an. Der Bayrische Kreis protestierte erfolglos dagegen.

Kaisheim erhielt Sitz und Stimme beim schwäbischen Kreis zwischen Roggenburg und Ursberg. Auf dem Reichstag saß es auf der Rheinischen Prälatenbank und zwar an erster Stelle.

Abt Cölestin resignierte am 25. Juni 1771 im Alter von 70 Jahren. Er starb am 21. März 1773.

Cölestin II. Angelsbrugger (Angelsbrucker) (1771–1783 ) Er  wurde am 2. November 1726 in Augsburg geboren, wo sein Vater als Wachszieher und Lebzelter tätig war.

Abt Cölestin legte 1745 in Kaisheim seine Profess ab. Am 21. November 1749 feierte er seine Primiz. Er begann als Vikar in Leitheim. Er bekleidete verschiedene Klosterämter, 1764 wurde er Präfekt in Heilbronn

Im Mai 1765 wurde er Direktor des Kaisersheimer Studienhauses in Ingolstadt . Am 26. Juni 1771 wurde er zum Abt gewählt.

In seinem ersten Regierungsjahr unternahm er eine Prachtreise nach Frankreich und wurde dort vom letzten Generalabt François Trouvé (1748– 1797) zu Ludwig XIV. nach Frontainbleau  geschickt und konnte durch seine Klugheit, Beredsamkeit und gewandtes Auftreten Vorteile für seinen Orden erwirken“  wie Luitpold Reindl  in seiner Geschichte des Klosters Kaisheim 1913, schreibt.

1774 wurde er von Karl Theodor  zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt und in die Kurpfälzisch-Physikalisch-Oekonomische Gesellschaft berufen. Im Sinne der Aufklärung die wissenschaftliche Bildung der Mönche. Er schaffte Bücher und naturwissenschaftliche Sammlungen an.

Er ließ das Sommerrefektorium und ein Gewächshaus bauen.

1778 nahm ihn die kurpfälzische Akademie der Wissenschaften in Mannheim als Ehrenmitglied auf. Am Mannheimer Hof lernte Abt Cölestin viele bedeutende Gelehrte und Künstler kennen, z.B. 1778 Wolfgang Amadeus Mozart, der elf Tage in Kaisheim zu Besuch blieb und Angelsbrugger in einem Brief vom 18. Dezember 1778 als „recht liebenswürdigen“ Mann charakterisierte.

1779 wurde er als erster Kaisheimer Abt Generalvikar der oberdeutschen Zisterzienserprovinz ernannt. Als solcher hatte er das Visitationsrecht über alle Zisterzienserklöster der Provinz und führte auf den Nationalkapiteln den Vorsitz.

Allerdings führte seine Kunst-und Prachtliebe, seine fürstlichen Geschenke und seine Freigebigkeit gegen jedermann auch dazu, dass er bei seinem Tod dem Kloster eine Schuldenlast von fast 600.000 Gulden hinterließ.

Er starb am 26. September 1783 im Alter von 57 Jahren, als er von einem Spaziergang zurückkam und dabei einen Schlaganfall erlitt.

43. und letzte Abt von Kaisheim wurde Franz Xaver Müller (1783–1802) Er stammte aus Westhausen bei Ellwangen. Er legte am 28.Oktober 1746 seine Profess ab. Ab April 1770 war er Unterbursar und ein Jahr später ernannte ihn Abt Cölestin II. zum Oberbursar.

Am 23. Oktober 1783 wurde er zum Abt gewählt und fünf Tage später benediziert. Schon 1784 wurde er zum  Visitator der Zisterzen in Schwaben und Tirol bestellt.

Er hatte nicht umsonst über Jahre in der Wirtschaftsverwaltung des Klosters gearbeitet. Er schaffte es, die Schulden seines Vorgängers zu tilgen. In der Landwirtschaft führte er gezielte Maßnahmen zur Ertragsverbesserung ein.

Die Revolutionskriege kosteten die Abtei viel Geld. Es mussten „Requisitionen ohne Maß und Zahl und vierfache Contributionen, Reichs- und Kreis-Prästanden, Kriegsbeyträge und gezwungene Anlehen“ zu erbracht werden.

1793 mussten große Teile des Kirchensilbers nach Günzburg abgeliefert werden. Die Franzosen nahmen aus der Bibliothek ein wertvolles, auf mehrere tausend Gulden geschätztes Brevier mit.

Der Friede von Lunéville und der Reichsdeputationshauptschluss 1803 brachten dem Kloster Kaisheim das Ende.  Abt Xaver konnte die Säkularisation auch durch eine Eingabe an den bayrischen Kurfürsten nicht mehr abwenden.

Am 1. September 1802 ließ der bayrische Kurfürst das Kloster okkupieren. Am 29.0ktober 1802 wurde eine provisorische Administration eingesetzt.

Das Klostergebäude wurde zunächst Aussterbekloster für Franziskaner. 1816 wurde ein Strafarbeitshaus. Heute ist in Kaisheim eine JVA untergebracht. Auch der Name Kaisersheim wurde auf Kaisheim abgeändert.

Abt Xaver erhielt eine staatliche Pension. Als Wohnsitz wurde ihm Schloß Leitheim zugewiesen.

Abt Xaver verstarb 1817. Nach seinem Tod durfte er nicht wie seine Vorgänger in der Klosterkirche bestattet werden. Er fand seine Ruhestätte auf dem allgemeinen Friedhof. Aber acht seiner ehemaligen Konventualen

legten wieder den Zisterzienserhabit samt Kukulle an und trugen ihn auf den eigenen Schultern zu Grabe.

 

17 Apr 2021