Tägliches Archiv: 2. Dezember 2021

Kloster Heilsbronn

                                                                                                                                                                          image de l'abbaye             

 

1132 stiftete  Bischof Otto  von Bamberg (um 1065-1139)sowie die beiden Grafen Adalbert III. von Abenberg (belegt 1093 und 1132) sowie Rapoto I. (belegt von 1114-1172) das  Zisterzienserkloster Heilsbronn bei Ansbach im Bistum Eichstätt.

Muck sieht eine verwandschaftliche Beziehung Abt Rapotos zu den Grafen von Abenberg als eine Legende, um den Glanz des Kloster aufzuhellen ((Muck Geschichte von Kloster Heilsbruck, Nördlingen 1879, S. 42)

In “Die Grafen von Abenberg-Frensdorf in Franken” von Heinz Dopsch und Franz Machilek, beide Mediävisten, schreiben die beiden über die Familie der Grafen von Abenberg, die eine wesentliche Rolle bei der Stiftung von Kloster Heilsbronn spielten.

Rapoto I. war Hochstiftsvogt in Bamberg. Damit ist auch die Verbindung zum Bamberger Bischof  und Klosterstifter gegeben. Der Sohn Rapotos I. war nach diesem Aufsatz Rapoto II. (1132-1157), der der 1. Abt von Kloster Heilsbronn war. (S. 24 und Stammtafel auf Seite 27)

Wikipedia und Wikiwand gehen allerdings davon aus, dass eine Verwandtschaft von dem Heilsbronner Abt mit den Grafen von Abenberg nicht nachzuweisen ist. Der Aufsatz von Dopsch und Machilek ist in den Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde

146,2006 auf den Seiten 9-50 erschienen.

Otto von Bamberg ist um 1065 am Albbuch geboren, das ist die Gegend um Steinheim bei Heidenheim. Er stammte aus einer Familie von Edelfreien. Möglicherweise war seine Mutter Adelheid die Tochter des Friedrich von Büren. Dieser war der Stammvater der Staufer im

11. Jahrhundert. Wenn diese Annahme stimmen würde, wäre Otto ein Cousin von Herzog Friedrich II. von Schwaben, der Einäugige (1105-1147) und König Konrad III. (1138-1152).

Otto wurde in Eichstätt erzogen.

1088 heiratete Judith, die Schwester Heinrichs IV. (1056-1105) den polnischen Herzog Wladyslaw I. Hermann. Otto ging  mit ihr als Hofkaplan an den polnischen Herzoghof. Um 1092 holte ihn Kaiser Heinrich an seinen Hof. Er wurde Mitglied der Hofkapelle. Dann wurde er Bauleiter

am Dom von Speyer, später Kanzler. 1102 setzte ihn Heinrich als 8. Bischof von Bamberg ein. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit waren Klöster.Auf ihn gehen fast 30 Neu-und Wiedergründungen zurück. Vor allem förderteer  die monastischen Reformrichtungen, erst die Cluniazenser

und Hirsauer, dann die Augustinerchorherren und dann eben auch die Zisterzienser.

Kloster Heilsbronn war die zweite Tochtergründung der Zisterzienserabtei Ebrach unter ihrem Abt Adam (1126-1162). Nach Muck (S.44) wurde Abt Rapoto vom Klosterstifter Bischof Otto vom Mutterkloster Ebrach nach Heilsbronn berufen. Besiedelt wurde es auf jeden Fall von Ebrach. Bereits 4 Jahre nach der Gründung wurde die Klosterkirche eingeweiht. (Muck S. 44)

Die erste königliche Schutzurkunde erhielt das Kloster von dem neugewählten König Konrad III. (1138-1152) am 31. März 1138 ausgestellt, als sich der König in Nürnberg aufhielt. RI Konrad III. – RI IV,1,2 n. †88. Er nahm das Kloster und den namentlich aufgezählten Besitz in seinen und

den Schutz des Reiches.

Am 3.3.1142 stellte Papst Innozenz II. (1130-1143) die erste Schutzurkunde für Kloster Heilsbronn aus. Mit der am selben Tag für Kloster Ebrach ausgestellten Urkunde stimmt sie bis auf die Inscriptio und die Aufzählung der Liegenschaften überein. Deshalb kann man annehmen, dass

Gesandte der Abteien Ebrach, Heilsbronn und Pforte gemeinsam in Rom anwesend waren, zumal zwei Tage später ein ebenfalls gleichlautendes Dokument für das im heutigen Sachsen-Anhalt liegend Kloster Pforte ausgestellt wurde. ( Miriam Montag-Erlwein

Heilsbronn Von  der Gründung  1132 – 1321, Göttingen 2011, S.14 f.) Diese Urkunde ist wichtig für Heilsbronn. Sie bestätigte die Gründung des Klosters, seinen Besitz und den päpstlichen Schutz, was seine materiell rechtliche Stellung sicherte. Das Kloster wurde verpflichtet, nach der Benediktregel zu leben. Ergänzt wurde dies mit der Verpflichtung auch gemäß den Statuten des Zisterzienserordens zu leben. Damit ist diese Urkunde auch der erste schriftliche Beleg für Zisterzienser in Heilsbronn. Weitere Bestimmungen waren die Festlegung der Zehntfreiheit
über alle Güter, die der Konvent selbst bewirtschaftete, sowie die Abgabenfreiheit aller Einkünfte. Als einzige der Heilsbronner Papsturkunden erhält Urkunde auch ein Verbot für die Bischöfe, den Statuten  des Zisterzienserordens zuwider zu handeln.

Dieser Passus spricht aber nicht für Spannungen zwischen dem Bamberger Bischof und dem Kloster. Auch aus der Heilsbronner Quellenüberlieferung lassen sich solche Spannungen nicht belegen. Es war wohl eher eine fürsorgliche Abgrenzung zwischen Abtei und Ordinarius.

In dieser Urkunde wird schon ein Stadthof in Würzburg mit zugehörigen Weinbergen erwähnt. Das war die erste Erwerbung von Kloster Heilsbronn in Würzburg.  Zur selben Zeit wie das erste Weingut in Randersacker wurde der Besitz in Würzburg erweitert. Das Kloster erwarb ein Haus innerhalb der Stadt Würzburg, genannt der große Baumgarten. Bei Muck in Band II findet sich diese Beschreibung „Ein weitläuftiges Gebäu mit Hofrait, Keller, Kalter und Stallung für 150 Pferde, nahe beim Barfüsserkloster gelegen” S.412. Das belegt schon in der Frühzeit Heilsbronns eine Hinwendung zum Handel und Weinbau.

1144 bekam das Kloster von Gräfin Adelheid von Harburg, die nach Muck sicher eine Gräfin von Oettingen war (Bd. II, S. 206) das Patronatsrecht in der Kirche von Großhaslach, heute ein Gemeindeteil von Petersaurach. Das war das erste Patronat für das Kloster.

Patronatsrechte waren ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle für Klöster. Denn die Einnahmeüberschüsse aus Stiftungen kamen dem Kloster zugute.

So lag es auch im ständigen Bestreben des Klosters Patronatsrechte zu erhalten. Zuletzt war das Kloster im Besitz von 37 Patronatsrechten in Pfarreien. (Muck, II S. 119)

Im Mai 1147 schenkte Konrad als Seelgerät für seine kürzlich verstorbene Gemahlin Gertrud ein Gut im Gau Bruck. Außerdem genehmigte er das Recht des Viehtriebs in dem angrenzenden Wald. ( Konrad III. – RI IV,1,2 n. 386)

1148 stellte Papst Eugen III. (1145-1153), der erste Zisterzienserpapst, für die Zisterzen Ebrach und Heilsbronn eine fast identische Bestätigung der Urkunde von Papst Innozenz II. aus. Man kann also davon ausgehen, dass es auch in diesem Fall eine gemeinsame Gesandtschaft der beiden Klöster gegeben hat. Bei den Zisterziensern war die Vorlage eines Privilegienkatalogs in Rom übliche Praxis. Es kann also nicht verwundern, dass die Urkunden praktisch wieder wortgleich sind.

Graf Rapoto I. von Abenberg hatte Kloster Heilsbronn Güter gestiftet, die aus dem Besitz des ehemaligen Klosters in Abenberg stammten. Er hatte schon vor der Gründung von Heilsbronn in Abenberg ein Benediktinerkloster gegründet, das wohl das Hauskloster der Abenberger werden sollte.

Es erlangte schnell den Status einer Abtei. Schon bald nach dem Beginn des monastischen Lebens in Heilsbronn wurde die Klostergründung in Abenberg aufgegeben, möglicherweise unter dem Einfluss von Bischof Otto. Graf Rapoto war ja Hochstiftsvogt in Bamberg und erhielt bei der Gründung von Heilsbronn von Bischof Otto die Schirmvogtei über Kloster Heilsbronn zugestanden. Graf Rapoto I übertrug nun die zunächst der Klosterstiftung in Abenberg zugedachten Ausstat­tungsgüter an Kloster Heilsbronn. Kloster Heilsbronn war als Hauskloster der Abenberger gedacht und sollte auch die

Grablege der Familie werden. Mehr als 40 Abenberger sind in der Grabkapelle des Heilsbronner Münsters bestattet.

1151 visitierte der päpstliche Legat Oktavian von Monticelli die Bistümer Augsburg, Eichstätt und Würzburg. Er ermittelte wohl auch gegen Abt Rapoto wegen des Vorwurfs der Simonie und Unsittlichkeit und hielt sich deshalb 1151 in Kloster Heilsbronn auf. (Montag-Erlwein S 21 f). Der Mutterabt Adam von Ebrach setzte sich für Rapoto ein. Die Untersuchung erbrachte aber wohl keine Ergebnisse. Dagegen gab es eine Reihe von Klagen in Rom wegen einer Reihe von Oktavian ungerechtfertigt verhängter Strafen. Oktavian  wurde 1159 zum von Friedrich Barbarossa unterstützen Gegenpapst Viktor IV. (1159-1164) gewählt.Die Haltung von Kloster Heilsbronn zu Viktor IV. war wohl auch durch diese Untersuchung geprägt.

Die Besitzbestätigung dieser gestifteten Güter erhielt Kloster Heilsbronn 1152 ebenfalls von Papst Eugen. (StAN, Brandenburg-Ansbach, U 10)Es schien Kloster Heilsbronn wohl sicherer, sich den Besitz vom Papst und nicht von einem der drei in die Klosterauflösung von Abenberg involvierten Bischöfe von Eichstätt, Bamberg und Würzburg oder vom Erzbischof von Mainz bestätigen zu lassen. Möglicherweise hat Abt Adam von Ebrach die Urkunde aus Rom mitgebracht, da er sich um diese Zeit  zur Überbringung der Wahlanzeige von Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) dort aufhielt.

König Konrad hatte ausgezeichnete Beziehungen zu Kloster Heilsbronn. Konrad stand dem Zisterzienserorden sehr nahe. Während seiner Regierungszeit förderte er viele Zisterzienserabteien. Außerdem war er dem Klostergründer Otto von Bamberg sehr verbunden. Schließlich war seine Gemahlin

im Mutterkloster von Heilsbronn in Ebrach bestattet. Auch sein Sohn Friedrich IV. (1152-1167) von Rothenburg wurde nach seinem Tod in Ebrach bestattet. In dem Zeitraum um 1165 hat Heilsbronn wohl Liegenschaften von Friedrich erhalten, die zu einem geschlossenen Besitzkomplex in Schußbach,

heute Teilgemeinde der Gemeinde Trautskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch, führten.

Von Kaiser Friedrich I. (1152-1190) hatte Kloster Heilsbronn keine Privilegien erhalten, was vielleicht auch daran liegt, dass die Fronten zwischen dem Kaiser und dem Zisterzienserorden verhärtet waren. Schon 1160 hatte sich das Generalkapitel für Papst Alexander III. (1159-1181) ausgesprochen,

während Friedrich den Gegenpapst Viktor IV. (1159-1164) und nach dessen Tod Paschalis III. (1164-1168) unterstützte.

Es gibt nur eine Urkunde Friedrichs I. für Heilsbronn, in der er nach dem 18. Juni 1169 einem Gütertausch zwischen der bischöflichen Kirche in Eichstätt und Kloster Heilsbronn zustimmt.( Friedrich I. – RI IV,2,3 n. 1841)

Rapoto war bis 1157 Abt in Heilsbronn. Wikiwand führt ihn danach als 2. Abt von Langheim und von etwa 1166 bis zu seiner Resignation 1170 als 2. Abt von Ebrach. Die Biographia Cisterciensis führt allerdings als 2. Abt von Langheim auch einen Rapoto, allerdings von 1181-1207, was aufgrund der Lebensdaten aber schlecht möglich ist. Die Biographia Cisterciensis führt Rapoto ebenfalls als 2. Abt von Kloster Ebrach mit Sterbedatum nach 1170.

Auf ihn folgte als 2. Abt Abt Nikolaus (1157-1168). Er erweiterte den Klosterbesitz und arrondierte ihn. Sein Hauptaugenmerk legte er auf die Zenngegend. In seine Zeit fällt der Erwerb um Schußbach.

Außerdem versuchte er weiter entfernten Besitz gegen klosternähere Grundstücke zu tauschen um so eine effizientere Bewirtschaftung zu erreichen und die Verwaltung des Besitzes zu gewährleisten.

Kloster Heilsbronn hielt die Kontakte während des Schismas zum staufertreuen Adel aufrecht, vor allem zu den Grafen von Abenberg.

Der 3. Abt war Konrad (1169-1181). Auch er erwarb Besitz vor allem in der Zenngegend, so in Zennhausen. Heute ist dort nur noch eine Wüstung bei Neuhof an der Zenn im Landkreis Neustadt Aisch. 1249 hatte das Kloster dort noch einen neuen Klosterhof gegründet.

Abt Konrad setzte die Politik seines Vorgängers erfolgreich fort. Der oben erwähnte Tauschvertrag fällt in die Regierungszeit von Abt Konrad.

Sein Nachfolger als 4. Abt wurde Arnold (1182-1210). Gleich bei seinem Regierungsantritt erwirkte er von Papst Lucius III. (1181-1185), der mit dem Zisterzienserorden in einer Gebetsbrüderschaft verbunden war, am 3. Mai 1182 eine Bulle. (Lucius III. – RI IV,4,4,1 n. 216)Sie war wieder fast identisch mit der am gleichen Tag für Kloster Ebrach ausgestellten Urkunde. Sie nahm das Kloster in den päpstlichen Schutz, befreite sie vom Zehnten für Neubrüche bei Eigenbau und für Tierfutter und bestätigte  den Besitz.

Er legte den Grundstein zur Propstei Altmühl, der einzigen Propstei in der das Kloster nach und nach eine ganze Stadt erwarb, nämlich Merkendorf bei Ansbach. König Wenzel gestattete am 26. Juli 1398 dem Kloster Heilsbronn das Dorf zu befestigen und in
Merkendorf einen  Jahrmarkt abzuhalten. RI Wenzel – [RIplus] Regg. Wenzel [n. 3467]. Dort erwarb er auch den Mönchswald. In der Propstei Altmühl besaß das Kloster 1650 Morgen Wald.

Ein weiteres Augenmerk richtete Abt Arnold auf die Weinbesitzungen am Main. Das Kloster hatte bereits Besitzungen in Sommerhausen.Abt Arnold erwarb 1198 ein erstes Weingut in Randersacker. Von dem Würzburger Kanoniker Benno erwarb er das Gut Velletor in Randersacker.

In Randersacker wurde dann auch eine Propstei errichtet. Von dort aus verwaltete Kloster Heilsbronn seinen Weinbesitz in der Maingegend.

Das erste päpstliche Mandat, das ein Heilsbronner Abt erhielt, wurde 1197 von Papst Cölestin III. (1191-1198)erteilt.

Gemeinsam mit den Äbten von Ebrach  Hermann I (1194-1200) und Langheim  Rapoto (1181–1207)sowie den Bischöfen von Augsburg Udalschalk (1184-1202), Eichstätt Hartwig Graf von Grögling- Dollnstein (1196-1223) und Würzburg Konrad I. von Querfurt (1198-1202) sollte Abt Arnold die Verdienste und Wunder der Kaiserin Kunigunde (um 980-1033) zwecks ihrer Heiligsprechung überprüfen.

Mit dem Tod von Graf Friedrich II. von Abenberg 1200 starb die Familie der Abenberger, die bisher die Vogtei über Kloster Heilsbronn innehatten, aus. Die schwierige Lage, die durch das Aussterben der Grafenfamilie für die Abtei entstand, spiegelt sich auch in der Ausstellung mehrerer

Schutzurkunden für das Kloster durch Papst Innozenz III. (1198-1216) wieder. Er beauftragte am 2. Februar 1203 den Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein (1200-1230) und seine Suffragane das Kloster Heilsbronn in seinen Schutz zu nehmen. (RI Sigfrid II. (1200-1230) – RIplus Regg. EB Mainz 2 [n. 664])

Allerdings nutzten die Urkunden wenig. Die Lage scheint für das Kloster so problematisch geworden zu sein, dass man allen Ernstes daran dachte, das Kloster aufzugeben. So ist es einem Schreiben von Friedrich II. (1212-1220 König  dann bis 1250 Kaiser) zu entnehmen.

„Unsere Lieben und Getreuen in Halsprunne erleiden, wie wir aus einer Klageschrift entnehmen, von Malefactoren so große  Schädigungen, daß sie fast gezwungen sind, jenen Ort zu verlassen. Da aber jene Abtei keinen andern Schirmvogt hat, als den römischen König, so gebieten wir unter Androhung unserer Ungnade, daß sich Niemand unterfange, ihre Höfe zu schädigen Wer sie schädigt und deßhalb vorgeladen wird, hat vor unserem Putilarius Cunrad in Nürnberg zu erscheinen, welcher Ort und Tag bestimmen wird.“ (Muck  I S.57 f.)

1220 zog Friedrich II. nach Italien. Es scheint, dass der mit dem Klosterschutz beauftragte Reichsbutigler Konrad von Kornburg  nicht erfolgreich war, denn die Mönche baten 1221 Papst Honorius III. (1216-1227) um Hilfe. Dieser beauftragte am 12. März 1221

wieder den Mainzer Erzbischof Siegfried von Eppstein mit dem Schutz des Klosters Heilsbronn (RI Sigfrid II. (1200-1230) – RIplus Regg. EB Mainz 2 [n. 1024])

Abt Arnold erscheint 1210 noch zwei Mal in Urkunden.

Sein Nachfolger wird als 5. Abt Albert (1211-ca.1227) Er tätigte den ersten Erwerb für Kloster Heilsbronn in Petersaurach, das allmählich ganz in den Besitz des Klosters überging.

Vor ich in der Chronologie weitergehe, ein kurzer Überblick über die Klosterwirtschaft.

Ein wesentlicher Teil des Mönchtums war nach Ansicht der Zisterzienser der eigenen Hände Arbeit.(Canivez Statuta I 1134/, S. 14). Sie bewirtschafteten ihre Güter überwiegend mit Laienbrüdern, den Konversen. Diese waren in der Regel weniger gebildet und wurden auch nicht zu Priestern geweiht.

Sie bewirtschafteten die Bauernhöfe oder waren in Handwerksberufen tätig. Die Zisterzienserklöster strebten eine weitest gehende Autarkie an. Die Konversen hatten aber auch wichtige Positionen inne, im Handel, in Stadthöfen oder als Baumeister oder auch Spezialisten wie Fischmeister oder Winzer.

Die bewirtschafteten Höfe, die Grangien waren keine Erfindung der Zisterzienser, wurden aber von diesen perfektioniert. Manche waren spezialisiert wie eben in der Fischzucht oder im Weinbau Bei der Viehzucht wurde der Dünger gezielt dann z. B. beim Weinbau eingesetzt.

In einem Schutzbrief von Papst Innozenz werden bereist 19 Grangien in Heilsbronn genannt.

Die erste und bedeutendste war der Bonnhof. Dorthin wurde auch die Verwaltung aller Klostergüter gelegt. Eine solche Verwaltungszentrale war eine Propstei von der das Kloster schließlich 5 hatte.

Die Propstei Bonnhof umfasste 73 Ortschaften und hatte 200 abhängige Bauern, sogenannte Grundholden.(alle Zahlen für alle Propsteien nach Muck II Kapitel über den Mönchsstaat ab S. 119)

Die Propstei Zenn oder Neuhof war die waldreichste des Klosters. Mit 3869 Morgen Wald lag in dieser Propstei der größte Waldbesitz des Klosters. In der Propstei Neuhof wurde auch die Schafzucht betrieben. Dort waren 749 Schafe, die neben Wolle auch 348 Käse p.a. an das Kloster lieferten.

In Katterbach bei Neuhof wurden 474 Schafe gehalten, die ebenfalls 348 Käse im Jahr produzierten

Die Propstei Randersacker war für den Weinbau zuständig während in den beiden obigen Propsteien überwiegend Ackerbau und Viehzucht getrieben wurde.In Randersacker wurde der Weinbesitz des Klosters in der Maingegend verwaltet.

Die Propstei Altmühl. Der Grundstein wurde von Abt Arnold gelegt. Sie umfasste 63 Ortschaften und den Mönchswald. Hier hatte das Kloster 1640 Morgen Wald.

Das Amt Nördlingen Dort hatte das Kloster seinen ersten Besitz, das Patronat der Pfarrkirche, ein Geschenk von Kaiser Heinrich VII.(1308-1313) (RI Peter von Aspelt (1306-1320) – RIplus Regg. EB Mainz 1,1 n. 1579)

Aus dem Ries bezog das Kloster Butter, Schmalz und Öl.

Da Getreide das wichtigste Grundnahrungsmittel im Mittelalter war, spielte der Getreideanbau für alle Klöster natürlich eine besondere Rolle. Angebaut wurde überwiegend Roggen, den man zu Brot verarbeitete und Hafer überwiegend als Futtergetreide für

Pferde. Gerste kam wohl ab dem 14. Jahrhundert dazu, das zum Brauen gebraucht wurde. Weizen wurde spät angebaut, als man dazu überging, Weissbrot zu essen. Das Getreide wurde an den Granuarius geliefert, den Verwalter des Kornkastens und im Speicherhaus gegenüber der Klostermühle

gelagert.

Den Zisterziensermönchen war Fleischgenuss nur im Krankheitsfall gestattet. So war vor allem die Milchviehhaltung wichtig für die Käse und Butterproduktion. die Tiere wurden in der Regel geschlachtet und das Fleisch verkauft. Eine wichtige Rolle spielten aber die Schafe.

Wie alle Zisterzienserklöster hielt man auch in Heilsbronn große Schafherden, Zahlen siehe oben. Die Wolle wurde zur Bekleidung der Mönche verarbeitet, Überschüsse verkauft. Um 1410 verkauften die Heilsbronner Mönche zwischen 15 und 40 Zentner Wolle im Jahr. im Kloster

wurde immer ein Vorrat von bis zu 22 Zentnern gehalten. (Zahlen nach Stefan Huppertz-Wild Heilsbronn Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters, Freising 2001) Die Häute wurden zur Pergamentherstellung und für Schuhe und Sättel verwendet.

Es gab wohl auch eine gewisse Pferdezucht. Im Nördlinger Hof wurden 1412 28 Pferde und 17 Fohlen gehalten.

Heilsbronn war ein beliebtes Absteigeziel für hohe Gäste bei Reisen zwischen Nürnberg, Ansbach und Würzburg, so dass immer eine gewisse Zahl von Pferden zum Wechseln vorgehalten wurden.

Im Spätmittelalter wurden Pferde auch zunehmend als Ackerpferde eingesetzt.

Eine wichtige  Rolle spielte wie bei allen Zisterzienserklöstern die Fischzucht, man denke nur an Kloster Waldsassen und die Teichlandschaft in Oberfranken oder Maulbronn mit einem ausgefeilten Wasserwirtschaftssystem (siehe dazu die entsprechenden Klöster in Mei Büchle)

Für das Jahr 1567 sind im Wirtschaftsbuch 274 Zentner Karpfen, 22 Zentner Hechte und 11 Zentner Weissfische festgehalten (Huppertz). Aber auch Meeresfische wurden gehandelt. Diese wurden gekauft und in Salzwasser eingelegt. Wegen ihrer enormen Haltbarkeit

waren sie ein beliebtes Handelsgut.

In Nürnberg kaufte man außerdem Fischtunken,(Heringsmayonnaisen), Flundern, Stockfische, Aale, Lachse und Krebse und handelte damit.

Die Zisterzienser hatten eine enge Verbindung zu ihren Mutterklöstern in Frankreich und das war damals führend im Obstbau. Kenntnisse über den Anbau und Sorten sowie Edelreiser wurden so an die Tochterklöster weitergegeben. So kamen Sorten wie die Graue Renette oder

der Borsdorfer nach Deutschland. Die Heilsbronner Mönche legten zahllose Obstgärten an.

Weinbau. Das war ebenfalls ein wichtiges Standbein der Klosterwirtschaft. Das Kloster erwarb in und um Randersacker einen beachtlichen Weinbesitz und besass schließlich Weinberge in Würzburg, Randersacker,  Sommerhausen, Eibelstadt bei Randersacker, Iphofen, Leinach und Mainbernheim.

Für den Weinbau gilt gleiches wie für den Obstbau. Die Zisterzienser  führten Reben aus Burgund ein, profitierten von dem dortigen Wissen um Weinbau, führten neue Techniken ein und hatten so einen bedeutenden Einfluss auf Mainfranken.

Die Waldwirtschaft war in erster Linie für die Gewinnung von Brennholz aber auch für Bauzwecke wichtig.

Neben diesen traditionellen Erwerbsquellen gewannen allmählich andere eine wichtige Rolle.

Da war einmal das schon  bei Großhaslach erwähnte Patronatsrecht.

Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts betätigten sich Klöster zunehmend als Bankiers. Das Kloster hatte große Überschüsse und verlieh diese. Um 1500 wurde das kanonische Zinsverbot aufgeweicht und es war üblich geworden Geld gegen Zins zu verleihen.

Auch das Depositengeschäft war für die Zisterzienser interessant geworden. Ihre Stadthöfe lagen innerhalb der sicheren Stadtmauern und verfügten natürlich über große Lagerflächen. So bot es sich an, Wertgegenstände gegen Gebühr dort einzulagern.

Platz war vorhanden, Sicherheit durch den Schutz der Stadtmauer auch. Ein lohnendes Geschäft also für beide Seiten. Siehe zu den Finanzgeschäften der Klöster Mei Büchle Kloster Eberbach.

Kloster Heilsbronn hatte drei Stadthöfe. Der Würzburger Stadthof war der 1. Hof, den Kloster Heilsbronn besass.  (s.o.) Den 2. Stadthof hatte das Kloster in Bamberg. 1154 erhielten die frei fränkischen Zisterzen Ebrach, Langheim und Heilsbronn in Bamberg

oberhalb des Westtores eine Kapelle und einen Hof samt Zubehör geschenkt, den sich die drei Klöster teile mussten. Er sollte den Mönchen, wenn sie nach Bamberg kamen, als Unterkunft dienen. Urkundlich erwähnt ist der

Bamberger Hof 1196 in einer Urkunde des Bamberger Bischof Timo (1196 –1201) in der es um eine Streitschlichtung ging. (StAWü, Kloster Ebrach Urkunden 26). Den dritten und wichtigsten Stadthof hatte Kloster Heilsbronn in Nürnberg.

Zwischen 1254 und 1296 erwarb oder erhielt das Kloster  als Schenkungen Häuser innerhalb der Stadt Nürnberg. 1254 erhielt das Kloster das erste Haus und Gefälle von zwei Witwen geschenkt. (Muck II, S. 247.

Einen wichtigen Besitz bekam das Kloster von Adolf von Nassau (1292-1298) geschenkt. Er war überhaupt ein Gönner von Kloster Heilsbronn. Während seiner Feldzüge in Thüringen nach Meissen und Thüringen bei denen Klöster Abgabe leisten mussten, um die Verpflegung des Heeres zu gewährleisten,

war Kloster Heilsbronn ausdrücklich davon befreit (Montag-Erlwein S.96). Außerdem erhielt das Kloster vom König insgesamt 4 Urkunden ausgestellt. (Muck I, S. 81). Das von König Adolf geschenkte Haus befand sich direkt hinterm Chor der St. Lorenzkirche

auf dem Lorenzer Platz zwischen Bankgasse und Pfarrgasse.Es diente während der Aufenthalte Adolfs in Nürnberg als königliche Unterkunft und verfügte über einen großen Stall, in dem 40 Pferde Platz hatten. Daraus wurde der Heilsbronner Hof in Nürnberg.

Er enthielt Lagerräume, Schlafzimmer, Küche, Gästestube– und Krankenstube und später eine eine Zahlstube mit vergitterten Fenstern und eine Zahlbank, einen länglichen Tisch zum aufzählen des Geldes.  Hier wurden die Geldgeschäfte des Kloster abgewickelt (s.o.)Das war die erste Bank in der Reichsstadt Nürnberg (Huppertz) Eine weitere Schenkung erhielt das Kloster von Graf Emich von Nassau (erstmals nachgewiesen 1289, +  1334). Emich war ein Vetter von König Adolf. Er ist in Heilsbronn bestattet. Diese Haus stand an der Stelle des jetzigen neuen Rathauses.

Das Kloster überließ dieses Haus der Stadt Nürnberg gegen einen Ewigzins. Nach den Ordensstatuten durfte das Kloster Liegenschaften zwar vermieten oder verpachten, aber nicht verkaufen.Abt Heinrich von Hirschlach erbaute beim Heilsbronner Hof die Nikolaikapelle beim Heilsbronner Hof.

Nach diesem Exkurs zur Klosterwirtschaft wieder weiter mit der Klostergeschichte

Auf Abt Albrecht folgte als 6. Abt als Werner ( ca.1227-ca.1233). König Heinrich VII. (1212-1235), der Sohn Kaiser Friedrichs II. weilte wiederholt in Kloster Heilsbronn. Er nahm am 18. September 1227 in Onolzbach, das ist ein Bach bei Ansbach, Kloster Heilsbronn mit Personen und Sachen in seinen

besonderen Schutz. Außerdem verbot er, dass Personen vom Kloster Pferde geliehen bekamen, es sei denn dies war ausdrücklich vom Reichsbutiger angeordnet.( RI Heinrich (VII).  RI V,1,2 n. 4076) Da hatte es wohl immer wieder Problem gegeben.

Auch der 7. Abt Walter (ca. 1233-ca.1240) regierte wie sein Vorgänger nur relativ kurz, nämlich knapp 8 Jahre  Er erhielt von König Heinrich zwei Urkunden. In der ersten vom 15.August 1234 ging es um den Streit der Witwe des Cunrad von Anindorf mit dem Kloster (RI Heinrich (VII). – RI V,1,2 n. 4341 ) und in der zweiten vom 3. Februar 1235 verlieh Heinrich die vom Abt mit seiner Genehmigung  von Rudolf Ritter von Lewenrode gekauften Güter.  (RI Heinrich (VII). – RI V,1,2 n. 4371)

Auf ihn folgte Abt Ulrich (1241–44) als 8. Abt. Er regierte nur 4 Jahre. Aus seiner Regierungszeit gibt es nur wenige Urkunden.

Die Tatsache, dass er nur 4 Jahre regierte, dürfte einem Vorfall zugrunde liegen, bei dem Abt Ulrich so schwer verletzt wurde, dass er dienstunfähig wurde. Vermerkt wird, dass der Täter dauerhaft in Haft blieb. Nach Montag-Erlewein ( S. 144) kommt als betroffener Abt nur Ulrich in Frage. Kloster Heilsbronn und Abt Ulrich waren mit so einem Vorfall nicht allein. Der Orden hatte zwischen 1190 und 1295 mit rund 100 solchen Vorfällen zu tun, die in den Generalkapitelsbeschlüssen “conspirationes” genannt wurden. (siehe dazu Mei Büchle Kloster Schönau und Kloster Eberbach). In Schönau kam es 1188 zur “Schuhrevolte” und in Eberbach wurde Abt Rimund (1228-1241) verstümmelt  “enormiter multilavit” wie es  bei Cannivez in Statuta Capitulorom generalium ordinis Cisterciensis ab anno 1116 ad annum 1786 heißt. (Cannivez 2. S.233 Nr. 19.) Abt Werner(1258-1261) in Kloster Eberbach wurde 1261

sogar erschlagen und auch er teilt dieses Schicksal mit weiteren 8 Zisterzienseräbten

Abt Edelwin war der 9. Abt. Er hatte allerdings zwei Regierungsperioden, nämlich von 1245-1252. Dann folgte als 10. Abt  Otto für 4 Jahre . Warum es zu dieser Zwischenregierungszeit kam, ist nicht bekannt.

Mit Hilfe von Abt Edelwin wurde auch das Kloster Seligenporten im Markt Pyrbaum in der Diözese Eichstätt in den Zisterzienserorden aufgenommen. 1242 hatte Gottfried der Ältere von Sulzbürg (+ 1259) und seine Frau Adelheid von Hohenfels das Kloster

als Nonnenkloster gegründet. Es war eine Gemeinschaft von 45 Frauen. Die Leitung hatte eine gewisse Adelheid. Da die Frauen unter keiner Regel lebten, wandte sich dies Frau an Abt Edelwin in Kloster Heilsbronn.

Abt Edelwin war vorher schon drei Mal vom Generalkapitel mit Untersuchungen  beauftragt worden, die sich mit der Inkorporation  von Frauenzisterzen  befassten, so  untersuchte er zusammen mit dem Abt von Raitenhaslach Walther (1242–1257) 1242

ein namentlich nicht genanntes Zisterzienserinnenkloster (Statuta capitulorum generalium 2, S. 414 f. n. 24 (1255). 1244 inspizierte er die Abtei Campo Virginium. Canive vermutet, dass Campo Virginum die Abtei Nieder/Oberschönenfeld ist.

Statuta capitulorum generalium 2, S. 286 n. 56 (1244). Zusammen mit dem Eberbacher Abt Rimund (1228–1247 ) untersuchte er eine Abtei Lilienthal, wobei nicht klar ist, welche Abtei Lilienthal damit gemeint ist. (Statuta capitulorum generalium 2, S. 322 n. 37 (1247).

Das Aufnahmgesuch von 1247 kam nicht von Abt Edelwin sondern von dem Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein (1230-1249). Das machte Sinn, denn seit 1228 wurde die Unterstützung eines Aufnahmeantrags durch Ordensleute streng geahndet.

Seit 1244 war außerdem für eine Inkorporation die Zustimmung durch den zuständigen Bischof notwendig. Durch den Antrag durch den Bischof wurde gleichzeitig seine Zustimmung signalisiert. Abt Edelwin hatte ja schon geraten, das Kloster in Pilsach wegzuverlegen, wo die Gemeinschaft beheimatet war. Die Lage des Klosters war auch eine Voraussetzung zur Inkorporation. Die Äbte von Ebrach Heinrich I. (1244-1252) und Kaisheim Richard (1239–1251) erhielten 1247 vom Generalkapitel den Auftrag, das Kloster zu überprüfen. Aus dem Zisterzienserinnenkloster Maidbronn bei Würzburg wurde

eine Nonne Fedran oder Fridron wurde nach  Seligenporten geschickt. Sie sollte die Frauen in die Regeln und Consetudines  des Ordens einführen. Sie stand dem Konvent als Äbtissin vor. 1249 bestätigte Bischof Heinrich IV. (1247-1259)von Eichstätt die Gründung von Kloter Seligenporten.

In Ottos Regierungszeit fällt das Königtum von Wilhelm von Holland. Er war von 1248-1254 Gegenkönig der Staufer und von 1254-1256 deutscher König. Er nahm am 27. März 1255 Kloster Heilsbronn in seinen Schutz und befreite es von weltlicher Gewalt.

(RI Wilhelm – RI V,1,2 n. 5253)(1244-1252)

Von 1257-1260 regierte Abt Edelwin ein zweites Mal. Der mangelnde Schutz des Klosters durch den König im Interregnum machte sich wiederbemerkbar. Die Mönche sahen sich gezwungen, wieder beim Papst um Hilfe nach zu suchen.

Papst Alexander IV. (1254-1261) beauftragte am 30. Januar 1260  den Mainzer Erzbischof Werner, das Kloster Heilsbronn in seinen Schutz zu nehmen. (RI Wernher (1259-1284) – RIplus Regg. EB Mainz 2 [n. 2286])

Als Schädiger der Zisterze sind vor allem die Burggrafen von Nürnberg Konrad (1218-1261) und Friedrich III. von Nürnberg (1261-1297) zu nennen.Beide lagen auch im Rechtsstreit mit dem Kloster und mussten dem Kloster Schadenersatz leisten.

Das Problem nicht nur mit den Burggrafen war, dass der Adel das Interregnum und damit das geschwächte Königtum zum Aufbau eines eigenen Territoriums nutzte und damit natürlich zum Konkurrenten des Klosters wurde, das ja zahlreiche Güter hatte, die meistens mit

vielen Privilegien ausgestattet waren. Nach Muck ( I, S.62) ist Konrad der erste Zollerngraf, der in Heilsbronn bestattet wurde. Wikipedia führt seinen Sohn Friedrich als 1. Zollern auf, der in Heilsbronn bestattet ist. Über 20 Familienmitglieder fanden dort ihre Ruhestätte.Der  11. Abt Friedrich (1261-1262) regierte nur zwei Jahre. Sein Nachfolger wurde als 12. Abt Rudolf (1263-1281). Er erlebte das Ende des Interregnums. Rudolf von Habsburg (1273-1291) wurde 1273 zum deutschen König gewählt. Abt Rudolf erbat wie alle seine Vorgänger vom neuen König

die Bestätigung der klösterlichen Rechte. Diese erfolgte am 12. Januar 1275 in Nürnberg. König Rudolf bestätigte die (gefälschte) Urkunde von König Konrad III. von 1138. (RI Rudolf – RI VI,1 n. 318) Rudolf stellte für das Kloster noch 4 weitere Urkunden aus. 1287 beauftragte er

den Grafen Ludwig III. von Oettingen (+1313) mit dem Schutz von Kloster Heilsbronn. (RI Rudolf – RI VI,1 n. 2125). Er war aber nur mit dem Schutz des Klosters beauftragt und hatte keine vogteilichen Rechte inne. Diese Urkunde wird auch mit den Diensten des Klosters für König Rudolf begründet.

Insgesamt weilte er 269 Tage in Nürnberg und es ist anzunehmen, dass das Kloster oft zum servitium regis herangezogen wurde (Montag-Erlewein S.94)

Es gibt 20 Erwerbsurkunden dieses Abtes, die belegen, dass er das Klostergebiet ausdehnen konnte.

Abt Rudolf erweiterte auch die Klosterkirche. Er ließ die Chorabschlüsse von 1132 abbrechen und verlängerte den Chor. In diesem Chorausbau wurde Burggraf Friedrich III. 1297 bestattet.

Der 13. Abt war Heinrich von Hirschlach (1282-1317). Er regierte insgesamt 31 Jahre lang. Aber auch bei ihm gab es eine Regierungsunterbrechung von 1303-1306. In diesen drei Jahren war Konrad von Brundelsheim als 14. Abt tätig.

Abt Heinrich erweiterte das Klostergebiet kräftig wovon 41 Schenkungsbriefe und 67 Kaufbriefe zeugen. Er erwarb Besitzungen im Klostergebiet um Heilsbronn. Aber auch den Besitz im Würzburger Raum konnte er mehren. Auf den wichtigen Zuwachs in Nürnberg wurde oben verwiesen.

In seine Regierungszeit fiel der erste Besitz in Nördlingen. Kaiser Heinrich VII. (1308-1313), der Abt Heinrich und dem Kloster Heilsbronn sehr gewogen war, schenkte dem Kloster 1310 das Patronatsrecht der Pfarrkirche in Nördlingen.  RI Heinrich VII. – RI VI,4,2 n. 553

Begründet wurde die Schenkung so  dass das “ verehrungswürdige Zisterzienserkloster Heilsbronn in der Eichstätter Diözese in weltlichen Dingen so wohlhabend bleibe, wie es in geistlichen blühend ist.” Das Patronatsrecht in Nördlingen war der Ausgangspunkt für den Besitzausbau der Abtei in Schwaben.

Der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt bestätigte diese Schenkung am 4. Mai 1313. (RI Peter von Aspelt (1306-1320) – RIplus Regg. EB Mainz 1,1 n. 1579). Auch im Jahr 1313 kaufte der Abt dann von Graf Ludwig von Oettingen das sogenannte Steinhaus in Nördlingen. Den Kauf finanzierte er durch den Verkauf von Gütern in Lenkersheim an Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg(1300-1332). Insgesamt von 9 Persönlichkeiten holte sich die Abtei die Zustimmung zu diesem Rechtsakt bzw. die Bestätigung ein (Montag-Erlwein S. 105)

Abt Heinrich erlebte in seiner Regierungszeit 5 Könige. Zu allen hatte er gute persönliche Beziehungen, was sich wie wir sehen sowohl in Urkunden als auch in Schenkungen niederschlug. König Rudolf stellte 5 Urkunden für Heilsbronn aus.

Allerdings scheint der Klosterschutz nicht vollständig gewährleistet gewesen zu sein, denn das Kloster erbat sich in den Jahren  1288,1289 und 1291 von Papst Nikolaus IV. (1288-1292) insgesamt 6 Urkunden. Drei Bullen hatten eine Bestätigung aller Freiheiten und Privilegien, die Heilsbronn von den Päpsten, Königen und principibus aliis erhalten hatte. In einer wurde der Propst des Stifts Herrieden vom Papst beauftragt, widerrechtlich enteignete Güter der Zisterze wieder zurückzuholen.

In der Bulle von 1289 untersagte der Papst Klerikern und Laien. dass diese Mönche, Konversen, Vieh oder Güter dem Kloster zu pfänden,  zu entwenden oder zurückzuhalten, sofern sie keine Jurisdiktion über die Abtei hatten. In dieser Zeit häuften sich die Rechtsstreitigkeiten, in denen es vor allem um Testamentsanfechtungen ging. In dieser Urkunde wurde der Abtei auch gestattet, dass bewegliche und unbewegliche Güter einer Person trotz ihres Klostereintritts weiterhin in
ihrem Besitz verbleiben dürfen.

Von Adolf von Nassau erhielt Abt Heinrich 4 Urkunden.

Von Adolfs Nachfolger Albrecht (1298-1308) erhielt Heilsbruck 8 Urkunden, wovon eine in Heilsbronn ausgestellt wurde, die übrigen in Nürnberg.

1289 weilte Albrecht zum Hoftag wo auch seine Gemahlin Elisabeth von Görz zur Königin (1298-1309) gekrönt wurde. In diese Zeit fällt der erste nachweisliche Besuch eines Herrschers im Kloster Heilsbruck. Sie machte eine Jahrtagsstiftung von 8 Talenten, die noch im Nekrolog

der Zisterze von 1483 vermerkt ist. (Montag-Erlewein S. 98)

Auch König Heinrich VII.  stellte Abt Heinrich mehrere Urkunden aus. Zwei 1309 ausgestellte Urkunden regelten Rechtsfälle. Die am 14. März 1310 in Nürnberg ausgestellte Urkunde gilt als besonderer Gunsterweis von König Heinrich.

RI Heinrich VII. – RI VI,4,2 n. 396  Es wurde deutlich hervorgehoben, dass die Abtei unter königlichem Schutz steht. Dann befreite sie die Grangie von Heilsbronn in Sommerhausen nicht nur von allen Steuern und Abgaben sondern auch von der Beherbungspflicht königlicher Amtsleute.

Die Schenkung des Patronatsrecht für Nördlingen wurde oben erwähnt. Eine letzte Urkunde für Heilsbronn stellte Heinrich im Juni 1313 in Pisa aus. In dieser Urkunde bestätigte er wieder den Klosterschutz,. Außerdem bestätigte er jedes Königsdiplom
gleich welchen Inhalts, das der Konvent bis zu diesem Zeitpunkt erhalten hatte. Auch eine Besitzbestätigung des Nördlinger Besitzes war in der Urkunde, darin das erst vor wenigen Tagen vom Grafen von Oettingen erworbene Steinhaus. (s.o) (Montag-Erlwein S. 107 und Muck S. 82)

Kurz vor seinem Tod am 24. Juli 1317 war er noch am 28. April 1317 bei König Ludwig (1314 König ab 1328-1347 Kaiser) in Windsheim, wo er zwei Urkunden erhielt. (RI Ludwig – [RI VII] H. 5 n. 25 und n.21). Darin ging es um den Gerichtsstand für das eigen von Klosterleuten.

Nicht nur den Klosterbesitz mehrte er. Auch um die Klosterbibliothek kümmerte er sich. Er kaufte Handschriften, ließ sie aber auch von Mönchen abschreiben.

In der Regierungszeit von Abt Heinrich war auch Lupold III. von Weiltingen als Mönch. Zuvor war er Domkanoniker in Würzburg, 1285 erstmals genannt. Er war Meister der Rechtskunde und diente sowohl Rudolf von Habsburg als auch von Albrecht von Habsburg. Johann von Viktring, mittelalterlicher Geschichtsschreiber und von 1312 bis zu seinem Tod 1347 Abt des Zisterzienserklosters Viktring bezeichnete ihn als Vertrauten von König Albrecht. auch zum Würzburger Bischof, wohl Manegold (1287-1303) unterhielt er beste Beziehungen.

Er war Probst des Stifts Haug in Würzburg 1296 hatte er ein Visionserlebnis mit der heiligen Katharina. Er resignierte als Stiftsprobst und wurde Zisterziensermönch in Heilsbronn. Dort ist er bis 1323 nachweisbar. Als er ins Kloster Heilsbronn eintrat, brachte er seine Rechtshandschriften

mit ins Kloster, die einen Wert von 200 Pfund Heller hatte, kaufkraftmäßig entspricht das etwa 46.647,00 €.. Nach der obigen Papstbulle ging das in den Klosterbesitz über. Er wirkte oft als Schiedsrichter und auch als Zeuge in Urkunden. Er beteiligte sich auch an der Reform von Kloster Münsterschwarzach.

Offensichtlich hat er auch in der Heilsbronner Bibliothek Spuren hinterlassen. In der Erlanger Universitätsbibliothek sind 34 Heilsbronner Pergamenthandschriften kanonischen und weltlichen Rechts überliefert, deren Entstehungszeit ins 13. und 14. Jahrhundert fallen.

Das Heilsbronner Skriptorium und die Klosterbibliothek sind seit 1770 in der 1743 gegründeten Universität Erlangen. Eine Buchbinderei existierte in Heilsbronn, die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts belegt ist. Ihre Blütezeit erlebte diese zwischen 1467 und 1528.

In der Heilsbronner Bibliothek sind ältere Texte als das Kloster alt ist. Prachtstücke sind ein Evangeliar aus dem 9. Jahrhundert,  eine theologische Handschrift aus dem 10. Jahrhundert und das sogenannte Reichenauer Evangeliar aus dem 10. Jahrhundert.

Auch die Werke des Eichstädter Bischofs Philipp von Ratsamshausen (1306-1322), vorher Abt der Zisterze Pairis im Elsass kamen in die Heilsbronner Bibliothek und sind jetzt in Erlangen.

Das älteste Bücherverzeichnis, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, führte schon 162 Werke auf. Mitte des 18. Jahrhunderts waren über 2000 Werke in der Bibliothek. Der Bücherbestand wurde von der nach 1582 gegründeten Fürstenschule genutzt und sogar noch erweitert.

Nach dem Tod von Abt Heinrich übernahm nochmal Konrad von Brundelsheim das Amt des Abtes, das er schon von1303-1306 während der Regierungsunterbrechung von Abt Heinrich innehatte. Er regierte dann nochmals von 1317-1321. Er hatte wohl wie auch Abt Heinrich in Paris studiert.

Die Heilsbronner Äbte waren immer bemüht, wissenschaftlich gebildete Mönche als potentielle Äbte heran zu ziehen und liessen besonders talentvolle Mönche studieren, bis Mitte des 14. Jahrhunderts nicht in Deutschland, da es zu dieser Zeit hierzulande noch keine Universitäten gab. Ein bevorzugter Studienort war Paris. Dort hatte der Abt von Clairvaux Stephan von Lexington (1242-1255) 1245 das Collège des Bernardins gegründet, wo Studierende aus dem Zisterzienserorden, die an der Universität Paris studierten, untergebracht waren. Der spätere Papst Benedikt XII. (1334-1342)

war als Student ebenfalls dort untergebracht. 1311 wurde er Abt des Zisterzienserklosters Fontfroide bei Narbonne. Er leitete auch das Kolleg. Er verfügte, dass Abteien mit einer Konventsgröße ab 30-40 Mönchen einen Studenten ins Collège schicken musste bzw. zu finanzieren hatte.

Abt Konrad stand sowohl mit König Albrecht als auch mit König Ludwig in persönlichem Verkehr. In seiner ersten Amtszeit erhielt er von Albrecht 4 Urkunden, eine davon in Heilsbronn ausgestellt.

König Albrecht war 1304 wieder in Kloster Heilsbronn. Dabei bestätigte  er die Stiftung einer Hofstatt in Windsheim durch seinen Notar Hademar. (Muck II, S. 392)

Abt Konrad verfasste auch lateinische Sermonen die belegen,”daß ihr Verfasser klassisch gebildet war, lateinisch sprachgewandt, vertraut mit der lateinischen Bibel” (Muck S. 107). Sie finden sich auch gedruckt in der Erlanger Universitätsbibliothek.

Abt Konrad verstarb im November 1321.

Sein Nachfolger Konrad Suppanus (1321-1328) regierte sieben Jahre. Er vergrößerte den Klosterbesitz. So erwarb er 1322 vom Benediktinnerinnenkloster in Kitzingen einen Hof mit Weinbergen und Äckern. Das Kloster Kitzingen litt in dieser Zeit an innerklösterlichen Konflikten.

Am 23. April 1328 bestätigte Kaiser Ludwig in Rom alle  Privilegien, Rechte, Freiheiten, Immunitäten und Gnaden und gebot die Einhaltung dieses Privilegs unter Strafandrohung von 100 Goldmark. RI  Ludwig der Bayer – [RI VII] H. 10 n. 182.

Von Papst Johannes XXII. (1315-1334) ließ sich Abt Konrad den Klosterbesitz bestätigen. (Muck S. 111)

Der Abt starb am´15. November 1328.

Auf ihn folgte als 16. Abt Johann Gamsfelder (1328-1345) Er stammte aus Gammesfeld, heute ein Ortsteil von Blaufelden. Er regierte 17 Jahre. Aus seiner Regierungszeit sind zwischen 80 und 90 Erwerbsurkunden vorhanden, die belegen, dass auch Abt Johann den Klosterbesitz stark mehrte.

1332 überließ er der Stadt Nürnberg das von Graf Emich geschenkte Haus gegen einen Ewigzins. (s.o.)

Das Kloster wurde immer wieder angefochten Abt Johann wandte sich deshalb an Ludwig als seinen Schutzvogt. Dieser nahm das Kloster und seine Leute am 19. Dezember 1333 in seinen Schutz und beauftragte die Burggrafen Johann II. 1332-1357 und Konrad III. (+1334) mit dem Schutz des Klosters

für 4 Jahre. (RI Ludwig der Bayer – [RI VII] H. 10 n. 275)

Am 4. April 1334 bestätigte er dem Kloster, dass es das Steinhaus in Nördlingen vom Grafen von Oettingen als freies Eigentum gekauft hatte und gebot der Stadt, das Kloster nicht weiter in seinem Eigentum zu behindern. außerdem verbot er Stadt,

in Nördlingen ein weiteres  Kaufhaus zum Schaden des Klosters zu errichten. (RI Ludwig – [RI VII] H. 5 n. 181)

Am 28. Oktober 1336 stellte Ludwig dem Kloster eine Urkunde aus in der er das Kloster in Schutz nahm und alle seine Privilegien bestätigte. (RI Ludwig der Bayer – [RI VII] H. 10 n. 316)

Am gleichen Tag stellte er eine weitere Urkunde für Kloster Heilsbronn aus, mit der er erklärte, dass kein Vogt, Richter oder Amtmann von den Leuten des Klosters Güter, Besitzungen oder Steuern oder Abgaben verlangen darf. (RI Ludwig der Bayer – [RI VII] H. 10 n. 317)

Am 31. August 1337 gestattete er dem Kloster seinen Hof in Bonhof mit Mauern oder Gräben zu befestigen. Außerdem untersagte er jedem, die Leute darin zu belästigen. (RI Ludwig der Bayer – [RI VII] H. 10 n. 337)

Am 1. November 1339  beauftragte er Burkhard von Seckendorf einen ministerialen der Burggrafen von Nürnberg den Schutz von Kloster Heilsbronn zu übernehmen, falls Burggraf Johann II. verhindert war. (RI Ludwig der Bayer – [RI VII] H. 10 n. 360)

Am 23. 1336 wurde das Kloster durch ein Naturereignis geschädigt. Ein Wolkenbruch verursachte eine Überschwemmung. Die Bäckerei, die Mühle und die Gerberei waren betroffen. Im Krankenhaus und in der Kirche wurden eigen Bücher vernichtet.

Im Speisegewölbe gingen Butter, Käse, Eier und Anderes zugrunde. Die Klostermauer wurde fast 40 Fuss weit eingerissen, das sind etwa 12 Meter.

Abt Johann starb am 12. Juni 1245.

Sein Nachfolger wurde als 17. Abt Friedrich von Hirschlach (1345-1350). Er war bäuerlicher Herkunft und vor seiner Wahl zum Abt Prior.

1346 schenkten die beiden Pfalzgrafen Ruprecht I. (1229-1390) und Ruprecht II. (1390-1398) Kloster Heilsbronn das Patronat von Hirschau, heute im Landkreis Amberg-Sulzbach. Abt Friedrich ließ sich diese Schenkung von Friedrich von Regensburg (1340-1365) und Papst Clemens VI. (1342-1352) bestätigen.

Karl VI. bestätigte diese Schenkung am 15. Mai 1355 ebenfalls. (RI Karl IV. – RI VIII n. 2652)Im Gegenzug stiftete Abt Friedrich und der Konvent von Heilsbronn zwei Seelenmessen für die Grafen. (RI Ruprecht I. – RIplus Regg. Pfalzgrafen 1 n. 2563)

Burggraf Albrecht der Schöne (+ 1361) führte Kaiser Ludwig 1347 nach Heilsbronn. Zwei Monate später starb der Kaiser. Er war ein großer Gönner des Klosters. Aber auch sein Nachfolger Karl IV. (1346-1355, ab 1355 Kaiser-1378) erwies sich bald auch als Förderer von Kloster Heilsbronn.

Er besuchte das Kloster schon im November 1347, also kurz nach Ludwigs Tod.

Am 6. November 1347 befahl er den Burggrafen Johann und Albrecht von Nürnberg, Abt und Konvent von Kloster Heilsbronn zu schützen. (RI Karl IV. – RI VIII n. 416)

Am 7. November 1347 bestätigte er dem Kloster die Urkunde von Heinrich VII von 1313.  (RI Karl IV. – RI VIII n. 417) Am 15. Dezember 1347 bestätigte Karl IV. dem Kloster, was es in Nördlingen erworben hatte, nämlich das von Hermann dem Stegherrn gekaufte Haus. (RI Karl IV. – RI VIII n. 499)

Im Jahr 1348 schenkte Pfalzgraf Rudolf (1329-1353) Kloster Heilsbronn das Patronat von Kirchtumbach, heute im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. (RI Rudolf II. – RIplus Regg. Pfalzgrafen 1 n. 2317). Rudolf war der Neffe von Kaiser Ludwig dem Bayer und der Schwiegervater von

Karl IV.. Er war oft in Heilsbronn und laut Muck Abt Friedrich sehr gewogen (S. 565). Papst Clemens VI. bestätigte diese Schenkung zusammen mit der Schenkung von Hirschau 1352.

Abt Friedrich starb am 22. August 1350.

Sein Nachfolger wurde Abt Gottfried Büchelberger (1350-57) als 18. Abt. Er stammte aus Büchelberg, heute ein Ortsteil von Gunzenhausen. Er war ein Bauernsohn. Wie auch seine Vorgänger hatte er vor allem in Nördlingen immer wieder Auseinandersetzungen zu führen. Er hatte aber in Karl IV. eine zuverlässige Stütze. In den 7 Regierungsjahren des Abtes war Karl IV. 6 mal in Heilsbronn. Auch seine Gemahlin war mehrere Male in Heilsbronn. Am 12. Mai 1357 war Karl IV. in Heilsbronn und bestätigte bei dieser Gelegenheit die Freiheiten und Privilegien des Klosters.

(RI Karl IV. – RI VIII n. 2649) 3 Tage später stellte er in Miltenberg drei Urkunden für das Kloster aus, in den er die Schenkung des Kirchensatzes von Hirschau und Kirchentumbach, bestätigte sowie die durch Papst Clemens vorgenommene Inkorporierung.

(RI Karl IV. – RI VIII n. 2652-54) Kurz vor dem Tod von Abt Gottfried kam es zu einem Vergleich mit dem Rat der Stadt Nördlingen und Abt Gottfried. (Muck II S. 533).

Abt Gottfried starb am 21. Juni 1357.

Auf ihn folgte als 19.Abt Arnold (1357-1385. ) Sein Geburtsdatum und wann er ins Kloster eintrat ist nichts bekannt. Auch über seine Familie oder seinen Geburtsort wird nichts berichtet. Vermutlich studierte er wie auch seine Vorgänger in Paris, denn in dieser Zeit kommen in den

Abrechnungen immer Ausgaben für Heilsbronner Mönche vor.

In seiner Regierungszeit war Karl IV. oft zu Gast im Kloster, aber auch der Nürnberger Burggraf Friedrich V. (1357-1398). Er selbst war 1359 in Böhmen und bekam dort am 29. Januar 1359 die Garantien des Kaisers bestätigt. (Muck S. 127) Zwei weitere Bestätigungen erhielt das Kloster

am 12. September 1359( RI Karl IV. – RI VIII n. 2994) und kurz danach  am 4. Oktober 1359 nochmals in Prag. (RI Karl IV. – RI VIII n. 3001). Der Hofrichter Kaiser Karls Bolko III. von Oppeln ( 1356-1382) stellte am 22.Oktober 1359 in Karlstein 2 Urkunden für Kloster Heilsbronn aus.

(RI Karl IV. – RI VIII n. 3010a) Der Hofrichter bestätigte an Hand vorgelegter Briefe und Handfesten die Freiheiten des Kloster. außerdem bestätigte er, dass das Kloster  mit seinem Wein, senem Getreide und allen anderen Früchten seiner Güter sowie mit aller anderer Handelsware, soweit diese zur Versorgung des Kl. erworben wird, überall in seinen und des Reiches Städten zollfrei handeln dürfen. (RI Karl IV. – RIplus URH 7 n. 501)

Persönlich lebte Abt Arnold sehr sparsam. Er setzte sein Geld ein zur Beseitigung von Notständen zum Beispiel in den Heilsbronner Höfen in Randesacker und Sommerau, als dort Dürre und Misswuchs eingetreten war. In anderen Gegenden unterstützte er Klosteruntertanen, die durch Krieg

gelitten hatten.

Das geht auch aus einem Visitationsprotokoll von 1359 des Ebracher Abtes  Otto Jäger (1349-1385) hervor. Aus seiner Privatkasse zahlte er 400 Goldgulden für die Restaurierung der Klostermühle, das sind etwa 65.044,00 €, nach heutiger Kaufkraft allerdings ungefähr 195.132,00 €.

Am 6. Dezember 1360 befreite Kaiser Karl das Kloster von aller Gastung im Kloster und auf allen Gütern, da es auf seiner Heerfahrt gegen Schwaben großen Schaden genommen hatte. (RI Karl IV. – [RIplus] Regg. Karl IV. (Diplome) [n. 5080)

Abt Arnold war auch Taufpate von Kindern der Großen des Reiches. Der bedeutendste war der Sohn von Kaiser Karl IV. Wenzel, geboren am 26. Februar 1361 in Nürnberg, der von 1376 bis zu seiner Absetzung 1400 deutscher König war.

Bei den Nürnberger Burggrafen war er Taufpate von Johann III geboren um 1369 und Friedrich I., geboren um 1371, dem späteren Kurfürsten von Brandenburg. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Kinder von Adligen. (Muck S. 129)

Zu Wenzel hatte er zeitlebens ein gutes Verhältnis

Im Sommer 1385 resignierte Abt Arnold. Er starb am 19. August 1386.

Sein Nachfolger wurde als 20. Abt Berthold Stromair. Die Familie Stromair, später Stromer war eines der ältesten Nürnberger Patriziergeschlecht. Er war neben dem Abt Johann Gamsfelder der einzige adlige Abt im Kloster Heilsbronn. Vor seiner

zum Abt bekleidete er das Amt des Subcellerars, der den Cellerar, den obersten Wirtschaftverwalter des Klosters unterstützte. Der Cellerar hatte die Oberaufsicht über die Grangien und Stadthöfe inne.

In den ersten Wochen seiner Wahl reiste Abt Berthold nach Rom zum dortigen Papst Urban VI. (1378-1389) Kurz nach der Wahl von Urban, der eine von vielen geforderte Rückkehr nach Avignon kategorisch ablehnte, wurde in Fondi Clemens VII. (1378-1396)

zum Gegenpapst gewählt. Dieser residierte dann in Avignon. Der Konvent fand es für richtig, mit beiden Päpsten im Gespräch zu bleiben. Die Reise kostete das Kloster insgesamt 550 Gulden, das entspricht 88.693,00 €.  Man muss allerdings sehen, dass die Summe

427 Gulden an die päpstliche Kammer und an Kardinäle enthielt. Wie sich aus der Ausgabenrechnung ergibt wurde der Mönch Konrad von Heidenheim, der schon mit dem Abt in Rom war, kurze Zeit später nochmals nach Rom geschickt. In dieser Rechnung finden sich auch Ausgaben für einen Studierenden in Heidelberg. Das ist der Beleg, dass Heilsbronn Mönche auch auf die Universität Heidelberg, die 1386 auf Anweisung von Papst Urban VI. von Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz (1329-1390) gegründet wurde, geschickt wurden.

1387 brach der Städtekrieg aus. Das war ein Konflikt zwischen dem Schwäbischen Städtebund und und den bayrischen Herzögen. Auch Burggraf Friedrich V. war in den Krieg verwickelt. Dem Kloster entstanden dadurch Ausgaben und Verluste vor allem durch die Truppendurchzüge

Friedrichs, vor allem aber durch Zerstörungen, Raub und Brand auf dem Klostergebiet. Klosterbauern, die ihre Habe verloren hatten, konnten ihre Abgaben nicht mehr zahlen sondern mussten im Gegenteil mit Geld und Getreide unterstützt werden.

Im Juli 1398 stellte König Wenzel seine beiden letzten Urkunden für Kloster Heilsbronn aus. Am 16. Juli 1388 bestätigte er das Gerichtsstandprivileg von Karl IV.  (RI Wenzel – [RIplus] Regg. Wenzel [n. 3453]) und eine Woche später am 26. Juli 1386 erlaubte er dem Kloster sein

Dorf Merkendorf mit Gräben zu befestigen und einen Jahrmarkt in Merkendorf abhalten zu dürfen.( RI Wenzel – [RIplus] Regg. Wenzel [n. 3467] )

Burggraf Friedrich V. starb am 21. Januar 1398 auf der Plassenburg. Er wurde im Kloster Heilsbronn beigesetzt.

König Wenzel wurde im August 1400 abgesetzt. Sein Nachfolger Ruprecht von der Pfalz (1400-1410) besuchte Kloster Heilsbronn schon vor seiner Wahl zum König oft, was nicht verwundert. Er war ja der Schwiegersohn von Burggraf Friedrich.

Auch als König war er oft in Heilsbronn. Am 9. Februar 1401 stellte er in Nürnberg ein Urkunde aus, in der er das Kloster in den Schutz des Reiches nahm und verlieh ihm die gleichen Rechte wie Kloster Kaisheim in einer ebenfalls am 9. Februar 1401 ausgestellten

Urkunde( RI Pfalzgraf Ruprecht III. – [Regg. Pfalzgrafen 2] n. 502)

Abt Bertold stand auch gut mit den Grafen Ludwig XI. (+ 1440) und Friedrich von Oettingen (1367-1423). Bei Graf Friedrich war er 1394 Taufpate. Beide Grafen erteilten dem Kloster eine Zollbefreiung beim Transport seiner Güter von und nach seinem Hof in Nördlingen. (Muck S. 142)

Er erweiterte den Klosterbesitz zielstrebig. Auch die Bibliothek erhielt Zuwachs. Er ließ zwei Codizes abschreiben. Für kostspielige Bauten gab er kein Geld aus, wenig für Gemälde und Standbilder. Die Erbauung eines Marstalles ließ er sich dagegen Geld kosten.

Die von den Päpsten zugestandene Befreiung vom Zehnten in der Gegend von Königshofen war Gegenstand vieler Rechtsstreitigkeiten. Der Abt wendete sich deshalb an Rom. Papst Gregor XII. (1406-1415) kassierte alle Gerichtsentscheide gegen Heilsbronn und erteilte 1406 und 1408 Bullen, die die Zehntfreiheit für Königshofen festschrieben.

Abt Berthold starb 1413. Auf ihn folgte als 21. Abt Arnold Waibler (1413-1433) Er ist wahrscheinlich in Iphofen geboren und war bürgerlicher oder bäuerlicher Herkunft. Seine Familie lebte in und um Würzburg. Abt Arnold genoss eine akademische Ausbildung. Es ist aber nicht bekannt wo.

Die Heilsbronner Mönche studierten in dieser Zeit entweder in Prag, Wien oder Heidelberg. Auch nach der Einrichtung dieser drei Universitäten bestanden aber nach wie vor Verbindungen zu Paris. So schenkte Kloster Heilsbronn 1414 einem abgebrannten Kloster in Paris einen Ornat.

Vor seiner Wahl zum Abt bekleidete er verschiedene Klosterämter. Er war Probst in Bohnhof, Verwalter der Besitzungen von Heilsbronn in der Maingegend und auch Bursarius, das ist der Hauptkassier der Klosterdomänen.

Bald nach Beginn seiner Regierungszeit fand in Konstanz das Konzil von 1414-1418 statt. Es wurde am 5. November 1414 eröffnet.

Heilsbronn war keine gefürstete Abtei und der Abt war bei den Kirchenversammlungen nicht stimmberechtigt, musste also auch nicht anwesend sein. Was für ein – auch gesellschaftliches Ereignis- das Konzil war, zeigt die Zahl der

Gäste, die auf dem Weg zum Konzil in Heilsbronn Station machten. Burggraf Johann III. (1397-1420) war  Gast, dann seine Schwägerin Elisabeth von Bayern-Landshut (1383-1442), die Gattin von Burggraf Friedrich VI. (1415-1440), den späteren Kurfürsten von Brandenburg Friedrich I.

König Sigmund (König von 1411-1433, dann Kaiser – 1437) und seine Gemahlin Barbara von Cilli (1405-1451) waren die hochrangigsten Gäste. Diese Gästezahl verhinderte wahrscheinlich die Anwesenheit des Abtes bei der Eröffnung des Konzils.

Er war später in Konstanz. Er betrieb dort einen Prozess wegen Kelheim. Schon Kaiser Ludwig der Bayer hatte Heilsbronn das Patronat von Kelheim geschenkt. Es gab aber immer wieder Probleme und auch Prozesse wegen der Zahlungen. Das Konzil entschied schließlich

1417 im Sinne von Heilsbronn. Allerdings hatte das einige Kosten verursacht. 115 Gulden mussten an die apostolische Kammer entrichtet werden. Das entspricht 18.210,00 €. Der rechtskundige Mönch Friedrich Gleiser führte den Prozess für das Kloster. Seine Ausgaben betrugen

235 Gulden, das entspricht 37.212,00 €. Noch weitere Kosten entstanden dem Kloster während des Konzils. Zur Reise nach Konstanz stellte das Kloster dem Burggrafen ein Kontingent von Wagen. Außerdem lieferte das Kloster dem Kurfürsten Friedrich I. zwei Wagenladungen

Roggen und Weizen nach Konstanz.

Die Verurteilung und Verbrennung von Johannes Hus am 6. Juli 1415 in Konstanz lösten in der Folge die Hussitenkriege aus. Zwar wurde Kloster Heilsbronn durch den Krieg nicht geschädigt. Aber es wurde während des gesamten Krieges mit laufenden Ausgaben belastet.

Geld, Naturalien, Fuhren und Waffen mussten geliefert werden. 1427 beschaffte das Kloster durch Anleihen 1.230 Goldgulden für die Hussitensteuer, das entspricht 194.767,00 €.

1420 verstarb Burggraf Johann III. und wurde in Heilsbronn bestattet.

Am 5. September 1422 nahm König Sigmund in Nürnberg das Kloster in seinen besonderen Schutz, bestätigte ihm alle Rechte besonders das Gericht über die Eigenleute und  die Befreiung vom weltlichen Gericht, von Steuern, Auflagen usw. (RI Sigmund – RI XI,1 n. 5136)

In seinen letzten 6 Regierungsjahren kümmerte sich Abt Arnold vor allem für die Baulichkeiten des Klosters. Bis 1427 hatte das Kloster den Zisterziensergepflogenheiten entsprechend keinen Kirchturm sondern nur einen kleinen Dachreiter. Er ließ einen steinernen Sattelturm erbauen.

1430 begann er mit dem Bau der Neuen Abtei. Wegen der ständigen Erweiterung des Klosterterritoriums und wegen der ständigen Stiftung neuer Seelenmessen hatte die Zahl der Mönche stetig zugenommen. Inzwischen lag sie bei 72. Es bestand also Raumbedarf. Deshalb wurde

eine Wohnung für den Prior gebaut und das Dormitorium, das Schlafhaus. Auch das südliche Seitenschiff der Kirche wurde erweitert, da auch raum für neue Grabstätten geschaffen werden musste, die sehr begehrt waren.Abt Arnold resignierte 1433 und starb zwei Jahre später.

Der 22. Abt wurde Ulrich Kötzler (1433-1462). Er regierte 29 Jahre. Er stammte aus Volkersgau, heute Teilort der Gemeinde Kammerstein im Landkreis Roth. Wann er ins Kloster eingetreten ist und wo er studiert hat, ist nicht bekannt. Vor seiner Wahl zum Abt hatte er verschiedene

Klosterämter inne, so Pistor, Ortulanus und Hospitalarius, also Bäcker, Gärtner und Verwalter des Pfründnerhauses. Vor und nach 1428 war er Granuarius, also Verwalter des Kornkastens.

Am 29. Juli 1431 hatte in Basel das Konzil begonnen. Es dauerte bis April 1449. Abt Ulrich war schon vor seiner Abtwahl nach Basel zum Konzil geschickt worden. Als Abt war er vier mal in Basel, vor allem in den ersten Jahren. Sein letzter Aufenthalt in Basel war 1436. Da war nochmals 10 Tage in Basel.

Wie schon das Konzil in Konstanz  nutzten die Heilsbronner Äbte vor allem um anhängende Prozesse vorwärts zu bringen. Es ging einmal um den “Güldenzoll”, das war eine Abgabe, die entrichtet werden musste, die Kloster Heilsbronn aber mit Verweis auf seine privilegierte Zollfreiheit immer

verweigerte. Dann ging es in Nördlingen, Kelheim und Großhaslach um die Patronate und die Fixierung dessen was Abt und Pfarrer einander jährlich leisten sollten. In Nördlingen übertrug er die Prozessführung seinem Mönch Petrus Wegel, der im später als Abt nachfolgte. Er war zwar kein Jurist,

hatte die Doktorwürde in Philosophie und Theologie erreicht, war aber einer der fähigsten Mönche unter Abt Ulrich. Er war “kundig und gewandt” (Muck S.170) und wurde in vielen verschiedenen Missionen eingesetzt.

Einen weiteren Erfolg hatten die Bemühungen von Abt Ulrich. 1437 beauftragte das Konzil die Bischöfe von Würzburg Johann II. von Brunn (1411-1440) und Eichstätt Albrecht II. von Hohenrechberg (1429-1445) und den Abt von Kloster Sankt Egidien in Nürnberg Georg Möringer (1435–1465)

die Klöster Ebrach und Heilsbronn gegen Personen, die sie in der Ausübung ihrer hergebrachten Rechte und bei der Ausführung der vom Konzil erlassenen Statuten und Mandate behindern, in Schutz zu nehmen. (StAWü, Kloster Ebrach Urkunden 903)

Im Januar 1439 gestattete die Kirchenversammlung dem Abt und seinen Nachfolgern den Gebrauch der bischöflichen Mitra, des Ringes und des Bischofstabes. (Muck S. 163) Dadurch wurden die Äbte selbstständiger und machten sie weniger abhängig von den Bischöfen.

Er vollendete den Hauptbau der neuen Abtei, den Abt Arnold begonnen hatte sowie die Erweiterung des südlichen Kirchenschiffes.

1440 starb Kurfürst Friedrich I von Brandenburg und wurde in Kloster Heilsbruck beigesetzt genauso wie seine Gemahlin Elisabeth, die 1442 starb.

1439 bestieg Friedrich III. den deutschen Thron (Kaiser 1440-1493). Auch er war Kloster Heilsbronn sehr gewogen und in seiner langen Regierungszeit öfters in Heilsbronn. Am 4. Dezember 1443 bestätigte er alle Privilegien, die das Kloster von allen römischen Kaisern und Königen und anderer Fürsten

namentlich der Markgrafen von Brandenburg erhalten hatte. Inseriert wurde auch die Urkunde von König Ruprecht vom 9. Februar 1401.  (RI Friedrich III. – [RI XIII] H. 14 n. 220 )

1444 weilte Kaiser Friedrich auf dem Reichstag in Nürnberg. Abt Ulrich besuchte ihn  in Nürnberg und überreichte ihm “eine kleine Monstranz von Krystall nebst einigen Reliquien eigenhändig als Geschenk”, wie der Kustos in seiner Jahresrechnung vermerkte. (Muck S. 167)

1449/1450 fand der erste Markgrafenkrieg oder auch Süddeutscher Städtekrieg statt. Das war eine Auseinandersetzung zwischen dem Markgrafen   Albrecht „Achilles“ von Brandenburg-Ansbach ( 1440-1486) und der Stadt Nürnberg. Im weiteren Sinne war es aber

ein Machtkampf zwischen den Fürsten und Reichsstädten im Spätmittelalter. Es war ein wechselseitiges Brennen, Rauben und Plündern und  währte ein Jahr. Das betraf vor allem die Klosteruntertanen. Diesen mussten oft Getreiderückstände wegen Verarmung erlassen werden.

Abt Ulrich resignierte 1462 und starb am 11. März 1463.

Auf ihn folgte als 23. Abt Petrus Wegel (1463-1479). Er stammte aus Westheim, heute ein Ortsteil von Aurach. Er trat wohl 1413 ins Kloster Heilsbronn ein. Da in den Rechnungsbüchern von 1432 Ausgaben für Studenten in Prag vermerkt sind, ist anzunehmen, dass Petrus in

Prag studierte. (s.o.) Nach seinem Studium war er in verschiedenen Klosterämtern tätig. Er war Subcellerar, dann Granuarius und dann Bursarius. Danach stieg er in der Verwalterlaufbahn auf, erst in Nördlingen. 1456 war er für das ausgebreitete Weingeschäft des Kloster zuständig

und ab 1461 war er Verwalter des Heilsbronner Hofs in Nürnberg. Schon früh wurde er immer wieder für besondere Aufgaben eingesetzt. Er war an einem Schiedsspruch zwischen dem Kloster und 5 Bauern im Volkersgau beteiligt. Dann war er in eine Schlichtung involviert, die der Augsburger

Bischof Petrus (I.) v. Schaumberg (1424-1469) vornahm, um einen langjährigen Rechtsstreit zwischen der Stadt Nördlingen und dem Klosterbeizulegen. 1453 wurde er nach Regensburg und  Wien geschickt. Der Zweck dieses Auftrages ist den Klosterunterlagen nicht zu entnehmen.

Danach reiste er zum Generalkapitel und 1458 war er in Augsburg. Dabei ging es nochmals um Nördlingen. Der Schiedsspruch von 1452 war nicht nachhaltig.

Am 22. Februar 1463 wurde er unter Leitung des Ebracher Abts Burkard II. Scheel (1455–1474) zum 23. Abt von Heilsbronn gewählt.

Gleich zu Beginn seiner Regierung wurde er von Markgraf Albrecht Achilles um ein Darlehen in Höhe von 2000 Goldgulden, das sind 314.916,00 €.  angegangen. Nach heutiger Kaufkraft entspricht das ungefähr 944.749,00 €. Der Markgraf bestätigte zwar den Empfang des Darlehens, verweigerte aber die Rückzahlung. Der Barbestand des Klosters reichte nicht aus, um das Darlehen auszuzahlen. Abt Petrus finanzierte das über festverzinsliche Anleihen. Schon nach Jahresfrist hatte er das weitgehend zurückgezahlt.

Bald nach seiner Wahl nahm er den Umbau des neuen Kreuzganges in Angriff. Da dieses Vorhaben voraussichtlich kostspielig wurde, verteilte er den Umbau und damit die Kosten auf sieben Jahre. Die Arbeiten führte Meister Hans Kremer aus. Neben dem Arbeitslohn erhält er jährlich ein Kleid und er wurde samst seiner Frau verköstigt. Der Kreuzgang wurde mit Glasgemälden geschmückt und gepflastert. Im 4. Baujahr wurde auch die Große Bibliothek gebaut, die Abt Petrus großzügig austattete. Muck verzeichnet Ausgaben von 126 Goldgulden, das sind  24.563,00 €.

Das war zur Anfangszeit des Buchdruckes und da wurde einiges angeschafft. Clemens romanus, Hieronymi epistolae waren die ersten Drucke In den Jahren 1470 bis 73 folgten Werke von Chrysostomus, Terrenz, Livius, Plinius, Strabo, Sueton, Silius Italicus, Gellius, Cicero (Reden)

Tacitus (über die alten Deutschen), Boccaccio, auch eine deutsche Bibel (biblio tewtonica ligata), jedenfalls eines der ersten Erzeugnisse der Druckkunst.  Aber ließ auch weiter Abschriften anfertigen und gab dafür insgesamt 120 Goldgulden aus, das sind 18.895,00 € (alle zahlen nach Muck S. 179) Daneben gab es noch laufende Kosten für Zinnober und Lasurblau sowie Schlösser und Ketten für die Bücher.

Die Bautätigkeit wurde fortgesetzt mit dem Umbau des Siechhauses. Von 1475-1478 ließ er das Dormitorium erweitern, da es schon wieder zu klein geworden war.

Heilsbronn war reich ausgestattet mit Schnitzwerken, Skulpturen und da es nie im Krieg geschädigt wurde, ist fast alles noch vorhanden, darunter ein Veit Stoss zugeschriebenes Kreuz.

Abt Petrus starb am 21. Dezember 1479.

Auf ihn folgte als 24. Abt Konrad von Haunolt (1479-1498) Er stammte aus der näheren Umgebung des Kloster. Er studierte um 1463 in Heidelberg. Bei dieser Gelegenheit erwarb für das Kloster einige Manuskripte von Terrenz, Cicero und Albertus.

Nach seiner Rückkehr aus Heidelberg bekleidete er einige Klosterämter. Er wurde schon zehn Tage nach dem Tod seines Vorgängers gewählt und zum Abt geweiht. Abt Konrad ließ an der südlichen Front der Abtei einen Anbau anfügen. Das Innere des ganzen Gebäudes ließ er ausschmücken.

1490 bis 1492 wurde die Nikolaikapelle am Heilsbronner Hof in Nürnberg restauriert. Die Kapelle wurde von dem Maler Hans von Speyer mit einem Bildnis des Heiligen Nikolaus ausgestattet.  Das ist wohl der Sohn des aus Speyer stammenden Malers Hans Traut, der 1477 das Nürnberger Bürgerrecht erwarb. Die Kapelle wurde von dem Eichstätter Bischof  Wilhelm von Reichenau (1464 –1496 ) geweiht. Auch ein Marienbild ließ er von Hans von Speyer malen. Außerdem stiftete er den 14 Nothelfer-Altar um 1498. Er ist auf der Predella des Altars kniend dargestellt.

Auch ließ er die Hauptorgel erneuern,  wofür er 96 Goldgulden, das sind 15.116,00 € (kaufkraftmäßig etwa 45.348,00 €.), aus seiner Privatschatulle ausgab.

In seinem 3. Regierungsjahr ließ er ein Totenverzeichnis anfertigen und die Tafel im vorderen Kreuzgang aufstellen. In der Kaiserkapelle ließ er  zwei Tafeln aufstellen, die die Zisterzienserklöster verzeichneten. Über 800 Klöster waren aufgelistet.

Auch um die Bibliothek kümmerte er sich. 1489 schickte er den späteren Abt Sebald Bamberger zum Erwerb von Büchern nach Heidelberg.

Die Primarabtei Citeaux befand sich zu der Zeit in finanziellen Schwierigkeiten erwirkten der Generalabt und das Generalkapitel einen päpstlichen Erlass, der die Zisterzienserklöster verpflichtete, das Stammkloster durch milde Beiträge zu unterstützen.

Abt Konrad wurde nun vom Generalkapitel zum Kommissarius ernannt. Er hatte in ihm benannten Klöster Beiträge zu erheben und den Gesamtbetrag nach Rechnungsausweis nach Citeaux zu liefern.

Seine letzten 4 Lebensmonate verbracht Abt Konrad im Heilsbronner Hof in Nürnberg, wo er von Doktor Schedel behandelt wurde. Das ist wohl der Verfasser der Schedelschen Weltchronik.

Abt Konrad verstarb am 25. April 1498 in Nürnberg.

Sein Nachfolger wurde Sebald Bamberger (1498-1518). Er stammte, was sein Name vermuten lässt aus Bamberg. Er studierte in Heidelberg und erlangte dort 1493 die Doktorwürde in Philosophie. Nach seiner Rückkehr ins Kloster bekleidete er verschiedene Ämter.

Er war Novizenmeister und vor seiner Wahl zum Abt war er Prior. In seinem Regierungsjahr begann der 7. Abrechnungsband des Klosters. Abt Sebald bereicherte die nüchterne Jahresrechnung durch historische Zutaten, was den Band auch unter diesem Aspekt wertvoll macht.

Er war ein Freund der Wissenschaft und der Kunst. Er war ein gewandter Diplomat und leistete dem Markgrafen Friedrich V. (1486.1515) wertvolle Dienste. Markgraf Friedrich, der Sohn von Albrecht Achilles, hatte einen sehr verschwenderischen Lebensstil. Aber er übernahm auch viele Dienstleistungen

für Maximilian (1486-1508, dann Kaiser bis 1519). Das führte zu einer rasch anwachsenden Verschuldung der Markgrafschaft. Friedrich war in ständiger Geldnot und verlangte immer wieder Geld oder Getreidelieferungen vom Kloster, meist ohne die Lieferungen zu bezahlen.

Das zunehmende cholerische Temperament Friedrichs machte die Sache für die Beteiligten nicht einfacher. 1515 entmachteten ihn seine beiden Söhne Kasimir (1515-1527) und Georg (1514-1543) und setzten ihn ab. Bis zu Kasimirs Tod war Friedrich auf der Plassenburg. Dann durfte er nach Ansbach zurückkehren, wo er 1536 starb. Kasimir beabsichtigte, Abt Sebald an die Spitze einer markgräfli9chen Regierung zum setzen. Der Abt war nicht abgeneigt, stieß aber innerhalb seines Konvents auf erhebliche Opposition. Allerdings legte der Abt das Projekt ganz ad actas.

Die Regierungszeit Abt Sebalds fiel weitgehend mit der Regierung König Maximilians zusammen. Laut Muck war Maximilian der erste Herrscher seit Rudolf von Habsburg, der nicht nach Heilsbronn kam. Aber Abt Sebald besuchte in am 2. April 1500. (Muck S. 238)

Er bekam die Privilegien des Klosters bestätigt. Die Bestätigung war speziell an den Abt gerichtet und Abt Sebald bezahlte dafür 90 Goldgulden (entspricht14.019,00 €. )  aus seiner Privatschatulle.

Maximilians Regierungszeit hatte aber einige Auswirkungen auf das Kloster.

Im Jahre 1499 führte Maximilian den Schweizerkrieg, einen Reichskrieg gegen die Eidgenossen. Das führte zu einer empfindlichen Besteuerung der Klosteruntertanen besonders in Schwaben und im Ries. Auch weiter militärische Unternehmungen sorgten immer wieder für eine hohe Steuerlast.

Unter Abt Sebald entstand zwischen 1510 und 1518 der Peter und Pauls-Altar der dem Nördlinger Bildschnitzer Peter Strauß (nachweisbar 1480-1520) zugeschrieben wird. Die Tafelmalereien stammen von dem Dürerschüler Wolf Traut (um 1480-1520)

1514/1515 ließ Abt Sebald die zweite Orgel restaurieren. Dies war noch kostspieliger als die oben erwähnte Orgelrestaurierung. Der Granuarius bezifferte die Barauslagen  mit 332 Goldgulden, das entspricht  51.716,00 €. (Muck S. 230)

Zwischen 1501 und 1504 ließ Abt Sebald den Röhrenbrunnen errichten. Der muss ihm am Herzen gelegen sein, denn das Bild zierte sein Abtssiegel. Noch heute ziert er das Stadtwappen von Heilsbronn. Der Abt gab dafür 597 Goldgulden aus (Muck S. 223),

das sind 92.996,00 €. .

Am 31.Oktober 1517 schlug Martin Luther seine Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg an. Die Folgen ahnte damals wahrscheinlich noch niemand.

Abt Sebald starb am 9. Juli 1518.

Auf ihn folgte als 26. Abt Johann Wenk (1518- 1529). Er wurde 5 Tage nach dem Tod seines Vorgängers gewählt. Er stammte aus Ansbach und war nach eigenen Angaben bei seinem Amtsantritt 39 Jahre alt.

1517 war ein Missjahr und so herrschte beim Regierungsantritt des Abtes überall Leere. Da aber 1518 wieder eine gute Ernte erfolgte, war er voller Tatendrang.

1519 und 1520 studierten in Heidelberg die Heilsbronner Mönche Johann Werkmann und Johann Schopper. Sie promovierten 1519 und 1520.

Im April 1518 fand das Generalkapitel des Augustinereremitenordens statt dem auch Luther angehörte. Im Begleitprogramm fand eine Disputation unter Leitung des Wittenberger Professors statt. Luther lehrte nach seiner Promotion zum Doctor Theologiae an der Wittenberger Universität.

Es ist anzunehmen, dass die beiden Heilsbronner Studenten bei dieser Veranstaltung dabei waren. Johann Schopper, der Nachfolger von Johann Wenk, kannte Luthers Lehre genau und bekannte sich dann auch zu ihr. Nach seiner Rückkehr aus Heidelberg wurde er zum Prior gewählt.

Schon jetzt hatten eine Reihe lutherisch gesinnter Mönche das Kloster verlassen. Bald waren über die Hälfte der 72 Mönche ausgetreten. Abt Johann Wenk stand an der Spitze einer antilutherischen Minorität. Abt Johann hielt trotzdem nach wie vor auf strenger Klosterzucht.

Zurückgeblieben waren überwiegend ältere Mönche, die zur Ausübung eines bürgerlichen Gewerbes meist zu alt waren, aber auch sie in ihrer Mehrzahl lutherisch gesinnt.

Pfalzgraf Ludwig V. forderte Abt Johann auf, Studierende an das Jakobskollegium in Heidelberg zu senden, wo die Studierenden aus den süddeutschen Zisterzienserklöstern untergebracht waren, weil sich dort ein Studentenmangel bemerkbar gemacht hatte. In seinem Antwortschreiben

machte er klar, dass er keine jungen Leute mehr zum Studium finde wegen “der argen lutherischen Bewegung” (Muck S. 256). Das Schreiben war auch von den Äbten von Ebrach, Langheim, Kaisheim, Schönthal, Bildhausen und Bronnbach unterzeichnet, da sie alle mit denselben Problemen zu kämpfen hatten. Nicht nur Personalprobleme wurden durch die Reformation verursacht. Durch sie erlitt Heilsbronn den ersten Gebietsverlust. Das Patronat des Klosters in Nördlingen hatte immer für Probleme gesorgt, seit es Heinrich VII. dem Kloster geschenkt hatte. Die Besoldung der Geistlichen, die in Nördlingen als Seelsorger fungierten, war sehr gering so dass meist zu diesem Beruf Ungeeignete tätig waren. Dazu kam ein beständiger Stellenwechsel. Das sorgte für zunehmende Erbitterung in der Bevölkerung. Die Stadt bat um Abhilfe, zumal die Stimmung durch die aufkommende Reformation

immer gereizter wurde. Die nur noch  wenigen Mönche im Kloster waren dort selbst unentbehrlich. Abt Johann trat deshalb folgerichtig nach reiflicher Überlegung und in Abstimmung mit seinem Kapitel am 7. März 1523 das Patronat an die Stadt Nördlingen ab. Die Stadt verlangte, dass die

Abtretung sowohl vom Abt in Citeaux als auch vom Papst bestätigt wurde. Abt Johann sagte dies zu. Citeaux machte keine Probleme aber Rom stellte sich quer. Abt Johann wandte sich auch an den beim Reichstag 1524 in Nürnberg anwesenden Kardinallegaten Lorenzo Campeggi, der von

Papst Clemens VII. (1523-1534) dorthin geschickt worden war. Abt Johann verhandelte dort mit dem Zeremonienmeister des Legaten, Johann Cochläus (1479-1552). Er sagte ihm, dass Kirchengüter vor allem in dieser Zeit nicht verkauft oder abgetreten werden und sagte, dass der Papst da nicht einwilligen könne. Er solle doch die Abtretung widerrufen. Er wollte aber weiter zu seinem Wort stehen. Die Stadt verzichtete schließlich auf die päpstliche Bestätigung. Citeaux erteilte die Bestätigung und Nördlingen gab sich zufrieden, wenn der Bischof von Augsburg diese auch bestätigt.

1523 setzte er Johann Hartung aus Ansbach als Richter im Bonhof ein. Er hatte das Kloster schon mehrfach vertreten auch zuletzt in der Nördlinger Angelegenheit. Er war auch kaiserlicher öffentlicher Notar. Vorher waren immer Mönche als Richter tätig.

Da aber immer weniger Mönche zur Verfügung standen und diese meist wegen ihres vorgerückten Alters nicht mehr als Richter tätig sein konnten, war auch das eine folgerichtige Entscheidung.

1524 brachen in Thüringen, Sachsen und im süddeutschen Raum Bauernunruhen aus, zunächst hauptsächlich ökonomisch motiviert,bald aber auch religiös untermauert. Bald gab es auch Bezugspunkte zur Reformation. Man begann, die mit dem „Willen Gottes“ gerechtfertigten Ansprüche von Adel und Klerus zu hinterfragen.  Nach dem sich die Proteste auch zunehmend gegen die Klöster richteten, bat Abt Johann den Markgrafen Kasimir um Schutz. Er kam selbst nach Heilsbronn. Er empfahl den Mönchen sich auswärts aufzuhalten, bis wieder ruhigere Zeiten einkehrten.

Sie sollten nicht mehr die verhasste weisse Mönchskutte tragen, sondern ein einfaches schwarzes Priestergewand. Im Kloster zurück blieben nur der Prior, der Bursarius und der Granuarius. Abt Johann ging in den Heilsbronner Hof nach Nürnberg.

Die Verwaltung der Klostergüter übernahm der Markgraf und verwendete die Einnahmen nach eigenem Gutdünken. Als Administratoren bestellte er den Richter Hartung, Prior Schopper und seinen Beamten Sebastian Funk.

Abt Johann war ein Jahr abwesend. In dieser Zeit galt uneingeschränkt der markgräfliche Wille.

Im Mai 1525 schlug Markgraf Kasimir den Aufstand blutig nieder. In Kitzingen hielt er ein grausames Strafgericht. Sein Vorgehen im Krieg und danach brachte ihm den Namen “Bluthund” ein.

Abt Johann kehrte 1526 nach Heilsbronn zurück. Das Kloster hatte durch die aufständischen Bauern keinen Schaden genommen, wohl aber durch seine Beschützer.

Markgraf Kasimir hatte 1527 noch an dem Feldzug im ersten Türkenkrieg teilgenommen. Er starb im Juli 1527 in Ofen an der Ruhr.

Sein Bruder Georg der Fromme verwaltete die Markgrafschaft für den unmündigen Sohn Albrecht Alcibiades seines Bruders Kasimir.

1529 kam er vom Reichstag in Speyer zurück, wo er zu den Unterzeichnern der Speyrer Protestation zählte.

Abt Johann trat am 6. September 1529 als Abt zurück.Zuvor hatte er dem Abt von Ebrach Johannes II. Leiterbach (1503–1531), der die Wahl leitete, seine Rücktrittsgründe erläutert.

Bei der Wahl des neuen Abtes waren noch 19 Wahlmänner inclusive des zurückgetretenen Abtes wahlberechtigt.

Man setzte sein Ruhegehalt auf 300 Gulden bar, das sind 46.731,00 € fest. Außerdem  sollte er 3 Fuder Randersacker Wein bekommen. In Franken entsprach ein Fuder 900 Litern.

Abt Johann starb am 18.September 1538 in Nürnberg.

Sein Nachfolger wurde Johannes Schopper 1529-1540 als 27. Abt. Über sein Studium in Heidelberg s.o. Er kannte Martin Luther wohl nicht persönlich. Aber er kannte seine Schriften sehr genau. Er stimmte in vielen Punkten mit Luther überein und sprach sich auch

für eine Reformation der Kirche im Sinne Luthers aus. Aber er war auch dafür, die lateinische Messe, die Totenmesse, die Ohrenbeichte und die Fronleichnamsfeier beizubehalten

Schon im August 1524 hatte Markgraf Kasimir Abt Johann Wenk aufgefordert, ein Gutachten über 23 strittige Lehrmeinungen zur Glaubenslehrer vorzulegen, da im November 1524 auf dem Reichstag über die strittige Lehrer gesprochen werden sollte.

Dieses Gutachten sollte am 21. September 1524 in Ansbach von einer aus geistlichen und weltlichen Abgeordneten bestehenden Versammlung beraten werden. An diesem Gutachten war Abt Johannes Schopper als Verfasser beteiligt.

Nach dem Bauernkrieg und dem Tod Kasimirs hielt Markgraf Georg in Ansbach 1527 einen Landtag ab. Neben der prekären Finanzlage der Markgrafschaft ging es vor allem um die Religionsfrage. Johann Schopper nahm an diesem Landtag noch als Heilsbronner Prior teil.

Auch auf diesem Landtag sprach sich Johann reformatorisch aus. Er gewann die Achtung von Markgraf Georg. Er verkehrte viel mit ihm und holte sich oft Rat.

1528 führte Georg eine Kirchenvisitation in der Markgrafschaft Ansbach ein, die Johann Schopper vom Grund her befürwortete, in der Durchführung als zu stürmisch und radikal empfand. Er unterstützte die reformatorischen Bemühungen Georgs, “ um das religiös-sittliche Volksleben zu verbessern”.

(Muck S. 327) Bald erkannte, dass Georg nicht nur die Kirchenverbesserung ging, sondern dass er auch eine Gebietserweiterung auf Kosten des Klosters anstrebte. Diese Erkenntnis dämpfte seinen reformatorischen Eifer. Er trat Georg energisch entgegen, um die Rechte des Klosters zu wahren.

Seine Opposition zeigte Wirkung, allerdings so, dass er nicht mehr so oft wie bisher zu Gutachten die Reformation betreffend aufgefordert wurde. 1530 legte er Georg seine Klosterprivilegien vor. Georg  anerkannte diese 1531 förmlich und erhielt im

Gegenzug “eine dreijährige Hilfe des hundertsten Pfennigs”, das waren jährlich 1000 Goldgulden oder in Euro 156.017,00 €. Abt Johann fügte ein Schreiben bei, in den erklärt wird, die Zahlung erfolge als “eine getreue unterthänige Gutwilligkeit “ (Muck S. 338) und nicht auf Grund eines Rechtsanspruches.

Abt Johann lies diese Erklärung Georgs 1532 von Karl V. (1519-1556) auf dem Reichstag von Regensburg bestätigen.

Sowohl Abt Johann als Markgraf verstanden es, die Sache von der Person  zu trennen, so dass sie zwar immer hart gegeneinander vorgingen, aber sich beide achteten.

Markgraf Georg hatte in Onolzbach eine Schule eingerichtet. Dort lehrten zwei des Lateinischen, griechischen und hebräischen kundige Lehrer. Abt Johannes unterstützte die Schule mit jährlich 150 Goldgulden also etwa 23.403,00 €.

Er gründete nun 1536 in Heilsbronn ebenfalls eine Schule, aus der 1581 die Fürstenschule hervorging. Dahinter steckte auch das Ziel, Novizen auszubilden und die Zahl seiner Mönche, die inzwischen auf 17 gesunken war, wieder zu mehren.

Abt Johann resignierte am 25. Oktober 1540.

Sein Nachfolger wurde als 28. Abt  Sebastian Wagner (1540-1543) er stammte aus Abenberg und hatte wohl in Heidelberg studiert. 1517 verließ er Heilsbronn, wohl auch weil er mit Abt Sebald nicht klar kam. Er begab sich nach Ungarn ins dortige Zisterzienserkloster

Pleis. Dort wurde er sehr geschätzt und bald nach seinem Eintritt als Prior gewählt. Sebastian blieb nur bis 1519 in Pleis und kehrte nach dem Tod von Abt Sebald nach Heilsbronn zurück. Dort war  er in vielen Missionen unterwegs.

1524 schickte ihn Abt Johannes Wenk zum Generalkapitel nach Citeaux, da er wegen der reformatorischen Bewegung  nicht abkömmlich war, auch um die Genehmigung des Generalkapitels für die Abtretung des Nördlinger Patronats zu erwirken.

Erfolgreich war auch seine Mission 1529 nach Rom, wo es um die Wiedereinführung der Ordenstracht ging.

Er sah voraus,dass falls der kränkelnde Abt Johannes Schopper zurücktreten sollte, kein anderer als er als Abt in frage käme. Um wegen seiner Entfernung aus dem Kloster nach Ungarn keine Schwierigkeiten zu bekommen, ließ er sich von

dem im Ruhestand weilenden Abt Johann Wenk ein Zeugnis ausstellen, das sein damaliges Verhalten rechtfertigte.

In seiner ersten Regierungszeit wurde die Not im Land immer drückender, das Volk aber auch immer roher.

Markgraf Georg annektierte das Klostergut zwar nicht direkt. Er arbeitete aber zielstrebig auf eine Selbstauflösung des Klosters hin. Der Markgraf empfahl seinen Prälaten, sich wie Luther zu verehelichen. Die praktische Folge wäre dann auch aus dem Kloster auszutreten.

Abt Johann Schopper ging da nicht darauf ein, anders Abt Sebastian Wagner. Er resignierte an Ostern 1543 und heiratete. Dann lebte er in Ansbach, wo er 1546 starb.

Georg der Fromme starb 1543. In Brandenburg-Kulmbach hatte Albrecht-Alcibiades, der Sohn Kasimirs, die Regierung übernommen, nachdem er 1541 volljährig geworden war. Er trat früh in die Dienste von Kaiser Karl V. ein.

Eineinhalb Jahre nach dem Rücktritt von Abt Sebastian gestatteten die Räte des Markgrafen die Neuwahl eines Abtes. So lange war das Kloster ohne Abt geblieben. Die lange Zeit ohne Abt war durch den Tod von Markgraf Georg, die Abwesenheit von Markgraf Albrecht und dann natürlich

durch die Heirat Abt Sebastians verursacht worden. Dass eine Wahl stattfinden konnte, war ganz im Sinne von Markgraf Albrecht-Alcibiades, der ja im Dienst des Kaisers stand

und zu mindestens nach außen hin den Fortbestand des Klosters sicherte. Gewählt wurde Georg Greulich (1544–48) als 29. Abt. Er stammte aus Markt Erlbach, hatte und in  Heidelberg studiert und dort 1514 promoviert. Nach seiner Rückkehr nach Heilsbronn hatte

er verschiedene Klosterämter verwaltet. So war er Subcellerarius, Verwalterin Randersacker und Probst in Bonhof.

Das Kloster und vor allem die von Abt Johann Schopper waren beim Regierungsantritt des neuen Abtes in keinem guten Zustand. Das Kloster war verschuldet. Die Schule war von Beginn an mit evangelisch gesinnten Mönchen besetzt gewesen.

1546 brach der Schmalkaldische Krieg aus. Im ersten Kriegsjahr blieb Heilsbronn verschont. Am 24. April 1547 schlugen die Truppen Karls V. die Truppen des Schmalkaldischen Bundes. Dann kam das siegrieche Heer unter Herzog Alba in die Gegend von Heilsbronn. Allerdings verbreitete es vor allem . Schrecken. Es wurde geplündert, Häuser angezündet, Geld und Vieh geraubt und die Menschen grausam behandelt.

Kaiser Karl war auf dem Höhepunkt seiner Macht und konnte 1548 in Augsburg das “Interim” erlassen. Es sollte für eine  Übergangszeit die kirchlichen Verhältnisse regeln, bis ein allgemeines Konzil die Wiedereingliederung der Protestanten geregelt hatte. Es war allerdings sowohl auf protestantischer als auch katholischer Seite sehr umstritten. Auch Abt Georg stand dem Interim kritisch gegenüber. So hatte er einen sehr freundlichen Umgang  mit dem ehemaligen   Nürnberger Prediger Peter Osiander, der auch Hauptverfasser der Kirchenordnung, die 1533 in Nürnberg und gleichzeitig

in der benachbarten Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach ein geführt wurde.

Abt Georg  starb 1548.     Markgraf Albrecht-Alcibiades, der sich auf dem Reichstag in Augsburg befand, bei dem das Interim verkündet wurde, wurde benachrichtigt.

Als 30. Abt wurde Johannes Wirsing (1548–52) gewählt. Er stammte aus Abenberg. Unter seinen beiden Vorgängern war er Prior. Er wurde im Juli 1548 unter Vorsitz des Ebracher Abtes Konrad II. Hartmann (1540-1551) gewählt.

Gleich in den ersten Regierungsmonaten musste er das Interim umsetzen. Die Ordenstracht und die Tonsur wurde wieder eingeführt. Die lateinische Sprache war in Heilsbronn nie abgeschafft worden.

Die finanzielle Lage des Klosters war nicht rosig. Es war stark belastet durch Zinszahlungen aus vielen tausend Gulden Schulden. Dazu mussten verarmte Klosteruntertanen unterstützt werden.

Im Dezember 1551 erkrankte Abt Georg und verstarb am 11. Januar 1552.

Sein Nachfolger wurde Philipp Heberlein  (1552–54) Er stammte aus Ochsenfurt und war Mönch in Kloster Ebrach. Von dort wurde er als einer der  Restauratoren in Vollzug des Interims nach Kloster Heilsbronn geschickt.

Die Wahl des neuen Abtes fand sehr rasch statt. Den Vorsitz führte der Ebracher Abt Johannes IV. Beck (1551–1562)

1552 hatten sich protestantische Fürsten unter Führung von Moritz von Sachsen im “Fürstenaufstand” gegen Kaiser Karl V. erhoben. Auch Achilles-Alcibiades erhob sich gegen den Kaiser. Aus dem Fürstenaufstand heraus entwickelte sich der 2. Markgrafenkrieg.

Die Kampfhandlungen richteten sich zunächst gegen die unmittelbaren Nachbarn des Markgrafen, vor allem die Reichsstadt Nürnberg. Das Umland wurde erheblich verwüstet.

Am 1. Dezember 1553 wurde der Markgraf mit der Reichsacht belegt. Am 8. Dezember  wurde das Kloster besetzt. Abt Philipp war da schon scher krank. er wurde dann in den Heilsbronner Hof nach Ansbach zu ärztlicher Behandlung gebracht. Er starb am 17. März 1554 in Ansbach.

Sein Nachfolger Theophil Dörner starb bereit nach sechs Wochen.

Sein Nachfolger Friedrich Schörner (1554–58) trat die Regierung am 2. Mai 1554 an. Er war ebenfalls einer der 6 Restauratoren. Vor er nach Heilsbronn geschickt wurde, war er Mönch in Langheim. In Heilsbronn war er er Kustos, dann Subprior. Vor seiner Wahl zum Abt war er Prior.

1555 wurde Markgraf Georg Friedrich I. von Brandenburg aus der Vormundschaft entlassen. Seine Mutter Aemilia von Sachsen (1516–1591) hatte Georg Friedrich nach dem Tod seines Vaters 1543 erzogen.  Die Regierungsgeschäfte führte der Landvogt von Ansbach

Friedrich von Knobelsdorf. Georg Friedrich trat nun die Regierung an. Um diese Zeit tagte der Reichstag in Augsburg. Der Augsburger Religionsfriede sollte beschlossen und verkündet werden. Die Probleme sollten nur juristisch und nicht theologisch geklärt werden.

Die Kompromissformel lautete “Cuius regio, eius religio”. Also, wer das Land regiert, der solle auch den Glauben bestimmen. Heilsbronn hatte bisher im Prinzip zwei Landesherren, aber Albrecht-Alcibiades war außer Landes und in Reichsacht.

Georg Friedrich und seine Mutter nahmen nun alle Änderungen wieder zurück, die Albrecht im Zuge des Interims vorgenommen hatte. Die Markgräfin Aemilia, Georg Friedrich und seine Räte waren am 17. September 1555 in Heilsbronn. Die Ordenstracht sollte wieder verboten werden.

Die Privatmsse sollte abgeschafft werden und im übrigen habe die Brandenburgische Kirchenordnung zu gelten. Der Abt wollte sich erst mit den Äbten von Ebrach und Langheim beraten. Der Abt berief sich darauf, dass er von Albrecht nach Heilsbronn geschickt worden war um Kloster Heilsbronn gemäß der zisterziensischen Statuten “wieder aufzurichten” (Muck S. 470) und wollte zurücktreten. Nach dem ihm versichert worden war, dass die Privilegien des Klosters nicht angetastet würden, gab er schließlich nach

Am 14. Juli 1558 erschien Markgraf Georg Friedrich mit seine Räten in Heilsbronn, erklärten Abt Friedrich für abgesetzt und setzte den Bisherigen Prior Beck als Abt ein. Von einer Wahl wie bisher unter Vorsitz des Heilsbronner Mutterabtes konnte keine Rede sein.

Markgraf Georg Friedrich begründete sein Vorgehen mit eigener Machtvollkommenheit gerechtfertigt durch den Reichsabschied von Augsburg von 1555.

Der neue Abt Georg Beck (1558- 1561 war ebenfalls als Restaurator aus Langheim gekommen. Dem Abt waren in allem die Hände gebunden und er musste für alles die Genehmigung von Markgraf Georg Friedrich bzw. seinen Räten einholen. Im Kloster waren außer dem Abt nur noch 4 Mönche.

Abt Georg verstarb 1561. Nach dem Tod von Abt Georg blieb das Kloster fast ein Jahr ohne Abt. Es wurde ein Verwaltungskollegium bestellt, bestehend aus dem markgräflichen Rentmeister Peter Proll, dem Richter Weikersreuter und Prior Melchior Wunder. Dieser wurde erst

am 9. Juli 1562 von Markgraf Georg Friedrich zum Abt bestellt. Als Abt Melchior Wunder am 13. Juli 1578 starb, war auch der Zeitpunkt der Selbstauflösung des Klosters gekommen.

                                                                             

02 Dez 2021