Tägliches Archiv: 1. Dezember 2025

Benediktinerabtei Banz

                                                                 Die wohl früheste Darstellung des Kloster Banz vor dem barocken Umbau aus: Monasteriologia des Carolus Stengel von 1638; Stich von Christoph Greuter nach Johann Matthias Kager

 

 

Schon im frühen Mittelalter war eine Ringwallanlage auf dem Banzer Berg. Im 10. Jahrhundert errichteten dort die  Grafen von Schweinfurt eine Burg.

Die Tochter des Grafen Otto von Schweinfurt (* um 995; † 28. September 1057), Albderada  erbte vor 1057 von ihrem Vater Güter um Banz.Gunther – RIplus Regg. Bamberg n. 286

Um 1058 errichtete sie das Kloster Banz und besetzte es mit Mönchen aus Kloster Fulda.

Nach Placidus Sprenger (Diplomatische Geschichte der Benedictinner Abtey Banz, Nürnberg 1805, S. 72) haben weder Abdera noch der Fuldaer Abt Egbert von Münsterschwarzach(1047–1058 ),

der kurz auch Abt in Banz war, beim eigentlich zuständigen Diözesanbischof Adalbero (1045 –1085) aus Würzburg die Zustimmung für die Klostergründung eingeholt

Egbert war zunächst in Gorze. Egbert wurde 1047 vom Würzburger Bischof Adalbero nach Münsterschwarzach gerufen, dort zum Abt eingesetzt und reformierte das Kloster.

Er reformierte dann auch das Kloster  auf dem Michaelsberg in Bamberg und die Abtei Peter und Paul in Würzburg und das gleichnamige Kloster in Merseburg.

Die erste Gründung von Banz kam nicht richtig voran. Um 1070  gründete sie mit ihrem Mann, dem Grafen Hermann von Habsberg-Kastl (+ nach 1071) auf der Burgstelle der ehemaligen Burg Banz das Kloster Banz.Die Urkunde ist auch in den Regestae Imperii

abgedruckt. “Es wird kund getan, daß Frau Albraht eine Abtei aus ihren Erbgütern errichtete, der sie den ganzen ‚Panzgowe‚ und ‚Mukeburhc‚ [Mupperg LK. Sonneberg, Thür.] mit seinen Zugehörungen, alles was zwischen ‚Itisa‚ [Itz] und ‚Moin‚ gelegen ist, schenkte und diese Abtei durch die Hand ihres Vormundes (tutoris) und Ehegatten, des Markgrafen Hermann [von Habsberg, Opf.] an den Altar des hl. Petrus im Dom (maioris monasterii) in Bamberg übertrug in Anwesenheit, auf Betreiben, mit Übernahme und Bestätigung Hermanns, des 6. Bischofs der Bamberger Kirche.

Hermann I. – RIplus Regg. Bamberg n. 418

Der Banzgau war die Gegend um das Dorf Banz und war das Erbe von Gräfin Albderada.

Abt Konrad I. kam wie von Gräfin Albderada gewünscht aus Kloster Fulda

1114 weihte Bischof Otto von Bamberg (um 1060-1139) die Klosterkirche von Banz.

1121 reorganisierte Otto die Abtei und besetzte sie mit Mönchen aus Prüfening.

Er setzte Balduin aus Kloster Prüfening als Abt ein. Dieser baute die neue Kirche.

Er brachte das Kloster vorwärts und bei seinem Tod 1128 zählte Banz schon 40 Mönche.

Johann Baptist Roppelt Stift und Klosteramt Banz, Nürnberg 1801, S. 184) Dieser gibt 1128 als Todesjahr von Balduin an, währen wikipedia  als Daten 1114-1139 angibt.

Sein Nachfolger Abt Berthold(-1149).Er verschaffte der Abtei viele Güter. Teils holte er alte zurück, teils erwarb er neue.

Er musste sie gegen Anfälle der Nachbarn schützen und erhielt von Papst Eugen III. ((1145-1153) am 03.04. 1148 eine Urkunde, in der er Kloster Banz in seinen Schutz nahm.

(München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv,Hochstift Bamberg F. 166)

Abt Berthold verstarb um das Jahr 1154. Es war die Zeit des Investiturstreits.Die Zeiten waren schlecht.

Wikipedia führt folgende Äbte auf, über die aber kaum etwas bekannt ist.

Willcher (1149–) , Marquard ,Wittegowe (zwischen 1182–1217) ,Adelbero oder Albert I.,Dittmar (1217–1225)

Im Februar 1163 bestätigte Kaiser Friedrich I. (1152-1190)  die Rechtmäßigkeit des Besitzanspruchs von Kloster Banz in Schönbrunn und Friesendorf.

Friedrich I. – RI IV,2,2 n. D1185

1180 wurden die Herzöge von Meranien Vögte des Kloster Banz.

Abt  Hermann (1227–†1239) war Abt unter dem Würzburger Bischof Bischof Otto von Lobdeburg (1207-1223),das Recht bischöfliche Insignien zu tragen.

Da Otto päpstlicher Legat des Papstes Innozenz III. (1198-1216) war, war er durchaus berechtigt, solche Privilegien zu verleihen. (Roppelt S. 185)

Abt Hermann erhielt auch den Zehnten um den Banzberg.

Abt Hermann ließ sich 1229 vom päpstlichen Legaten auch alle Besitzungen von Kloster Banz, und namentlich die Burg Steglitz bestätigen

und mit dem Großen Kirchenbann versichern (Placidus Sprenger, Diplomatische Geschichte der Benedictiner Abtey Banz in Franken: von 1050 bis 1251. Nürnberg 1803, S. 164)

(Urkunde abgedruckt in Oesterreicher, Paul: Geschichte der Herrschaft Banz. 2, Enthaltend Urkunden, die Darstellung der Aebte des vormaligen Klosters, Nachträge und Anmerkungen, S.56)

Sein Nachfolger wurde Abt Otto I. von Ratzenburg (1240–†1252), der von Papst Innozenz IV. (1243-1254) “ansehnliche “Privilegien erhielt (Roppelt),

aber auch Aufträge für ihn durchführen musste. So sollte er dem Kloster Michelsberg in Bamberg, diesem Kloster entfremdete Güter zurückführen.

Papst Innozenz erteilte Kloster Banz auch Zollfreiheit und die Freiheit, seine Pfründen selbst zu vergeben.( J. S. Ersch undJ. G. Gruber , Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge,

Halle Leipzig 1821,Seite 335)

Abt Otto erhielt für das Kloster auch viele Schenkungen von Herzog Otto von Meranien.

1248 starben die Meranier aus. Damit erlosch auch ihre Vogtei für Kloster Banz.

Neue Landesherrn wurden im Coburger Land wurden die sächsischen Wettiner.

Dies versuchten natürlich Einfluß auf das Kloster zu nehmen.

Diese äußeren Einflüsse wirkten in den Konvent hinein. Es bildeten sich Parteiungen, was die Atmospähre belastete.

Es folgten die Äbte Konrad II. (1253–†1272) und Albert II. (1272–†1288)

Abt Konrad  hatte Finanzprobleme und verkaufte deshalb die Klostermühle mit dem Recht aus Wiederkauf. (Johann Looshorn, Die Geschichte des Bistums Bamberg , S. 728)

Abt Heinreich I. von Sternberg (1288–1295) Er hat die Entstehungsgeschichte des Klosters geschrieben und die alten Nachrichten über das Kloster gesammelt.

“Aus Liebe zur Einsamkeit “ hat er die Abtswürde niedergelegt, (Roppelt S. 185)

Unter Abt Konrad III. von Redwitz oder Sternberg (–†1337) blühte das Kloster. Er errichtete viele Klostergebäude neu. Er erwarb den Zehnten von Ebensfeld, Heute Markt Ebensfeld im Kreis Lichtenfels.

Er verschaffte dem Kloster dauerhafte Einkünfte

Abt Konrad verstarb 1337.

Sein Nachfolger war Abt Lambert (1338–†1348) Über ihn ist kaum etwas bekannt.

Auf ihn folgte Karl von Lichtenstein (1348–†1361) Nach Jaeck, Heinrich Joachim: Banz die ehemalige Benediktiner-Abtey und jetzige Herrschaft Sr. K. Hoheit des Herrn Herzogs Wilhelm von Baiern, S. 10)

hatte dieser Abt einen heftigen Streit mit dem Prior als Sprecher des Konvents, der nur durch Schiedsrichter von außen gelöst werden konnte. Allerdings reichten ihre Bestimmungen nicht, das ökonomische Wohl der Abtei zu sichern.

Auf ihn folgte Abt Eberhard I. (1361–†1375). Er weist zwar eine lange Regierungszeit auf, doch ist wenig über ihn bekannt.

Das gilt genauso für seine Nachfolger Abt Heinrich II. von Sternberg (1375–†1378)

Ulrich von Plinzard (1379–1385) war kein guter Wirtschafter. Er verschuldete das Kloster und musste Güter abtreten.Unter seiner Regierung wurde die Zahl der Konventualen

auf 20 beschränkt. Er musste nach sechs Regierungsjahren zurücktreten,

Auch sein Nachfolger Konrad IV. von Redwitz (1385–†1393) war zur Schuldenaufnahme gezwungen.

Die nächsten Äbte regierten alle sehr kurz.

Abt Heinrich III. (1397–†1398) erneuerte 1397 eine schon bestehende Gebetsbrüderschaft Gebetsbrüderschaft mit Kloster Michelfeld.

Es wurde auch vereinbart, dass sich die Konventualen von einem Kloster ins andere versetzen lassen konnte

Johann II. (1398–†1403) Eberhard II. von Schaumberg(1403–†1404) Johann III. von Wallenfels (1404–†1410) Von diesen Äbte ist wieder sehr wenig bekannt.

Unter Abt Johann III. erhob der Heilige Stuhl erstmals Annaten, das war die Gebühr, die für eine kirchliches Amt zu entrichten war.

In der Regel war das der Jahresertrag (daher “Annaten”) des zu vergebenden Kirchamtes, der an die Kurie zu entrichten war.

Auf diese drei Äbte folgte Eberhard III. von Schaumberg (1411–†1434). Er ist um  1335 geboren. Ab 1336 war er Chorherr von St Burkhard in Würzburg.

Der Konvent konnte sich nach  Österreicher (S. 180) nicht auf einen Nachfolger einigen. Papst Gregor XII. (1406-1415) ernannte daraufhin Eberhard III. zum Abt von Kloster Banz.

Er nahm am Konzil von Konstanz (1414-1418) teil. Dort unterzeichnete er für sich, sein Kloster und alle Benediktineräbte des Bistums Würzburg.

Nach Oesterreicher genoss  er in Konstanz großes Ansehen und man nannte ihn den “ehrwürdigen und geistvollen Fürsten des Banzer Kollegiums”(S. 84).

Er und andere Autoren scheiben auch vom Provinzialkapitel der Benediktinerprovinz Mainz-Bamberg  und geben an, dass dieses 1418 in Mainz stattgefunden hat.

Ich gehe davon aus, dass es sich um das erste Provinzialkapitel handelt. Dieses fand1417  im Kloster Peterhausen  in Konstanz statt, angestoßen durch die kirchlich-konziliare Reformbewegung

und wurde auch von den Konzilsvätern einberufen. Dort wurde  beschlossen, dass das Provinzialkapitel alle zwei Jahre stattfinden sollte.

Abt Eberhard nahm an diesem Kapitel nicht teil. Er sandte aber seinen Prior Johannes, seinen Kustor Johannes Blessing, seinen Kantor Georg Kammerer und zwei weitere Mönche auf das

Provinzialkapitel. Neben seinem glanzvollen Auftreten auf dem Konstanzer Konzil hatte er sich aber ständiger Bedrängungen durch Beamte des Landgrafen von Thüringen und des Markgrafen von Meissen, die ihren

Amtssitz in Coburg hatten, zu wehren. Zwar einigte man sich auf einen Vergleich.  Aber die Übergriffe gingen weiter. Klosteruntertanen wurden verhaftet, verhängte Geldstrafen, raubte ihr

Vieh, auch Schafe des Klosters. Den Befehl des Markgrafen zur Rückgabe befolgten sie nicht.

Der Abt erbat zwar Hilfe von den Bischöfen von Würzburg und Bamberg aber wohl vergeblich. Abt Eberhard nahm auch am Konzil von Basel (1431-1449) teil und brachte die Schädigung seines Klosters auch vor die Kirchenversammlung

von Basel. Die Entscheidung erlebte er nicht mehr. Er verstarb am 31. März 1434.

Sein Nachfolger wurde Abt Eberhard IV. von Lichtenstein (1434–1473). Vor seiner Wahl war er nach Oesterreicher Prior in Kloster Banz (S. 87).

Er wurde am 2. Mai 1434 zum Abt von Kloster Banz gewählt.

Am  25. Mai 1434 wurde er durch Bischof  Johann II. von Brunn (1411 –1440) von Würzburg in Hassfurth bestätigt.

1435 erwirkte er eine Bulle vom Konzil von

Basel gegen diejenigen, welche das Kloster angriffen und es schädigten. Den Äbten von St. Burkard in Würzburg Eberhard Lesch von Hilgartshausen (1425-1436)

und Ortwin Körbel (1424–1437) von St. Peter in Erfurt sowie dem Nikolaus Henlin, Dekan von St. Jakob in Bamberg, der auch auf dem Konzil von Basel anwesend war und dort Urkunden ausgestellt hat,

z. B. Stift Neumünster Würzburg Urkunden 1437 September 14, wurde aufgetragen, Kloster Banz zu schützen.

Nach der Bulle scheint wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt zu sein. Mit  dem Landgrafen und Markgrafen, die seinem Vorgänger große Schwierigkeiten bereitet haben, hat er sich wohl verglichen.

Nach fast 40-jähriger Amtszeit wollte er zurücktreten. Der Würzburger Bischof Rudolf II. von Scherenberg (1466 –1495 ) setzte den Mönch Erhard von Schaumburg vom Kloster Komburg als Abteiverweser ein.

Er erhielt genaue Vorschriften, wie er sein Amt zu verwalten habe. Die beiden bischöflichen Abgeordneten, die Domherren Kilian von Bibra (um 1425-1494) und Heinrich von Lichtenstein gaben Erhard noch genauere Anweisungen.

So trugen sie ihm unter anderem auf, einen Siechenhaus zu errichten und einen gemeinsamen Küchenmeister einzusetzen. Gegen die Ernennung des Abteiverwesers legten einige Mönche, darunter Prior Johann Wolf und der spätere

Abt Tristram von Zuffras das Rechtsmittel der Berufung am päpstlichen Hof ein, weil ein Ordensgeistlicher von einem anderen Kloster zum Abteiverweser bestimmt worden sei. Sie gaben aber bald nach und erkannten die Ernennung des

Bischofs an. Die Querelen hatten aber beide, Abteiverweser und Abt veranlasst, ihr Amt niederzulegen. Erhard von Schaumburg schloss mit dem Kloster einen Vertrag ab, nach dem er jährlich 200 fl., das sind  etwa 78.698,00 €, jährlich

mit 50 fl an den vier Quatembertagen zu zahlen, außerdem jährlich ein Fuder Wein, das sind etwa 1324 Liter sowie ein Fuder Bier bekomme.

Abt Eberhard trat auch zurück. Er lebte nicht mehr lange. Er verstarb am 9. Dezember 1474.

Der neue Abt Tristram von Zuffras (1473–†1483) wurde im Juni 1473 gewählt und am 3. Juli 1473 vom Würzburger Bischof Rudolf bestätigt.

Die weltliche Belehnung nahm der Bamberger Bischof Georg I. von Schaumberg (1459–1475) am 30. Juni 1474 vor.

Dieser verstarb bald. Der neugewählte Bischof von Bamberg Philipp Graf von Henneberg (1475–1487) nahm die weltliche Belehnung am 18. Oktober 1474 wieder vor.

Abt Tristram regierte 10 Jahre.Nach Oestreicher  hat er die 10- jährige Verwaltung seines Amtes “ruhmwürdig” ( S. 195)geführt.

Er verstarb am 18. Ok70mer 1483.

Sein Nachfolger wurde Abt Heinrich IV. Groß von Trockau (1483–†1505). Er stammte aus dem Geschlecht der Groß von Trockau, das dem fränkischen Uradel angehörte.

Er wurde als Sohn des Rudolph Groß von Trockau auf Reizendorf und dessen Gemahlin Margaretha von Giech geboren. 

Sein Bruder war zu gleicher Zeit als Heinrich III. Fürstbischof von Bamberg. (1487-1501)

Abt Heinrich wurde einstimmig zum Abt gewählt. Er wollte die alte Klosterzucht wieder herstellen, was allerdings auf Widerstand stieß.

Es gab mehrere Beschwerden gegen den Abt und im Konvent herrschte Unruhe. Man warf ihm vor, dass er die Freiheiten und Privilegien zu untergraben suche.

Der Fürstbischof von Bamberg sollte als Schiedsrichter die Streitigkeiten zwischen Abt und Konvent schlichten.

Am 3. Oktober 1488 erging sein Spruch. Die Freiheiten des Klosters wurden bestätigt. Dem Abt wurde das Recht eingeräumt, die Schuldigen (in dieser Auseinandersetzung) zu bestrafen,

selbst wenn der Konvent nicht zustimmte.

Die Unstimmigkeiten waren aber noch nicht ausgeräumt. Es kam zu einem weiteren 2. Spruch am 22. September 1490. Der besagte, dass die Mönche ihre Nachreden und Schmähungen gegen den Abt unterlasen sollten

und falls sie etwas zu beklagen hätten,dieses vor dem Fürstbischof von Bamberg vorbringen sollten, der Schiedsrichter in dieser Sache sei und seinen Entscheid abwarten sollten.

Außerdem befahl er, dass die Mönche die Schenkhäuser nicht aufsuchen sollten wegen Zechen, Spielens und anderer Gesellschaft.

Das wirft ein Bild auf die tatsächlichen Zustände im Kloster. Den Verfall der Klosterzucht hielt das Eingreifen des Bischofs nicht auf.

Wirtschaftlich war er durchaus erfolgreich. Er brachte Güter an das Kloster, unter anderem den Zehnten von Redensdorf. 1493 übernahm Abt Heinrich den Lohhof bei Kaltenbrunn, heute Landkreis Coburg,

dessen Lehensherr das Kloster schon war, zusammen mit der Gült, das ist die an den Grundherren zu zahlende Steuer von 100 Simmer Getreide, das sind etwa 20,5 hl.

Abt Heinrich verstarb 1505.

Auf ihn folgte Abt Johann IV. (Schütz von Hagenbach), (1505–†1529).

Er wurde 1505 gewählt. Johann Schott, Archidiakon in Würzburg und Generalvikar des Würzburger Bischofs Lorenz von Bibra (1495-1519), erteilte ihm am 19. Juni 1505 die Bestätigung im Namen des Bischofs.
Am 18. März 1506 erfolgte die Belehnung in temporalibus durch den Bamberger Fürstbischof Georg III. Schenk von Limpurg (1505-1522 ).

Schon im ersten Jahr seiner Regierungszeit brannte das Kloster, die Klosterkirche und alle Klostergebäude vollständig ab.

Ein Hausdiener hatte das Feuer nicht gut gehütet und da die Nacht sehr stürmisch war, griff das Feuer schnell auf die Dächer über und innerhalb von zwei Stunden lag alles in Schutt und Asche.

Dabei sind wohl auch Urkunden und Akten vernichtet worden.

Da das Kloster stark verschuldet war, konnten Kirche und Kloster nicht sofort wieder aufgebaut werden.

Die Michaelskapelle, die an die Hauptkirche angebaut war, wurde wieder hergerichtet.

Der Abt war angesichts der misslichen Lage nicht einmal in der Lage, die Gebühren für die Bamberger Belehnung zu entrichten.

Es mussten neue Schulden gemacht werden. Die Kirche blieb unausgebaut. Die Gebäude wurden allmählich wieder errichtet.

Kaum waren die Schäden behoben, brach der Bauernkrieg aus, der schnell auch auf Franken übergriff.

Am 14.05. begannen die Bauern mit dem Angriff auf die Würzburger Burg, der aber abgewiesen wurde.

Der Abt von Kloster Banz hatte Hakenbüchsen auf die Mauern bringen lassen und sie laden lassen.

Als von überall her die Nachricht kam, dass in Franken keine Sicherheit mehr herrsche, ließ er das Kostbarste an Geräten, Schriften und der Bibliothek nach Staffelstein in Sicherheit bringen.

Er selbst flüchtete sich mit den Klostergeistlichen nach Forchheim. Er hielt sich bei seinem Schwager Josef Haller auf. Die Klostergeistlichen zogen weltliche Gewänder an und

suchten bei ihren Verwandten oder Bekannten Zuflucht.

Das Kloster wurde einigen Adligen anvertraut.

Bürger von Lichtenfels schickten einen Haufen Bewaffneter unter Führung des Stadtschreibers Jakob Burchard, der sonst ein Vertrauter des Abtes war,  nach Banz. Sie warfen die Adligen aus dem Kloster,

verjagten die Dienerschaft, raubten Geräte, Getreide und Vieh, leerten Küche und Keller, raubten die Glocken und schleppten alles weg.

Nachdem sie abgezogen waren brannte das Kloster wieder ab und alles, was in den letzten 20 Jahren wieder aufgebaut worden war, wurde aufs Neue zerstört.

Danach folgten die Einwohner von Staffelstein und raubten, was nicht verbrannt oder den Lichtenfelsern mitgenommen worden war.

Da ihnen das  nicht genügte, zogen sie nach Neuhof weiter, raubten dort die Schafe und verwüsteten den größten Teil des Klosterwaldes.

Der Aufstand wurde niedergeschlagen, Schuldige entweder hingerichtet oder mit Gefängnis oder Geld bestraft.

Vor allem der Würzburger Fürstbischof Konrad II. von Thüngen (1519 –1540) hielt ein fürchterliches Blutgericht ab, dass er sich wegen seiner Härte an Rom wenden musste

und dort um Absolution bitten. (Alfred Wendehorst, Das Bistum Würzburg 3: Die Bischofsreihe von 1455 bis 1617 (Germania Sacra N. F. 13), Berlin/New York 1978. S 86)

Die Bischöfe von Würzburg Konrad und von Bamberg Weigand von Redwitz (1522 –1556) ermunterten Abt Johann das Ruder in Banz wieder zu übernehmen und dort für die

Wiedererrichtung der Klostergebäude Sorge zu tragen. An Rat und Beistand solle es nicht mangeln.

Er kehrte nach Banz zurück, wo sich auch Prior Wolfgang Groß und weitere Mönche einfanden. Es waren insgesamt noch sieben übrig. Die anderen waren abtrünnig

geworden und hatten sich Martin Luther zugewandt.

Der Abt verlangte, was er nach Staffelstein geflüchtet hatte und das Geraubte zurück. Die Staffelsteiner waren sofort bereit dazu.

Die Lichtenfelser gaben erst nach, als der Abt beim Gericht des Fürstbischofs in Würzburg Klage erhob. Da dessen Härte inzwischen  bekannt war, gaben sie das Geraubte zurück

oder lösten mit Geld ab, was kaputt gegangen war oder verzehrt worden war. Außerdem erklärten sie sich bereit, einen jährlichen Zins zu zahlen.

1526 begann Abt Johann, das Abteigebäude größtenteils und die Viehstallungen wieder ganz herstellen. Beides ließ er vorerst mit Schindeln decken, bis sich die Finanzlage des Klosters wieder gebessert hatte.

Nun wollte er auch die Klosterzucht wieder herstellen. Er ging deshalb zum Bischof nach Würzburg, um sich dort Rückendeckung zu holen

Prior Wolfgang Groß, Albrecht Groß und Christoph Ulfring, waren daran nicht interessiert. Sie warteten die Rückkehr des Abtes nicht ab, nahmen die Klosterprivilegien und das Klostersiegel mit

und begaben sich nach Coburg. Der Abt forderte sie auf, zurück zu kommen. Sie zeigten kein Interesse mehr am Klosterleben und kehrten nicht zurück.

Das führte dazu, dass die letzten verbliebenen drei Mönche sich ebenfalls davon machten. Der Abt blieb zunächst allein im Kloster.Sie kehrten aber bald wieder zurück.

Der Abt, der sehr viel durchgemacht hatte, wurde krank und verstarb am 24. Juli 1529.

Auf ihn folgte Abt Alexander von Rottenhan (1529–†1554).

Er stammte aus einer Familie des fränkischen Uradels, die ihren Namen von ihrem Stammsitz, der Burg Rottenhan bei Eyrichshof hatten. Sie waren Dienstmannen des Bistums Bamberg.

Er wurde von den beiden verbliebenen Mönchen in Anwesenheit des Abtes Heinrich II. von Mengersdorf (1532–1545) vom Kloster Theres, der die Wahl leitete, zum neuen Abt gewählt.

Die Bestätigung von Fürstbischof Konrad II. von Würzburg erfolgte am 13. August 1529. Auch die weltliche Belehnung durch Fürstbischof Weigand erfolgte bald.

Er bemühte sich mit den andren drei Mönchen, die das Kloster verlassen hatten, ein Abkommen zu treffen. Sie hatten sich der Klostergüter vor dem Wald bemächtigt und lebten von deren Einkommen.

Es wurde nun vereinbart, dass die drei  die Einkommen der Güter vor dem Wald einziehen sollten. Dafür erhielten sie Getreide, Käse sowie 10 fl. , das sind etwa 3.996,00 €,an Bargeld.

Das bedeutete  praktisch, dass die gesamten Einkünfte aus den Gütern vor dem Wald für den Lebensunterhalt der drei ehemaligen Mönche auf zu wenden waren Außerdem hegte der Abt die Besorgnis,

dass die Einkünfte und Güter dem sächsischen Hause zugespielt würden, das dort Landesherr war.

Gleich nach seinem Amtsantritt liess er Kirche, Turm und die Klostergebäude wieder völlig herzustellen, die ja nur notdürftig repariert worden waren.

Alles wurde nun mit Schiefer gedeckt. Die Bauten mit Glas versehen. Altäre wieder aufgerichtet, eine Orgel eingebaut.

Ob es dem Kloster finanziell so gut ging, oder Abt sein eigenes Vermögen vorgestreckt hatte, ist nicht klar.

Abt Alexander scheint vermögend gewesen zu sein. Er lieh nämlich Kloster Michaelsberg 1000 fl., das sind etwa 399.575,00 €.

Dafür erhielt er sämtliche in den Diözesen Würzburg und Bamberg gelegenen Michaelsberger Klostergüter als Pfand. Sollte diese Schuld

nicht innerhalb von drei Jahren abgetragen werden, sollten ihm die Güter zufallen.

1530 fand die feierliche Weihe des Rohbaus  unter Anwesenheit  von Gästen wie z. B. Abt Heinrich von Kloster Theres und Abt Martin (+ 1539)von Kloster Michaelsberg aus Bamberg statt.

1531 wurde die Kirche geweiht.

Er bemühte sich intensiv um den Wiederaufbau.

1531 herrschte im Banzgau eine große Hungersnot. Der Abt ließ die Klosterspeicher öffnen , um die Not seiner Untergebenen zu lindern.

Er hatte aber auch gegen viel Widrigkeiten von außen zu kämpfen.

Er bekam den Kurfürsten Johann den Beständigen (1525-1532), der die die Pflege Coburg innehatte, zum Feind.

Die drei nach Coburg entwichenen Mönche wollten sich möglicherweise des Klosters Banz bemächtigen.

Er ließ mit Genehmigung des Bamberger Bischofs den vorhandenen Turm befestigen.

In das Kloster legte er eine Besatzung.

Am Kloster führte er wieder wissenschaftlichen Unterricht ein.

Begabte Schüler schickte er an die Universitäten nach Leipzig und Dillingen. Er nahm Schüler in den Orden und das Kloster auf.

Er ließ eine Bibliothek errichten.

Er hatte sich  gegen Raubgesindel zu wehren.

Kloster Banz hatte auch unter Krieg zu leiden.

1546 brach der Schmalkaldische Krieg aus, den Kaiser Karl V.  1546/47 gegen den Schmalkaldischen Bund führte. Das ist das 1531 in Schmalkalden geschlossene Verteidigungsbündnis

protestantischer Fürsten unter Führung von Kursachsen und Hessen gegen die Religionspolitik von Kaiser Karl.

Der sächsische Kurfürst Johann Friedrich I (1532-1547) wollte Kloster Banz in seine Gewalt bekommen.

Es war aber von bamberger und würzburger Kriegsleuten besetzt, so dass er unverrichteter Dinge wieder abziehen musste.

Er suchte dann die Grenzen der beiden Fürstentümer heim und forderte viele tausend Gulden Brandschatzung.

Abt Alexander schoss dem Fürstbischof von Bamberg 2000 fl., das sind etwa 799.150,00 €, vor und auch dem Würzburger Fürstbischof konnte er mit einer

beträchtlichen Summe aushelfen, auch ein Beleg,  wie gut Abt Alexander wirtschaftete.

Sehr zu leiden hatte das Kloster unter den kaiserlichen und spanischen Truppen. Diese verlangten zwar keine Brandschatzung, plünderten, mordeten und

brandschatzten aber in klösterlichen Orten.

1547 erhielt Abt Alexander von Kaiser Karl die Bestätigung der Rechte und Freiheiten von Kloster Banz und einen Verbotsbrief der Beeinträchtigung dieser Rechte. (Oesterreicher S.187)

1549 verstarben die drei abtrünnigen Mönche. Nun konnte Abt Alexander die Einkünfte aus den Gütern vor dem Wald wieder dem Kloster zukommen lassen.

Vom Reichskammergericht bekam er verschiedene Aufträge darunter einen in Sachen der Fürstbischöfe von Bamberg und Würzburg gegeneinander.

Da das seine beiden Obrigkeiten waren, lehnte er das zunächst ab, musste aber dann doch die Zeugenvernehmungen vornehmen.

1550 erlaubte der Würzburger Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt (1544 –1558) Abt Alexander Nichtadlige in Kloster Banz aufzunehmen.

Abt Alexander hatte den Bischof darum gebeten, nachdem das Kloster nur noch drei Klostergeistliche hatte. Einer davon entlief dem Kloster zum zweiten Mal.

Bischof Melchior genehmigte die Bitte am 7. Juli 1550.

Abt Alexander machte umgehend davon Gebrauch. In der Folge traten äußerst wenige und bald gar keine Adlige mehr ins Kloster ein

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Abt Alexander zunehmend krank.

Er verstarb am 5. April 1554.

Sein Nachfolger wurde Abt Georg I. Truchseß von Henneberg (1554–1568)

Nach dem Tod von Abt Alexander kehrten einige Mönche ins Kloster Banz zurück, unter ihnen Georg Truchsess von Henneberg .

Dieser wurde nun unter Zustimmung aller zum Abt gewählt. Bischof Melchior bestätigte ihn 1554. Der Bamberger Bischof Wiegand  nahm ebenfalls 1554 die weltliche Belehnung vor.

1566  hatte das Hochstift Würzburg in einem Vergleich die Oberhoheit des Hochstiftes Bamberg über Kloster Banz anerkannt.

die Es kam zu Auseinandersetzungen wegen der Erbschutzgerechtigkeit über Kloster Banz.

1568 kaufte sich Kloster Banz mit seinen 27 Ortschaften aus dem Coburger Schutz frei.

Das Kloster war von bambergischen und  würzburger Truppen besetzt.

1567 rief Fürstbischof  Friedrich von Wirsberg (1558-1573) den jungen Abt Johannes IV.von Münsterschwarzach als Visitator nach Banz.

Während dieses Besuches besetzten am 2. März 1567 protestantische Coburger Bürger Kloster Banz und verjagten den Visitator und seine Begleiter.

Diese mussten zu Fuß nach Münsterschwarzach zurück.

Abt und Konvent verließen das Kloster und traten zum Protestantismus über.

Abt Georg begab sich nach Schloss Wildenheid bei Neustadt Coburg. Er heiratete und hatte eine Tochter. Er starb 1598.

Kloster Banz hatte nun weltliche Verwalter und wurde auf Wunsch vom Würzburger Bischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573 –1617) wieder besiedelt.

Er berief Johannes IV. Burckhardt (1575–†1598) als Abt nach Kloster Banz.

Dieser ist 1538 in Wettelsheim, heute ein Ortsteil von Treuchtlingen,  geboren.

1548 wurde er als Zehnjähriger in das Kloster Münsterschwarzach gegeben.

1555 wurde er dort zum Priester geweiht.

Am 24. Mai 1563 wurde er dort einstimmig zum Abt gewählt.

Im Jahr 1573 war der Münsterschwarzacher Abt Johannes IV.als Wahlkommissar bei der Wahl von Bischof Julius Echter tätig.

Der neue Bischof schätzte Abt Johannes sehr und drängte ihn, die Abtei Banz als Vorsteher und Erneuerer zu übernehmen.

Um den Verdacht der Ämterhäufung zu vermeiden, sollte er den Titel Abt zu Banz und Administrator zu Münsterschwarzach tragen. Da Kloster Banz noch

immer umkämpft war, erfolgte die Anreise von Johannes IV. unter militärischem Schutz.

Am 20. Juni 1575 wurde Johannes zum Abt von Banz  gewählt. Die weltliche Belehnung durch den Bamberger Fürstbischof Veit von Würtzburg (1561-1577)

erfolgte am 9. Juli 1575.

Die Bestimmung, dass nur Adlige in Kloster Banz aufgenommen wurden, war ja schon 1550 aufgehoben worden. Nun wurde sie praktisch ins Gegenteil verkehrt.

Abt Johannes begann nun mit Der Aufstockung des Konvents.

Am 12. März 1576 bestellte er mit  Dr. Johann Brenzlein, Advokat und Prokurator beim Reichskammergericht, zum Prozessbevollmächtigten des Klosters

StABa, Kloster Banz (B 93) 1422

Dann  begann er  mit der Restaurierung der zerstörten Gebäude.

1578 legte er den Grundriss der neuen Kirche vor. Sie wurde 1580 fertiggestellt.

Dann nahm er die Konventsgebäude in Angriff.

Für die beiden Klöster führte er die Gebräuche der Bursfelder Kongregation ein, ohne dieser beizutreten.

1582 bat er Bischof Julius Echter um Resignation in Kloster Banz, da er verstärkt gesundheitliche Probleme hatte.

Doch der Bischof gab diesem  nicht statt. Er versuchte ihn mehrmals von seiner Abberufung zu überzeugen.

Aber dieser übertrug ihm mit St. Stephan in Würzburg noch eine weitere Abtei, die er als Administrator leiten sollte.

Er litt inzwischen an Wundrose und hatte ein Lungenödem.

Er verstarb am 26. Januar 1598 in Banz und wurde in Münsterschwarzach beigesetzt.

Sein Nachfolger wurde Abt Thomas Bach (1598–†1624).

Er wurde am 5. März 1598 gewählt.

Vor seiner Wahl war er Prior.

Bischof Julius von Würzburg bestätigte ihn schon am 11. März 1598.

Die weltliche Belehnung durch den Bamberger Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel (1599 –1609) verzögerte sich, da sein Vorgänger

Neidhardt von Thüngen (1591 –1598) verstorben war.

Abt Thomas wurde am 6. April 1599 belehnt.

Er hatte Rechtsstreitigkeiten mit dem Fürstbischof von Bamberg  wegen der Jagden, zu dem er kein gutes Verhältnis hatte.

Ebenfalls Streitigkeiten wegen Jagden gab es mit der Familie von Rotenhan von Rentweinsdorf . Diese wurden von Bamberg unterstützt .

Der Fürstbischof lud den Abt nach Bamberg, belegte ihn mit einer Strafe von 2000 Talern, das sind etwa 793.703,00 € und gab ihm Stadtarrest.

Erst als er auf die vorgegebenen Bedingungen einging, wurde das erlassen.

Er war sehr freigiebig und unterstützte Geschädigte bei Bränden.

1611 brannte es in Buch und Stetten. Den Einwohnern half er finanziell beim Wiederaufbau ihrer Häuser und Scheunen.

Als 1616 das Städtchen Teuschnitz völlig abbrannte, versorgte er die Hungernden mit Mehl und Getreide.

1621 wurde Bayreuth samt Rathaus zur Hälfte vernichtet. Über 270 Häuser brannten ab.

Markgraf Christian von Bayreuth(1603-1655)  bat Abt Thomas um Hilfe. Dieser gab 120 fl., das sind etwa 47.924,00 €,  zum Teil aus seinem eigenen Vermögen.

Er war nicht nur freigiebig. Er baute auch viel.

Im Kloster errichtete er 1612 die Abteikapelle zu Ehren der Heiligen Apostel Peter und Paul.

Die Klosterkirche, das Krankenzimmer und die Kapelle des heiligen Ägidius stattete er mit Altären aus.

In der Kirche ließ er eine neue Orgel bauen. Den Abteiturm, der bei einem Sturm am 28. Dezember 1613 eingestürzt war, ließ er wieder herstellen.

In den großen Turm ließ er eine Glocke von 72 Zentner hängen.

Auch außerhalb ließ er bauen.

Begabte Mönche schickte er an die Universitäten in Mainz, Bamberg, Würzburg und Dillingen.

Das Kloster erwarb sich einen guten Ruf wegen seiner Gelehrsamkeit aber auch wegen Beachtung der Ordensregeln.

Banzer Mönche wurden in andere Klöster berufen, um dort die Klosterzucht wieder herzustellen.

1618 begann der Dreißigjährige Krieg. Als Auslöser gilt der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Er begann mit dem Aufstand der protestantischen und böhmischen Stände in Prag.

Banz hatte bald unter Truppendurchzügen zu leiden.

Graf Peter Ernst von Mansfeld (1580-1626) zog 1618 zur Unterstützung der evangelischen Stände nach Böhmen.

In Franken hauste er aber schon so übel, dass Abt Thomas Wertgegenstände des Klosters nach Coburg in Sicherheit bringen ließ.

Die Truppen des Herzog Bernhard von Weimar (1604-1639) zogen nach den Mansfeldern nach Prag herrschten besonders grausam.

Sie plünderten und erpressten mit gezogenen Gewehren von den Einwohnern Geld.

Dann folgten die Truppen von Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632), des “Winterkönigs”.

Diese verhielten sich ruhig.

1620 hielten die Truppen von General Tilly (1559-1632) im Banzgau Winterquartier.

Abt Thomas machte sich auch um den Orden verdient. Dieser hatte keine gleichförmigen Gesetze und Gewohnheiten.

Abt Thomas regte beim Bamberger Fürstbischof Johann Gottfried I. von Aschhausen (1609 –1622), der von 1617-1622 auch Bischof von Würzburg war,

eine Gleichförmigkeit anzustreben.

Dieser berief 1618 eine Versammlung der Äbte,Prioren und Älteste der fränkischen Benediktinerklöster ins Kloster St. Stephan in Würzburg.

Dort wurden Satzungen entworfen, von allen gut geheißen und vom Fürstbischof genehmigt.

Abt Thomas brachte viele alte Weinberge wieder in Stand und ließ neue anlegen.

Aber während des Dreißigjährigen Krieges blieben viel Weinberge öd.

Diese stellte Abt Eucharius Weiner wieder her.

Abt Thomas erlitt am 19. Januar 1624 einen Schlaganfall.

Er verstarb am 24. Januar 1624.

Sein Nachfolger wurde Abt Kaspar Förkel (1624–†1635)

Er ist in Eltmann geboren.

vor seiner Wahl war er 20 Jahre Prior.

Er wurde am 3. Februar 1624 zum Abt gewählt. Er hatte  zwei Mitbewerber.

Die Bestätigung des Würzburger Bischofs Philipp Adolf von Ehrenberg (1623 –163) dauerte, auch weil er versuchte, auch die weltliche Gewalt über das Kloster zu erlangen, die Bamberg innehatte.

Der Bischof von Bamberg Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623 –1633 )erteilte die weltliche Belehnung am 10. April 1624 ohne Rücksicht auf die ausstehende Würzburger

geistliche Bestätigung.

Er erneuerte die Vorschriften, die sein Vorgänger nach der Versammlung in St. Stephan erlassen  hatte.

1626 ließ er die baufällige Kirche von Neufang und 1628 die von Altenbanz wieder herstellen.

Er leistete Bischof Philipp Adolf, der einen unerbittlichen Kurs der Rekatholisierung verfolgte, bei der Wiedererlangung der von Protestanten besetzten Pfarreien treuen Beistand.

Er beschrieb alle Pfarreien mit Angaben ihrer Einkünfte.

Die Ankunft der Schweden in Deutschland und deren Eindringen in Franken stoppte diese Bemühungen.

Am 11. Februar 1632 besetzten schwedische Truppen unter General Gustaf Horn ( 1592-1657) Bamberg.

Nun war auch Banz bedroht.

Abt Kaspar  hatte die kostbareren Sachen des Klosters nach Forchheim in Sicherheit gebracht.

Er selbst flüchtete zu spät. Er wurde verraten und von den Schweden gefangen genommen.

Er wurde nach Königshofen verschleppt.

Die Schweden erpressten 4500 fl , das sind etwa 1.797.132,00 €, Lösegeld.

Aber obwohl das Lösegeld gezahlt war, wurde der Abt nicht freigelassen.

Er starb am 12. November 1635 in Königshofen.  Er wurde dort von Abt Georg Kihn (1618–1639) von Kloster Bildhausen in der Pfarrkirche von Königshofen bestattet.

Abt Georg hielt sich ebenfalls in Königshofen auf, da Kloster Bildhausen ebenfalls von den Schweden besetzt war.

Der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna (1612-1654), der nach dem Tod von König Gustav Adolf die Regierungsgeschäfte führte, schenkte nach Oesterreicher (S. 174) und Jäck (S.12)

Kloster Banz  dem Markgrafen Georg von Brandenburg. Dieser nahm das Kloster gleich in seinen Besitz.

Der Konvent zerstreute sich . Die Mitglieder gingen in andere Klöster, zum Teil sogar in andere Länder. Einige gingen ins Kloster Michaelsberg in Bamberg.

Georg II. Heusler hielt sich in der Nähe des Klosters auf.  Nach dem Tod von Abt Kaspar  wählten ihn die wenigen Mönche, die sich in der Nähe von Banz befanden, am 19. Januar 1636  zum Abt.

Er konnte aber weder bestätigt noch belehnt werden, denn er starb zuvor am 14. April 1637.

Das Kloster blieb zwei Jahre ohneAbt.  Auf ihn folgte Abt Jodok Weith (1638–†1647).

Er war gerade aus dem Exil zurückgekehrt

Er stammte aus Markelsheim im Taubertal. Nach dem Schwedeneinfall war er mit einem Teil des Konvents nach Garstel in Oberösterreich geflüchtet.

Er wurde am 11. Januar 1638 zum Abt gewählt. Am 6. Februar 1638 belehnte ihn der Würzburger Fürstbischof Franz von Hatzfeld (1631 –1642) Da er gleichzeitig Fürstbischof von Bamberg war, nahm er am

19. Juni 1638 auch die weltliche Belehnung vor.

Abt Jodok führte die Abtei durch die Kriegswirren. In Banz hielten sich nur noch zwei Konventuale und ein Novize auf.

Abt Jodok musste sich zeitweilig in den Schutz der Festung Coburg begeben.

Abt Jodok verstarb am 12. Mai 1647 “durch Mühe und Ungemach geschwächt” wie Oesterreicher bemerkt (S. 177)

Noch vor Kriegsende wird Michael Stürzel als Administrator eingesetzt. Er wurde 1648 zum Abt gewählt regierte bis 1664.

Im Auftrag von Fürstbischof Melchior Otto Voit wurde er vom  Ebracher Abt Petrus II. Scherenberger (1646–1658 ) geweiht.

Der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp I. von Schönborn (1642 –1673) bestätigte ihn am 17. August 1648.

Die weltliche  Belehnung erfolgte am 5. September 1649 durch den Bamberger Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg (1642 –1653)

Im Herrschaftsgebiet von Kloster Banz lebte nur noch die Hälfte der Bevölkerung.

Die Einnahmen waren zusammengebrochen. Diese mussten für die notwendigsten Wiederaufbauen und Neueinrichtungen verwendet werden.

Der Abt schaffte aber mit Neuaufnahmen eine Vergrößerung des Konvents.

Erst seine Aufbauarbeit ermöglichte die spätere Blüte im Barock von Kloster Banz.

Abt Michael verstarb am 20. Februar 1664.

Sein Nachfolger wurde Abt Otto de la Bourde (1664–1677)

Er wurde am 8. Juni 1630 in Coburg  als Sohn des Johann Christoph de la Bourde, eines österreichischen Oberleutnants geboren, und der Catharina Barseuterin,

einer Patriziertochter aus Eger , geboren. Er studierte die Schönen Wissenschaften in Bamberg und Philosophie in Prag.

1656 trat er ins  Kloster Banz   ein.  Am 24. März 1664 wurde er einstimmig zum Abt von Kloster Banz gewählt.

Am 29. Mai 1664 bestätigte ihn der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp I. von Schönborn.

Der Bamberger Fürstbischof Melchior Otto Voit belehnte ihn am 14. Juli 1665 mit den Temporalien.

Er reiste persönlich zu Kaiser Leopold I. (1658-1705) nach Wien, um sich die Freiheiten von Kloster Banz bestätigen zu lassen.

Er machte besten Eindruck auf den Kaiser, der ihn am 4. April 1672 zum wirklichen Kaiserlichen Rat ernannte. Er trug ihm eine Gesandtschaft an den kursächsischen Hof auf.

Abt Otto war schon als Konventuale in die Reichspolitik eingebunden. So übertrug ihm der Regensburger Fürstbischof und Kardinal von Wartenberg(1649-1661)  als Dank für geleistete diplomatische Missionen, noch vor seiner Wahl eine Pfründe in Roding.

Von 1672-1681 ist er kaiserlicher Resident am kursächsischen Hof in Dresden  mit Missionen in norddeutsche Residenzstädte.

Beim sächsischen Kurfürste Johann Georg II. (1656-1680) war er ebenfalls wohl gelitten.

Ottos Sekretär und Beichtvater war Kilian Düring, der unter Abt Michael in Kloster Banz eingetreten ist und dort 1659 seine Profess abgelegt hatte.

Er wurde von Abt Otto 1671 mit seiner Vertretung in Banz beauftragt.

1677 kehrte Abt Otto kurz nach Banz zurück, um dort als Abt wegen seiner Dauerabwesenheit zu resignieren. Er machte dies

gegenüber Peter Philipp von Dernbach, der von 1672-1683 Fürstbischof von Bamberg und von 1675 – 1683 gleichzeitig Fürstbischof von Würzburg war.

Eine geregelte Neuwahl gab es nicht. Der Fürstbischof postulierte Eucharius Weiner (1677–†1701) zum neuen Abt von Kloster Banz.

1679 stellte Kaiser Leopold folgende Urkunde aus: “Kaiser Leopold I. zeigt Abt Otto des Klosters Banz (Gde. Weingarten, Lk Staffelstein) an, dass er ihn aus Gnaden mit der Leitung des Bistums Gurk oder eines anderen freiwerdenden Bistums beauftragen wolle. “

Kloster Banz (B 93) 1400 Staatsarchiv Bamberg.

1697 wurde Otto de la Bourde zum Fürstbischof von Gurk erhoben, was er bis zu seinem Tod am 24. Dezember 1708 war.

Ob Kilian Düring Otto als Beichtvater folgte und ob er auch in diplomatischen Missionen für ihn tätig war, ist nicht klar.

Aber 1687  wird Kilian von Abt Eucharius als Prior in Banz eingesetzt.

Eucharius Weiner war von 1677 bis 1701 auch Abt in Banz.

Er ist am 24.2. 1634 in Kissingen geboren. Dort besuchte er das Gymnasium.

1651 studierte er an der Universität Würzburg.

1653 trat er in das Würzburger Benediktinerstift St. Stephan ein.

1658 wurde er zum Priester geweiht.

Er wurde Novizenmeister in St. Stephan.

1665 war er dort Prior.

1667 wurde er Abt in St. Stephan. StAWü, Kloster St. Stephan Würzburg Urkunden 947

1668, 1674 und 1685 war er auch Rektor der Universität Würzburg. So wunderte es nicht, dass ihm auch als Abt die besonderen Förderung der Wissenschaften am Herzen lag.

Als Abt von St. Stephan verschönerte er Kirche und Kloster St. Stephan.

Er baute auch die Bibliothek aus.

Offenbar fand sich im Konvent von Kloster Banz nach dem Rücktritt von Abt Otto kein dem Fürstbischof Peter Philipp kein diesem genehmer Nachfolger, so dass er Eucharius zum Abt in Banz postulierte.

Die bischöfliche Bestätigung erfolgte am 2. März 1677.

Die Belehnung mit den Temporalien am 28. Mai 1678, beides durch Fürstbischof Peter Philipp, der ja in Bamberg und Würzburg Bischof war.

Das war er dann von 1677 bis zu seinem Tod 1701.

1700 setzte ihn der Würzburger Fürstabt Johann Philipp II. von Greiffenclau zu Vollraths (1699 –1719) zum Administrator des Schottenklosters in Würzburg ein.

In Kloster Banz war er haushälterisch. Er stellte die verödeten Weinberge wieder her.

Er errichtete eine Bibliothek und baute ein Krankenhaus.

Er beauftragte Baumeister Leonhard Dientzenhofer (1660–1707) mit dem Wiederaufbau von Kloster Banz.

Leonhard Dientzenhofer ist Mitglied der Baumeisterfamilie Dientzenhofer. Das waren die fünf Brüder Georg (1643–1689), Wolfgang (1648–1706),

Christoph (1655–1722) und dessen Sohn Kilian Ignaz (1689–1751), Leonhard (1660–1707) und Johann  (1663–1726) und dessen Sohn Justus Heinrich (1702–1744)

Zusammen sollen sie über 250 Bauwerke (Kirchen, Klöster, Schlösser, Palais, Treppenanlagen, Brücken, Brunnen u. a.) erstellt haben.

Johann Dientzenhofer baute die Domkirche in Fulda.

Leonhard arbeite zunächst als Palier bei seinem Bruder Georg beim Bau des Klosters Waldassen, dessen Bauleitung Georg innehatte.

Seit 1687 war er in Bamberg ansässig, wo er Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn(1693-1729) Hofbaumeister wurde.

Zu seinen Werken u.a.  zählen Kloster Ebrach (ab 1688), Kloster Langheim (Gesamtplan ab 1690), Kloster Banz (Klostergebäude einschließlich Hauptstiege 1695–1704)

sowie Kloster Schöntal (Klostergebäude und Kirche 1694–1707)

Abt Eucharius erlebte nur den Baubeginn.

Er verstarb am 11. April 1701 in Kloster Stephan in Würzburg.

Sein Nachfolger wurde Abt Kilian Düring (1701–†1720)

Er wurde am 8. September 1641 als Sohn des fürstbischöflich-bambergischen Kammerschreibers Alexander Düring  in Bamberg geboren.

Sein Taufname war Cornelius.

1657 begann er sein Studium an der Academia Ottoniana in Bamberg.

1658 trat er als Novize in das Kloster Banz ein.

1665 wurde er zum Priester geweiht.

Als Otto Abt in Banz wurde, wurde er bald dessen Sekretär und Beichtvater.

1687 war er Prior unter Abt Eucharius.

Als Abt Eucharius verstarb, wurde Kilian auf Empfehlung von Fürstbischof  Otto von Gurk am 9. Mai 1701 zum Abt von Kloster Banz gewählt.

Otto blieb auch weiterhin Kilians Förderer und unterstützte Kloster Banz finanziell

In seinem Testament vermachte er Kloster Banz 43400 Rheinische Gulden, das sind etwa 17.711.499,00 €. So konnte die Kirche größer und prachtvoller gebaut werden, als ursprünglich geplant.

Abt Kilian wurde am 1. Oktober 1701 durch den Würzburger Fürstbischof Johann Philipp bestätigt.

Die weltliche Belehnung erfolgte am 10. Januar 1702 durch den Bamberger Fürstbischof  Lothar Franz.

Abt Kilian war damals schon 60.

Cellerar war Marian Lützelberger (1654–1723) aus Bamberg. Dieser überwachte als Bauherrenvertreter die Baustelle und begleitete sie.

Als Prior setzte Kilian Maurus Büchner (1670–1732) ein. Diesen setzte er 1709 “Wegen Missachtung der Klausur ab. Maurus verließ das Kloster, trat zum Protestantismus über, heiratete und war Pastor in Gräfenthal.

Kilian setzte dann Joseph Heerdegen (um 1654–1725) als Prior ein. Er hatte dieses Amt schon unter Abt Eucharius inne.

Peter Witzel war von 1714-1716 Prior, dann folgte  der spätere Abt Benedikt Lurz von 1716-1720.

1707 verstarb Leonhard Dientzenhofer. Dessen jüngster Bruder Johann übernahm die Baustelle.

Dank der Erbschaft von Fürstbischof Otto konnte Kilian großzügiger planen.

Für die Stuck-, Fresken- und Bildhauerausstattung konnte er nun mit den besten der zur Verfügung stehenden Meistern Verträge ab schließen.

1710 wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt.

Der Würzburger Bildhauer Balthasar Esterbauer (1672–1728)übernahm die Bildhauerarbeiten am Doppelturm

Die Stukkaturen besorgte der Wessobrunner Stukkateur Johann Jakob Vogel (1661-1727).

Die Kirche war 1718 fertiggestellt und wurde am 15. Oktober 1719 eingeweiht.

Unter Abt Kilian gab es 12 Neueintritte.

Bei der Einweihung 1719 werden 21 Konventualen erwähnt, darunter 18 Patres.

Abt Kilian verstarb am 6. Februar 1720. Er wurde in der neuen Gruft der Kirche bestattet.

Sein Nachfolger wurde Abt Benedict Lurz (1720–†1731)

Er wurde am 16. September in Sesslach im Landkreis Coburg als Johann Jacob Lurz geboren.

Sein Vater Lorenz war Stadtrat in Sesslach.

1690 begann er das Studium der Rhetorik an der Academia Ottaniana in Bamberg. Schon ein Jahr später wechselte er an die Universität Würzburg.

1694 trat er in das Kloster Banz ein, wo er 1696 seine Profess ablegte und den Klosternamen Benedict annahm. 1700 wurde er zum Priester geweiht.

Unter Abt Kilian wurde er 1707 Novizenmeister.

1716 ernennt ihn Abt Kilian zum Prior. Er war auch Kanzleidirektor.

Nach dem Tod von Abt Kilian wurde Benedict am 12. März  1720 mit Mehrheit zum neuen Abt von Banz gewählt.

Am 17. April 1721 bestätigte ihn der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (1719 – 1724)

Die Belehnung durch den Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (1693 –1729) erfolgte am 19. Februar 1721.

Er zeigte sich durchaus als Barockabt.  Er schaffte eine neue Kutsche an und stellte dafür fünfköpfiges Begleitpersonal zu Pferd und Fuß ein.

Er scheint finanziell sehr gewieft gewesen zu sein und ein richtiges Verhandlungstalent.

Die vier Nischenaltäre für das Langhaus hatte Balthasar Esterbauer für 200 fränkische Gulden, das sind etwa 81.202,00 €  je Altar errichtet.

Die beiden wesentlich größeren Seitenaltäre baute Johann Thomas Wagner (1691-1769) für 100 Gulden je Altar, also halb so teuer.

Johann Thomas Wagner hatte als Geselle von Balthasar Esterbauer begonnen.

Abt Benedict stellte das Klostergeviert fertig. Die alte noch stehende Klosterkirche musste abgebaut werden.

Mit Baumeister Simon Weber (1695–1735)  schloss er einen  Akkord über den langen talseitigen Konventflügel, der dann aber erst 1732 begonnen wurde.

Den Südwestflügel, den sogenannten Bischofsbau konnte er vollenden.

Außerhalb von Banz baute er in Buch am Forst ließ er bei dem dortigen klösterlichen Gutshof ein Herrenhaus, das wohl als Sommersitz dienen sollte, errichten

Es hat ein heutiges  Aussehen und wird heute Schloss Buch genannt.

In Gnellenroth, heute Ortsteil von Lichtenfels im Landkreis Lichtenfels ließ er an Stelle einer einsamen Hofstatt

ein Herrenhaus “in einer anmuthigen Gegend, eine halbe Stunde vom Kloster, zur Belustigung seiner Geistlichen erbauen” (Roppelt).

Er vergrößerte den Bücherbestand der Bibliothek und brachte dies provisorisch im neuen “Bischofsbau” unter.

In seiner Regierungszeit von 11 Jahren sind 8 Neueintritte zu verzeichnen.

Am 18. Januar 1731 verstarb er an einem chirurgischen Eingriff in Kloster Banz.

Sein Nachfolger wurde Abt Gregor Stumm (1731–†1768)

Er stammte wie sein Vorgänger ebenfalls aus Sesslach.

Er wurde dort am 30. März 1693 als siebtes Kind des Küfers  Johann Stumm und seiner Ehefrau Margaretha Schwerdt geboren. Er wurde auf den Namen Johann Joseph getauft.

Seine Mutter starb im Jahr 1703, da war er zehn Jahre alt.

Ende 1708 schrieb er sich an der Academia Ottoniana in Bamberg ein.

1714 trat er in das Kloster Banz ein. Seine Profess legte er 1715 ab und nahm den Klosternamen Gregor an.

Ende 1719 wurde er zum Priester geweiht.

Er wirkte als Klosterpfarrer.

Unter Abt Benedict war er von 1724-1726 Prior.

Am 27. Januar 1731 wurde er mit knapper Mehrheit zum neuen Abt gewählt.

Am 9. März 1731 bestätigte ihn der Würzburger Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim( 1729 –1746), der auch Bischof von Bamberg war.

Die weltliche Belehnung erfolgte am 12. Oktober 1731.

1738 verständigte er sich mit  Fürstbischof Friedrich Karl auf dessen Landeshoheit.

1743 nahm er an der Einweihung der Hofkirche in Würzburg und der Stiftskirche von Münsterschwarzach teil.

Abt Gregor begann mit einer umfassenden internen Reform .

Die süddeutschen Benediktinerabteien hatten ihre Konventualen in der Regel nach ihrer Profess auf Universitäten geschickt.

Abt Gregor verlangte, dass  jeder Neuaufgenommene unabhängig von seinen Vorstudien einen klosterinternen 6 jährigen

Studiengang zu absolvieren hatte.  Das waren zwei Jahre Philosophie, zwei Jahre Theologie, sowie zwei Jahre kanonisches und bürgerliches Recht.

Damit schaffte er die Grundlage für die geistige Blüte, für die Kloster Banz in den Jahren vor der Säkularisation bekannt wurde.

Diese geistige Förderung zog offensichtlich viele Klostereintritte nach sich. In Abt Gregors Regierungszeit sind 33 Neueintritte zu verzeichnen,

so viele wie bei keinem seiner Vorgänger.

Unterstützt wurde diese Bildungsinitiative durch  den Bau der Bibliothek und deren großzügige Ausstattung.

Dazu ließ er das von Dientzenhofer geschaffene Dormitorium ließ er 1736-1738 zu einer zweigeschossigen Bibliothek umbauen.

In der Bibliothek wurden gelehrte Zeitungen aus Deutschland und Italien gehalten.

Er förderte gezielt das Studium der neueren Sprachen. Es wurden Prüfungen abgehalten, denen er oft selbst beiwohnte.

Außerdem gab es eine naturkundliche Sammlung. In seiner Zeit wurden wohl auch die beiden Globen angeschafft, bestehend aus einer Holzkugel von immerhin 1,20 m

Durchmesser.

Er förderte auch die Musikpflege im Kloster. Er schaffte die große Emporenorgel von 1737 an, da zu zwei weitere im Mönchschor und im Oratorium über der Sakristei.

Anstelle der Ökonomiebauten des 16. und 17. Jahrhunderts ließ er einen ehrenhofartigen, dreiflügeligen Vorhof nach Vorschlag von Balthasar Neumann, der zu der Zeit

die benachbarte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen baute, errichten. Dieser wurde erst nach Gregors Tod fertiggestellt.

1745 ließ er in Hausen  bei Staffelstein die grosse Klostermühle am Main zu einem herrschaftlichen zweigeschossigen Walmdachbau  umbauen. Diese Klostermühle ist mit zwei Wasserrädern und vier Mahlgängen ausgestattet.

Abt Gregor verstarb am 7. Oktober 1768

Er ist in der Klostergruft unter der neuen Stiftskirche begraben.

Auf ihn folgte Abt Valerius Molitor (1768–†1792)

Die Regierungszeit von Abt Gregor war auch der Höhepunkt der “katholischen Aufklärung in Kloster Banz”.

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts fanden heftige Kontroversen über die Aufklärung und Reformen in der katholischen Kirche statt.

Dabei ging es darum. Grundsätze der katholischen Religion zu prüfen und Neuansätze zu schaffen.

Für die katholische Aufklärung in Banz war die Regierungszeit von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1755-1779) von Würzburg und 1757- 1779 auch von Bamberg wichtig.

1724 studierte er Philosophie an der Universität Salzburg,von 1725-1727 Theologie am Collegium Germanicum in Rom und danach Rechtswissenschaften an den Universitäten von

Würzburg und Leiden.

Schon kurz nachdem er Fürstbischof wurde, begann er mit der Reform des Bildungswesen in seinen Bistümern.

1762 führte er die allgemeine Schulpflicht ein.

1770 gründete er ein Lehrerseminar in Bamberg.

1773 erhob er die Academia Ottonia in Bamberg zur Universität.

Wegen dieser Reformen im Bildungswesen gilt er als musterhafter Vertreter der katholischen Aufklärung in Deutschland.

In Banz begann die neue geistige Blüte schon mit Eucharius und Kilian.

Abt Kilian berief 1707 Johann Valentin Rathgeber (1682–1750), der 1704 als Schulmeister und Organist am Juliusspital eingestellt worden war, wegen seiner

musikalischen Fähigkeiten als Kammerdiener nach Kloster Banz. Dort  trat er 1707 ins Noviziat ein.

Danach war er als Organist, Chorleiter und Prediger in Kloster Banz tätig.

Zur feierlichen Einweihung der Klosterkirche entstand seine musikalische Komposition.

Seine ersten Kompositionen, acht Messen wurden 1721 unter dem Titel “Octava Musica” in Augsburg publiziert.

Von 1729 bis 1738 war er wohl im Einverständnis mit Abt Kilian in Deutschland, sowie in Ungarn, Österreich , der Slowakei und der Schweiz unterwegs.

Insgesamt veröffentlichte er 468 weltliche  und geistliche Kompositionen.

Mit ihm ist der Ruf von Kloster Banz verbunden.

Kloster Banz hatte in dieser Zeit eine Reihe von Theologieprofessoren vorzuweisen, die zunächst am Kloster selbst unterrichteten, dann aber auch an  Universitäten berufen worden sind und dort lehrten.

Öfters wurden Banzer Theologieprofessoren als Mitglieder der Prüfungskommissionen auch nach Bamberg zu verschiedenen Disputationen eingeladen.

Dominicus Schramm war einer der bekanntesten Theologen seiner Zeit. Er trat 1742 in das Kloster Banz ein. Seine Profess legte er 1743 ab.

Nach der Priesterweihe 1748 unterrichtete er an der Klosterschule  Mathematik, Kirchenrecht, Philosophie und Theologie .

Auf Einladung lehrte er auch an den Universitäten Erlangen und Ingolstadt.

Seine wichtigsten Werke sind:

Compendium Theologiae dogmaticae, scholasticae, et moralis Methodo scientifica propositum (3 Bände; Augsburg 1768)

Dieses erschien noch 1837 in Turin, 1848 in Lüttich und 1868 in Paris.

Institutiones theologiae mysticae (2 Bände; 1771) Epitome canonum ecclesiasticorum ex conciliis Germaniae et aliis fontibus (3 Bände; Augsburg 1774)

Analysis Operum S.S.Patrum, et Scriptorum ecclesiasticorum (15 Bände, Augsburg 1780–1792)

Von 1782 bis 1787 war Dominicus Schramm Prior im Kloster Michelsberg in Bamberg und kehrte dann nach Banz zurück.

Nach seinen Büchern wurde in mehreren Klöstern, Gymnasien und an den katholischen Universitäten in Deutschland, Italien, Frankreich und Belgien gelegt.

Er legte den Grundstein zur katholischen Aufklärung in Banz.

Ein weiterer Vertreter der katholischen Aufklärung in Banz war Jakob Gregorius Herzog.

Er wurde 1743 in Bamberg geboren. Er trat 1760 in Kloster Banz ein.

Seit 1772 war er Vorsteher der moralischen Disputationen für junge Benediktinermönche.

Er war durch wissenschaftliche Publikationen nicht nur im katholischen Deutschland, sondern auch im protestantischen Norden bekannt.

Zu seinen bekanntesten Schriften zählen

Ueber die wichtigste Pflicht der Aeltern in der Erziehung ihrer Kinder (1778)

Versuche einer charakteristischen Moral oder Sittenlehre aus biblischen Schilderungen für alle Stände (1785)

Ein weiterer wichtiger Vertreter war Pater Kolumban Rösser (1736-1780).

Er wurde 1736 geboren.

Er studierte an den Universitäten Würzburg und Bamberg.

1760  trat er  in das Kloster Banz ein.

1764 wurde er dort zum Priester geweiht.

Im Kloster lehrte er Philosophie.

1772 kehrte er nah Würzburg zurück 

Dort war er Professor der Logik und Metaphysik. Zudem wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Die Akademie nützlicher Wissenschaften in Erfurt nahm ihn als

korrespondierendes Mitglied auf.

Einige seiner Werke waren

Theses ex institutionibus logicae idealis, Bamberg 1760.

Encyclopaedia positionum philosophicarum ac mathematicarum, Coburg 1772.

Institutiones logicae, Stahel, Würzburg 1775.

Lectiones Physicas Avspicatvrvs Pavca De Praeivdicio Antiqvitatis Et Novitatis, Würzburg 1775

Institvtiones Metaphysicae, Stahel, Würzburg 1776.

Anthropologiae primae lineae, Stahel, Würzburg 1776.

Institvtiones philosophicae de homine et deo: in vsvm avditovm adornatae, Stahel, Würzburg 1780.

Placidus Sprenger erhöhte ebenfalls den Ruf von Banz als Gelehrtenakademie.

Er ist am 27. Oktober 1735 in Würzburg geboren.

Er studierte in Würzburg Rechtswissenschaften.

Am 15. August 1763 legte er in Banz seine Profess ab.

Im März 1766 wurde er zum Priester geweiht.

In Banz war er Professor für Zivilrecht und auch Theologie.

1778 bis 1788 war er Kanzleidirektor .

Er war dann in St. Stephan in Würzburg und dort 1292 Prior.

Nach Banz zurückgekehrt war er dort Bibliothekar und Director Clericorum.

1799 war er zum zweiten Mal Prior. In dieser eigenschaft werweiterte er den Klostergarten.

Nach der Säkularisation ging er nach staffelstein, wo er 1806 verstarb.

In Banz gab er die Zeitschrift  Literatur des katholischen Deutschlands heraus, die  er 1792 in

“Literarisches Magazin für Katholiken und der Freunde “ umbenannte.

Außerdem stammt von ihm der “Thesaurus rei patristicae” (3 Bände  1784-1792).

Ein weiterer Theologe und Philosoph  aus Banz war Ildephons Schwarz (1752-1794)

Er wurde 1752 in Bamberg geboren.

Ab seinem 16. Lebensjahr besuchte er das Gymnasium in Kloster Banz. 1769 trat er dort ins Kloster ein.

Dort studierte er Philosophie und Theologie unter Leitung von Kolumban Rösser und Placidus Sprenger (1735-1806)

1779 wurde er Professor der Philosophie, Mathematik, später der Theologie in Banz und Bibliothekar der Klosterschule.

Sein wichtigstes Werk ist

Handbuch der christlichen Religion. Bamberg und Würzburg 1793–1794, 3 Bände.

Im Rahmen der Katholischen Aufklärung ist auch die rege Übersetzertätigkeit im Kloster Banz zu erwähnen.

Übersetzt wurden philosophische und theologische Schriften aus dem Französischen, Englischen, Italienischen  und Latein.

Zu erwähnen sind Joseph Bauer (1745-1803) und Franz Regel (1749-1803)

In Kloster Banz wurden auch Zeitschriften veröffentlicht. Die “Fränkischen Zuschauer” erschienen 1772/73 in 4  Bänden.

Man wollte sich auf Rezensionen schöngeistiger, mathematischer, theologischer und philosophischer Literatur katholischer Verfasser konzentrieren.

Einer der Mitorganisatoren war Kolumban Rösser.

1775 bis 1798 gab Abt Stumm die Zeitschrift” Die Litteratur des katholischen Deutschlands “

Nach diesem Blick auf die katholische Aufklärung in Kloster Banz zurück zu Abt Valerius Molitor.

Er ist am 28. Mai 1728 in Kronach geboren.

Er studierte bei den Jesuiten in Bamberg und Würzburg.

Er hatte Philosophie studiert und trat in das Kloster Banz ein, wo er am 1. Januar 1750 die Profess ablegte.

Dort war er Cellerar und dann Prior.

Am 24. Oktober 1768 wurde er zum Abt gewählt.

Die weltliche Belehnung erteilte der Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1757 –1779) von 1775-79 auch Fürstbischof von Würzburg

am 27. Juni 1769, die geistliche Bestätigung erfolgte am 5.Dezember 1769.

1772 ließ er den Torbau zwischen dem Gasthausbau und Sammlungsbau nach Plänen von Johann Sebastian Weber (1735–1784)  errichten.

Damit war der  barocke Ausbau von Kloster Banz abgeschlossen.

Er legte zum “Vergnügen und zum Nutzen” Gärten an (Oesterreicher S.182).

Er kaufte Güter und Zehnte.

Er war sehr erfahren in der Diplomatik, das ist die Urkundenlehre. Es geht dabei um den Nachweis er Echtheit von Schriftstücken.

Außerdem war er in der Münzkunde sehr bewandert und bereicherte das Münzkabinett von Banz.

Er ordnete das Archiv und legte Kataloge an. Er unterstützte die Wissenschaften und hielt das Kloster auf dem hohen Stand, den es erreicht hatte.

Er war sehr wohltätig und ließ in den Teuerungsjahren 1770/71 einen Bau erstellen, der “Hungerbau” hieß, um den Notleidenden Brot und Arbeit zu verschaffen.

Er verstarb am 1. Mai 1792 in Kloster Banz.

Auf ihn folgte Abt Otto Roppelt (1792–†1800)

Er wurde am 13. September 1743 in Bamberg geboren.

Er trat in das Kloster Banz ein und legte am 13. November 1765 seine Profess ab.

Am 15. Oktober 1769 wurde er zum Priester geweiht.

Er war Vorsteher der moralischen Disputationen .

Mehrere Jahre war er Kanzleiassessor.

Seit 1785 war er Kanzleidirektor.

Er lehrte als Professor beider Rechte in Banz.

Am 19. Juni 1792 wurde er als Kandidat der “Reformer” zum vorletzten Abt von Kloster Banz gewählt.

Diese hatten eine neue Verfassung für das Kloster durchgesetzt, die der Mönchsgemeinschaft in Zukunft ein Mitspracherecht in Personal- und Finanzfragen zubilligte.

Prior unter Abt Otto war Burkard Vollert.

Der Würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (1779 –1795), gleichzeitig Fürstbischof von Bamberg, bestätigte ihn am 2. Oktober 1793. Die weltliche Belehnung

war schon am 7. Februar 1793 erfolgt

1795 belehnte ihn der neugewählte Bamberger Fürstbischof Christoph Franz von Buseck (1795 –1805) noch einmal weltlich.

Im 1. Koalitionskrieg (1792-1797) war der französische General Jean Baptiste Jourdan (1762-1833)1796 in die Oberpfalzeingedrungen, wo er allerdings am 24. August 1796 vor Amberg und am 1.-3. September 1796

bei Würzburg durch Erzherzog Karl von Österreich (1796 Kommandeur der österreichischen Rheinarmee) Niederlagen erlitt  und sich nach Düsseldorf zurückzog.

Vorher aber wurde Abt Otto von Banz nach Bamberg verschleppt. Der Bamberger französische Stadtkommandant Jean Augustin Hernoulf (1753-1827) entließ Abt Otto wegen dessen kränklichen Zustandes und auf

Verwendung angesehener Personen gegen ein Lösegeld. Auch waren Kriegskontributionen erpresst worden.

Im Konvent hatte Abt Otto durchaus Schwierigkeiten.

Der Würzburger Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach (1795 –1808 ) ordnete 1798 eine Visitation an, die eine Restrukturierung der Abtei bewirkte.

Im 2. Koalitionskrieg fielen die Franzosen im Juni 1800 wieder in Bayern ein.

Seine Erfahrungen aus dem 1. Franzoseneinfall hatten Abt Otto aber bewogen, dieses Maln ach Coburg zu flüchten.

Dort verstarb er am 17. Dezember 1800 infolge eines Schlaganfalls.

Als letzter Abt folgte Gallus Dennerlein (1801–1803).

Abt Gallus Dennerlein wurde am 20. Januar 1742 in Gunzendorf, heute Ortsteil des Marktes Buttenheim, Landkreis Bamberg als Johannes Dennerlein geboren.

Sein Vater war Schullehrer in Buttenheim. Dieser brachte ihm auch Orgelspielen bei.

Er besuchte die Lateinschule in Bamberg.

1760 trat er in das Kloster Banz ein.

Seine Profess legte er am 8. Dezember 1761 ab.

Im Kloster studierte er daraufhin Philosophie und Theologie sowie Rechtswissenschaft und Kirchengeschichte.

1767 wurde er Adjunkt, also Beigeordneter des Bibliothekars und Waldmeisters

1777 wurde Kanzleiassessor, Cellerar und Ökonom .

1785 und 1789 war er Administrator der Herrschaft Gleusdorf, das ein Vogteiamt von Kloster Banz war.

1798 wurde er auf Betreiben einer bischöflichen Kommission wurde er von dort zurückbeordert und übernahm wieder die Wirtschaftsverwaltung des Klosters.

Beim Tode von Abt Otto war Kloster Banz von französischen Truppen besetzt.

Deswegen fand die Wahl zum neuen Abt erst am 4. Mai 1801

Abt Gallus Dennerlein (1801–1803) wurde der letzte Abt von Kloster Banz.

Am 9 Juli 1800 erteilte ihm der Würzburger Fürstbischof Georg Karl von Fechenbach die Bestätigung. Die weltliche Belehnung durch den

Bamberger Fürstbischof Christoph Franz von Buseck erfolgte am 11. November 1801.

Er konnte die an das Fürstbistum abgetretene wirtschaftliche Selbstständigkeit wieder erlangen

Augustin Andres Geyer trat am 11. Juli 1793 in das Kloster Benz ein.

1801 wurde er Sakristeidirektor sowie Kustos und 1802 Kanzleiassessor und Sakristan.

Gemeinsam mit Carl von Theodori, einem bayrischen Verwaltungsjuristen und Paläontologen konzipierte er  in Kloster Banz eine

Petrefaktensammlung, das ist eine Fossiliensammlung,  einer in der Gegend von Kloster Banz gefunden Fossilien.

Diese wurde 1828 der Familie von Herzog Wilhelm in Bayern (1752-1837) mit der Bestimmung übergeben, dass sich die Sammlung ausschließlich aus Fossilien der direkten Region um Kloster Banz zusammensetzt und die Sammlung der wissenschaftlichen Forschung zugänglich ist.

Abt Gallus hatte den Plan , das Kloster zu einer Schul- und Studienanstalt auszubauen

Die Säkularisation des Kloster konnte er damit nicht verhindern.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 wurde den Territorialherren, die  Gebietsverluste durch die Verschiebung der französischen Ostgrenze erlitten hatte, wurden ihnen als Entschädigung

die kirchlichen Reichsstände, das sind die geistlichen Fürstentümer zugesprochen.

1803 übernahm das Kurfürstentum Bayern die Klosterverwaltung von Banz.

Da Kloster Banz ein schuldenfreies Vermögen von mehr als anderthalb Millionen Gulden, das sind  etwa 620.042.517,00 € hatte, bekam Abt Gallus

eine großzügige Pension, nämlich jährlich 6000 Gulden, das sind etwa 60.000,00 €.

Die  Konventualen bekamen zwischen 400 und 600 Gulden, das sind zwischen 4000 und 6000 €. Sie erhielten aber neue Stellen als Professoren oder Pfarrer.

83 Bedienstete wurden entlassen und gerieten nicht selten in Not und Armiut.

Außerdem konnte er im Schloss Buch am Forst wohnen.

Er gab sein Einkommen überwiegen für wohltätige Zwecke aus.

Er hatte mehrere Schlaganfälle und verstarb am 22. Oktober 1820.

Die das Kloster kam an das Kurfürstentum Bayern.

Die Gebäude wurden Sitz eines Landgerichts und Rentamts. Die Pfarrei Banz wurde gegründet.

Die Bibliothek, das Naturalienkabinett und die  Münzsammlung kamen  in die staatlichen Sammlungen nach Bamberg und München.

Die Fossiliensammlung ist heute im Museum Banz.

1814 erwarb Herzog Wilhelm die ehemalige Klosteranlage.

Sie wurde als Schloss Banz bezeichnet und war Sommerresidenz.

Am 5. Mai 1933 verkaufte Herzog Wilhelm das ehemalige Kloster ohne den Großteil des dazugehörigen Wald- und Grundbesitzes an Bischof Xaver Geyer, den Gründer und Leiter der „Gemeinschaft von den Heiligen Engeln“,

ein  nicht approbierter Orden zur Betreuung der Auslandsdeutschen.

Von Ende 1940 bis September 1941wurde es als Durchgangslager für ca. 350 Bessarabiendeutsche, die nach Polen (Warthegau) umgesiedelt werden sollen, genutzt. Nach dem Umbau dienten die Gebäude ab Juni 1942 der Wehrmacht als Reservelazarett, das bis August 1945, auch nach dem Einmarsch der Amerikaner am 11. April, geführt wurde. Gegen Kriegsende  waren  Flüchtlinge, Evakuierte und Ausgebombte in den Gebäuden, so dass nicht nur im Lazarett mit 380 Patienten, sondern auch in allen anderen Räumen inkl. der Klostergaststätte drangvolle Enge herrschte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges richtete die Caritas unter der Trägerschaft der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (Böhmen) in einem großen Teil des Klosters ein Altersheim für Flüchtlinge und Vertriebene ein. 1964 schloss sie das Altenheim.

1978 übernahm die Hanns-Seidel-Stiftung die Klosteranlage mit Ausnahme der Klosterkirche und des Gärtnerhauses.

Die Hans Seidel Stiftung ist eine parteinahe Stiftung der CSU mit dem satzungsgemäßen Ziel, die „demokratische und staatsbürgerliche Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage“ zu fördern.

                                                                                                                                                                                   

01 Dez. 2025